Dienstag, 28. Februar 2023

Gunnar Schwarz: Das Flüstern der Mütter (Rezension)

Am Ufer eines Sees wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – sie hängt kopfüber an einem Baum. Als Kriminalkommissarin Lena Freyenberg und ihr Partner Henning Gerlach den Fall übernehmen, stehen sie vor einem Rätsel, denn das perfekte Familienidyll des Opfers lässt auf den ersten Blick kein Motiv für die grausame Tat erkennen.
Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, taucht der geschundene Körper einer zweiten Frau auf. Und nur wenige Tage später wird die Leiche einer dritten Frau entdeckt. Die Gemeinsamkeiten der Opfer: Sie wurden vor ihrem Tod auf bestialische Weise gefoltert, sie sind Mütter, und sie hinterlassen ihren Kindern eine ganz besondere Botschaft...
Gunnar Schwarzs neuestes Werk ist der zweite Band um die Ermittler Freyenberg und Gerlach, aber es ist nicht nötig, den vorangegangenen Teil DAS FLÜSTERN DER PUPPENzu kennen und ich bin erstaunt, dass ich das selber anscheinend nicht tue, obwohl mir Inhalt und Titel bekannt vor kommen. Nun, ein Versäumnis, dass ich nachzuholen gedenke, das aber für die Rezension hier ohne Belang ist.
Gunnar Schwarz schreibt wie man es gewohnt ist und ich mag seine knallharten, kurzweiligen Bücher, die zu Recht den Namen THRILLER verdienen. Manchmal ist es vielleicht etwas sehr hart, aber Gewalt wird nicht der Gewalt wegen benutzt, sondern trifft immer eine Aussage.
Die Ermittler sind sympathisch und glaubwürdig, nicht zu klischeebelastet und nicht mit eigenen Problemen überfrachtet wie es oft und gerne verwendet wird und vom eigentlichen Fall ablenkt. Der Plot ist spannend und weist eine unterschwellige Gefahr für die Ermittler aus, die vorhanden sein kann oder von mir eingebildet war. Mir hat gefallen, dass durchaus auch für die Ermittler eine potentielle Gefahr vorhanden war, aber diese anders als erwartet genutzt wurde. Denn auch wenn der Leser schnell hinter Motive und Täter kam, verlor die Geschichte nicht an Spannung. Es ist nicht unbedingt das Beste von mir gelesene Buch des Autors, aber es ist immer noch besser als so manch anderer Thriller, der dem Namen nicht gerecht wird.
Aber selbst wenn sich Gunnar Schwarz in der Durchschnittlichkeit bewegt ... er bietet nach wie vor gute Unterhaltung, die so kurzweilig wie ein Vorabendkrimi, aber bei weitem adrenalintreibender ist.
Und ich weiß, dass der Vergleich etwas hinkt, denn DAS FLÜSTERN DER MÜTTER ist nicht so zart wie es die Krimis der ARD sind, hier geht es wirklich zur Sache, aber der Thrillerliebhaber bekommt geboten was das Genre verspricht.

Katherine Webb: Der Tote von Wiltshire (Rezension)

Vierzehn Jahre ist es her, dass auf dem Anwesen von Professor Ferris ein Mann heimtückisch im Schlaf erstochen wurde – eine grauenvolle Bluttat, die in der pittoresken Grafschaft Wiltshire einiges Aufsehen erweckte. Zwar sorgte Inspector Matthew Lockyer damals für die Verurteilung der Haushälterin Hedy Lambert, doch diese beteuerte stets ihre Unschuld. Als Hedy nun eindringlich um seinen Besuch im Gefängnis bittet, wird Lockyer gemeinsam mit seiner Kollegin Constable Gemma Broad in den Fall zurückkatapultiert. Lockyer und Broad rollen das Verbrechen erneut auf. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens und Zeugen, die alles dafür tun, hinter einer vornehmen Fassade wohlgehütete Geheimnisse zu wahren.
DER TOTE VON WILTSHIRE ist ein klassischer englischer Landkrimi, der angenehm entspannend und beruhigend daherkommt und den Leser sofort einlullt und ihn die Umgebung vergessen lässt. Eine Handvoll Verdächtige, die eine oder andere gut platzierte überraschende Wendung, hin und wieder das Säen des einen oder anderen Zweifels und zwei gut harmonierende und nicht uninteressante Ermittler. Es schadet dem gut konstruierten Krimi nicht, dass er sich Zeit nimmt, selbst das ganze Drumherum ist interessant genug und nicht so banal, dass man von Cosy Crime sprechen kann.
Katherine Webb hat sich bisher durch das veröffentlichen von historischen Romanen einen Namen gemacht und ist mir deshalb wohl bisher nicht aufgefallen, aber wenn sie ihre früheren erfolgreichen Werke so geschrieben hat wie diesen Krimi sind sie es vielleicht Wert einen Blick auf sie zu werfen.
DER TOTE VON WILTSHIRE überzeugt als Krimi auf jeder Linie. Freunde von klassischen Whodunit-Fällen werden auf jeden Fall ihre Freude haben. Und das Ende .... wirklich überraschend und nicht vorhersehbar. Lockyer & Broad dürfen gerne weiter ermitteln.

