Freitag, 31. Dezember 2021
Amalia Zeichnerin: In Vino Veritas (Rezension)
Manchmal trügt mich mein Gedächtnis schon ziemlich. Und manchmal sollte ich auf ihm vertrauen, vor allem wenn es um Vergessen geht. Als ich den Klappentext von In Vino Veritas gelesen habe konnte ich mit dem Namen Fox nichts anfangen, aber düster waren die Erinnerungen in Bezug auf die Autorin Amalia Zeichnerin. Vielleicht hätte ich erst den Blog durchsuchen sollen, bevor ich das Rezensionsexemplar angefragt habe.
In Vino Veritas ist nach Post Mortem der zweite Fall für das Ehepaar Fox, ein historischer Krimi im London des 19. Jahrhunderts. Das Setting ist interessant, aber leider konnte mich der zweite Fall des Ehepaars gar nicht überzeugen. Den Kriminalfall fand ich an den Haaren herbeigezogen und minder interessant, die atmosphärische Beschreibung der Gesellschaft und die Stadtbeschreibung aus dem ersten Teil gerät in den Hintergrund, so dass mir am Ende eigentlich nicht viel übrig blieb als eine zähe, wenig interessante Geschichte, die zwar einen interessanten Hintergrund aufweisen kann, aber für mich doch stark konstruiert klingt. Was mich, das gebe ich zu, allerdings nicht stört, wenn ich gut unterhalten werde.
Bei In Vino Veritas war das nicht der Fall und ich hoffe mich beim nächsten Mal daran zu erinnern, dass ich die Hände von Fox und Fox lasse. Es gibt zahlreiche bessere historische Krimis.
Donnerstag, 30. Dezember 2021
Beate Maly: Mord auf dem Eis (Rezension)
Mord auf dem Eis ist bereits der sechste Fall mit Ernestine Kirsch und Anton Böck.Wie so oft muss man die Vorgänger nicht kennen, jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, dass ich die früheren Bände kennen muss. Und in mir wurde auch nicht das Interesse geweckt, die anderen Teile kennen zu lernen. Beate Maly hat einen leichten, flüssigen Schreibstil und schafft es mühelos, das Wien der 20er Jahre auch für Nichtwiener lebendig werden zu lassen. Gesellschaftliche Unterschiede, Antisemitismus und die allgemeine Stimmung nach dem Krieg werden gut in Szene gesetzt.br Was mich aber nicht überzeugen konnte waren die Protagonisten und der Kriminalfall. Zu seicht zu langsam plätscherten die Ermittlungen vor sich hin. Weder spannend noch auf andere Weise interessant und obwohl der Roman nicht sehr seitenstark ist fällt das Lesen schwer.
Mord auf dem Eis bietet einen schönen Blick auf das Wien der 20er, aber als Krimi kann er nicht überzeugen. "Wunderbarer Schmökerkrimi" geht anders.
Mittwoch, 29. Dezember 2021
Valentina Morelli: Kloster, Mord & Dolce Vita 11 - Mord im letzten Akt (Hörbuch) (Rezension)
Mord im letzten Akt ist der 11. Fall der amüsanten Krimireihe um Schwester Isabella. Und was soll ich sagen, was ich nicht schon bei den 10 Fällen davor geschrieben habe? Es ist alles wie immer, und auch wenn Isabella unter der neuen Klostervorsteherin leidet wird dem Leser (oder Zuhörer) seichte, amüsante Unterhaltung geboten mit persönlichen Problemen, einem unterhaltsamen Kriminalfall und einem Ende, das die Vorfreude auf den nächsten Teil steigert.
Chris Nonnast ist gewohnt gut, es macht eine Freude ihr zuzuhören und sowohl ihre Stimme als auch die typische Kloster, Mord und Dolce Vita Art machen auch dieses Hörbuch zum kurzweiligen Vergnügen. Seichte Berieselung für zwischendurch machen Lust auf den nächsten Italienurlaub.
