Sonntag, 31. Januar 2021

Florian Clever: Schwert & Meister 2 - Frahindra (Rezension)

Ein törichtes Verlangen
Glen bringt dem Herzog von Fuldor das mythische Metall Niyn. Um dem daraus geschmiedeten Schwert nahe zu sein, verdingt er sich als Knecht des Fürsten. Die Klinge zieht ihn magisch an – wie die schöne Prinzessin von Rash, des Herzogs Gefangene. Sie und das Schwert scheinen für Glen unerreichbar. Doch was hat mehr Reiz als das Verbotene?
Hier erwartet Sie klassische Fantasy in einer mittelalterlichen Welt.
SCHWERT & MEISTER 2: FRAHINDA ist die Fortsetzung des 6-teiligen Heldenepos rund um den Sohn des Hüttenmeisters und das magische Metall Niyn. Folgen Sie Glen bei seinem zweiten Abenteuer ins Herzogtum Fuldor. Der Landesherr, Gars von Fuldor, ist als "Schinderfürst" berüchtigt. Aber Glen will das Niyn nicht aufgeben, für das er so teuer bezahlen musste. Bald hat er noch einen zweiten Grund, das Joch der Knechtschaft auf der Burg zu ertragen. Den besten Grund, den es für einen jungen Mann gibt
Kurz gesagt: FRAHINDRA ist etwas besser als MERVARON, Glens Geschichte geht weiter und wer klassische Fantasy erwartet, bekommt genau das geboten. Allerdings bedeutet das für mich nach wie vor, dass die Geschichte zum einen nicht neu und zum anderen vorhersehbar ist.
Kurz und schmerzlos, kann man lesen, muss man aber nicht. 
Mich haben Charaktere und Story nicht überzeugt, zu geradlinig zu stereotyp ist die Erzählweise. Ich werde die Reihe nicht weiterlesen und ich würde sie auch einem Fantasyfan nicht weiter empfehlen. 

Samstag, 30. Januar 2021

Anton Serkalow: Nighthunter - Die Posaunen von Jericho (Rezension)

Die Stadt Jericho am östlichen Ausläufer der Sierra Nevada ist eine moderne Stadt. Die Häuser sind aus Stein, es gibt Anschluss an die Eisenbahn. Vermögende Holzunternehmen, Minengesellschaften und Viehbarone prägen das Erscheinungsbild. Hier gibt es keinen Platz für Geistergeschichten ... Bis mehrere Funde von seltsam entstellten Leichen nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden können und Horace Whittmore auf den Plan rufen. Der Pinkerton-Agent gilt als Experte für Übersinnliches. Doch auch die Nighthunter ziehen die Ereignisse nach Jericho. Offenbar ist eine seit Jahrhunderten als besiegt geglaubte Macht wieder auferstanden und Whittmore glaubt den Vampir Louis Royaume dafür verantwortlich, den er seit 10 Jahren jagt.
Es ist schon einige Zeit her, als ich die ersten Bände des NIGHTHUNTERS gelesen habe (hier), jetzt habe ich das Ziel die nächsten Bände zeitnah zu beenden, bevor die erste Staffel (was auch immer das heißen mag) beendet ist. Das angenehm an den Büchern ist, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann und ich auch nach einer längeren Pause nicht das Gefühl habe große Wissenslücken zu haben, es wird alles gut erklärt und fehlendes/vergessenes Wissen aufgefrischt.
Allerdings greife ich vor (das kann ich denn zum derzeitigen Zeitpunkt habe ich bereits mehr als vier Bände der Serie gelesen), Die Posaunen von Jericho greift einen anderen Handlungsstrang auf, so dass man tatsächlich die ersten Bände nicht kennen muss. Die Posaunen von Jericho spielt ein Jahr vor DIE NACHT DER GHULE (NIGHTHUNTER 1), aber auch in dieser Vorgeschichte (von denen es noch weitere geben wird) wird man das übliche NIGHTHUNTERfeeling bekommen, sofern man mit der Serie vertraut ist: Eine einfache, aber unterhaltsame und spannende Handlung, viel Wild West, viel Monster. Kurzweiliges Vergnügen für Zwischendurch. 
Wer diverse Romanhefte (erhältlich im Bahnhofsbuchhandel) mag wird seine Freude haben. Und für Rollenspieler mögen die Bücher auch als Ideengeber dienen (schade, dass ich nicht mehr dazu gehöre).

Als Bonus bietet der Autor Einblicke in die Entstehung der NIGHTHUNTER-Cover, auch nicht uninteressant.

Ich bin kein Westernfan, aber ...ein Ausflug in den Weird West von Anton Serkalow ist ein amüsantes Vergnügen. 

Freitag, 29. Januar 2021

Florian Clever: Schwert & Meister 1 - Mervaron (Rezension)

Glen hat ein Gespür für Niyn, das Mark der Berge. Schwerter aus diesem magischen Erz sind legendär. Fürsten und Krieger gehen dafür über Leichen. Und zwingen Glen, alles zu riskieren. Das Niyn kann ihn zum Helden machen. Oder zum Schlächter.
Jetzt auch als Hörbuch erhältlich. Hier erwartet Sie klassische Fantasy in einer mittelalterlichen Welt.
SCHWERT & MEISTER 1: MERVARON ist der Auftakt zu einem 6-teiligen Heldenepos. Folgen Sie Glen bei seinem ersten Abenteuer zu den Gipfeln der Sturmzinnen. An den Wurzeln des Gebirges sucht er Niyn – ein magisches Metall, mit dem er auf rätselhafte Weise verbunden ist. Wird er das mythische Mark der Berge finden? Und gelingt es ihm, sich übermächtiger Feinde zu erwehren, die ihn jagen? Es steht weit mehr auf dem Spiel als nur sein eigenes Leben.
Ich habe ja schon einiges von Clark C. Clever/Florian Clever gelesen, und bisher konnte mich sein Stil und seine Ideen auch überzeugen. Skurrile SF und märchenhafte Fantasy sind ihm meiner Meinung nach gut gelungen und ich habe mich sowohl bei Mesrée, als auch bei Soontown gut unterhalten gefühlt. 
Vom Beginn des Schwert und Meister-Sechsteilers war ich dann doch etwas enttäuscht. Die Geschichte ist etwas ausgelutscht ein junger Protagonist hat besondere Fähigkeiten und wird durch seine Entwicklung begleitet ... kann interessant sein, muss es aber nicht und in diesem Fall ... ist es leider sehr langweilig. Die Charaktere bleiben sehr farblos (auch die Hauptperson, von der ich hoffe, dass sie sich in den weiteren Bänden noch entwickelt, im Moment ist sie austauschbar, wie alle anderen auch).
Gut, es ist der erste Teil eines Mehrteilers und auch nicht sehr umfangreich, aber mehr Inspiration hätte ich mir schon erwartet. 
Tatsächlich ist der interessanteste Teil das Niyn, aber auch das tritt nicht so in den Vordergrund dass man von interessanter Lektüre sprechen kann.
Fantasy ist ein hart umkämpftes Genre, es gibt schlechteres als Mervaron, aber auch viel besseres. Ich habe nicht den Eindruck, dass man viel verpasst, wenn man diese Reihe ignoriert. 