Montag, 27. Februar 2023

Aidan Chambers: Nachricht aus dem Niemandsland (Rezension)

Jack reist nach Amsterdam, um seiner Familiengeschichte nachzugehen und wird von der Stadt mit den geheimnisvollen Grachten und eigenwilligen Menschen verzaubert. Dann begegnet er der alten Frau Geertrui und erfährt etwas über seine Familie, das er nie für möglich gehalten hätte.
TANZ AUF MEINEM GRAB war das erste Buch von Aidan Chambers, das ich gelesen habe und das mich von Anfang an fasziniert hat. Eher zufällig bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und sowohl Handlung als auch Autor konnten mich sofort überzeugen. Bei DIE BRÜCKE war es genauso. Beide Bücher habe ich vor einigen Jahren entdeckt und gelesen, NACHRICHT AUS DEM NIEMANDSLAND war neu für mich, aber auch hier kann ich mich nur wiederholen. Auch dieser Roman konnte mich überzeugen, und das bereits in der ersten Szene.
Jack reist nach Amsterdam um seiner Großmutter einen Gefallen zu tun und etwas mehr über seine Familie zu erfahren. Und das was er dort erfährt ist anders als erwartet, für ihn und für den Leser. Aber Jack ist nicht alleine, schnell lernt er neue (und interessante) Menschen kennen und taucht ein in die Vergangenheit und die Wirren des zweiten Weltkriegs.
Ich gebe zu, damit habe ich nicht gerechnet und vielleicht hätte es länger gedauert bis ich zu diesem buch gegriffen hätte, denn das ist eine Thematik, über die ich nur in den seltensten Fällen gerne lese (wobei "gerne" nicht das passende Wort ist). Aber Aidan Chambers hat eine Art den Leser für sich einzunehmen, er überzeugt mit seinen Charakteren, bietet hier und da kleine Überraschungen und führt eine nette Geschichte zu einem schönen Ende. Und dabei ist auch "nett" wieder das falsche Wort. Jacks Abenteuer sind nicht atemberaubend, sie finden auf der zwischenmenschlichen Ebene statt und überzeugen auf der ganzen Linie. Man ist direkt mit ihm dabei, direkt in Amsterdam und irgendwie hofft man, dass die Geschichte kein Ende findet.
NACHRICHT AUS DEM NIEMANDSLAND überzeugt von Anfang an und ist ein Buch, das man auch heute noch lesen kann (und vielleicht auch sollte, der Autor und seine Geschichten haben es nicht verdient in Vergessenheit zu geraten)

Freitag, 24. Februar 2023

Valentina Morelli: Kloster, Mord & Dolce Vita - Der gestohlene Mönch (Hörbuch) (Rezension)

