Freitag, 24. Januar 2025

C. J. Daugherty: Nightschool 3 - Denn Wahrheit musst du suchen (Rezension)

Je mehr du weißt, desto größer wird das Rätsel ...
Seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde, quälen Allie Nacht für Nacht Albträume. Sie weiß, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Deshalb wehrt sie Sylvains Annäherungsversuche ab. Allies Befürchtungen bestätigen sich, als ihre Großmutter das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL enthüllt. Ihr wird klar, dass es nur einen Weg gibt, wenn sie überleben und ihre Freunde schützen will: Sie muss die gefährlichen Machtkämpfe beenden.

DENN WAHRHEIT MUSST DU SUCHEN ist der dritte Teil der NIGHTSCHHOOL-Reihe, und ... irgendwie... der beste bisher. Wobei ich auch zugeben muss, dass mir der Anfang nicht so gefallen hat und mir auch der Sinn dahinter nicht ganz erschließt. Musste Allie unbedingt weglaufen? Das war ein Handlungsstrang mit dem ich wenig anfangen konnte und im Nachhinein gesehen hätte ich darauf auch verzichten können. Aber, wie gesagt, ich finde diesen teil bisher den Besten, trotz des mir nicht gefallenen Anfangs. Muss im Rahmen einer Serie immer die Hauptperson weglaufen, nur um dann wieder zurückzukehren?
Egal, der Spannungsbogen wird hart strapaziert und wird gegen Ende hin schon fast unerträglich. In den beiden ersten Bänden ist nicht viel passiert (erst gegen Ende, aber langweilig wurde es nicht, sonst hätte ich nicht weiter gelesen), aber hier ... es passiert viel, man erfährt viel und man kann sich durchaus die Frage stellen, was da noch kommen soll.
Der Schreibstil ist gewohnt einfach und führt elegant durch die Handlung, immer durch Allies Sichtweise gesehen. Was auch das Wissen des Lesers einschränkt, aber durchaus reizvoll ist und der Spannung zuträglich. Manches mag leicht durchschaubar sein, anderes kommt überraschend. Und es passiert wirklich viel im Vergleich zu den Vorgängern. Man darf sich wohl wirklich auf die nächsten beiden Bände freuen wobei ich schon fast befürchte, dass am Ende von Cimmeria nicht mehr übrig ist. 
Als ich die Serie zu lesen angefangen habe wusste ich nicht, was mich erwartet. Ich weiß es immer noch nicht, aber C. J. Daugherty bietet hier gelungene Unterhaltung, auch für jemanden, der mit dem Academia-Genre nicht viel anfangen kann. Und ... es muss nicht immer phantastisch sein. 
Allerdings sollte man zartbesaitete Leser auch warnen (und das gilt nicht nur für diesen Band): Es geht manchmal sehr heftig zur Sache und da hat man manchmal das Gefühl, dass Mobbing noch das geringste aller Probleme ist. 

Donnerstag, 23. Januar 2025

Benedict Jacka: Der Wächter von London (Rezension)

London ist aufregend, sehenswert, vielseitig – und tödlich! Nicht einmal der Hellseher Alex Verus hat den Angriff der magisch begabten Bande kommen sehen, die nur eins will: Rache! Denn einst diente Verus einem bösen Magier und tat in dessen Auftrag Dinge, die er erfolgreich verdrängen konnte. Niemals hätte Alex damit gerechnet, dass ihn seine dunkle Vergangenheit einholen würde. Doch nun muss er sich seinen alten Sünden stellen – sonst hat er keine Zukunft mehr, die er voraussehen könnte.
DER WÄCHTER VON LONDON ist der vierte Alex Verus-Band und ich habe den Eindruck, eigentlich schon alles gesagt zu haben. Ich könnte natürlich Teile des Inhalts ieder geben, aber ich gehe davon aus, dass wer an den ersten Teilen Gefallen gefunden hat auch weiterlesen wird, und da ist die Handlung nur nebensächlich, solange man sich gut unterhalten fühlt. Und das wird man auf jeden Fall. 