Ich habe nichts an diesem Hörbuch auszusetzen. Manchmal macht seichte Unterhaltung Spaß und diese Klosterserie gehört für mich zu den Krimireihen, die ich gerne höre ohne sie groß zu hinterfragen. Ich bin mir bewusst, dass vieles übertireben, überzogen und unrealistisch ist, aber ... EGAL.
Muss immer alles realistisch sein? Wenn ich gut unterhalten werde und die offensichtlichen Schwächen nicht zu bedeutsam sind sehe ich gerne darüber hinweg. Manchmal will ich einfach nur abschalten.
Und Valentina Morellis Schwester Isabella ist perfekt dafür.
Dienstag, 28. Dezember 2021
Booklover-Challenge
Dem SuB geht es 2022 wirklich an den Kragen. Nach der 22 für 2022-Challenge und der SuB-Senioren-Challenge hier Challenge Nummer drei, die Booklover-Challenge vom Morgenwald. Im Gegensatz zu den beiden anderen Challenges wird diese wirklich eine Herausforderung. Aber meinem SuB wird das gut tun.
Helena Marchmont: Mord im Magnolienhaus (Rezension)
Mord im Magnolienhaus ist der 11. Teil der amüsanten Bunburry-Reihe und auch dieser Teil enttäuscht Fans nicht. Man bekommt das, was man gewohnt ist, und was den Reiz der Serie ausmacht: Einen idyllischen Hintergrund (auch wenn Bunburry wirklich kein Ort zum Leben ist, bei der Sterblichkeitsrate). Fröhlich plätschert die Handlung dahin und lullt den Leser ein. Und wenn man denkt, man weiß was Sache ist und kennt den Mörder (bevor überhaupt irgendetwas passiert ist) wird man überrascht und vor ganz andere Tatsachen gesetzt.
Ein seichter Krimi der trotzdem gut unterhält und dessen größter Schwachpunkt die Kürze ist (Vielleicht ist das aber auch die Stärke). Tatsächlich gibt es kaum Unterschiede zu den Vorgängern, ich könnte wiederholen, was ich bei den anderen Folgen bereits geschrieben habe. Das Niveau wird gehalten und auch dieser Band kann überzeugen.
Wer es allerdings blutig und weniger idyllisch mag, der muss sich nach anderem Lesestoff umsehen. Aber unter den Cosy Krimireihen, die ich kenne, ist das eine meiner Favoriten.
Montag, 27. Dezember 2021
Robert C. Marley: Inspector Swanson und die zwei Gräber (Rezension)
Inspector Swanson und die zwei Gräber ist bereits der achte Fall des Ermittlers. Ich kenne erst die Serie erst seit Band sechs, aber es fällt nicht schwer jederzeit in die Reihe einzusteigen (ein Vorteil von vielen Krimiserien). Ich mag die Serie sehr. Robert C. Marley schafft es problemlos den Leser in die Vergangenheit zu versetzen, fast glaubt man direkt dabei zu sein. Die Protagonisten sind sympathisch und authentisch und auch der Kriminalfall kann überzeugen. Jedenfalls in diesem Fall und ich hatte nach dem schwachen Vorgänger (Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes) die Befürchtung, dass die Luft aus der Reihe gewichen wäre und das Niveau nicht mehr gehalten wurde. Aber diese Befürchtung bestätigte sich nicht.
Marley erschafft einen atmosphärisch dichten Krimi, der einige überraschende Wendungen aufweist, am Ende aber nachvollziehbar zu seiner Auflösung findet Die Londoner Atmosphäre Ende des 19. Jahrhunderts kommt sehr schön rüber und die Krimihandlung fügt sich wunderbar darin ein. Besonders gefallen haben mir die Andeutungen von zukünftigen Möglichkeiten und Erfindungen, die damals noch allgemein belächelt wurden und das Auftauchen/Erwähnen berühmter Zeitgenossen (wie der allgegenwärtige fiktive Sherlock Holmes und sein Schöpfer Arthur Conan Doyle). Der Fall hat einige überraschende Wendungen, bevor er am Ende nachvollziehbar aufgeklärt wird. Unterhaltsam und spannend, so darf es gerne weitergehen.
