Donnerstag, 27. April 2023
Albert Knorr: Giftgrüne Gentechnik (Rezension)
Grüne Gentechnik nutzt Verfahren, um fremde Gene in das Erbgut von Nutzpflanzen einzuschleusen. Derart gentechnisch veränderte Pflanzen bezeichnet man als transgen. Ein Thema, dass seit Jahren immer wieder heiss diskutiert wird und das die Bevölkerung (oft aufgrund von Halbwissen) spaltet.
Mittwoch, 26. April 2023
Ben Aaronovitch: Die schlafenden Geister des Lake Superior (Hörbuch) (Rezension)
Bisher habe ich nur den ersten Peter Grant Roman von Ben Aaronovitch gelesen und fand diesen sehr amüsant. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen weitere Teile der Serie zu lesen. Nachdem Peter Grant aber auch in DIE SCHLAFENDEN GEISTER DES LAKE SUPERIOR eine Rolle spielt gehe ich davon aus, dass Kimberley Reynolds auch in den Romanen eine Rolle spielen wird (ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, ob das bereits im ersten teil der Fall war, aber ich gehe davon aus, dass das nicht der Fall war).
Konrad K. L. Rippmann: Poppy Dayton und die Tote im Helford River (Rezension)
Poppy Dayton geht in die dritte Runde und der leser bekommt das was er auch von den Vorgängern gewohnt ist: Sympathische Ermittler, Zwielichte Gestalten, eine Hauptperson mit besonderen Fähigkeiten. Kurz: Kurzweilige Unterhaltung, Cosy, aber spannend. Und ... bisher der beste Band der Reihe.
Was ich allerdings etwas störend empfinde (was aber in Poppy Dayton und das Rätsel von Arwen Island schlimmer war) sind die eingeworfenen englischen Redewendungen. Das mag daran liegen, dass der Autor betonen will, dass es Engländer sind, aber es macht keinen Sinn, da sie ja grundsätzlich englisch sprechen und es so wirkt, als wäre das eine Fremdsprache. Aber mit diesen Kleinigkeiten muss man leben, wenn man einen deutschen Autor liest, der seine Romane in fremden Ländern spielen lässt.
Abgesehen davon sind die Poppy-Bücher (die übrigens problemlos getrennt voneinander gelesen werden können) gute Unterhaltung, unblutig wie man es von Cosy Krimis gewohnt ist und auch erwartet, aber auch mit einem kleinen Schuss Übernatürliches (allerdings auch für diejenigen erträglich, die damit wenig anfangen können).
Dienstag, 25. April 2023
Fred Gordon: Im Banne von Atlantis (Rezension)
Im Banne von Atlantis hat mich vom Cover her an meine Jugend erinnert und der Titel ebenso. Damals (wie heute) lese ich gerne (klassische) Abenteuergeschichten und danach klang das Buch auch. Allerdings sind die Informationen dazu sehr spärlich, ich weiß nicht einmal wann das Buch erschienen ist, aber ich würde auf die 60er-Jahre tippen... aber das ohne Gewähr. Der Herausgeber, der Hirundo-Verlag existiert wohl auch nicht mehr.
Im Banne von Atlantis ist eine klassische Abenteuergeschichte, wie sie für Jungs geschrieben wurde und die heutzutage etwas veraltet wirkt. Eine Gruppe Matrosen erlebt Abenteuer unter und über Wasser, wird Zeuge wie eine Insel entsteht, es wird gemeutert und der Leser wird Zeuge allerlei Abenteuer, die sich rund um eine rein männliche Gruppe ereignen. Es gibt genug Konfliktpotential, aber wie es damals üblich war spielen Frauen keine Rolle. Es ist ein reiner Abenteuerroman, der auf eine gewisse Art und Weise unterhalten kann, und im Vergleich zu modernen Abenteuerromanen zeigt was damals unterhalten hat und was gerne gelesen wurde. Als Jugendlicher/Kind hätte ich mir damals wohl diese Gedanken nicht gemacht, aber aus der Sicht der 2020er Jahre ist das Buch tatsächlich überholt.
Reduziert man es aber auf den Abenteueraspekt und berücksichtigt die Zeit in der es (vermutlich) geschrieben wurde kann Im Banne von Atlantis durchaus unterhalten, nur ... ein Jules Verne, der noch weiter zurück liegt konnte bessere Geschichten schreiben....