Mittwoch, 22. Januar 2025

David Levithan: Two Guys Kissing (Rezension)

»Harry küsst Craig und spürt etwas, das größer ist als sie beide, etwas, das über den Kuss hinausreicht. Er greift nicht danach – noch nicht. Aber er weiß, dass es da ist. Und damit wird dieser Kuss anders als all ihre anderen Küsse zuvor. Das weiß er sofort.«
Craig und Harry wollen ein Zeichen für alle schwulen Jungs setzen. Dafür küssen sie sich. 32 Stunden, 12 Minuten und 10 Sekunden. So lange dauert es, um den Weltrekord im Langzeitküssen zu brechen. So lange dauert es, sich über die Gefühle füreinander klarzuwerden, nachdem man sich doch eigentlich gerade getrennt hat. So lange dauert es, das Leben aller schwulen Pärchen in der Umgebung für immer zu verändern …

Vermutlich hätte ich TWO GUYS KISSING nie gelesen, wen ich es nicht geschenkt bekommen hätte ... und das auch nur, weil es dem Erstbesitzer nicht gefallen hat. Daran sieht man, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind, vor allem, weil der Erstleser eher ein Fan von dieser Art von Literatur ist als ich. Aber ich bin auch von falschen Voraussetzungen ausgegangen, denn eins ist dieses Buch nicht: Eine Liebesgeschichte. Es ist auch kein Buch ausschließlich für junge Leser, denn der Erzähler (oder sind es mehr als einer?) ist eindeutig älter und verwebt dadurch die jugendliche Gegenwart mit den Problemen der GayCommunity der jüngeren Vergangenheit. Und so ist der Kuss von zwei Jungen nur ein Aufhänger, der dazu benutzt wird andere Geschichten zu erzählen und die Höhen und Tiefen der jungen LGBTQIA+ Generation darzulegen. Da geht es um Geschlechteridentität, Akzeptanz, Freundschaft und natürlich auch Liebe und auch wenn man einen roten Faden nicht unbedingt findet, so ist die Geschichte an sich stimmig und durchaus rührselig, auf angenehme Art und Weise. Realismus ja, Kitsch nein. Der Schreibstil ist angenehm, manchmal verträumt, manchmal philosophisch und nostalgisch, aber genau dann, wenn es nötig ist auch brutal ehrlich und realistisch. Ein Buch, dass Erwachsene an die Jugend denken lässt und schwule Jugendliche Mut gibt so zu sein wie sie sind.
Ein Buch, das sich schnell lesen lässt und man sich am Ende wünscht, dass der Kuss trotz aller Schwierigkeiten ewig dauern würde. Und ein Kuss war niemals so spannend wie in diesem Buch (auch wenn ich mich an einen aus EISKALTE ENGEL erinnere, der sogar einen MTV-Award bekommen hat, aber das tut nichts zur Sache).
TWO GUYS KISSING - ein Jugendbuch für Jugendliche und Erwachsene, Männer und Frauen jeglicher Identität oder Sexualität.

Dienstag, 21. Januar 2025

Kai Meyer: Das Haus der Bücher und Schatten (Rezension)

Baltikum, kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Tiefer Schnee und endlose Wälder schneiden ein Herrenhaus von der Welt ab. Hierher reist die junge Lektorin Paula Engel aus Leipzig, um das Manuskript des Schriftstellers Aschenbrand einzusehen. Paula und ihr Verlobter Jonathan begegnen einem faszinierenden Exzentriker, der ein dunkles Mysterium wahrt.
Leipzig, 1933. Im legendären Graphischen Viertel rettet der von den Nazis entlassene Kommissar Cornelius Frey einem Mädchen das Leben. Bei ihrem Abschied flüstert sie »Sie weinen alle im Keller ohne Treppe«. In der nächsten Nacht liegt sie ermordet neben einem toten Polizisten. Auf der Spur des Mörders kämpft Cornelius sich zurück in seinen alten Beruf und stößt auf ein Netz aus Okkultisten und Verschwörern, Freimaurern und Fanatikern. In welcher Verbindung standen sie zu Paula und Jonathan, die vor zwanzig Jahren spurlos im Baltikum verschwanden?