Eine buddhistische Sensation in Santa Caterina! Erstmalig geht eine Gruppe tibetischer Mönche mit ihrer heiligsten Reliquie auf Pilgerschaft: dem "Lebendigen Leichnam" ihres ehemaligen Oberhauptes. Der Lama arbeitete sein Leben lang daran, durch Meditation die Unsterblichkeit zu erlangen. Und das ist ihm den Mönchen zufolge auch gelungen - seit 75 Jahren verharrt sein völlig lebloser Körper im Lotussitz.
Das Interesse ist nicht nur in Santa Caterina riesig - die Besucher der Ausstellung kommen von weit her. Sogar Pfarrer Heiland, Schwester Isabellas Freund aus Deutschland, nutzt die Gelegenheit für einen Besuch. Doch dann der Schock: der berühmte "ewige Mönch" wird gestohlen! Keine Frage, dass Isabella sich auf die Suche nach dem Dieb macht ...
Was soll ich sagen ... ich könnte mit dem Wörtchen eigentlich anfangen, denn auch wenn eigentlich nicht unbedingt eine große Bedeutung hat, passt es hier ganz gut. Der Fan der Reihe bekommt eigentlich das was er erwarten darf und der Hörer des Hörbuchs bekommt Chris Nonnast noch dazu. Und zur Sprecherin ist eigentlich zu sagen, und das hätte ich schon längst machen sollen, wenn ich es nicht schon habe und dann vergessen habe, dass sie der netten Cosy Krimi-Reihe das Leben einhaucht, das sie verdient. Egal wie belanglos die Story ist, oder wie abstrus ... selbst wenn es an Spannung mangelt, Chris Nonnast rettet die Geschichte einfach mit ihrer Art. Aber ich will damit nicht sagen, dass DER GESTOHLENE MÖNCH schlecht ist. Betrachtet man andere Geschichten der Reihe gibt es schlechtere, aber auch bessere und so merkwürdig die Geschichte auf den ersten Blick auch klingt, sie passt ganz gut. Es ist kuschelig, ein bisschen religiös, ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und ein bisschen mystisch. Aber ... Isabelle bleibt Isabella und auch die anderen liebgewonnenen Charaktere bleiben sich treu, daran hindert auch der kleine Ausflug in den Buddhismus nichts.  Und so ganz ist die Luft aus der Serie auch noch nicht draußen, da geht noch einiges und wie eigentlich immer war es auch diesmal ein Hörvergnügen. 

Donnerstag, 23. Februar 2023

Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter (Rezension)

Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: die alte Frau ist unschuldig. Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter.
Ich habe noch nicht viele Bücher von Oliver Pötsch gelesen, aber diejenigen, die ich gelesen habe, haben mir außerordentlich gut gefallen. Von der HENKERSTOCHTER-Saga hatte ich bisher nur Gutes gehört und nachdem die Reihe bereits neun Bände aufweisen kann (der letzte erschien im November 2022) war die Neugierde groß. Und dann die Enttäuschung umso größer. Der Schreibstil ist gut und flüssig, die Handlung spannend und durchaus als interessant und abwechslungsreich zu bezeichnen. Die Henkerstochter spielt allerdings nur eine Nebenrolle und auch wenn ich mich gut in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges hineinversetzen konnte, so fehlte mir das Besondere der Charaktere. Abgesehen von Jakob Kuisl wirkten alle anderen etwas blass und uninteressant, fast schon austauschbar. Und dadurch wird die Geschichte etwas zerstört. Ich kann tatsächlich die Lobeshymnen auf die Henkerstochter und ihre Nachfolger nicht nachvollziehen, nachdem ich die ersten beiden Bücher der TOTENGRÄBER-Reihe gelesen habe hatte ich mehr erwartet.
Der Hintergrund des Protagonisten ist ein interessanter und wenn man bedenkt, dass Oliver Pötzsch selbst aus dem Henkergeschlecht der Kuisls stammt wird dem Buch etwas Würze verliehen.
Aber mich konnte DIE HENKERSTOCHTER nicht begeistern und es wird wohl einige Zeit vergehen bis ich die Reihe weiterlese (besonders groß ist das Interesse im Moment nicht, aber es hat sich schon oft gezeigt, dass manche Serien mit der Zeit besser werden, obwohl natürlich auch der Gegenteil das Fall sein kann).
Ganz nett, aber nicht berauschend. Das kann ich zum Auftakt der Reihe sagen. Aber der Titel an sich lässt schon anderes erwarten ...