Peter Urban: On Air (Rezension)
Die Reise beginnt in den 1950er Jahren in Niedersachsen, wo sich die Familie Urban nach der Flucht aus dem Sudetenland eine neue Heimat aufbaut. Schon früh kommt Peter Urban im Familienorchester «Urbani» mit Musik in Kontakt, doch seine Leidenschaft ist nicht die Klassik, sondern die neue Musik von der Insel. In den 1960er Jahren beginnt die andauernde Liebesbeziehung zu England, seine andere große Liebe ist der HSV, wo er zeitweilig auch Stadionsprecher ist. Seine Lust an neuen Stilformen ist später der Schlüssel zum großen Erfolg seiner Musiksendungen. Dieses Buch erzählt von einem bewegten Leben und ist zugleich ein Stück internationale Musikgeschichte made in Hamburg.
Montag, 24. April 2023
Susanne Ayoub: Rondo Veneziano (Rezension)
Ein Krimi, dessen Schauplatz Venedig ist, das klingt interessant und verspricht viel. Sofort hat man Verfolgungen auf den Kanälen vor Augen, in Motorbooten a la James Bond oder in Gondolieren (etwas lächerlich und gemütlich, aber irgendwie auch möglich). Man braucht nicht viel um sich die Stadt vor Augen führen zu lassen und schon bekommt man Urlaubsfeeling. Und ein Krimi geht immer .... leider konnte mich RONDO VENZIANO nicht überzeugen. Ganz nett, aber mehr nicht.
Susanne Ayoub beschreibt die Charaktere überzeugend und auch Venedig wirkt authentisch. Das ist die Stärke des Romans, aber nur die halbe Miete. Die Handlung wirkt sehr konstruiert und unglaubwürdig, zu viele Zufälle dominieren sie. Und auch frühere Animositäten werden mal kurz über Bord geworfen. ob das wirklich so leicht geht? Und natürlich kommt Adele eher zufällig der Lösung auf die Spur.
So ganz hat man den Eindruck, dass RONDO VENEZIANO eigentlich ein anderes Buch sein wollte und durch die Krimihandlung aufgepeppt werden sollte. Dabei hätte das Buch ohne diese vermutlich besser funktioniert. Ein Buch über Freundschaften und Beziehungen auf dem Markusplatz und dem Canale Grande... Ein Wohlfühlbuch mit venezianischem Flair. Aber so wirkt die Handlung etwas steif und lässt auch die Spannung vermissen.
Kein Krimi im eigentlichen Sinne, selbst als Cosy Krimi würde ich das Buch nicht bezeichnen, eher als einen Roman, der nicht weiß wohin er will, trotz interessanter Charaktere, aber wie gesagt, diese machen nicht gleich ein gutes Buch aus.
R. M. Amarein: Sternenglut 2 (Rezension)
Um diese und viele weitere faszinierende Fragen zu beantworten, haben wir uns in die entferntesten Ecken die Galaxie begeben. Auf unseren Reisen ins Grenzenlose begegnen wir gewieften Abenteurern, mutigen Müttern und zweifelnden Sehern, treffen auf taffe Raumfahrerinnen und unerwartete Helden und sammeln so manche Erkenntnis über die Zukunft der Menschheit. Erforscht mit uns fremde Planeten, begegnet faszinierenden Aliens und fliegt mit uns an den Rand des Universums!
Nach dem Erfolg von „Sternenglut – Galaxie der Abenteuer“ entführen wir euch ein zweites Mal in den Kosmos. 8 deutsche Scifi-Autorinnen und Autoren nehmen euch mit in die unendlichen Weiten des Weltalls. Es erwarten euch galaktisch gute Kurzgeschichten voller Spannung, Geheimnissen, Romantik, Humor und Weltraum-Action – die ganze Bandbreite der Space Opera!
Sonntag, 23. April 2023
Dolores Redondo: Das Echo dunkler Tage (Rezension)
DAS ECHO DUNKLER TAGE ist der Beginn der Baztan-Trilogie. In den Büchern um die Kriminalkommissarin Amaia Salazar setzt Dolores Redondo dem Baskenland ein literarisches Denkmal. Die Geschichten der drei Romane spielen in der Gemeinde Baztan in der nordspanischen Provinz Navarra und befassen sich neben der eigentlichen Aufklärungsarbeit mit den Besonderheiten der baskischen Bevölkerungen und den Mythen und Riten dieser Region. Der Leser selbst bleibt oft im Dunkeln wohin sich die Geschichte entwickelt und man kann sich nie sicher sein ob es den Basajaun nicht wirklich gibt ... und so ganz weiß man das am Ende auch nicht. Redondo schafft eine glaubwürdige Atmosphäre, interessante Charaktere eine Handlung, die an jeder Ecke mit Überraschungen aufwartet. Es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen. Fast perfekt, sieht man vom Ende ab, das etwa konstruiert wirkt, aber den Lesespaß nur geringfügig mindert. 2019 erschien mit Todesspiel. Die Nordseite des Herzens) ein der Trilogie vorausgehender Roman, der im September 2022 auch in deutsch erschien. Dort spielt New Orleans und Hurricane Katrina eine Rolle. Aufmerksam wurde ich auf die Baztan-Trilogie übrigens über die Verfilmungen, die mir auch sehr gut gefallen haben (und dadurch das Interesse an der Autorin geweckt haben).