1933. das Jahr scheint es Kai Meyer angetan zu haben, denn bereits in DIE BÜCHER, DER JUNGE UND DIE NACHT entführt uns der Autor in dieses Jahr. Mehr haben die beiden Bücher neben dem Schauplatz Leipzig aber nicht gemein. Das dritte Buch aus der Reihe, DIE BIBLIOTHEK IM NEBEL, das eigentlich das zweite Buch ist, muss ich noch lesen. Aber man muss die Bücher nicht kennen, bzw. in einer Reihenfolge lesen, das sind drei unabhängige Werke.

Freitag, 17. Januar 2025

Christian Endres: Die Prinzessinnen - Helden und andere Dämonen (Rezension)

Aus der Schlacht … in die Legenden Narvila, Aiby, Decanra, Cinn und Mef wurden als Königstöchter geboren – heute sind sie eine Truppe knallharter Söldnerinnen. Mit Schwertlanze und Streitaxt stellen sie sich allen Bestien und Bastarden, wobei sie besonders oft Maiden in Nöten retten. Doch nun erhalten die Prinzessinnen den Auftrag, Prytos zu beschützen, den großen Helden des Götterkrieges, dessen Unsterblichkeit allerdings so gut wie aufgebraucht ist. Als Leibwächterinnen der ungebrochen selbstherrlichen und draufgängerischen Legende müssen es Narvila und die anderen mit Dämonen, Zauberern, Drachen, Seeungeheuern und Untoten aufnehmen. Und natürlich mit Prytos selbst …
Warum? Warum habe ich dieses Buch lesen wollen und warum wartet Teil drei noch darauf gelesen zu werden? Und ja, ich werde ihn auf jeden Fall lesen, auch wenn mich HELDEN UND ANDERE DÄMONEN nicht überzeugt hat. Aber dann ist die Prinzessinnen-Trilogie beendet. Überleben werde ich es.

Donnerstag, 16. Januar 2025

Lisa McMann: Wächter der Magie - Die zwei Schicksale

Ein Land, in dem Kreativität und Magie verboten sind. Zwei Brüder, die alles verändern werden.
Mit seiner Ankunft in Artimé hat sich für Alex eine ganz neue Welt aufgetan. In Quill war Kreativität verboten, und künstlerisch begabte Jugendliche wurden von der Gesellschaft ausgeschlossen. In Artimé hingegen werden sie geschätzt, gefördert und erhalten eine künstlerische Ausbildung. Hier findet Alex Freunde und entwickelt seine besonderen magischen Fähigkeiten.
Doch sein neues Zuhause ist in größter Gefahr.
Die Herrscher von Quill wollen Artimé und alles Kreative zerstören, und sie schrecken vor nichts zurück. Alex und sein Zwillingsbruder Aaron stehen nun auf gegnerischen Seiten. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Können Alex und seine Freunde Artimé und die Welt der Kreativität retten?

Mittwoch, 15. Januar 2025

Genoveva Dimova: Tage einer Hexe (Rezension)

Eine unvergleichliche Geschichte voller Monster und dunkler Magie
Als Hexe hat Kosara viel Übung im Kampf gegen die gefährlichen Fabelwesen, die in jeder Neujahrsnacht über ihre Stadt herfallen. Es gibt nur ein Monster, das Kosara nicht besiegen kann: den Zmey, bekannt als Zar der Monster, dem sie als einzige je entkommen ist. Sie hat ihn einmal zu oft gereizt, und nun beginnt er sie zu jagen...
Nachdem Kosara ihren Hexenschatten – die Quelle ihrer Kräfte – kurz vor Mitternacht fast beim Kartenspiel an einen Fremden verloren hat, wird ihr klar, dass der Zmey sie verfolgt. Nun besteht ihre einzige Hoffnung darin, ihren Schatten gegen eine illegale Passage über die Mauer zur Nachbarstadt zu tauschen, wohin ihr die Monster nicht folgen können. Das Leben im sicheren Belograd wäre schön, doch Kosara entwickelt schon bald eine oft tödliche Krankheit, die schattenlose Hexen heimsucht. Nur die Rückgewinnung ihrer Magie kann sie heilen. Um ihren Schatten aufzuspüren, muss sie sich mit einem verdächtig aufrechten Ermittler zusammentun. Noch schlimmer als die Zusammenarbeit mit der Polizei ist – und alle Hinweise legen das nahe – dass Kosaras rettende Magie sich nun in den Händen des Zmey selbst befindet.