Mittwoch, 22. Februar 2023

Markus Heitz: Die Zwerge (Rezension)

Sie sind die schlagkräftigsten Helden aus J. R. R. Tolkiens »Herr der Ringe«: Zwerge sind klein, bärtig, und das Axtschwingen scheint ihnen in die Wiege gelegt. Doch wie lebt, denkt und kämpft ein Zwerg wirklich? Dies ist die rasante Geschichte des tapferen Tungdil, der im Kampf gegen Orks, Oger und dunkle Elfen beweist, dass auch die Kleinen Großes leisten können … Nach Stan Nicholls »Die Orks« ist dies der sensationelle Bestseller über ihre ärgsten Feinde – diese Raufbolde sollte man nie zum Spaß reizen!
Nachdem ich DAS HERZ DER ZWERGE gelesen habe und davon doch etwas enttäuscht war (siehe hier und hier) habe ich mich an die Anfänge der ZWERGEN-Saga gewagt, in der Hoffnung, dass sich vielleicht meine Meinung zum derzeit letzten Teil ändern würde. Aber um es kurz zu machen: Mir fehlt der Zugang zu den Zwergen. Zwerge waren nie wirklich meine Lieblingsfantasywesen obwohl sich das etwas geändert hatte nachdem ich (aus mir unbekannten und nicht mehr nachvollziehbaren Gründen) im WARHAMMER-ROLLENSPIEL einen Zwerg gespielt habe. Dass Markus Heitz schreiben kann, beweist er immer wieder und es gibt Bücher, die ich gerne von ihm gelesen habe und ich bin gerne bereit weitere Werke des Autors zu lesen. Aber .... nicht, wenn es um Zwerge geht. Zu viele Charaktere, eine Handlung, die streckenweise langatmig war und die spannenden Szenen nicht wett gemacht haben. Ja, es gab ein paar witzige Szenen, und einige Charaktere sind gut ausgearbeitet und im Großen und Ganzen ist es eine interessante Geschichte nur ... mich hat sie nicht erreicht und ich kann nicht sagen warum. Weshalb es auch schwer fällt etwas zu dem Buch zu sagen, denn manchmal will man, dass einem ein Buch gefällt. Und nachdem die Kritiken zur Zwergensaga ja ziemlich positiv sind ... und ich andere Bücher von Markus Heitz mag ... sollten mir die Zwerge auch gefallen. Aber ... 
Ich habe das Buch gelesen, und jetzt kann ich sagen, dass mir die Zwerge nicht zusagen, das ist nicht meine Welt und trotz des guten Schreibstils bekam ich keinen Zugang.

Dienstag, 21. Februar 2023

Helena Marchmont: Die geheime Kammer (Rezension)

Marge ist in Trauer: Ihre enge und langjährige Freundin Lady Leonora Gray ist verstorben. Als Nachlassverwalterin bittet Marge Alfie, ihr bei der Auflösung der Bibliothek zu helfen. Doch in Hallwood Hall angekommen, überschlagen sich die Ereignisse: Gemeinsam mit dem Historiker und Fernsehstar Professor Webb entdecken sie eine versteckte Kammer, die einen unglaublichen Schatz enthält! Und obwohl der Professor sie alle zu Stillschweigen verpflichtet, wird ihr Geheimnis entdeckt. Denn am nächsten Morgen ist der Professor tot und der Schatz ist verschwunden ...
Langsam weiß ich nicht mehr, was ich schreiben soll ... es ändert sich ja nichts, was an sich auch gut ist, denn manchmal müssen sich Veränderungen nicht unbedingt als positiv herausstellen. Andererseits, die eine oder andere Veränderung gibt es schon, aber das, was BUNBURRY ausmacht bleibt erhalten.
DIE GEHEIME KAMMER ist bereits der 15. Teil der Reihe und unterhaltsam wie die Vorgänger. Diesmal spielt auch Oscar (ich verrate nicht welcher) eine größere Rolle und eine witzige Szene wird leider bereits durch das Lesen des Klappentextes zerstört. Aber Freunde von BUNBURRY kommen auf ihre Kosten: Sympathische, leicht skurrile Charaktere, auch wenn nicht alle der bekannten Persönlichkeiten des Dorfs voll zur Geltung kommen, aber das kann man wohl bei der Kürze des Werks nicht erwarten. Spannend und interessant ist die Geschichte auf jeden Fall, wobei alles schön gemütlich bleibt und das Lesevergnügen ein kurzes, fast gewaltfreies ist.
Es macht Spaß nach Bunburry zu kommen, und ich hoffe das bleibt auch noch einige Zeit.