Freitag, 21. April 2023
J. M. Miro: Ganz gewöhnliche Monster (Rezension)
Es gibt Bücher, bei denen fühlt man sich sofort zuhause und kann sich sofort in der Atmosphäre verlieren. So ganz wusste ich anfangs nicht worauf ich mich bei J.M. Miros GANZ GEWÖHNLICHE MONSTER einlassen würde, zumal die Seitenzahl doch etwas abschreckt. Aber ich bin froh es gelesen zu haben. Ein spannendes, sehr düsteres Buch über Kinder mit besonderen Talenten und Erwachsene, welche diese für ihre Zwecke nutzen wollen. Die Charaktere sind authentisch beschrieben, sehr vielseitig und zeigen dass nicht alles Schwarz oder Weiß sein muss. Der Autor ist sehr kreativ zur Sache gegangen und ich hatte nie den Eindruck, dass ich mich langweile. Und man glaubt gar nicht, wie schnell sich 800 Seiten lesen lassen. Ich weiß zwar nicht warum man Vergleiche mit Oliver Twist oder Harry Potter heranziehen muss, der Roman bildet seine eigene Dynamik und ist anders als die beiden anderen Bücher (wobei ich bei Oliver Twist nur auf Hörensagen zurückgreifen kann).
Die Kräfte der Protagonisten werden interessant in Szene gesetzt und sind auf gewisse Weise auch originell. Ebenso wie der Schauplatz, da der Autor weder die Jetztzeit noch eine eigene Welt benutzt. Auch das macht den Reiz der GANZ GEWÖHNLICHEN MONSTER aus.
Ein Buch, das ich gerne gelesen habe, das mich schnell meine Umgebung vergessen ließ und das durchaus interessante Charaktere zu bieten hat ... ich bin gespannt wie es weiter geht, denn erstaunlicherweise endet das Buch mit einem Cliffhanger. Das war tatsächlich unerwartet, allerdings ist er auch so geschickt platziert, dass man das Buch auch als eigenständig betrachten kann und das was noch passieren könnte, nicht unbedingt passieren muss (aber da es sich anscheinend um den Beginn einer Trilogie handelt wird es wohl weitergehen ... hoffentlich in diesem Stil)
Donnerstag, 20. April 2023
Janelle McCurdy: Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts
„Die Chroniken von Lunis- Wächterin des Lichts“ ist der packende Auftakt der Fantasy-Trilogie von Autorin und Gamerin Janelle McCurdy – voller Magie, Action und Abenteuer! Das perfekte Jugendbuch für alle Fans von „Harry Potter“, „Keeper of the Lost Cities“ und „Animox“ ab 10 Jahren.
Aber so begeistert wie die KEEPER-REIHE oder die ersten Harry Potter-Bände konnte mich die Geschichte nicht, obwohl einiges an Potential vorhanden wäre, das aber nicht gut genutzt wurde. Die ganze Welt von Mia war für mich schwer greifbar und wurde nur andeutungsweise beschrieben. Da hätte ich mir mehr Worldbuilding gewünscht, vor allem bei einer Autorin, die aus dem Gamingbereich kommt ... viele mir bekannte Gamer sind sehr detailverliebt was ihre Spielwelten anbelangt und auch ihre Fantasie ist immens. So viel hätte es nicht benötigt, aber so wirkte Mias Welt etwas ... flach. Auch Mia und ihre Freunde werden sehr oberflächlich dargestellt, so dass mir der Zugang zu diesen Protagonisten fehlte, tatsächlich ging das soweit, dass mir die Geschichte und das Schicksal der Charaktere egal war.