Donnerstag, 28. Januar 2021

Heliosphere 2265 (Hörspiel)


Die ersten beiden Folgen der Serie habe ich als Buch gelesen (siehe hier). Auch wenn mir die Reihe nicht gefallen hat (und ich sie wirklich nicht weiterlesen werde), hat mich das Hörspiel doch gereizt. Immerhin habe ich drei Folgen davon gehört.

Die Sprecher sind gut, die Musik ist gut, die Hintergrundgeräusche sind gut ... die Handlung ist nicht anders als die aus den Büchern ... und ich wurde auch nicht durch das Hören des dritten Hörspiels überzeugt, die Serie weiter zu verfolgen, weder in Romanform, noch als Hörspiel.

Wer es militärisch mag, der wird vielleicht seine Freude haben, aber meinen Geschmack trifft es nicht, obwohl mit den außerirdischen Rassen ein gewisses Potential vorhanden ist. Leider zieht sich das ganze, was man vermutlich von einer Serie nicht anders erwarten kann. Aber trotz einiger interessanter Ansätze ist mir diese Serie zu militärisch, zu steif, zu steril.


Mittwoch, 27. Januar 2021

Arnold van de Laar: Schnitt (Rezension)

Von den dunklen Anfangszeiten der Chirurgie, als noch ohne Betäubung amputiert wurde, über königliche Operationen bis zu den heutigen High-Tech-OPs – der Chirurg Arnold van de Laar beschreibt in seinem Buch so packend wie allgemeinverständlich die Geschichte der Chirurgie.
Ohne Fachbegriffe zu scheuen, aber doch leicht lesbar und gespickt mit zahlreichen interessanten Details gibt van de Laar einen spannenden Einblick in sein Fach.
In 28 Kapiteln erzählt er anhand berühmter Operationen, was genau im Operationsaal geschieht. Eingehend widmet er sich Erkrankungen und Verletzungen bekannter Persönlichkeiten wie Bob Marley, Kaiserin Sissi, Lenin, Königin Victoria, Einstein und Präsident Kennedy.
„Schnitt“ ist eine faszinierender Reise durch die Königsdisziplin der Medizin, fesselnd erzählt von einer Koryphäe auf dem Gebiet der Chirurgie.
Informativ und Unterhaltsam, manchmal auch ein bisschen eklig (aber es geht um Medizin und Operationen, was soll man sonst erwarten) beschreibt der Autor die Geschichte der Chirurgie, allerdings nicht chronologisch, so dass man nebenbei eine Reise durch unterschiedliche Zeiten macht, aber trotzdem auf Bekannte aus anderen Kapiteln trifft. 
Das Buch richtet sich an den Laien, denjenigen, der von der Chirurgie keine Ahnung hat, was am Ende des Buches durchaus nicht mehr der Fall ist, denn neben seinen geschichtlichen Exkursionen gibt van de Laar Einblicke in medizinische Fachbegriffe, zeigt wie ein OP-Team aufgestellt ist und warum und macht aus dem Leser einen kleinen Fachmann, der zwar selbst keine Operationen durchführen kann (dazu bedarf es nach wie vor eines Studiums), der aber zumindest dem Fachchinesisch nicht mehr ahnungslos gegenübersteht. 
Und nebenbei bekommt man eine Zeitreise zu Präsidenten und ihren Attentätern, verfressenen Päpsten und anderen Kuriositäten.

Lesenswert für alle, die sich ein bisschen für Medizin interessieren (wollen).

Dienstag, 26. Januar 2021

Christian Gailus: Lovecraft Letters 1 - 8 (Rezension)

Ray Berkeley führt ein zufriedenes Leben. Er ist ein angesehener Psychologe und lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in einem großen Haus im Grünen. Doch vom einen auf den anderen Tag gerät Ray in einen Sog aus brutalen Morden, schockierenden Geständnissen und mysteriösen Ereignissen. Rätselhafte Spuren führen zu dem Schriftsteller H. P. Lovecraft - und Ray erkennt, dass die Welt weit furchterregender ist, als der berühmte Horror-Autor sie in seinen Geschichten jemals hätte schildern können ...
Also ... Die Lovecraft Letters haben durchaus Potential....Es gibt einige Ideen, die es durchaus wert gewesen wären, hätte man sie weiter verfolgt oder ausgearbeitet, aber leider nahm die Geschichte nicht die Wendung die ich teilweise erhofft oder gedacht habe.
Ja, die Letters beginnen spannend und vielversprechend, ergießen sich danach aber in  zu viele Schauplätze und Nebenhandlungen. Es beginnt spannend, allerdings wird aus dem anfänglichen subtilen Grauen eine Art Splatterjagd, die teilweise sehr milltärisch anmutet. Das muss man mögen, aber mit Lovecraft hat das nicht mehr viel zu tun, da hilft auch die Erwähnung von Lovecraft oder diverser Mythoskreaturen.
Ohne krampfhaften Versuch einen Bezug zu Lovecraft herzustellen wären die Letters unterhaltsam, wenn man fröhliches Monsterschnetzeln mag (und das ist manchmal auch sehr entspannend, aber selten gut geschrieben), aber in diesem Fall: Zuviel ist zuviel. Weniger wäre wirklich mehr gewesen, zumal ich manchmal auch auf eine falsche Fährte gelotst wurde (die sich leider in Wohlgefallen auflösen).
Dann doch lieber einen echten Lovecraft oder etwas ganz anderes ...

Montag, 25. Januar 2021

Charlaine Harris: Midnight, Texas (Rezension)

Die Bewohner Midnights haben diesen Ort allesamt aus einem Grund zu ihrem Zuhause gewählt: Das texanische Städtchen ist klein und ruhig. Und damit ein perfektes Versteck. Doch wovor verstecken sie sich? Allein Bobo Winthrop, der Besitzer des Pfandhauses, scheint von jedem in der Stadt etwas zu wissen. Da ist Bobos neuer Untermieter, der seine Wohnung nur nachts verlässt. Oder die Esoterik-Lady, die behauptet, eine Hexe zu sein. Als Bobos Freundin Aubrey verschwindet, fangen die Einwohner an, Fragen zu stellen. Zu viele Fragen, denn plötzlich drohen Geheimnisse ans Tageslicht zu kommen, die besser verborgen geblieben wären ...
Auf das Buch bin ich durch die TV-Serie aufmerksam geworden. Ich war vorher schon ein Fan der TRUE BLOOD Serie, obwohl es mich nach den Büchern nie gelüstete. Bei MIDNIGHT, TEXAS war es anderes. Da wollte ich die Bücher unbedingt lesen, auch wenn es etwas dauerte, bis ich es tatsächlich tat. Zumindest mit dem Anfang und wer weiß wann ich die anderen Teile lesen werde (es ist zumindest ein Vorhaben, das ich in die Tat umsetzen möchte).