Sonntag, 26. Dezember 2021
Marco Ansing (Hrsg): Arcanes Hamburg (Rezension)
Arcanes Hamburg verspricht sehr viel, vor allem eine interessante Anthologie, die in Form eines Episodenromans präsentiert wird. Alle Geschichten sind miteinander verbunden, meist durch immer wieder auftauchende Charaktere. Und trotzdem hat dieser Episodenroman mit denselben Problemen zu kämpfen, wie sie bei Kurzgeschichtensammlungen auftauchen: Die Qualität der Geschichten. Und was das anbelangt, so kann Arcanes Hamburg nicht überzeugen, trotz einer interessanten Hintergrundidee und dem einen oder anderen Charakter. Abwechslung wird geboten, aber mich konnten die wenigsten Geschichten überzeugen.
Phantome in Altona von Nils Krebber stellt einen vielversprechenden, spannenden und unterhaltsamen Einstieg dar (und erinnert ein bisschen an INGRESS und Pokemon Go), wenn auch mit einem etwas kitschigen Ende.
Pock! Pock! Pock! von Stefanie Mühlenhaupt legt noch einen Zahn zu und bietet eine witzige Geschichte, welche die Handlung vorantreibt und auch neue Protagonisten einführt. Die Geschichte lebt vom gelungenen Zusammenspiel von Professor Schlacker und dem Klabautermann, erst gegen Ende wird es spannend. Für mich ist dies aber das Highlight der Anthologie.
Leider sinkt das Niveau danach, die nachfolgenden Geschichten, einschließlich des Endes konnten mich nicht ganz überzeugen und ich gebe zu, dass mir irgendwann der Vampiranteil zu hoch wurde. Ich hätte mehr Kreativität erwartet, vor allem da die Wasserkreaturen zahlreich und sehr unterschiedlich sind. Aber der Vampirfan wird wohl seine Freude daran haben.
Sagen mit der modernen Welt zu verknüpfen, ist ein spannendes Thema und bietet viel Spielraum. Leider funktioniert diese Umsetzung als Episodenoman nicht ganz und am Ende bleiben mehr Fragen offen als Antworten gegeben werden.
Schade.
Samstag, 25. Dezember 2021
Tom Hillenbrand: Bittere Schokolade (Rezension)
Freitag, 24. Dezember 2021
Amy Myers: Nell Drury und die Kunst des Todes (Rezension)
So ganz überzeugen konnten mich die beiden ersten Teile nicht, wobei der zweite Teil (Nell Drury und das Variete des Todes) bisher ein Highlight der Reihe darstellt (wobei ich auch sagen mss, dass man keine zu hohen Ansprüche haben darf). Nell Drury und die Kunst des Todes gleicht sich eher dem ersten Teil an. Kann man lesen, muss man aber nicht. Bei den Mengen an Cosy Crimes, die den Markt derzeit überschwemmen gibt es wirkliche Highlights, die beim Lesen sehr viel Spaß machen. Aber natürlich gibt es auch Werke, die an Amy Myers nicht herankommen. Die Autorin hat einen flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil. Die Beschreibung der Protagonisten und Orte ist gut gelungen, so dass es nicht schwer fällt sich in Ort und Zeit versetzen zu lassen. Die Idee hinter der Geschichte verspricht viel, nur die Umsetzung ist spannungsarm und besteht größtenteils aus Gesprächen, die zwar authentisch wirken, jedoch streckenweise sehr langatmig sind.
Die Geister, die eine Besonderheit in den Nell Drury-Fällen darstellen, sind zwar ebenfalls wieder dabei, allerdings wirkt es diesmal etwas aufgesetzt. Dafür hätte man sich eine bessere Erklärung einfallen lassen können.
Nicht schlecht, nicht gut, aber nach drei Teilen werde ich die Serie nicht weiter verfolgen.