Die Geschichte hatte viel Potenzial, das aber nicht voll ausgeschöpft wurde und nur eine typische Gut gegen Böse-Geschichte übrig blieb. Das Potential für eine innovative, fesselnde Fantasygeschichte wurde nicht genutzt. Dann doch lieber die seitenstarke, aber sehr kreative KEEPER OF THE LOST CITIES-Reihe (die mir sehr gut gefällt und die es nicht verdient hat mit DIE CHRONIKEN VON LUNIS verglichen zu werden)
Mittwoch, 19. April 2023
Christine Neumeyer: Der Kuss des Kaisers (Rezension)
Wien im Herbst 1908: Während der Vorbereitungen zur Präsentation eines neuen Gemäldes von Gustav Klimt in der Modernen Galerie des Schlosses Belvedere – der berühmte »Kuss« – sorgt ein grausamer Mord für Aufregung. In den Brunnen des Schlossparks wird eine zerstückelte Leiche gefunden – jedoch ohne Kopf. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch stehen vor schwierigen und heiklen Ermittlungen, denn das Schloss Belvedere ist die Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand. Welches Motiv steckt hinter einer derart brutalen Tat? Wie soll der Tote identifiziert werden – und vor allem: Wo befindet sich der Kopf?
Ihre Spurensuche führt die Polizeiagenten zu den Bediensteten der Galerie, denn nur Amtssekretär Josef Krzizek und die Bedienerin Erna Kührer haben uneingeschränkten Zutritt zum Schlosspark …
Ein Krimi in einer faszinierenden Stadt zu einer interessanten Zeit, das klingt vielversprechend, zumal mir wenige Krimis bekannt sind, die sich mit dieser Zeit beschäftigen. Und Österreich Anfang des 20. Jahrhunderts ist ein interessanter Schauplatz (wobei Wien und Österreich.... das ist dann wohl etwas anderes). Nur ... so ganz kommt der Krimi dann nicht in Fahrt. Die Ausgangssituation ist interessant, aber leider verläuft sich die Spannung und die Ermittlungsarbeiten im Sande. Es wird Wienerisch geredet (teilweise) und der Adel benimmt sich wie man es erwarten könnte, doch irgendwie fühlt man sich nicht in die damalige Zeit versetzt. Und das ist nur eine der Schwächeen, denn die Charaktere wirken nicht sehr glaubwürdig, es ist nicht besonders spannend und wer sich gerne von Zeitgeist und Atmosphäre blenden lässt wird selbst in dieser Hinsicht enttäuscht. DER KUSS DES KAISERS klingt vielversprechend, kann aber keine dieser Versprechen halten und bleibt eher flach und inspirationslos.
Fynn Haskin: Der Mondmann - Blutiges Eis (Rezension)
DER MONDMANN ist mehr Krimi als Thriller, da die typischen Thrillereffekte ausbleiben und es eher geruhsam bleibt. Aber cosy wird es nicht, das lässt der Schauplatz nicht zu. Fynn Haskin war schon immer von Grönland begeistert und diese Begeisterung lässt er auch seine Leser spüren. Jenseits jeglicher Klischees beschreibt er Land und Leute und erweist ein besonderes Gespür für die Kultur der Inuits (und klärt auch über regionale Unterschiede auf). Man lernt sehr viel über Grönland und da ist es nicht verwunderlich, dass dabei der Thrillereffekt auf der Strecke bleibt. Aber das ist verschmerzbar, denn abgesehen davon, dass Fynn Haskin spannend erzählen kann hat er sehr sympathische und glaubwürdige Charaktere geschaffen. Dabei wird der Grad zwischen Tradition und Moderne sichtbar und auch die Mythologie bleibt nicht auf der Strecke, so dass eine besondere Atmosphäre entsteht.
Der Schauplatz und die verschiedenen Kulturen (Inuit und Dänen) sorgen für viel Konfliktpotential, dazu die Tradition in Form eines (durchaus modern erscheinenden) Schamanen, eine junge Frau, die zwischen den Welten lebt und natürlich die Morde ... Fynn Haskin liefert einen gut geschriebenen, spannenden Krimi ab, der für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt... allerdings ist es manchmal auch sehr blutig.
Dienstag, 18. April 2023
Camilla Läckberg: Die Töchter der Kälte (Rezension)
DIE TÖCHTER DER KÄLTE ist der dritte Roman mit Erica Falck und Patrick Hedström und jetzt kann ich sagen, dass ich diese Reihe nicht weiter verfolgen werde. So sehr mit die Serie im TV gefällt, so wenig kann ich mit den Büchern anfangen. Und ich kann nicht verstehen warum Camilla Läckberg mit diesen Romanen so erfolgreich ist. Aber Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich, und man kann froh sein, dass, wenn man diese Art von Krimis mag, es noch genügend andere auf dem Markt gibt. Bessere aber natürlich auch schlechtere, aber für mich bieten die FALCK/HEDSTRÖM-Bücher nichts, was mich an der Stange halten würde.