Sonntag, 24. Januar 2021

Pocket Escape Book: Gefangen in Arkham (Rezension)

Ihr Geschäftsaufenthalt in Arkham nimmt eine alptraumhafte Wendung, als Ihr Wagen den Geist aufgibt und Ihre einzige Zuflucht sich als Ihr Gefängnis entpuppt: Sie geraten in die Hände wahnsinniger Cthulhu-Anhänger, die ein Menschenopfer für ihren abnormen Kult vorbereiten. Wenn es Ihnen nicht binnen 60 Minuten gelingt, zu entkommen, hat Ihr letztes Stündlein geschlagen ...
Passend zum Escape-Room-Trend legt Nicolas Trenti ein Buchreihenkonzept vor, das auch für bekennende Gamer wenig zu wünschen übrig lässt: Der Leser muss durch Kombination von Gegenständen versuchen, einen Ausweg zu finden. Dieser fordert seine ganze Kombinationsfähigkeit – und die Bereitschaft, ungewohnte Wege zu beschreiten. Zusätzlich kann sich der Leser über ein Online-Angebot parallel auf Smartphone oder PC die Ergebnisse seiner Entscheidungen ohne Blättern direkt anzeigen lassen, während die Uhr tickt.

Samstag, 23. Januar 2021

Tim Lebbon: Eden (Rezension)

Ein brandneuer Horror-Öko-Thriller vom Bestsellerautor des Netflix-Hits The Silence. In einer Zeit, in der die steigenden Ozeane riesige Müllinseln enthalten, der Amazonas-Regenwald fast komplett zerstört ist und zahllose Arten vom Aussterben bedroht sind, wurden die Virgin Zones eingerichtet, um gegen die Veränderung anzukämpfen. Diese dreizehn gewaltigen, für die Menschen verbotenen und der Natur zurückgegebenen Landflächen sollten zur grünen Lunge der Welt werden. Heimlich führt Dylan ein Team von Abenteurern nach Eden, der ältesten der Zones. Sie fühlen sich von den Herausforderungen und Gefahren der primitiven Natur angezogen und wollen sie mit einem Mindestmaß an Ausrüstung, vor allem mit Hilfe ihrer Fähigkeiten und ihrem Mut durchqueren. Mit dabei ist Dylans Tochter Jenn und sie hat ein Geheimnis – Dylans Frau Kat, die sie vor Jahren verlassen hat, befindet sich bereits in Eden. Jen ist fest entschlossen, ihre Mutter zu finden, doch weder sie noch der Rest ihres Teams ist auf das vorbereitet, was vor ihnen liegt. Die Natur ist auf eine elementare und primitive Weise nach Eden zurückgekehrt und nicht mehr der Freund der Menschheit.

Freitag, 22. Januar 2021

Geschichten zur Mitternacht (Hörbuch)

Geschichten zur Mitternacht, das sind drei Hörbücher von Winterzeit-Audiobooks, basierend auf Geschichten von H. P. Lovecraft

Die Geliebten Toten (gelesen von Ernst Meincke)
Es ist jetzt Mitternacht. In der Ferne höre ich die laut aufgeregten Rufe meiner Verfolger und das wütende Bellen der Bluthunde, die sie mit sich führen. Noch bevor der Morgen graut, werden sie mich hier gefunden haben. Sie werden mich mitnehmen und in eine finstere Zelle werfen, wo ich vor mich hinvegetierend darauf warten werde, mit meinen geliebten Toten eins zu werden. Unstillbare Gelüste werden an meinem Geist zerren und mein Herz vor Qual verdorren lassen…

Das Bild im Haus (gelesen von Oliver Rohrbeck)
Auf der Suche nach dem wahrhaft Grauenvollen, halten Forscher sich meistens an den ungewöhnlichsten und abgeschiedensten Orten auf. Orte, deren Vergangenheit so finster und geheimnisumwittert sind, dass sie einem unbedarften einsamen Wanderer, der sie allzu achtlos betritt, für den Rest seines Lebens schlaflose Nächte zu bescheren vermögen…

Die Farbe aus dem All
(gelesen von Ernst Meincke)
Weit oben, in den Gebirgen westlich von Arkham, findet man jene finsteren Täler, an deren urtümliche Wälder noch nie die Schneide einer Axt gelegt wurde. Unter ihren mächtigen überhängenden Baumkronen verbergen sie tiefe zerklüftete Schluchten, deren dünne vor sich hin plätschernden Rinnsale noch nie das Licht der Sonne gesehen haben. Auf den etwas sanfter abfallenden Hängen stehen uralte von der Zeit vergessene klobige Bauernhöfe, die mit ihren geduckten moosbewachsenen Dächern, schon seit Ewigkeiten die Geheimnisse des alten New England hüten...

Donnerstag, 21. Januar 2021

Michael Peinkofer: Ork City (Rezension)

Die Stadt Tirgaslan versinkt im Verbrechen. Zwergensyndikate kontrollieren die von Neonlicht beleuchteten Gassen, Orkgangs treiben ihr Unwesen. Als Privatdetektiv hält sich der Kriegsveteran Corwyn Rash mit Mühe über Wasser. Doch als die betörende Nachtclub-Sängerin Kity Miotara sein heruntergekommenes Büro betritt, ändert sich alles. Von der Schönheit der Halborkin und der Aussicht auf eine satte Belohnung geblendet, beginnt Rash zu ermitteln – und muss feststellen, dass Kity nicht mit offenen Karten spielt. Als ihm Trolle und ein mordlüsterner Geheimkult auf den Fersen sind, erkennt Rash, dass er Teil einer tödlichen Intrige ist, deren Wurzeln in eine dunkle Vergangenheit reichen.
Krimi noir trifft Fantasy, klingt interessant, kann funktionieren, muss aber nicht ...
Aber ... Ork City funktioniert. Eine interessante Handlung, interessante Charaktere, das entsprechende Quentchen Fantasy und genügend Schläereien um den Privatdetektiv bei Laune zu halten (und den Leser auch). Tatsächlich stellt man sich die Szenen in SchwarzWeiß vor, mit der entsprechenden Stimme aus dem Off und natürlich darf (Klischee hin oder her) eine Frau, die Ärger bereitet nicht fehlen. Damit man nicht vergisst, dass es sich um Fantasy handelt wird hin und wieder ein Begriff in einer (dem Leser) unbekannten Sprache hingeworfen. Gewöhnungsbedürftig, aber passend. 

Kurzweilig und unterhaltsam, ein bunter Mix aus Film noir, Klischees und Fantasy. Aber es hat meinen Geschmack getroffen und manchmal finde ich es sehr passend, wenn man sich gewisser Klischees bedient. Das hat dem Roman nicht geschadet und ich hoffe dass es noch weitere Fälle mit Corwyn Rash geben wird. 