Dienstag, 14. Januar 2025

Benedict Jacka: Der Magier von London (Rezension)

Wenn deine Feinde stärker sind, musst du klüger sein! Der dritte Fall für den brillantesten Magier Londons.
Besuchen Sie London! Diese großartige Stadt bietet Ihnen neben dem Tower oder Madame Tussauds auch im wahrsten Sinne magische Nachtklubs. Aber vermeiden Sie es, diese in Begleitung des Magiers Alex Verus zu betreten. Er hat sich dort kürzlich sehr unbeliebt gemacht. Nun verlässt er London, um ein magisches Turnier zu besuchen, an dem seine Auszubildende Luna teilnehmen soll. Er macht sich ein wenig Sorgen um sie, denn immer mehr Lehrlinge der Londoner Magier verschwinden spurlos. Seine Sorgen sind berechtigt …
Der Magier von London ist der dritte Teil der Alex Verus-Reihe.
Es ist mir nicht schwer gefallen Alex Verus und seine Freunde ins Herz zu schließen. Ich mag es wenn ein Ensemble funktioniert und dieses funktioniert sehr gut. Auch was die Antagonisten anbelangt (nicht dass ich sie mögen muss, aber sie sind weit davon entfernt schwarz oder weiß zu sein). Die Geschichte entwickelt sich langsam, bleibt aber deswegen nicht uninteressant und es wird auch so für genug Spannung gesorgt, selbst wenn nicht immer alles in magischem Kräftemessen ausartet (Obwohl es davon auch nicht gerade wenig gibt). Aber der Autor lässt auch hier seiner Kreativität freien Lauf und sorgt mit kleinen Ausflügen in die indische Mythologie für einen Hauch Exotik.
Gut geschrieben, sehr flüssig und rasant. Wer es eher actionreich mag, der ist mit Alex Verus gut bedient. Magie und nichtmenschliche Kreaturen, eine alternative Geschichtsschreibung (aus Sicht der Magier und andere Wesen) ... was will man mehr. Ich wurde gut unterhalten und bin bisher sehr angetan von Benedict Jackas UrbanFantasyReihe. Literarisch nicht sehr anspruchsvoll (was ich in diesem Genre auch nicht erwarte und auch nicht wünsche), aber kurzweilig ...