Der Schreibstil ist stellenweise etwas flach, ebenso einige Personen, die sich stereotyp und wenig originell verhalten. Ericka ist auch mehr zur Nebenrolle (Mutter) mutiert und ist eher weniger auf der ermittelnden Seite, das ist in der Serie viel besser dargestellt. Die Rückblenden ziehen sich auch, denn auch wenn sie wichtig für den Fall sind (zumindest hilft es den Leser, diesen besser zu verstehen und auch einm bisschen zu rätseln welcher Zusammenhang besteht), aber die dort auftauchenden Charaktere wirken klischeehaft und in ihren Gedankengängen unglaubwürdig.
Grundsätzlich scheint Läckberg zwei unterschiedliche Gruppen von Personen in diesem Roman zu vereinen: Verwöhnte Frauen und aktive (aber auch irgendwie lasche) Männer. Ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit, Kinderpornografie und ein Asperger würzen das ganze mit Roten Heringen und Falschen Fährten, lassen aber wenig Spannung zu. Wer unblutige Krimis mag, die nicht an den Nerven zerren, der mag vielleicht seine Freude haben, aber selbst mancher Cosy Krimi hat mehr zu bieten. Irgendwie habe ich mir von der Reihe mehr erwartet.
Caroline Graham: Inspector Barnaby und der tote Notar (Rezension)
Inspector Barnaby ermittelt im spannenden Cosy Krimi mit viel britischem Humor
Als Mallory und Kate Lawson das reizende Appleby House im beschaulichen Forbes Abbot erben, können sie es kaum erwarten, das stressige Leben in London hinter sich zu lassen. Doch trotz seines idyllischen Charmes ist Forbes Abbot alles andere als die friedliche Gemeinschaft, die sich die Lawsons erhoffen. Denn der Notar der Familie, Dennis Brinkley, wird unter den seltsamsten Umständen tot aufgefunden. Zunächst wird von einem Unfall ausgegangen, bis ein weiterer Mord das Dorf in Schrecken versetzt. Um den Täter zu fassen, wird Inspector Barnaby beauftragt und überrascht alle damit, dass er zuerst die Familie Lawson genauer unter die Lupe nimmt …
Inspector Barnaby ... vielen dürfte der Name durch die gleichnamige TV-Serie geläufig sein. Ich habe die Serie selbst spät für mich entdeckt, erst vor ein paar Jahren, obwohl sie bereits seit 1997 läuft. Aber ich mag sie, sie verbindet englisches Flair mit merkwürdigen Festivals auf denen ein Mord geschieht und irgendwie ist alles nett, geruhsam, aber auch spannend und höchst unterhaltsam. Dabei spielt es für mich keine Rolle ob es sich um den "Original"-Barnaby handelt oder seinen Nachfolger. Aber ... das ist die Serie, und weil mir die Serie gefiel war ich auch neugierig auf die Bücher.
Es gibt ja diese Behauptung das Bücher immer besser sind als ihre Verfilmungen, aber ich kenne einige Beispiele, die das widerlegen. Und auch wenn es bei Serien immer etwas anders ist, weil sie oft von den Vorlagen abweichen, so mag diese Behauptung auch hier angewandt werden. Allerdings hat mich "INSPECTOR BARNABY UND DER TOTE NOTAR" enttäuscht. Barnaby selbst taucht sehr spät auf und der eigentliche Kriminalfall konnte mich nicht überzeugen. Das war ein bisschen zu cosy und nicht wirklich witzig. Die Ermittlungen eines eher schlecht gelaunten und sehr unsympathischen DCI laufen am Rande und man bekommt das Gefühl, dass Barnaby eher eine Randfigur ist. Selbst seine Tochter Cully hat eine größere Rolle.
So unterhaltsam die Serie ist, dieses Buch war es nicht. Zu viele Personen mit ausführlichen Hintergründen, zu wenig Barnaby und zu wenig Spannung. Das seitenstarke Buch ist zwar flüssig und nicht uninteressant geschrieben, aber etwas fehlt und so hat man mehr das Gefühl in eine Familiensaga hineinzulesen als in einen Krimi. Da war wohl das Hauptaugenmerk zu sehr auf COSY.