Mittwoch, 20. Januar 2021

Wolfgang Hohlbein: Der Hexer von Salem 1 - 3 (Hörspiel)

Im Jahr 1883 begleitet der junge Robert Craven den geheimnisvollen Mr. Montague auf einer Schiffspassage von New York nach London. Doch dann gerät der Viermaster vor der schottischen Küste in eine Flaute. Im aufkommenden Nebel breitet sich eine beklemmende Stille aus. Bedrohliche Schatten scheinen darin zu wohnen. Und da ist auch noch etwas anderes... Ein uraltes und abgrundtief böses Wesen hat genau auf diesen Augenblick gewartet.
Es ist Jahrzehnte her, dass ich Wolfgang Hohlbein gelesen habe und obwohl meine anfänglichen Erfahrungen gut waren, habe ich schnell gemerkt dass mir der Stil des Autors nicht zusagt (es sei denn er schrieb zusammen mit seiner Frau Heike). Auch DER HEXER VON SALEM habe ich versucht zu lesen, aber so richtig Zugang zur Story habe ich nicht bekommen. Vielleicht werde ich es aber wieder versuchen ... wer weiß wie sich der Geschmack innerhalb von einigen Jahrzehnten ändert.
Zumindest habe ich mit dem Hörspiel angefangen, da kann man nicht falsch machen und eine Berieselung nebenher (selbst wenn es sich um ein gruseliges Stück handelt) tut nicht weh (nur manchmal, aber das ist eher selten der Fall und ist mir bei Hörspielen auch noch nicht passiert)

Dienstag, 19. Januar 2021

Andrew Lane: Young Sherlock Holmes: Der Tod liegt in der Luft (Rezension)

Der größte Detektiv aller Zeiten in seinen spannendsten Fällen Der junge Sherlock Holmes soll seine Sommerferien auf dem Land verbringen – bei Tante Anna in Farnham. Stundenlang dauert die Reise und nichts als Gerstenfelder weit und breit. Noch öder geht es ja wohl kaum, Sherlock ist stocksauer. Doch dann kommt alles ganz anders und plötzlich ist er mittendrin in seinem ersten Fall. Mysteriöse Todesfälle, prügelnde Muskelprotze und ein böser Baron – das erste Abenteuer des jungen Meisterdetektivs beginnt.
Es gibt viele Abenteuer/Fälle mit Sherlock Holmes, geschrieben von Arthur Conan Doyle und anderen, aber die Jugend blieb dabei immer im Dunklen und spielte zumindest bei Conan Doyle keine Rolle.
Andrew Lane hat dem jungen Sherlock Holmes eine Reihe gewidmet, die mit DER TOD LIEGT IN DER LUFT eingeleitet wird.
Ich mag Sherlock Holmes, sowohl die Originalgeschichten von Conan Doyle wie auch einige der neueren Versionen (natürlich nicht alle) inklusive der zahlreichen Verfilmungen (inklusive dem sehr freien DAS GEHEIMNIS DES VERBORGENEN TEMPELS). Aber mit YOUNG SHERLOCK HOLMES wurde ich nicht wirklich warm. Der Junge hätte ein x-beliebiger jugendlicher Möchtegerndetektiv sein können, Sherlock Holmes sah ich in ihm nicht. Auch von der eher ruhigeren kriminalistischen Art merkt man in DER TOD LIEGT IN DER LUFT nichts. Watson spielt keine Rolle (die beiden trafen sich erst später) aber dem jungen Holmes werden andere Gefährten zur Hand gegeben. Und es gibt viel Action, vielleicht ein bisschen zu viele und ein bisschen sehr auf Kino ausgelegt. Das hat mehr etwas von einem Aktionfilm.
Überzeugt hat mich die Geschichte nicht, aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich mir von einem jungen Holmes mehr erwartet hätte. Vielleicht ist es einfach meine Verklärung des großen Detektivs, dem ich eine normale Kindheit nicht zugetraut hätte, denn trotz aller Ereignisse merkt man noch nichts vom späteren Meisterdetektiv.

Zu viel Action, zu wenig Holmes.

Montag, 18. Januar 2021

H. P. Lovecraft: Jäger der Finsternis (Hörbuch)

Die besten Alpträume vom Schöpfer des Cthulhu-Mythos!
Howard Phillips Lovecraft war ein Sonderling und lebte ganz in der Welt seiner Bücher. Er war aber auch ein Legendenschöpfer und Visionär. Seine Träume, Ängste und Fantasien brachte er in Form alptraumhafter Erzählungen zu Papier. In dieser Geschichtensammlung hören Sie sechs großartige Geschichten vom Altmeister des Horrors in neuester Übersetzung:
Die Musik des Erich Zann
In der Gruft
Das Bild im Haus
Der Tempel
Jäger der Finsternis
Träume im Hexenhaus
In den letzten Wochen habe ich so viel Lovecraft gehört und gelesen und ich kann mich nur immer wieder wiederholen. 
Lovecraft hat ein interessantes Universum geschaffen, dass nicht jeden begeistern kann. Ich selbst habe Lovecraft mehr als eine Chance gegeben und ich habe es nicht bereut. Man muss sich einfach zeit lassen und dann merkt man welche Wirkung die Geschichten des Cthulhu-Mythos besitzen.
Jäger der Finsternis enthält sechs Lovecraft-Geschichten (wie so oft hervorragend) gelesen von David Nathan.
Über fünf Stunden wird der Zuhörer in eine bekannte und doch fremde Welt versetzt. Und wer Lovecraft nicht lesen will, sollte versuchen ihn zu hören... durchaus ein ebenso empfehlenswertes Erlebnis.
Manche der Titel klingen tatsächlich wie klischeebeladener Durchschnittshorror, aber Lovecrafts spezielle Art das Grauen erst anzudeuten und dann langsam aufzubauen, heben TRÄUME IM HEXENHAUS oder IN DER GRUFT von anderen Horrorgeschichten hervor. 

Sonntag, 17. Januar 2021

Anke Becker: Elloani (Rezension)

In der alljährlichen Maskennacht bricht Königin Kaila aus ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen aus. Sie trifft auf Airy, einen geheimnisvollen jungen Mann. Nach einer Liebesnacht trennen sie sich, ohne zu wissen, wer der andere ist.
Sie begegnen sich wieder - auf gegnerischen Seiten in einem Krieg, in dem Kaila Airy und sein Volk unterwirft. Schafft er es, ihr sein Land näherzubringen und ihr die Augen zu öffnen? Oder ist ihre Liebe von Anfang an dem Untergang geweiht?
Man nehme eine interessante Ausgangssituation, mische sie mit einer herzzerreisesenden Liebesgeschichte und lasse sie auf einer magischen Welt spielen, dann hat man einen Bestseller ... oder zumindest ein unterhaltsames Buch (denn ein Bestseller muss nicht unbedingt gut sein, aber das ist ein anderes Thema).
Manchmal funktioniert es, manchmal nicht.
"Elloani" ist der erste Teil einer Romantasy-Dilogie für alle ab 16 (und das ist auch dringend erwähnenswert, es geht teilweise wirklich zur Sache).

Samstag, 16. Januar 2021

H. P. Lovecraft: Der Cthulhu-Mythos (Hörbuch)

 

Der Cthulhu-Mythos aus H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens enthält neben den Lovecraft-Geschichten Dagon und Cthulhus Ruf Geschichten anderer Autoren, die sich des Cthulhumythos bedienten:
Robert E. Howard: Der Schwarze Stein
H. P. Lovecraft & Lin Carter: Die Glocke im Turm 
D. R. Smith : Warum Abdul Al Hazred dem Wahnsinn verfiel
Christian von Aster: Ein Porträt Torquemadas
Gelesen werden die Geschichten von Joachim Kerzel (Verstorben 2018). Jede Geschichte wird mit einigen Worten von H. P. Lovecraft (David Nathan), der sich zu Beginn des Hörbuchs selbst vorstellt und Teile seiner Biografie erzählt. 
Dagon ist eine der ersten von Lovecraft veröffentlichen Geschichten, Cthulhus Ruf, diejenige die vermutlich den Mythos zum Leben erweckte. Robert E. Howard hat nicht nur Geschichten um Conan, den Barbaren geschrieben. Die Glocke im Turm entstand weit nach Lovecrafts Tod und wurde von Lin Carter fertig gestellt.
Die Geschichten (wenn sie nicht von Lovecraft selbst sind) verbreiten den bekannten Lovecraft-Flair und Joachim Kerzel sorgt mit seiner Stimme zusätzlich für angenehme Gänsehaut. 
Die Einführungen und die Verabschiedung von Lovecraft hätte man sich sparen können, besonders informativ sind diese nicht. 
Die Geschichten geben Teile des Mythos wieder (aber ein vollständiges Werk würde zum einen den Rahmen eines Hörbuchs sprengen und zum anderen wäre es aufgrund der zahlreichen Veröffentlichungen auch unmöglich), nur die Geschichte von D. R. Smith hat mir nicht gefallen, ich finde die Entmystifizierung des Adbul Al Hazred (dem Verfasser des Necronomikons) etwas ernüchternd.
Abgesehen davon ist DER CTHULHU-Mythos gruseliger Hörgenuss. 