Montag, 13. Januar 2025

C. J. Daugherty: Nightschool 2 - Wer den Zweifel sät (Rezension)

Allie in größter Gefahr: Liebe, Rätsel und Spannung pur. Nach einer atemlosen Verfolgungsjagd durch die düsteren Straßen Londons kehrt Allie zurück ins Internat. Hier warten neue Herausforderungen, denn von nun an ist sie vollwertiges Mitglied der geheimnisvollen „Night School“. Doch ihre Gefühle für Carter und Sylvain spielen immer noch verrückt. Da erhält sie eines Nachts eine Nachricht von ihrem verschollen geglaubten Bruder. Und ihr wird zur Gewissheit, dass die „Night School“ ein sehr dunkles Geheimnis hütet.
NIGHTSCHOOL 2 ist die etwas schwächere Fortsetzung von NIGHTSCHOOL 1. Nach einer interessanten, aber nicht unbedingt als atemlos zu bezeichnenden Verfolgungsjagd geht es weiter als wäre fast nichts passiert, sieht man davon ab, dass die Schüler mit Aufräumarbeiten betraut werden um das Internat wieder auf Vordermann zu bringen. Allie wird Mitglied der Nightschool und findet neue Freunde, allerdings sind bestehende Freundschaften auch nicht konfliktfrei und sorgen dafür, dass der Leser sich nicht langweilt. Aber die Geschichte braucht etwas, bis sie in die Gänge kommt, und man das Gefühl bekommt, dass es endlich vorangeht. Aber dann wird es wirklich spannend und viele überraschende Wendungen machen neugierig auf die Fortsetzung(en). Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt einfach und führt elegant durch die Handlung. Sie erzählt aus Allies Sicht, so dass der Leser auch ihren Wissensstand hat, was durchaus reizvoll ist. Manchmal ist es schwierig eine Geschichte mit nur einer Sichtweise zu erzählen, hier funktioniert es gut. Was ich etwas befremdlich finde ist das Verhältnis zwischen Allie und Sylvain. Kann man das schon als toxisch bezeichnen? Wie geht es weiter? Und was passiert aus Cimmeria und der Nightschool?
Nun, vielleicht ist die anfangs etwas gemächliche Erzählweise dadurch bedingt, dass es mehrere Bände gibt. Vielleicht ist WER DEN ZWEIFEL SÄT nur deswegen weniger gut als DU SOLLST KEINEM TRAUEN; weil vieles bereits bekannt ist und man auch mehr (wenn auch nicht wirklich viel) über die geheimnisvolle Nightschool weiß. Auf jeden Fall wird es gegen Ende spannend, so dass man nicht das Interesse an der Serie verliert. Es gibt noch so viele Fragen, die geklärt werden müssen und auch der Konflikt Nathaniel/Cimmeria ist noch nicht vollständig offenbart.
Es bleibt interessant.

Freitag, 10. Januar 2025

Isaac Asimov: Die schwarzen Witwer laden zum Bankett (Rezension)

 Die "Schwarzen Witwer": Sie treffen sich monatlich im Restaurant "Milano" und werden stets von Henry bedient, der ebenfalls zum Klub der "Schwarzen Witwer" gehört. Bei jedem dieser Banketts wird ein Gast geladen, der eine mysteriöse Begebenheit zum Besten geben muss. Und obwohl die "Schwarzen Witwer" versuchen, die geheimnisvollen Ereignisse in Diskussionen aufzuklären, kommt ihnen Henry fast immer zuvor ...

Im Großen und Ganzen könnte ich wiedergeben, was ich bereits zu DIE SCHWARZEN WITWER BITTEN ZU TISCH geschrieben habe, da sich das Schema der Geschichten nicht ändert, auch wenn Asimov hier hin und wieder davon abweicht und beispielsweise einen ungebetenen unerwarteten Gast auftauchen lässt. Aber sonst ... die Witwer diskutieren, die Witwer rätseln und Henry präsentiert die Lösung. Und auch wenn es irgendwie Krimis sind, manchmal ist auch einfach nur ein Rätsel zu lösen, wie etwa das Jahr in dem DIE PIRATEN VON PENZANCE spielt, Amüsant und humorvoll, mit Erklärungen zu Inhalten und Titeln der Geschichten vom Autor. 

12 Geschichten sind in DIE SCHWARZEN WITWER LADEN ZUM BANKETT vereinigt, sie alle beginnen ähnlich und doch sind sie alle sehr unterschiedlich und auf unterschiedliche Art und Weise unterhaltsam. Und in den wenigsten Fällen geht es um ein Verbrechen. 

Freunde kleiner Rätselspiele kommen durchaus auf ihre Kosten, auch wenn es für einen Deutschen nicht unbedingt leicht ist den Hinweisen zu folgen um selbst auf die Lösung zu kommen. Man kann sich aber auch einfach nur berieseln und gut unterhalten lassen. 