Montag, 17. April 2023
Liza Grimm: Talus 2 - Die Magie des Würfels (Rezension)
Teil eins der Reihe (die als Dilogie bezeichnet wurde, deren dritter Teil aber vor Kurzem erschienen ist ...) habe ich als Hörbuch genossen, Talus 2 habe ich dann selbst gelesen und auch wenn es manchmal Unterschiede bei der Wahrnehmung zwischen Hörbuch und Buch gibt und nicht jedes Buch angemessen vertont wird kann ich hier sagen, dass auch das Selberlesen sehr viel Spaß gemacht hat. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich mit vielen überraschenden Wendungen. Langeweile gibt es nie und eigentlich ist es so spannend, dass man das Buch erst beiseite legen möchte, wenn man es fertig gelesen hat. Am Anfang bekommt man in Rückblicken erzählt was im ersten Teil passiert ist, was ich persönlich sehr hilfreich fand, ist es doch schon etwas her, dass ich Talus 1 gehört habe. Aber danach nimmt die Geschichte schnell an fahrt zu und ich gebe zu, dass Teil eins dadurch noch getoppt wird. Aber man ist ja bereits mit den Charakteren und der Umgebung vertraut, das bedarf keiner weiteren Einführung.
Wie gesagt: Es bleibt spannend und es gibt zahlreiche interessante Wendungen und Überraschungen aber die Charakterentwicklung bleibt nicht auf der Strecke. Vor allem Noah entwickelt sich zu einer vielschichtigen Person, die einiges auf dem Kasten hat... was nicht bedeutet, dass die anderen Charaktere farblos bleiben, auch sie entwickeln sich, teilweise in interessante Richtungen, so dass der Geschichte noch einige interessante Facetten mehr gegeben werden. Natürlich ist nicht alles so wie es scheint und die Umsetzung ist Liza Grimm auf wirklich unterhaltende Weise gelungen... leider ist es (wie so oft wenn man Spaß beim lesen hat) ein kurzweiliges Vergnügen.
Aber jetzt bin ich gespannt wie es weiter geht.
Marc Raabe: Der Morgen (Hörbuch) (Rezension)
Im morgendlichen Schneegestöber an der Berliner Siegessäule steht ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche findet die Polizei eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe etwas auf den Körper geschrieben – die Adresse des Bundeskanzlers.
Am Tatort trifft die unerfahrene und ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer. Was sie nicht wissen: Das ist kein Zufall.
Kurz darauf tauchen auf einer Enthüllungsplattform im Netz Videos von der Toten auf, und der Fall nimmt eine dramatische Wende.
Der spannende Auftakt zur neuen Krimi-Serie von Bestsellerautor Marc Raabe – fesselnd gelesen von Peter Lontzek.
2012 veröffentlichte Marc Raabe seinen ersten Roman, 2013 folgte sein zweiter Thriller. Beide Romane standen wochenlang auf der Bestsellerliste des Spiegels. Inzwischen zählt Marc Raabe zu den bekanntesten deutschen Thrillerautoren. Seine Romane wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Gelesen habe ich bis jetzt noch nichts von ihm, aber bisher habe ich nur positives gehört. Zum Einstieg habe ich dann das Hörbuch zu DER MORGEN gewählt, das mir von netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Nun ja ... erfolgreich mag der Autor sein, vielleicht sind seine anderen Bücher besser und vielleicht werde ich irgendwann eines davon lesen. Aber DER MORGEN hat mich nicht überzeugt. Ganz nett, aber als THRILLER-EREIGNIS würde ich es nicht bezeichnen. Nur weil der Bundeskanzler darin eine Rolle spielt (natürlich ein fiktiver ...).
Marc Raabe ist bekannt für sein filmisches Erzählen, Schnitttechniken, Cliffhanger und Psychologie. Vielleicht sieht man in anderen seiner Bücher mehr davon. Ja, es gibt einige interessante Wendungen und gegen Ende wurde es auch spannend und mehr als eine Überraschung macht das Buch zumindest einigermaßen interessant. Aber ... mit Art Mayer bin ich nicht ganz warm geworden, Nele dagegen fand ich einen sehr interessanten Charakter. Ich habe lange gebraucht in die Handlung hinein zu finden, manches fand ich dann auch etwas unglaubwürdig (vor allem auf Art selbst bezogen). Die Rückblenden waren mir zu viel und haben mir nicht geholfen die Geschehnisse der Gegenwart besser zu verstehen.
Handwerklich ein gut geschriebener Thriller, aber nicht unbedingt das was ich als Highlight bezeichnen würde. Kann man lesen, muss man aber nicht. Obwohl ... ich habe es ja gehört und ein paar Worte über den Sprecher sollte ich auch verlieren. Aber auszusetzen kann ich an Peter Lontzek, der deutschen Stimme von Tom Hiddleston nichts. Er bringt Leben in den Thriller und schafft dadurch ein Hörvergnügen, das kurzweilig durch die Handlung führt.