Freitag, 15. Januar 2021

Manuel Neff/Sophie Lang: Element High 2 - Der Winterzauber (Rezension)

Endlich sind die Ferien vorbei und Philip trifft seine magischen Freunde, um sich gemeinsam den Prüfungen des zweiten Zauberjahres an der Element High zu stellen.
Schon bald nachdem Philip die erste Etage betritt, sieht er mit eigenen Augen, dass das zweite Zauberjahr vollkommen anders ist. Duelle, magische Wettbewerbe und neue Wahlfächer wie Untiere oder Abrakadabra versprechen aufregend und spannend zu werden. Doch je länger das Zauberjahr andauert, desto gruseliger werden die Vorkommnisse an der Schule der magischen Kinder. Als schließlich einer der schwersten Winterstürme seit Jahrzehnten über die Element High hereinbricht, müssen die Jungmagier all ihren Mut und ihre Zauberkünste aufbringen, um das gefährliche Abenteuer heil zu überstehen.
Der Winterzauber braucht etwas, bis er in Fahrt kommt, aber das heißt nicht das es langweilig wird. Ein neues Schuljahr hat begonnen und nicht nur Philipp (auch der Leser) und seine Freunde müssen sich mit neuen Schulfächern auseinandersetzen. Unterschwellig besteht die Gefahr des schwarzen Magiers noch und natürlich wird auch wieder fleißig gemobbt und geätzt.
Aber wenn man denkt man kennt alles schon wird man überrascht und es geht wirklich zur Sache. Da trifft man auf unerwartete Gesellen (Sherlock Holmes...), macht Zeitreisen (in Parallelwelten), versucht Rätsel zu lösen und nebenbei die Schule zu retten. Natürlich wird auch fleißig gezaubert.
Man glaubt gar nicht was man auf knapp über 200 Seiten hineinpacken kann. Und neben all dem herrschenden Chaos entwickeln sich die Charaktere weiter (und bieten ebenfalls die eine oder andere Überraschung).

Kurzweiliges Lesevergnügen für Fans von Zauberschulen. 

Donnerstag, 14. Januar 2021

H. P. Lovecrafts dunkle Freunde II (Hörbuch)

Robert Louis Stevenson, berühmt geworden als Verfasser der »Schatzinsel“, begleitet Leichenräuber, die eine makabre Sammelleidenschaft pflegen. In »Die Glocken des Ozeans“ muss ein Kapitän entsetzt beobachten, wie nachts Mannschaftsmitglieder als Wasserleichen vor seinem Bullauge auftauchen. Und »Die Schatten an der Wand« künden von einem unheimlichen Gast aus der Vergangenheit. Von wem wurde H.P. Lovecraft beim Verfassen seiner Geschichten womöglich inspiriert? Fünf Meisterhafte Horrorgeschichten, intelligent, verstörend, oft makaber und überaus wirkungsvoll ...
Enthält die Geschichten:
Die Leichenräuber (Robert Louis Stevenson)
Die Glocken des Ozeans (Arthur J. Burks)
Der Mumienfuß (Théophile Gautier)
Die Schatten an der Wand (Mary E. Wilkins-Freeman)
Der Kuss des schwarzen Gottes (C.L. Moore)
Wie auch bei Das Rote Zimmer handelt es sich bei Die Leichenräuber um eine Anthologie, die nichts mit Lovecraft zu tun hat.
Es sind Gruselgeschichten von denen sich Lovecraft vielleicht inspiriert hat. Und jede Geschichte hat ihren eigenen Sprechern.
Von den Autoren war mir nur R. L. Stevenson bekannt (und auch Die Leichenräuber war mir nicht unbekannt, auch wenn es sich hierbei um eine seiner weniger bekannten Geschichten handelt).
ich gebe auch zu, dass mir die anderen Geschichten nicht gefallen haben. Die Sprecher waren gut und haben die Stimmung der Geschichten gut umgesetzt.
Aber ... mit Lovecraft hat das nichts zu tun und Das rote Zimmer ist die empfehlenswertere der beiden Hörbuchanthologien.
Es gibt bessere Gruselgeschichten.

Mittwoch, 13. Januar 2021

Daniel Sand: Irren ist göttlich (Rezension)

In der Welt eines fehlerlosen Gottes zu leben, ist sehr angenehm. Solange er keine Fehler macht. Als er den jungen Thariel verflucht, glaubt erst mal niemand an dessen Unschuld. Also reist er in die Stadt des Allmächtigen, nur um zu erfahren, dass es nicht nur um Gott schlechter steht als befürchtet, sondern gleich um das ganze Königreich. Thariel gerät in Intrigen, legt sich mit finsteren Mächten an und strandet mit einem Zeitmaschinen-Prototypen außerhalb von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wird er den Fluch los und kann er nebenbei das Königreich retten?
Der Klappentext und auch das Cover sind sehr vielversprechend, wenn man skurrile Fantasy mag. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen. Aber leider konnte mich Irren ist Göttlich nicht ganz überzeugen. 
Ein bisschen fühlt man sich an Terry Pratchett und Douglas Adams erinnert, aber an den Witz von Douglas Adams kommt Daniel Sand nicht heran und was der Vergleich zu Terry Practhett anbelangt ... die einen mögen seine Scheibenwelt, andere nicht. Ich gehöre in die zweite Kategorie. 
Man braucht etwas um in die Würfelwelt eintauchen zu können und auch wenn die Idee der Welt (die NICHT auf einem sechsseitigen Würfel basiert) interessant ist, so spielt sie kaum eine Rolle, man hätte sich diesen Hinweis also auch sparen können ... es sei denn es gibt weitere Geschichten aus dieser Welt. 
Aber so ... könnte die Geschichte auch auf einer pyramidenförmigen oder runden Welt passieren.
Unterhaltsam (und ein bisschen naiv) ist die Handlung auf jeden Fall und hin und wieder sprudelt sie nur so über von merkwürdigen Ereignissen und Verwicklungen, manchmal ist es zu viel und dann wieder plätschert die Handlung inspirationslos vor sich hin, vor allem im Mittelteil. 
Die Regenwolke ist an sich eine nette Idee, bekommt aber auch nicht die Aufmerksamkeit die sie bekommen sollte und manchmal vergisst man ihre Anwesenheit.

Vielleicht mag der Pratchett-Fan seine Freude daran haben, ich kann nur sagen, dass ich zwar teilwiese gut unterhalten wurde, ich aber nicht ganz von Handlung und Stil überzeugt war.