Donnerstag, 9. Januar 2025

Sarah Drews: Die Anstalt der gebrochenen Seelen (Rezension)

Eine geschlossene Heilanstalt. Ein verrufener alter Waldfriedhof. Geschichten über gebrochene Seelen. Die Journalistin Johanna soll für Recherchezwecke eine Nacht auf dem alten Friedhof der Heilanstalt verbringen. Grausame Geschichten ranken sich um diesen Ort. Was geschah wirklich mit den Jugendlichen, die nach einer Nacht dort in ihrem Wesen wie ausgewechselt waren? Und in welchem Zusammenhang stehen die Geschichten mit der längst geschlossenen Heilanstalt? Nur eine Abschreckung, um nächtliche Besucher abzuhalten, oder steckt viel mehr dahinter
DIE ANSTALT DER GEBROCHENEN SEELEN könnte eine klassische Gruselgeschichte sein, aber sie ist mehr, oder auch weniger. Der AUfbau ist klassisch, das Setting, ein Friedhof (und eine Heilanstalt) auch. Die Geschichte hält sich auch an klassische Gesetze, im Großen und Ganzen bekomt man das was man erwarten kann. Eine einfache Horrorgeschichte. Und das soll gar nicht abwertend sein. Ich bin ein Freund klassischer Geschichten und ich mag es wenn sich moderne Autoren daran wagen. Zumal Sarah Drews sich an realen Schauplätzen orientiert, auch wenn die Heilanstalt heute als Rathaus von Achem dient. Aber ... DIE ANSTALT DER GEBROCHENEN SEELEN ist eine Geistergeschichte, welche die Geister sehr real erscheinen lässt und so auch nicht vor drastischen Beschreibungen zurückschreckt. Etwas, das man in einer klassischen Geschichte nicht erwartet und was hier teilweise auch zu viel ist. Zartbesaitete Gemüter sollten sich lieber harmloseren Dingen zuwenden. Aber in gewisser Weise passt es auch, da ein Erzählstrang auch in den 1930ern stattfindet. Mir hat die Geschichte gefallen, die Charaktere waren glaubwürdig, auch wenn ich das Ende etwas verwirrend fand und nicht wirklich weiß, ob ich mit dem tatsächlichen Ende zufrieden bin. Das ist dann doch zu einfach oder zu vorhersehbar, was dann doch etwas schade ist.
Abgesehen davon aber wird man mit einer gelungenen spannenden Geschichte belohnt, die sich gut an einem nebelverhangenen Tag bei Kerzenlicht lesen lässt.

Mittwoch, 8. Januar 2025

Sheridan Le Fanu: Carmilla (Rezension)

Ein Klassiker der Vampire-Romance – so unsterblich wie Carmilla selbst.
»Carmilla« gilt als einer der ersten und gleichzeitig besten Vampir-Romane überhaupt. Eine junge Frau namens Laura lebt mit ihrem Vater auf dessen österreichischen Landsitz, dem Schloss Karnstein, in der Steiermark. Doch Lauras friedliches Leben gerät schnell ins Wanken, als sie auf die rätselhafte und schöne Carmilla trifft.
In einem abgelegenen Schloss tief in den österreichischen Wäldern führt Laura ein einsames Leben mit ihrem kranken Vater als einzigem Gefährten. Bis in einer mondhellen Nacht eine Pferdekutsche vorfährt, die einen unerwarteten Gast an Bord hat – die schöne Carmilla. Schnell beginnt eine fiebrige, an Besessenheit grenzende Freundschaft zwischen Laura und ihrer geheimnisvollen, bezaubernden Begleiterin. Doch während Carmilla immer seltsamer und unberechenbarer wird und zu unheimlichen nächtlichen Streifzügen neigt, plagen Laura eckzähnige Albträume und sie wird von Tag zu Tag schwächer...

Dienstag, 7. Januar 2025

Felix Huby: Bienzle und das Narrenspiel (Rezension)