Aber trotzdem: Ein Thriller-Highlight ist es für mich nicht.
Samstag, 15. April 2023
Felix Huby: Bienzle und die schöne Lau (Rezension)
Der Höhlentaucher Fritz Laible hat einen Weg zu dem geheimnisumwitterten unterirdischen See weit hinten im Berg gefunden. Ist ihm sein schärfster Rivale gefolgt, um ihn zu töten?
Felix Huby, eigentlich Eberhard Hungerbühler (* 21. Dezember 1938 in Dettenhausen; † 19. August 2022 in Berlin), war ein deutscher Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller. Sein Pseudonym Felix Huby hat er erstmals für sein Buch Der Atomkrieg in Weihersbronn verwendet, weil der damalige Herausgeber des Spiegels, Rudolf Augstein, nicht damit einverstanden war, dass der Name eines Spiegel-Redakteurs mit einer Buchveröffentlichung in Verbindung gebracht wird. Ab 1976 schrieb Huby Kriminalromane. Er hat für das deutsche Fernsehen zahlreiche Drehbücher für Fernsehserien und Tatort-Folgen geschrieben. So schuf er unter anderem die Tatort-Kommissare Max Palu, Jan Casstorff und Ernst Bienzle.
Der erste Roman (Der Atomkrieg von Weihersbronn) erschien 1977, weitere 17 folgten. 1992 erfolgte der erste Auftritt Bienzles als Tatortkommissar, 25 weitere folgten. Der zweite Tatort-Fall trug den Namen des 195 erschienenen Romand BIENZLE UND DIE SCHÖNE LAU.
BIENZLE UND DIE SCHÖNE LAU beginnt spannend, geht dann aber in schwäbische Gemütlichkeit über was dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Kennt man den Tatort-Kommissar hat man die richtigen Bilder vor Augen und der Serienfan muss auch auf Gächter und Hannelore nicht verzichten. Einfach, gemütlich, sympathische Charaktere, kleine Anwandlungen ins Skurrile bieten ein kurzweiliges Lesevergnügen. Und nebenbei wird tatsächlich noch Werbung für Blaubeuren betrieben.
Cecilia Sahlström: In eigenen Händen (Rezension)
IN EIGENEN HÄNDEN ist nach WEISSER FLIEDER der zweite Fall für Sara Vallén. Und im großen und ganzen kann ich wiederkäuen, was ich bereits zum Vorgänger geschrieben habe, denn alles ist so wie es dort ist. Und das ist leider nicht unbedingt als positiv zu betrachten.
Das Buch weist vorwiegend kurze Kapitel auf, oft zu kurz, dass man leicht überfordert wird. Zudem ergießt sich die Autorin in zahlreiche Nebensächlichkeiten, die von der eigentlichen Handlung ablenken und dafür sorgen, dass es an Spannung fehlt, zumal sich IN EIGENEN HÄNDEN scheinbar diesen NEBENHANDLUNGEN mehr Platz einräumt als dem eigentlichen kriminalfall. Das mag bei Cosy Krimis nicht stören, wenn das Umfeld funktioniert, dann mag auch die banalste Nebensächlichkeit noch erheitern (und Cosy Krimis dieser Art gibt es in Mengen...), aber hier ist es störend zumal die Protagonisten auch nicht als sympathisch zu bezeichnen sind.
Man hat wieder das Gefühl dass Cecilia Sahlström zu viel in ihren Krimi pressen möchte, was allerdings mehr schadet als nützt und viel weniger wäre mehr gewesen.
Aber so ... kein Krimi, den man lesen muss und ich denke dass ich auch keine weiteren Teile, sollte es welche geben, lesen muss. Immerhin sind Vorkenntnisse aus Teil eins nicht nötig, allerdings ist es hilfreich um Teil zwei zu lesen wenn man Teil eins bereits kennt, da manche Storyline hier ein vorläufiges Ende findet. Aber ... empfehlen würde ich das Lesen der Krimis nicht.
Freitag, 14. April 2023
Catherine R. Striker: Die verlorene Erinnerung (Hörbuch)(Rezension)
Hmmmm .... Zeitreisen .... Eigentlich ein interessantes Thema und oft unterhaltsam und wendungsreich umgesetzt. Und Zeitreisen eignen sich gut für vielerlei Genres. Und ich lese Bücher dieser Art sehr gerne. Auch auf DIE VERLORENE ERINNERUNG war ich gespannt, wobei eher der ZEITREISE-Aspekt interessant war als das drumherum. Aber es hätte ja interessant werden können.