Dienstag, 12. Januar 2021

H. P. Lovecrafts dunkle Freunde I (Hörbuch)

H.G. Wells, Begründer der modernen Science-Fiction-Literatur, schickt uns in »Das rote Zimmer«, das von einem unheimlichen Geist bewohnt wird. Apokalyptische Zustände beschreibt »Das Haus des Wurms«, dessen Kult allein durch Willenskraft den Tod über die Menschheit bringen lässt. Das »Telegramm in der Nacht« berichtet über gespenstische Vorgänge aus einer Stadt, die es gar nicht gibt. Und »Das Haus im Sturm« schließlich beherbergt ein magisches Pendel, das die restliche Lebenszeit seiner Bewohner verkündet. Meisterhafte Horrorgeschichten, intelligent, verstörend, oft makaber und überaus wirkungsvoll ... | Enthält die Geschichten:: Das rote Zimmer (H.G. Wells), Telegramm in der Nacht (H.F. Arnold), Das tote Tal (Ralph Adams Cram), Fischkopf (Irvin S. Cobb), Das Haus des Wurmes (Mearle Prout), Haus im Sturm (Matthew Phipps Shiel)
Das Rote Zimmer ist ein Hörbuch, das einige gruselige Geschichten vereinigt, aber mit Lovecraft nichts zu tun hat. Wer also eine Atmosphäre wie bei Lovecraft erwartet oder auf das Erscheinen des einen oder anderen Großen Alten, der wird enttäuscht werden. Als Horroranthologie kann man die Geschichten aber hören. Und ... man wird auch gut unterhalten, wobei ich zugeben muss, dass ich außer H. G. Wells keinen der vertretenen Autoren kenne. 
Aber es ist immer wieder gut in Anthologien neue Autoren kennen zu lernen (auch wenn sie bereits verstorben sind)
Meine Highlights neben dem roten Zimmer ist "Telegramm in der Nacht" (sehr atmosphärische Nebelgeschichte). Die Geschichte Fischkopf gefällt mir dagegen gar nicht, Erinnerungen an Schatten über Innsmouth werden wachgerufen, aber das war's auch schon, wirklicher Horror entsteht nicht. 
Hervorzuheben ist auch, dass jede Geschichte ihren eigenen Sprecher hat und diese sind durchgehend gut.

Aber: Wo Lovecraft draufsteht ist nicht immer Lovecraft drinnen und mir fehlt der Bezug zum Autor. 

Montag, 11. Januar 2021

Emma Marten: Zwischen Tod und Leben (Rezension)

Geboren in Dunkelheit, um das Licht zu retten. Selena fürchtet sich vor der Dunkelheit, doch in ihrer Heimat Schwarz ist diese allgegenwärtig. Ihr Vater, der Anführer der Seelendiebe, setzt sie unter Druck, endlich ihre düsteren Fähigkeiten einzusetzen. Als er gegen Tods oberstes Gesetz verstößt, stellt Selena sich gegen ihn. Ein Fremder verhilft ihr zur Flucht. Raedan hat sie aus einem bestimmten Grund auserwählt: Er braucht ihre Kraft, um Tod eine Seele zu stehlen. Selena will sich weigern, denn sie hasst ihre Macht. Aber was, wenn das Leben aller auf dem Spiel steht? Wenn sie über Leben und Tod entscheidet?
Fantasy der etwas ungewöhnlichen Art gefällig? Dann ist Zwischen Tod und Leben vielleicht das richtige, denn mit einer mittelalterlichen Fantasywelt mit Elfen und Zwergen (und Magiern) hat dieses Buch nichts zu tun. 
Vielleicht fällt der Einstiegg etwas schwer, zumindest mir fiel es nicht leicht, das Konzept der Seelendiebe zu verstehen, aber dank der erklärenden und leicht verständlichen Worte der Autorin ist die Verwirrung nur von kurzer Dauer und man findet sich schnell in der Welt von SCHWARZ und WEISS zurecht. 
Emma Marten baut eine interessante Welt, mit interessanten Charakteren (und Konzepten) um sie dann in den Untergang zu stürzen (was bei gefühlt allen Fantasyromanen der Fall ist)
Selena ist nicht unbedingt die sympathischste Protagonistin (eigentlich wirkt sie auf mich sehr farblos), aber es gibt so viele interessante Charaktere um sie herum, dass man darüber hinwegsehen kann.
Vielleicht enthält Zwischen Tod und Leben eine Liebesgeschichte, vielleicht auch nicht, vielleicht ist sie auch nur so subtil um weiteren Bänden Stoff zu geben. 
Tatsache ist, dass man ungewöhnliche und kurzweilige Fantasy geboten bekommt, die (auch wenn man es vermuten könnte) alles andere als Schwarz und Weiß ist. 
Spannend bis zum Schluss, mit einem nicht sehr netten Cliffhanger.
Aber ... natürlich will man wissen wie es weiter geht (und in meinem Fall hat das nichts mit Selena zu tun).

Manchmal wird man tatsächlich noch mit ungewöhnlicher Fantasy überrascht, ohne dass es zu abgedreht wirkt. 

Sonntag, 10. Januar 2021

Andreas Zwengel: Kinder des Yig (Rezension)

Silas Czerny, Maler und Ex-Junkie in Frankfurt am Main, kommt in Kontakt mit der neuen Droge OpenMind. Noch in derselben Nacht vollendet er ein Gemälde, das seinen verblassten Ruhm wieder neu aufleben lässt. Wenig später kommt es zu mysteriösen Unfällen und Amokläufen, Vorboten für ein großes, zerstörerisches Ereignis.
Kinder des Yig ist der 5. Band der Schriften des Grauens und toppt das Durschnittswerk Stolzenstein um Einiges. Fast ein kleines Highlight, wenn es nicht ein paar Schwächen hätten, die dem Lovecraftfan den Magen zusammenziehen lassen, das Herz des Monsterjägerfans aber höher schlagen lässt.
Dass Lovecraft-Horror auch in einer (deutschen) Großstadt funktioniert wird gut demonstriert. 
Der Protagonist ist Künstler, ein oft genutzter Beruf in Lovecrafts Werken, der auf langsame Art und Weise (und vollkommen ahnungslos) in eine seltsame Welt eindringt. Es ist eine Mischung aus Lovecraft-Horror und Thriller. Spannend und geheimnisvoll.
Leider geht der Horrorfaktor verloren, sobald sich die "Kinder des Yig" enttarnt haben und aus dem angenehmen Gruselroman wird ein Actionthriller, der sich nur noch darum dreht, wer tötet wen. 
Und als Lovecraftfan kann ich das Auftauchen eine Großen Alten in dieser Form nicht gutheißen. Das war dann etwas zu viel.
Ohne die Erwartungen, die man an einen Roman hat, wenn Lovecraft draufsteht, wäre der Roman vielleicht unterhaltsam, Monsterplattmachen kann durchaus spaßig sein, passt aber in dieser Form nicht zu Lovecraft.
So ist Kinder des Yig der beste Teil der bisher fünf von mir gelesenen Bücher der Schriften des Grauens (aber das ist auch nicht so schwer), aber es ist mehr Actionthriller als Lovecraftgrusel. Es wird viel gezeigt, wenig angedeutet.
Und so wird der Horrorfan, dem der Zugang zu Lovecraft fehlt eine größere Freude an diesem Buch haben, als jemand der eine Geschichte nach Lovecraft-Art erwartet.
Als Horrorroman unterhaltsam (und mit guten Ideen), als Lovecrafthommage eher Mittelmaß. 