Mittwoch, 22. Dezember 2021
E. G. Wolff: Die Schattenbrücke 4 - Durch Feuer und Fels (Rezension)
Durch Feuer und Fels ist der Abschluss der vierbändigen Fantasy-Reihe DIE SCHATTENBRÜCKE, die sich vorrangig an Jugendliche richtet. Ich habe diesen Teil als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, weshalb ich auch die vorangegangenen Bände gelesen habe. Anders würde man der Geschichte nicht folgen können. Leider muss ich auch sagen, dass mich die Story in ihrer Gesamtheit nicht überzeugt hat. Auf der einen Seite ist es tatsächlich befremdlich wenn sich zuviele bekannte Dinge der uns bekannten Welt in einer Fantasywelt finden, das mag auf der einen Seite durchaus eine gewisse Art von Kreativität sein, und hat mir anfangs auch gefallen, aber immer öfter irritierte es mich. Der dritte Teil, Jenseits der Klippe, ist das Highlight der Reihe und trotz vielversprechender Ansätze konnten diese nicht darüber hinweghelfen, dass es sich in meinen Augen, trotz der zahlreichen guten Kritiken, die ich gelesen habe, nur um durchschnittliche Fantasy-Ware handelt, die bald in Vergessenheit geraten wird.
Die Geschichte an sich ist ein klassischer Konflikt, den man in zahlreichen anderen epischen Werken besser umgesetzt sieht. Immerhin schafft es E. G. Wolff alle seine Fragen zu beantworten und die losen Enden zu einem schlüssigen Ende zu bringen. Der vierte Kampf ist auch kampflastiger als die Teile davor, aber vielleicht ist das auch etwas zu viel des Guten, denn körperliche Auseinandersetzungen spielten kaum eine große Rolle (und haben auch nicht wirklich gefehlt).
Potential war vorhanden, aber vor allem von den Kristallen habe ich mir mehr erwartet. Teil vier endet wenig spektakulär. Ich gebe zu, dass streckenweise auch Spannung aufgebaut wird, aber nach diversen Enthüllungen aus dem vorherigen Band fehlt der Überraschungsmoment.
Fazit zur Reihe: Muss man nicht gelesen haben. Es gibt schlechteres, aber auch weitaus besseres.
Aber es ist alles eine Frage des Geschmacks.
Montag, 20. Dezember 2021
Sven Stricker: Sörensen fängt Feuer (Hörbuch)(Rezension)
Nach Sörensen hat Angst ist Sörensen fängt Feuer der zweite Roman um KHK Sörensen, der lieber seine Ruhe haben möchte, als zu ermitteln. Wer erwartet auch, dass in einem Kaff im Irgendwo das Verbrechen zu Hause ist (andererseits ... es wird noch in weit beschaulicheren Orten gemordet). Auch diesmal habe ich mir das Hörbuch zu Gemüte gezogen, und ich wurde nicht enttäuscht. Sven Stricker macht seine Arbeit hervorragend und lässt die Figuren sehr bildlich erscheinen. Und seine Betonungen sind etwas, das kein gelesenes Buch zu Stande bringt.
Wie sein Vorgänger entschleunigt auch die Fortsetzung, und dabei kommt es durchaus zu dramatischen Szenen und trotz des immer präsenten Humors gelingt es Sven Stricker ein ernstes Thema anzusprechen.
In "Sörensen fängt Feuer" geht es um den Glauben, um Sekten und das Ausnutzen leichtgläubiger Menschen, um das Verbergen nichtlebenswürdiger Menschen (harte Worte, aber anders ist es kaum zu beschreiben).
Die Geschichte braucht etwas, bis sie in Fahrt kommt, aber das Ende entschädigt für alles und Sörensen fängt Feuer muss sich nicht hinter dem Vorgänger verstecken.
Die Dialoge sind herrlich, einige der Situationen auch und man kann sich die entsprechenden Szenen (und Gesichtsausdrücke) bildhaft vorstellen. Und nebenbei wird dem Leser(Hörer) auch das geboten, was man von einem Provinzkrimi erwartet: Skurrile (aber liebenswerte) Charaktere, seltsame Situationen und natürlich Gute Unterhaltung.