Aber ich kann es kurz machen: Die Geschichte nutzt interessantes Potential nicht aus, am Ende bleiben mehr Fragen offen und überzeugen kann die Handlung nicht. Sie plätschert etwas uninspiriert vor sich hin und geht scheinbar jedem Konflikt aus dem Weg und selbst wenn man Spannung erwarten kann bleibt diese aus. Eigentlich schade, denn es wäre viel Potential vorhanden gewesen. Aber vielleicht ist sie auch zu kurz für gewisse Tiefe. Passend zur langweiligen Handlung sind die oberflächlichen Charaktere, zu denen mir der Zugang komplett fehlte und mir auch ihre Gefühlswelt, die bei einer Liebesgeschichte ja wichtig sein sollte, fremd blieb.
Leider wurde für die Vertonung auch kein geeigneter Sprecher gewählt. Béla Emanuel Bufe liest die Geschichte einfach nur ab, es fehlt die besondere Betonung um die Charaktere auseinander zu halten, so dass ich nicht wirklich sagen kann ob es am Sprecher oder an der Handlung lag, warum mich das Buch nicht fesseln konnte.
Es gibt bessere ZEITREISE-Geschichten ... diese kann ich nicht empfehlen... höchstens vielleicht als Einschlafhilfe.
Donnerstag, 6. April 2023
Andrea Penrose: Mord in den Royal Botanic Gardens (Rezension)
Mittwoch, 5. April 2023
Julian Kappler: Die Steine der Götter 1 - Götterpfade (Rezension)
In diesem fesselnd geschriebenen Fantasy-Epos müssen sich der junge Krieger Gero und seine Gefährten mit Schwert und Magie gegen allerlei Gefahren behaupten: hinterhältige Schwarzmagier, blutrünstige Orks, Dämonen, finstere Verschwörungen und sogar leibhaftige Drachen.
»Götterpfade«
In einer Taverne im rauen Norden des Kaiserreichs der Menschen lernt Gero bei einer Schlägerei neben dem Magier Derio auch die bildschöne Kriegerin Esme kennen.
Ehe die Drei sich versehen, befinden sie sich auf einer rasanten, abenteuerlichen Mission, um die sogenannten Steine der Götter zu bergen. Allerdings ist noch jemand anders hinter diesen mysteriösen Artefakten her. So hilft den drei Gefährten nur Vertrauen zu den zehn Göttern und die Hoffnung, dass das Gute schneller sein möge als die Mächte des Bösen.Werden Geros Mut und Optimismus, Derios Weisheit oder gar Esmes Göttervertrauen der Schlüssel zum Sieg über die Diener des dunklen Gottes S'zaroz sein?
Von der geheimnisvollen dritten Macht, die beginnt, ihre Fäden im Hintergrund zu ziehen, ahnen die Drei noch nichts. So entfaltet sich langsam und zunächst unbemerkt ein komplexes Netz der Intrigen. Genauso wenig wissen die drei Gefährten etwas über die uralte Prophezeiung, in der sie eine zentrale Rolle spielen ...
Dienstag, 4. April 2023
Emily Hawkins: Atlas der verborgenen Welten (Rezension )
Dieser Atlas lässt legendäre Königreiche und mysteriöse Trauminseln, sagenumwobene Goldstädte und uralte versunkene Länder lebendig werden. Camelot, Troja, Atlantis, El Dorado und viele andere geheimnisvolle Plätze sind hier zu finden.
Rund um die Welt: Nach Kontinenten gegliedert werden hier die legendärsten Orte rund um den Erdball vorgestellt.
Zauberhaft illustriert: Das hochwertige Sachbuch ist wunderschön bebildert und entführt in geheimnisvolle Welten
Fakt oder Fiktion: Was steckt hinter den Legenden und Geschichten? Hier werden die Hintergründe beleuchtet und eingeordnet.
Ein schönes Geschenk: Zum Geburtstag, zu besonderen Anlässen oder auch für zwischendurch, für Kinder ab 10 Jahren, aber auch für Erwachsene. Sagenhafte Orte und ihre Geschichte
Ob Afrika, Asien, Amerika oder Europa jeder Kontinent hat seine eigenen mythischen Stätten und damit verbundenen Legenden, die hier wunderschön aufbereitet vorgestellt werden. Ein fantastisches Schmökerbuch für alle Fans von Mythen und Märchen ab 10 Jahren.