Donnerstag, 10. Dezember 2020

H. P. Lovecraft: Der Schatten über Innsmouth (Rezension)

"Der Erzähler dieser recht aparten Geschichte des Grauens flieht in den Morgenstunden des 16. Juli 1927, von Grauen geschüttelt, Hals über Kopf aus der verschlafenen Hafenstadt Innsmouth; sein verzweifeltes Drängen führt zu einer behördlichen Untersuchung durch die Bundesregierung, zu zahlreichen Verhaftungen und zur Sprengung oder dem Niederbrennen einer Anzahl alter Häuser. Erst lange, nachdem alles vorbei ist, von quälenden Träumen geplagt, in denen irrwitzig alptraumhafte Lebewesen vorkommen wie die entsetzlichen Schoggothen, entschließt er sich zu berichten, was er in jenem »von bösen Schatten erfüllten Hafen des Todes und der blasphemischen Abnormität« erlebte. Er wurde damals Zeuge einer ruchlosen Zeremonie der Anhänger des Fischgottes Dagon und des noch schrecklicheren Cthulhu."
Der Schatten über Innsmouth dürfte zu einer der bekanntesten Erzählungen Lovecrafts und seines Cthulhu-Mythos sein. Ganz ohne blutrünstige Szenen kommt die Geschichte daher, mit einem subtilen sich immer stärker steigendem Grauen, das den Leser in seinen Bann zieht.
Lovecraft beschreibt sehr atmosphärisch das degenerierte Fischerdorf, das man sich gut in Amerika vorstellen kann (manche Horrorfilme nutzen die Abgeschiedenheit mancher Ort für inzestiöse Schlachtorgien). Durch die Flucht wird etwas Action geboten, aber es ist die ruhigere Erzählweise von der diese Geschichte lebt. Das Grauen entsteht im Kopf und setzt sich tief fest.

Manchmal ist die Erzählweise sehr langatmig und ausschweifend, dann wieder kurz und knapp, aber genau die Mischung beider Stile sorgt für das entsprechende Kribbeln und die Spannungsmomente.

Lovecraft wie man ihn kennt und ein Highlight der klassischen Horrorgeschichte, wenn man so etwas in Bezug auf Lovecraft behaupten kann.

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