Freitag, 17. Dezember 2021
Tom Hillenbrand: Gefährliche Empfehlungen (Rezension)
Xavier Kieffers 5. Abenteuer ... und ich bin nach wie vor begeistert von diesem Koch, Luxemburg und den Fällen, in die er ständig hineinstolpert.
In Gefährliche Empfehlungen rückt der Guide Gabin in den Vordergrund und obwohl der Leser lange im Dunklen gelassen wird, um was es eigentlich geht, abgesehen davon dass Guides verschwinden, wird es (natürlich) nie langweilig und erneut lässt uns Tom Hillenbrand in die Welt der Haute Cuisine und der traditionellen Luxemburger Küche eintauchen, alles garniert mit Diebstählen und Mord.
Xavier löst wie schon in den Büchern davor auf sehr humorvolle Art diesen Fall, stolpert dabei hin und wieder auch vollkommen ahnungslos durch die Gegend und natürlich fehlen auch seine Freunde nicht, die in ihrer Art ebenfalls zum Spaßfaktor der Reihe beitragen. Natürlich muss man die Romane davor nicht kennen, es ist nicht schwer sich zurecht zu finden, aber man verpasst sehr viel kulinarischen Witz. Aber sollte jemand zufällig mit diesem band anfangen, dann kann ich ihm die Vorgängerbände wärmstens ans Herz legen. Kriminalistik und Kulinarik waren noch nie so lustig, obwohl es durchaus auch ernst zur Sache geht.
Ist die Geschichte realistisch? Nein. Ist sie überzogen? Auf jeden Fall. Aber bei der lockeren Schreibweise, den sympathischen Charakteren spielt das keine Rolle. und wer möchte nicht einmal ein bisschen abschalten. Und mit Xavier Kieffer geht das wunderbar.
Nun ja, einen negativen Kritikpunkt habe ich: Die Ereignisse aus dem zweiten Weltkrieg hätte man gerne auch kürzer fassen können.
Donnerstag, 16. Dezember 2021
Andrea Penrose: Schatten über Kensington Palace (Rezension)
Schatten über Kensington Palace ist bereits der dritte Fall mit Wrexford und Sloane. Und ich könnte wiederholen was ich bereits bei den ersten beiden Bänden geschrieben habe (Der Tote in der Black Swan Lane, Der Mörder am Half Moon Gate). Andrea Penrose weiß zum einen wie sie ihre Leser unterhalten kann, zum anderen bietet sie Spannung, Witz und sympathische Charaktere, die sich von Fall zu Fall weiter entwickeln. Diesmal muss sich Charlotte einer schweren Entscheidung stellen, aber sie scheint das gut zu meistern und wer weiß was ihr das in der Zukunft für Vorteile bringen kann. Andrea Penrose hat eine interessante Frauengestalt geschaffen, welche sich jenseits jeglichem Klischees bewegt, dabei glaubwürdig bleibt und durchaus als Frau ihrer Zeit durchgehen kann.
Lange bleibt der Leser mit den Protagonisten im Unklaren, aber die Verbrechersuche wird nie langweilig und bietet immer wieder die eine oder andere Überraschung. Aber Fans der Reihe können jederzeit mit allem rechnen. Man muss die Vorgänger nicht unbedingt kennen, die Bücher lassen sich auch problemlos unabhängig voneinander lesen, aber natürlich macht es mehr Spaß zu sehen, wie sich die Protagonisten (allen voran die kleinen Wiesel, die Mündel von Charlotte) entwickeln.
Ein spannender Krimi wird geboten, rasant und manchmal entschleunigend, aber nie langweilig. Wer allerdings eine Fortführung einer Romanze zwischen Sloane und Wrexford erwartet, der wird enttäuschst werden. In dieser Hinsicht passiert nicht viel. Andererseits ... es ist ein Krimi, kein Liebesroman.