Der Bildhauer Albrecht Behle sitzt im Gefängnis von Venningen. Er wird beschuldigt, einen Banküberfall begangen und dabei den Filialleiter ermordet zu haben. Alle Indizien sprechen gegen ihn. Oberkommissar Keuerleber strahlt über den problemlosen Fall. Bis Hauptkommissar Bienzle ganz privat in dem Ort auftaucht, um seiner Hannelore einmal eine richtige "schwäbische Fasnet" mit den wunderschönen Masken zu zeigen. Bienzle erscheint der Fall zu glatt und zu bilderbuchmäßig. Er weiß, daß viele Menschen nicht nur während der Fastnacht eine Maske tragen.
BIENZLE UND DAS NARRENSPIEL spielt während der schwäbischen Fasnet , ist allerdings kein Thriller, aber ein guter Krimi, der zu unterhalten weiß. Im Rahmen des ARD-Tatorts wurde dieser Roman auch verfilmt.
Eigentlich ist es ein sehr gemächlicher Krimi, der Hauptkommissar Bienzle und seine Freundin Hannelore im Urlaub zeigt. Aber natürlich kann der Polizist nicht wirklich entspannen, wenn ein Verbrechen in der Nähe stattfindet, bzw. stattgefunden hat. Und als der angebliche Täter aus dem gefängnis ausbricht ist bienzle nicht zu halten. Aber auch Hannelore mischt in die Ermittlungen mit ein.
Bienzle und Hannelore sind sehr sympathische Charaktere, die durch die Tatort-Filme noch lebendiger werden, obwohl Huby natürlich seine eigenen Vorstellungen der Charaktere hat. Aber nicht nur die Charaktere machen diesen kurzen Roman zum Lesevergnügen: Die Umgebung, der Dialekt, die Fastnet ... alles bildet die passende Kulisse für einen actionarmen, aber nichts desto trotz spannenden Krimi mit überaschenden Wendungen und einem "Verbrecher", der bemitleidenswert ist und dessen Beweggründe in gewisser Weise nachvollziehbar sind, auch wenn sie vielleicht etwas drastisch anmuten.
Ein Krimi aus den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, aber auch heute noch lesbar und unterhaltend.

Montag, 6. Januar 2025

Mary E. Garner: Das Buch der verbotenen Träume (Rezension)

Wenn deine schönsten Träume die größten Gefahren bergen ...
Seit dem plötzlichen Tod ihres Lebensgefährten Henry lebt Dawn Walker zurückgezogen in einem kleinen Dorf im Lake District. Eines Tages findet sie ein geheimnisvolles Buch auf der Straße. Es scheint besondere Kräfte zu haben, denn als Dawn am Abend mit dem Buch in der Hand einschläft, träumt sie von Henry so real wie nie zuvor. Als eine junge Frau versucht, das Buch zu stehlen, fragt Dawn sich: Was hat es damit auf sich? Da taucht ein Fremder namens Leo Turner auf und will Dawn in eine Londoner Buchhandlung mitnehmen. Zögernd stimmt sie dem Vorschlag zu. Sie hofft, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Noch ahnt sie nicht, dass dort ein gefährliches Abenteuer auf sie wartet ...

DAS BUCH DER VERBOTENEN TRÄUME ist bereits der fünfte Band um den Geheimen Bund der Buchfiguren von Mary E. Garner. Es ist aber nicht zwingend notwendig, die anderen Teile zu lesen, aber wer gerne Klassiker liest wird dort eine Menge an bekannten Figuren begegnen, teilweise in ungewöhnlichen Auftritten. Die Protagonisten in DAS BUCH DER VERBOTENEN TRÄUME sind allerdings neu, bzw. wenig bekannt. Die Geschichte ist kurzweilige Unterhaltung mit der einen oder anderen Überraschung und zeigt, dass es noch viel aus der Welt der Buchgestalten zu erfahren gibt. Und alles scheint möglich. Die Geschichte hat zwar im Mittelteil einen kleinen Hänger, Beginn und Ende können aber überzeugen, zumal der Spannungsbogen gegen Ende stark zunimmt.
Und ich finde es persönlich schön, dass die Autorin mit dem Disneybild von Bambi aufräumt.
Wer die früheren Bände Garners kennt bekommt was er zu erwarten hat, der Neueinsteiger wird sich schnell wohlfühlen und eine vielschichtige Welt mit bekannten und weniger bekannten Buchgestalten vorfinden, die ein Eigenleben haben. Bambi, Merlin, Fräulein Rottenmeier oder das Rumpelstilzchen sind nur einige davon.