Samstag, 9. Januar 2021

Jørn Lier Horst:Wisting und der Atem der Angst (Rezension)

Ein Wanderer findet im Wald die menschlichen Überreste einer jungen Frau. Der Polizei ist schnell klar: Die Art und Weise, wie sie getötet wurde, entspricht dem typischen Vorgehen des Serienkillers Tom Kerr. Doch der kann es nicht gewesen sein, denn er sitzt seit mehreren Jahren im Gefängnis. Stimmen etwa die Gerüchte, dass er damals einen Komplizen hatte? Schon vor Jahren nannte die Presse diesen vermeintlichen Partner des Serienkillers „Der Andere“. Tom Kerr erklärt sich bereit, mit der Polizei zu kooperieren. Bei einer Tatortbegehung soll er wichtige Hinweise liefern. Doch dann passiert das Unfassbare: Dem Killer gelingt die Flucht. Wisting wird plötzlich zum Sündenbock und muss beide Täter dringend hinter Gitter bringen!
Wisting und der Atem der Angst ist der dritte Teil von Wistings Cold Cases, aber so kalt ist der Fall nicht, da er durch die Flucht des Täters an Aktualität gewinnt. Wisting muss den Täter und seinen Komplizen finden und muss dabei auch mit Schwierigkeiten aus seinem Umfeld kämpfen. An seiner Seite: Tochter Line mit Kamera.

Freitag, 8. Januar 2021

Jörg Kleudgen & Uwe Vöhl: Stolzenstein (Rezension)

Als Gero Klueger das Haus seines Schriftstellerkollegen Wulf Loeve erbt, fährt er mit einer düsteren Vorahnung nach Stolzenstein. Loeves Geist scheint dort allgegenwärtig. Der frühere Freund hat ihm eine Reihe von Rätseln hinterlassen, die Klueger bald an die Grenzen seines Verstandes führen.
Stolzenstein ist der vierte Band der Schriften des Grauens und bisher der beste den ich gelesen habe, was allerdings auch nicht viel bedeutet ...
Interessant (aber nicht so ungewöhnlich) ist der Schauplatz: Deutschland. Aber die Autoren zeigen dass sich auch in Hessen atmosphärischer Horror á la Lovecraft aufbauen lässt. Und passend zu Lovecrafts Geschichten ist auch die Länge: zu lang für eine Kurzgeschichte, zu kurz für einen Roman. 
Hinzu kommen auch zahlreiche Andeutungen, wie man sie auch aus den Geschichten des "Meisters" findet, allerdings haben die wenigsten einen Bezug zur Geschichte. das hätte man sich sparen können.
Im großen und Ganzen: Gut geschrieben, mit einem gewissen Maß an Lovecrafthorror, aber nicht so gut wie Lovecraft. 
Besser als die Vorgänger der Schriften des Grauens, aber noch nicht unbedingt ein Highlight. Aber kurzweilige Unterhaltung für neblige Wintertage...
Zumindest erweist Stolzenstein eine gewisse Inspiration von Lovecraft, die man in den vorangegangenen Bänden vermissen musste. 
Und man muss den Autoren  zugute halten, dass es ihnen durchaus gelingt Neuengland-Horror auch in Deutschland zu verbreiten, auch wenn Stolzenstein zwar eine merkwürdige Stadt ist, aber natürlich kein deutsches Innsmouth. 

 

Donnerstag, 7. Januar 2021

Amalia Zeichnerin: Post Mortem (Rezension)

London, 1878. Als die junge Sängerin Pauline Westray in einem Fotoatelier überraschend stirbt, stehen der Fotograf Clarence Fox und seine Ehefrau Mabel vor einem Rätsel – war die Praline, die sie kurz vor ihrem Tod aß, vergiftet? Während die Polizei keine Erklärung für den Tod finden kann und den Fall bald als natürlichen Tod zu den Akten legt, kann Mabel, die die junge Frau kannte, das nicht glauben. Mabel und Clarence beginnen, weitere Nachforschungen anzustellen. Schon bald stoßen sie auf mehr als nur einen Verdächtigen aus Miss Westrays Umfeld ...
Und wieder einmal das Problem mit der viktorianischen Zeit ...
Ich lese viktorianische Krimis gerne und in letzter Zeit sehr oft. Aber manchmal werde ich hinsichtlich der Handlung doch enttäuscht und dann denke ich mir, dass ich es vielleicht doch lassen soll und etwas anderes lesen. Wenn dann nicht wieder ein Highlight kommt. Allerdings gehört Post Mortem nicht dazu. 
Klassendenken und die verschiedenen Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit, nehmen eine wichtige Rolle in diesem Buch ein. Am Anfang ist das noch amüsant, aber leider ändert sich im Laufe des Buchs nicht fiel, so dass die Spannung dem Klassendenken zum Opfer fällt. 
Ganz nett zu lesen mit sympatischen Charakteren und wenn man das ganze nicht als Krimi sondern als Gesellschaftsbild auffassen will, sogar gut lesbar. Man fühlt sich schnell in die Zeit versetzt.

Aber als Krimi nicht wirklich empfehlenswert. 

Mittwoch, 6. Januar 2021

Andreas Ackermann: Das Mysterium dunkler Träume (Rezension)

In seiner wahnwitzigen Abenteuergeschichte konfrontiert der Autor den Filmvorführer Maxemilian Meissner mit dem lovecraftschen Grauen. Vor der Kulisse eines monströsen Prag der Zukunft, in der Magie gleichwertig neben überlegener Technik existiert, inszeniert er einen spannenden Wettlauf um Leben und Tod.
Die dritte Veröffentlichung der Schriften des Grauens, diesmal aus deutscher Hand. 
Horror meets SF, könnte man sagen ... ein durchwegs faszinierender Ansatz, der mich aber sowohl von der Handlung, als auch vom Schreibstil, der mir manchmal doch sehr nüchtern erschien, nicht gefallen hat.
Vielleicht war es der SF-Aspekt der mich gestört hat, denn Prag selber würde sich als Schauplatz für Lovecraftschen Horror gut eignen, aber die Zukunftsversion der Stadt hat mir nicht gefallen.
Das Cover dagegen ist sehr vielversprechend und die zahlreichen Hinweise auf Aspekte der modernen Popkultur machen das Buch zumindest zeitweise zu amüsantem Lesestoff.
Der Autor bemüht sich Lovecraftschen Horror zu verbreiten und das gelingt ihm teilweise, andere Autoren versagen bereits bei diesem Aspekt (obwohl sie sich auf Lovecraft bemühen), aber die Dichte, die ich in den Geschichten Lovecrafts finde vermisse ich. Andererseits habe ich selbst auch Probleme wenn Autoren Lovecraft in die Gegenwart versetzen (für mich ist der Autor und seine Geschichten ein Phänomen der Vergangenheit und ich selbst empfinde aus den Geschichten der Vergangenheit, selbst wenn sie von anderen Autoren geschrieben wurden, eine besondere Art von Schauer).
Das Mysterium dunkler Träume mag Horrorfans, die auch dem SF-Aspekt nicht abgeneigt sind (und ich weiß wie schwierig es ist, SF und Horror zu verbinden, das gelingt nicht immer) ansprechen. 
Mir hat es nicht gefallen.