SCHATTEN ÜBER KENSINGTON PALACE hält das verbrecherischer Niveau der Vorgängerbände und ich hoffe noch auf viele Fälle des ungewöhnlichen Ermittlerteams.
Mittwoch, 15. Dezember 2021
Shannon Messenger: Keeper of the lost Cities 2 - Das Exil (Rezension)
Was soll man sagen. Der zweite Teil der Keeper of the lost cities-Reihe ist um einiges rasanter als der Vorgänger, aber ansonsten bekommt der Leser das geboten, was bereits im ersten Teil funktioniert hat und was die Reihe lesenswert macht: Gut gezeichnete, sympathische und nachvollziehbare Charaktere, interessante Wendungen und mit jeder Seite wirklich gute Unterhaltung. Und auch die Themen bleiben gleich und es ist nicht wirklich ersichtlich ob es eine Art Schwarz und Weiß Denken gibt, denn bisher war bei den Elfen wohl alles Friede, Freude, Eierkuchen (oder zumindest der Schein dieses Zustands wurde gut bewahrt). Jetzt bröckelt die Fassade ..
Es ist dringend notwendig, den ersten Band zu lesen, um die Zusammenhänge überhaupt erfassen zu können. Aber durch die schnelle Erscheinungsweise kommt man auch schnell wieder in die Geschichte hinein und die nächsten Bände lassen nicht lange auf sich warten. Der leichte, lockere Schreibstil hilft dabei sehr. Man mag es kaum glauben, wie schnell fast 600 Seiten gelesen werden können. Nie wird es langweilig und Messenger schafft es den Leser dermaßen zu bannen, dass die zeit wie im Fluge vergeht.
Keepers of the lost Cities ist nicht nur für Jugendliche etwas und ich hoffe, dass die Serie das bisherige Niveau weiterhält.
Montag, 13. Dezember 2021
Thomas Kowa: Todesstaub (Rezension)
Todesstaub ist der letzte Fall von Erik Lindberg und eine Neuauflage des Titels "Erhebe dich!". Viel kann ich zu diesem Finale nicht sagen, denn alles ist so geblieben, wie man es von den Lindbergthrillern kennt. Charismatische Protagonisten, ein gut recherchierter, spannender Fall, der durch die direkte Beteiligung von Mia Adam noch einen Tick emotionaler wird. Thomas Kowa so wie man es gewohnt ist und das ist auf der einen Seite gut, denn wieder einmal bekommt man einen absolut lesenswerten Kracher geboten, auf der anderen Seite ist jetzt mit Erik Lindberg einmal Schluss.
Womit ich nicht ganz zufrieden war (aber das ist meine persönliche Meinung und leider viel zu oft der Fall, wenn es um Personen geht, die meiner Meinung nach eine besondere Bestrafung verdient hätten), war das Ende, allerdings würde ich zu viel von der Geschichte verraten, wenn ich mich länger dazu äußere. Nur so viel: Mit dem Tod der Umweltaktivisten hat das nichts zu tun, es ist eine Nebenhandlung, die meiner Meinung auch gerne einen eigenen Lindberg-Band verdient hätte. Aber sieht man davon ab: Die Geschichte um den Atommüll kann überzeugen und regt zum Nachdenken an.
Ein Thriller, der den Namen auch verdient ... nur schade, dass es damit jetzt vorbei ist.
Sonntag, 12. Dezember 2021
Helena Gäßler: Die Seele eines Spukhauses (Rezension)
Samstag, 11. Dezember 2021
Jackie Niebisch: Vampirische Weihnachten (Rezension)
Empfohlen für Kinder ab 8 ... Aber ich habe den Eindruck, dass es sich eher an jüngere Leser richtet. Teilweise gereimt wird eine nette Weihnachtsgeschichte mit Vampiren erzählt, aber sie ist tatsächlich nur nett und nichts besonderes. Dabei hätte man vampirische Weihnachten auch für Kinder unterhaltsamer gestalten können.
d Was die Geschichte, oder besser das Buch, allerdings in meinen Augen aufwertet sind die liebevollen und sehr witzigen Zeichnungen. Diese können auch über die wenig interessanten Ereignisse hinwegtrösten.