Montagsfrage: Was waren Meine Lesehighlights 2024?

Freitag, 3. Januar 2025

Benedict Jacka: Das Ritual von London (Rezension)

London ist immer eine Reise wert. Und wenn Sie schon mal da sind, empfehlen wir Ihnen einen Besuch im Emporium Arcana, dem Zauberladen des Magiers Alex Verus. Bis vor kurzem gab es hier zum Beispiel einen magischen Wunscherfüller. Doch er wurde gestohlen. Die junge Luna versuchte, mit ihm einen Fluch zu brechen, um endlich mit dem Mann zusammensein zu können, den sie liebte. Doch magische Wunscherfüller machen nie nur das, was man ihnen aufträgt, und sie fordern immer einen schrecklichen Preis. Während Alex Verus alles versucht, um Luna zu schützen, und nebenbei skrupellose Magier bekämpft, wird ihm eines klar: Die Freundschaft mit einer Spinne ist unbezahlbar!
DAS RITUAL VON LONDON ist der zweite Teil der Alex Verus-Reihe. Der Leser wird sofort in die Handlung katapultiert, ohne jedes Hintergrundwissen. Das war am Anfang etwas verwirrend, aber der Nebel der Unwissenheit wurde schnell gelüftet. Luna hat einen neuen Freund, bzw. überhaupt einen Freund, der jedoch dem Leser so unsympathisch präsentiert wird, dass es schon mehr als vorhersehbar ist welches Schicksal er erleidet. Eine Affenpfote ist daran auch nicht ganz unschuldig. Aber das ist nur ein kleiner Teil von dem, was Alex Verus und der Leser erleben. 
Mir hat auch dieser Teil gefallen, die Reihe stellt ein Must Read des UrbanFantasyGenres dar, denn der Autor bleibt auf der einen Seite sehr klassisch mit seinen Magier und Kreaturen, andererseits weicht er das SchwarzWeißdenken auf und es ist erfrischend wie sich Allianzen ändern können und ehemalige Feinde doch zusammenarbeiten können, bzw. müssen. Und natürlich wird alles sehr rasant und spannend erzählt. Da bleibt wenig Zeit zum Verschnaufen und das will man auch gar nicht, man will das Ende erreichen. Und das kommt dann schneller als erwartet. Als Fan von UrbanFantasy (ohne Romantasy) kommt man voll auf seine Kosten.

Donnerstag, 2. Januar 2025

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Ein Doppelgänger zuviel (Hörbuch) (Rezension)

Nathalie will endlich etwas romantische Zeit mit ihrem Freund Fred verbringen, da stehen plötzlich zwei Reisebusse vor ihrem Pub - mit Albert Einstein, Marylin Monroe und jeder Menge anderer Stars an Bord. Diese wollten an einem Doppelgänger-Wettbewerb teilnehmen, doch das Hotel hat die Buchung kurzerhand storniert. Ehe sie sich's versieht, wimmelt es im Black Feather von Elvis im Zehnerpack, Queen Elizabeth winkt in dreifacher Ausfertigung und auch Sherlock Holmes ist mehrfach vertreten. Doch dann stellt sich heraus, dass Elvis tot ist - ermordet! Wird es Nathalie und Louise gelingen, hinter die Verkleidungen zu blicken und den Täter zu finden?
EIN DOPPELGÄNGER ZUVIEL ist der 14. Band der amüsanten (und komplett an den Haaren herbeigezogenen und dadurch harmonisch, übertriebenen) Cosy Crime Serie Tee? Kaffee? Mord!

Mittwoch, 1. Januar 2025

Markus Mattzick: 10 kleine Prominente gehen in den Dschungel (Rezension)

Meine erste Rezension 2025 ... und es wird natürlich nicht die letzte sein. Manchmal wird ein neues Jahr für Veränderungen benutzt und wer macht sich keine guten Vorsätze.
Gute Vorsätze habe ich keine und der Blog läuft weiter wie bisher. 
Es wird viel gelesen, es wird viel rezensiert. 
In diesem Sinne: Auf in ein spannendes, buchreiches 2025.