Montag, 20. Februar 2023

David Safier: Der Kleine Ritter Kackebart (Rezension)

Der kleine Ritter Kackebart träumt davon, ein echter Ritter zu sein. Als er erfährt, dass König Pipifax ein großes Ritterturnier ausrichtet, macht er sich mit seinem getreuen Einhorn Windelpups auf den Weg, um seinen Traum zu verwirklichen. Dort aber lachen ihn die anderen Ritter wegen seines Kackebarts bloß aus. Doch der kleine Ritter gibt nicht auf. Als der fürchterliche Drache Stinkerülps die Burg angreift und die Prinzessin Tortenwerf entführt, schlägt seine große Stunde!
David Safier schrieb unter anderem die Dialog-Drehbücher zu Nikola (1997–1999), Himmel und Erde (1998), Die Camper (1998–1999), Die Schule am See (1999) und Mein Leben & Ich (2000 - 2003). Mit Radio Bremen entwickelte er 2001 als Hauptautor die Sitcom Berlin, Berlin.
Zudem ist Safier Erfinder und Hauptautor der ARD-Vorabendserie Zwei Engel für Amor (2006) gewesen. Größeren Bekanntheitsgrad erlangte er mit seinen Romanen, u. a. MIESES KARMA, PLÖTZLICH SHAKESPEARE oder die Miss Merkel-Krimis. Auch wenn Safier im Rahmen seiner Film- und Fernseharbeit auch für Kinder arbeitete ist DER KLEINE RITTER KACKEBART sein erstes Kinderbuch. Das Positive: Die lustigen Zeichnungen und die Botschaft, die hinter der Geschichte steht (wobei die Zeichnungen Oliver Kurth zu verdanken sind) Das Negative: Die Story ist etwas dünn und auch wenn es ein paar Highlights gibt (eine Prinzessin, die mutiger ist als ihre Retter) so sind die Namen nur bedingt lustig (abgesehen vielleicht für die ganz kleinen, die das Buch lesen oder sich vorlesen lassen. Besonders einfallsreich wirken die Namen auch nicht, aber nun ja ... Kleinkinder kommen dabei wohl auf ihre Kosten. Und trotz der wichtigen Botschaft, dass es gut ist anders zu sein (Bzw. dass man andere durchaus akzeptieren sollte) ist die Geschichte doch eher etwas fäkallastig.
Reine Geschmackssache vermutlich, aber meinen Geschmack hat die Geschichte nicht getroffen.

Dienstag, 7. Februar 2023

Melissa Schwermer: Flüstermoor (Rezension)

Nach der dritten Rose bist du tot!
Mit einem Vermisstenfall beginnt ein unerwarteter Albtraum für die Anwältin Annabelle Hart. Eine Schulfreundin ihrer Assistentin ist spurlos verschwunden und Privatdetektiv Felix Hertzlich wird mit der Suche nach der jungen Frau beauftragt. Noch am selben Abend kehrt auch die Assistentin nach einem Date nicht nach Hause zurück. Wenige Tage später wird ihre geschundene und mit Rosen dekorierte Leiche in einem Moor gefunden.
Bei der Jagd nach dem Täter stoßen Hart und Hertzlich auf das verstörende Geheimnis eines Psychopathen, der bereits das nächste Opfer in seiner Gewalt hat. Unter enormem Druck versuchen sie den Killer zu stoppen, bevor eine weitere unschuldige Frau brutal getötet wird.
Nach Düsterhof ist FLÜSTERMOOR der zweite Fall mit Hart und Hertzlich. Und das Ermittlerteam kann wieder überzeugen (oder ist es die Autorin?). Spannend, und natürlich passend zum Titel, geht es ins Dachauer Hinterland bis ins Haspelmoor (das ich selbst leider noch nicht gesehen habe, trotz meines geraden erwachten Interesse an Mooren) und der Leser bekommt einiges an stimmiger Atmosphäre geboten, fast glaubt man den morgendlichen Nebel vor den eigenen Augen auftauchen zu sehen. Melissa Schwermer bietet mit ihrem fesselnden Stil einen Pageturner erster Sahne: Zu den authentischen und sehr sympathischen Protagonisten mischt sich die Handlung, die für Annabelle auch sehr persönlich wird.
Schnell zu lesen, höchst unterhaltsam ... ein Thriller, der den Namen auch verdient, nur leider viel zu kurz ist. Da darf gerne noch mehr kommen.
Die einzelnen Kapitel sind wechselweise aus Sicht von Annabelle, Felix und dem Mörder geschrieben. Und schnell hatte ich ein gewisses Lied im Kopf, das ... wer hätte das gedacht, natürlich eine Rolle spielt. Ein Thriller mit Ohrwurm ... das hatte ich noch nie.