Ob man sich das Buch nur wegen der Illustrationen kaufen will muss man selbst entscheiden, als Weihnachtsgeschichte haben die Vampirische Weihnachten, trotz vielversprechendem Titel, versagt. Irgendwie schade.
Donnerstag, 9. Dezember 2021
E. G. Wolff: Die Schattenbrücke 3 - Jenseits der Klippe
Kjer, Aiko und Freya verlassen das erste Mal in ihrem Leben das Hochland und treffen auf überraschende Verbündete und neue Feinde. Dabei kommen sie dem Geheimnis um die unheimliche Bedrohung immer näher. Wigold und Eldrid sind währenddessen im Schattenland gestrandet und müssen in einer fremden und sehr gefährlichen Umgebung überleben. Und der einzige Weg zurück führt mitten in das Herz ihrer Feinde ...
Der dritte Band der Hochland-Sage setzt nahtlos am zweiten Band, Im ewigen Eis, an. Es ist also zwingend notwendig auch die vorangegangenen Teile gelesen zu haben, wenn man das Interesse daran hat. Aber so ganz werde ich selbst mit der Geschichte nicht warm. Aber ich muss auch zugeben, dass die Teile von mal zu mal besser werden ... nur habe ich wohl andere Ansprüche an eine High-Fantasy-Serie für Jugendliche. Die Reihe hat ihre Stärken, auf die ich früher schon eingegangen bin, dazu muss ich mich wohl auch nicht mehr äußern. Jenseits der Klippe hat auch eine kleine, aber sehr witzige Überraschung auf Lager. Nachdem die Helden (oder wie man sie nennen mag) das Hochland verlassen haben und eine andere Welt betreten wird es ... teilweise wirklich interessant.
Man darf gespannt sein wie sich der vierte Teil entwickelt. Danach wird für mich aber Schluss sein, denn ich werde die Reihe nur weiter folgen, wenn ich behaupten kann, dass diese Reihe lesenswert ist (bzw. geworden ist). Bisher ist das in meinen Augen trotz leichter Steigerungen nicht der Fall.
Mittwoch, 8. Dezember 2021
Tom Hillenbrand: Tödliche Oliven (Rezension)
Wie sich so ein Koch fühlen muss, wenn ständig in seiner Umgebung gemordet wird? Die Frage kann Xavier Kieffer nicht beantworten, aber Tödliche Oliven ist bereits sein vierter Fall in dem gegessen, getrunken, gekocht, gemordet und ermittelt wird. Und ein bisschen gereist wird auch, aber das ist man von Xavier ja auch gewöhnt.
Dienstag, 7. Dezember 2021
Craig Russell: Der geheimnisvolle Mr. Hyde (Rezension)
Die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde dürfte ja eingehend bekannt sein. Zahlreiche Verfilmungen und ein Musical sorgen dafür, dass der Klassiker nicht vergessen wird.
Montag, 6. Dezember 2021
Serena Valentino: Disney – Villains 1: Die Schönste im ganzen Land (Rezension)
Märchenadaptionen erfreuen sich ja großer Beliebtheit und auch Disneyfilem sind seit Jahrzehnten sehr beliebt (und einige haben auch nach Jahrzehnten ihren Charme nicht verloren). Seit einigen Jahren treten aber auch die Bösewichte aus ihrem Schatten heraus und man bekommt ein ganz anderes Bild von ihnen. Auch Disney kümmert sich liebevoll um seine Bösewichte, sowohl in Film.- als auch in Buchversion.
Die Schönste im Ganzen Land befasst sich mit der "bösen" Stiefmutter von Schneewittchen. Serena Valentino erzählt eine nette Geschichte einer Frau, die gar nicht so böse ist wie man glauben mag und nur durch widrige Umstände zu ihren Handlungen gezwungen wird.