Allgemein muss ich zu den Schriften des Grauens sagen, dass mich die drei von mir bisher gelesenen Bände nicht überzeugen konnten. Die Cover sind vielversprechend, aber der Inhalt ... aber ich habe noch ein paar Bücher der Reihe vor mir, vielleicht gibt es ja doch noch das eine oder andere Highlight, das auch dem Erbe Lovecrafts gerecht wird.


Dienstag, 5. Januar 2021

Andreas Suchanek: Heliosphere 1 + 2 (Rezension)

Am 1. November 2265 übernimmt Captain Jayden Cross das Kommando über die Hyperion. Ausgerüstet mit einem neuartigen Antrieb und dem Besten an Offensiv- und Defensivtechnik, wird die Hyperion an den Brennpunkten der Solaren Union eingesetzt.
Bereits ihr erster Auftrag führt die Crew in ein gefährliches Abenteuer. Eine Bergungsmission entartet zur Katastrophe. Umringt von Feinden muss Captain Cross eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die über Leben und Tod, Krieg oder Frieden in der Solaren Union entscheiden könnte ...
Andreas Suchanek einmal anders ... bisher kannte ich ihn nur als Fantasy /und Krimiautoren) aber er scheint vor keinem Genre zurückzuschrecken und hat sich mit der Heliosphere-Reihe auch an Science Fiction gewagt, genauer gesagt an eine Space Opera in epischer Breite. Aber ... mein Geschmack ist das nicht. Vielleicht muss ich aber auch meine Meinung zu SF überdenken, denn bisher war ich der Meinung, dass mir Space Operas ziemlich gefallen: Fremde Welten, Aliens, Raumschiffe ...
Aber das, was ich in letzter Zeit gelesen habe, hat mir nicht wirklich gefallen. Und die beiden Heliospheren-Bände, die ich gelesen habe, gehören leider dazu.

Montag, 4. Januar 2021

Stephen Jones: Schatten über Innsmouth (Rezension)

Inspiriert von H. P. Lovecrafts klassischer Erzählung ›Der Schatten über Innsmouth‹ wagen sich 16 moderne Meister des Schreckens noch einmal an die Küste Neuenglands in die verfluchte Stadt Innsmouth mit ihren abscheulichen, nicht ganz menschlichen Bewohnern .... 
Die Anthologie enthält neben der Original-Lovecraft-Geschichte noch Geschichten von 16 anderen Autoren, die sich mit Innsmouth und ihren Bewohnern auseinandersetzen. Über 500 Seiten geballte Innsmouth-Ladung u. a. von Neil Gaiman, Ramsey Campbell, Kim Newman, Peter Tremayne und Brian Stableford.
Das Highlight ist die Geschichte von Lovecraft selbst, alle anderen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück, so dass man sagen muss, dass sich Schatten über Innsmouth nicht einmal als durchschnittliche Anthologie bezeichnen darf, obwohl man von vielen der vertretenen Autoren gute bis hervorragende Werke kennt.
Die Ansätze der einzelnen Storys kann man zwar als interessant bezeichnen und viele Autoren versuchen neue Wege sich dem Thema Innsmouth zu nähern, doch am Ende bleiben nicht überzeugende Geschichten die eine zu langatmige, eintönige Anthologie ergeben.

Schade eigentlich, denn das Thema hätte mehr hergegeben und das Talent der beteiligten Autoren (soweit sie mir bekannt sind, was nicht bei allen der Fall ist) kommt nicht zum Tragen.

Die Originalgeschichte ist gut, kann man aber in vielen anderen Büchern, als Hörbuch oder einzeln lesen. 
(meine Meinung dazu hier)
Der Rest ist aber weder für Lovecraft- noch für Horrorfans zu empfehlen.

Sonntag, 3. Januar 2021

Heather Redmond: Die Morde von Kensington (Rezension)

Im Winter 1835 läuft es sehr gut für den jungen Charles Dickens. Er steigt beim Evening Chronicle als Journalist ein, und als er vom Herausgeber der Zeitung zum Abendessen eingeladen wird, verliebt sich Charles direkt in die Tochter seines Chefs, die temperamentvolle Kate Hogarth. Sie amüsieren sich bestens – als ein Schrei den angenehmen Abend erschüttert. Die Nachbarin Miss Christiana Lugoson liegt bewusstlos auf dem Boden. Als Charles durch einen Kollegen von einem ähnlich mysteriösen Todesfall vor einem Jahr erfährt, geht er von einem Giftanschlag aus und kann nicht anders, als genauer nachzuforschen. Zusammen mit der reizenden Kate ermittelt er unter den Mitgliedern der Londoner Oberschicht. Charles will Gerechtigkeit für die Opfer, doch wenn er zu tief bohrt, setzt er Kate und sich selbst größter Gefahr aus ...
Krimis aus der viktorianischen Zeit erfreuen sich seit langem großer Beliebtheit und zahlreiche moderne Autoren (und Autorinnen) versuchen ihre Leser (und Leserinnen) in eine vergangene Zeit zu entführen, mal mehr oder weniger erfolgreich.

Samstag, 2. Januar 2021

Roman Sander: Götter des Grauens (Rezension)

Deutsche und internationale Autoren stellt der Herausgeber, der bereits erfolgreiche Titel für Bastei, Heyne und dtv zusammenstellte, in seiner ultimativen Anthologie zum Cthulhu-Mythos H. P. Lovecrafts vor.
Original- und deutsche Erstveröffentlichungen von Hans Dieter Römer, Gary Lovisi, David A. Riley, Jack Eden und US-Geheimtipp Wilum Hopfrog Pugmire, dazu ein Beitrag von Jörg Kleudgen, zeigen die Vielfalt neuer Interpretationen des Mythos auf.
Götter des Grauens ist der zweite Band aus der Reihe H. P. Lovecrafts Schriften des Grauens. Aber auch hier zeigt sich, dass nicht überall wo Lovecraft drauf steht auch Lovecraft drin ist. 
Die Geschichten orientieren sich zwar am von Lovecraft erschaffenen Mythos, aber das Flair das die Originalstorys des Autors erzeugten sie selten.
Dennoch gibt es ein paar Highlights:
Der Priester des Dagon von Gary Lovisi gehört dazu (und ist in meinen Augen auch die beste Geschichte der Sammlung). Der Titel der Geschichte verrät viel, aber nicht zu viel und dem Protagonisten wird so einiges abverlangt. Andere Geschichten (darunter Das Auge des Fisches und Eingesperrt von David A. Riley beginnen vielversprechend können am Ende aber nicht überzeugen)
Die Autoren sind mir bisher nicht aufgefallen, Jörg Kleudgen kannte ich bisher auch nur als Sänger (obwohl ich wusste dass er auch als Schriftsteller tätig ist, bis zu dieser Anthologie habe ich aber noch nichts von ihm gelesen)

Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht. Kann aber auch von Horrorfans gelesen werden, die wenig oder nichts mit dem Cthulhumythos anfangen können. Man versäumt aber auch nichts.

SuB-Leichen-Abbau