Im Großen und Ganzen bleibt die Geschichte aber trotz eines interessanten Charakters eher nett und durchschnittlich und kann nicht ganz überzeugen. Abgesehen von der Königin, bleiben die meisten anderen Figuren der Geschichte blass und eindimensional und es hätte nicht geschadet der gesamten Geschichte mehr Raum zu bieten, denn das Potential ist da und es hätte eine interessante Geschichte gegeben, welche aus der Königin einen starken Charakter mit einer spannenden Geschichte gemacht hätte. Auch ist die Sprache zu modern um das märchenhafte der Erzählung hervorzuheben.
Man hätte vielleicht einen spannenden Fantasyroman von mehreren hundert Seiten schreiben müssen um der bösen Stiefmutter die Würdigung zu Teil werden lassen können, die sie verdient hätte, wenn man sich schon dazu entschließt ihr eine eigene Geschichte zu widmen.
Ich habe viele begeisterte Stimmen zu der Villainsreihe gelesen und gehört, aber ich kann sie nicht teilen. Für mich bleibt dieses sicher ambitionierte Werk eher Durchschnittsware … auch für Disneyfans, welche die dunkle Seite der Märchen erfahren möchten.
Sonntag, 5. Dezember 2021
E. G. Wolff: Die Schattenbrücke 2 - Ins ewige Eis (Rezension)
Der zweite Band der Hochland-Sage setzt nahtlos am ersten Band, Am Ende der Welt, an. Es ist also zwingend notwendig auch den ersten Band gelesen zu haben. Andererseits, gelesen haben muss man die Hochland-Saga, soweit ich das nach zwei Büchern sagen kann, nicht unbedingt.
Nach wie vor scheint die Weltbeschreibung die Stärke des Autors zu sein. Der Schreibstil des Autors ist angenehm und kann ebenfalls als Pluspunkt gesehen werden. Nach wie vor kann mich aber die Handlung nicht ganz überzeugen. Trotz einiger unterhaltsamer Szenen bleibt die Geschichte eher konventionell, auch wenn die jugendlichen Helden größere Wagnisse eingehen und die Charakterentwicklung deutlicher zu Tage tritt als im ersten Band. Mehrere Erzählstränge und ähnlich klingende Namen erschweren es aber der Handlung zu folgen.
Ich gebe zu, dass Ins ewige Eis ein bisschen besser ist als Am Ende der Welt, einige Szenen kann man durchaus als spannend bezeichnen, aber mir fehlt noch das Verständnis, was diese Serie so beliebt macht. Ich kenne nur positive Meinungen, die ich weder nachvollziehen noch teilen kann, abgesehen von Kleinigkeiten.
Ins ewige Eis ist eine bessere Fortsetzung der Saga, kann mich aber noch nicht ganz überzeugen und bleibt unter den zahlreichen Fantasyreihen, die ich kenne, eher im Mittelfeld. Andererseits scheint der Autor auch Zeit zu brauchen um sich warmzuschreiben. Noch ist nicht alles verloren, und wer weiß ... es gibt zahlreiche Andeutungen, die vielleicht darauf hinauslaufen könnten, dass die Saga doch noch besser wird und sich von der Fantasydurchschnittsware hervorhebt.
Samstag, 4. Dezember 2021
Tom Hillenbrand: Letzte Ernte (Rezension)
Ich bin gespannt, wie lange dieses Konzept funktioniert.
Man muss die vorherigen Bände nicht kennen, jeder Band kann problemlos für sich gesehen gelesen werden.
In Koch (und der Leser) in ein eher weniger kulinarisches Verbrechen: Börsenbetrug. Aber auch wenn das auf den ersten Blick trocken und langweilig klingt (zumindest für mich, andere mögen das anders sehen), ist es das natürlich nicht, denn abgesehen von den sympathischen Charakteren bietet Hillenbrand einen facettenreichen mit Überraschungen gespickten Fall. Und das Ende (des Buchs, nicht die Auflösung des Falls) ist einfach nur köstlich (im Wahrsten Sinne des Wortes).