Montag, 30. November 2020

Genevieve Cogman: Die verborgene Geschichte (Rezension)

Irene Winters, Agentin der unsichtbaren Bibliothek, und ihr Partner Kai erhalten den Auftrag, ein seltenes Buch zu akquirieren, das imstande ist, eine ins Chaos gestürzte Welt zu retten. Bei dieser Welt handelt es sich ausgerechnet um eine, die Irene sehr am Herzen liegt: denn dort ist sie zur Schule gegangen. Das Buch befindet sich im Besitz des geheimnisvollen Mr Nemo, der mit Informationen und seltenen Objekten handelt. Als Bezahlung sollen Irene und Kai zusammen mit einer Gruppe von Schurken ein Gemälde aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien stehlen. Kein leichtes Unterfangen! Irene muss die Schurken zu einem Team vereinen. Doch welchen Preis ist sie bereit, dafür zu zahlen?
Die verborgene Geschichte ist der 6. Teil der Serie um die unsichtbare Bibliothek. Ich bin mit Teil 5 in die Serie eingestiegen, was durchaus kein Problem darstellte, aber um einige Zusammenhänge der verborgenen Geschichte zu verstehen ist es hilfreich zumindest DAS TÖDLICHE WORT zu kennen.
Für die eigentliche Geschichte ist das zwar nur bedingt nötig, aber der Hintergrund wird verständlicher. Die Geschichte, die im 6. Teil der Unsichtbaren Bibliothek erzählt wird, ist gut bekannt und wird oft in Filmen erzählt: Eine Gruppe Verbrecher stiehlt einen wertvollen Gegenstand. Nicht anders ist es hier, sieht man davon ab, dass es sich bei den "Verbrechern" um Elfen, Drachen und Bibliothekare handelt und natürlich weit mehr dahinter steckt als man erwartet. 
Es wird ein rasantes Tempo vorgelegt und neben dem eigentlichen Ziel muss man gegen Abneigungen und politische Verwicklungen ankämpfen und nicht immer ist ersichtlich, wer auf welcher Seite steht.
Es ist eine unterhaltsame Geschichte vor dem Hintergrund der unsichtbaren Bibliothek, bekannt und doch neu, mit einem überraschenden Ende. 
Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere (neue wie alte) werden gut beschrieben. 
Freunde der unsichtbaren Bibliothek werden nicht enttäuscht werden.
Ich freue mich auf weitere Bände und hoffe auch die Anfänge der Bibliothek bald zu lesen. 

Sonntag, 29. November 2020

Rhys Bowen: Mord à la Carte (Rezension)

Als in dem walisischen Dörfchen Llanfair ein französisches Restaurant eröffnet, ruft das sowohl Begeisterung wie Verärgerung hervor. Die glamouröse Besitzerin, Madame Yvette, versucht die Dorfbewohner für sich einzunehmen und alles scheint sich gut zu entwickeln – bis eine Reihe von Feuern Llanfair erschüttert. Eines Nachts brennt das Restaurant bis auf die Grundmauern nieder und in den Trümmern findet sich … eine Leiche.
Constable Evan Evans verfolgt eine Spur von Hinweisen, die ihn über Südengland bis nach Frankreich führt und am Ende zu dem Schluss, dass in Llanfair ein gefährlicher Mörder sein Unwesen treibt.
Solide wie immer. Wer Spaß an den früheren Fällen von Evan Evans hatte wird auch am 4. Teil seine Freude haben, denn die Unterschiede sind gering. Gewohnt sympathisch und ruhig ermittelt Constable Evans in seinem kleinen walisischen Dorf (mit kleinen Abstechern auf das Festland).
Man muss die früheren Fälle nicht kennen, aber ich habe die Bewohner von Llanfair mit all ihren Macken (und teilweise gerade wegen ihrer Macken) lieb gewonnen. 
Natürlich fragt man sich was ein französisches Restaurant im Waliser Hinterland zu suchen hat und man kann die Abneigung der Bewohner durchaus nachvollziehen. Immerhin wird dadurch auch für die eine oder andere witzige Szene gesorgt. 
Mord à la Carte ist zudem spannend und weist die eine oder andere Wendung in der Handlung auf, so dass sich dieser Band etwas von den Vorgängern unterscheidet.
Angenehm empfand ich auch, dass die ewigen Frauengeschichten von Gesetz Evans nicht ganz so dramatisch sind wie in TOD EINES TENORS.

Freunde von Cosy Krimis werden ihren Spaß haben, Freunde von Constable Evans werden nicht enttäuscht. Rhys Bowen bietet kurzweilige und spannende Unterhaltung. Auch wenn es einige Überraschungen gibt ist der Krimiteil geradlinig und etwas vorhersehbar (wenn man sich nicht vom Drumherum ablenken lässt) aber das ist es, was dieses Krimisubgenre wohl ausmacht. Das Kaff Llanfair und seine Bewohner nimmt mehr Platz ein als das Verbrechen.

Ich wurde gut unterhalten.

Samstag, 28. November 2020

Valentina Morelli: Kloster, Mord und Dolce Vita 5- Eine rätselhafte Beichte (Rezension)

Ganz Santa Caterina steht im Zeichen der Olivenernte - Hochsaison für die Olivenöl-Presse am Ort. Der Arbeiter Antonio legt bei Schwester Isabella die Beichte ab: Er begehrt nicht nur eines anderen Weib, sondern plant auch, etwas an sich zu nehmen, das ihm nicht zusteht. Bevor Isabella aus der rätselhaften Beichte schlau wird, ist Antonio auch schon tot - in Olivenöl ertränkt! Doch Carabiniere Matteo ist abgelenkt, denn er hat einen Spezialauftrag von Bürgermeister Lenzi erhalten. Zudem darf Isabella auch nach dem Tod Antonios nicht das Beichtgeheimnis brechen. Also ermittelt sie selbst - und entdeckt Ungeheuerliches!
Tja, was soll ich sagen ... eigentlich ist alles bereits gesagt worden. Der Klappentext verrät fast alles und  was den Stil der Geschichte anbelangt, so unterscheidet sich Eine rätselhafte Beichte nicht viel von seinen Vorgängern. Viel Spannung darf man nicht erwarten, aber die leichte lockere Erzählweise und die angenehme Stimme von Chris Nonnast. Bisher kenne ich nur die Reihe als Hörbuch und ich glaube, dass es einen Unterschied macht ob ich die Geschichte höre oder selber lese. Ich weiß nicht, ob ich sie lesen würde, dazu ist mir die Geschichte zu banal. Aber es macht sehr viel Spaß Chris zuzuhören und die Geschichte gewinnt dadurch sehr viel an Atmosphäre.  
Leider spielen die Klosterschwestern mal wieder eine eher untergeordnete Rolle, aber es gibt andere, mehr oder weniger liebenswerte Zeitgenossen die für Hörvergnügen sorgen. 
Leichte Unterhaltung für zwischendurch, das wird auch hier geboten. Und die lockere Erzählweise sorgen auch für Dolce Vita wenn es draußen kalt und neblig ist.
Vielleicht gerade jetzt die richtige Medizin gegen Langeweile und Depressionen.

Freitag, 27. November 2020

Anja Bagus: Aetherresonanz (Rezension)

Baden-Baden 1912: Das Amt für Ætherangelegenheiten wurde gegründet, um die Forschung über die Auswirkungen des Æthers zu bündeln. Aber die Menschen im Kaiserreich wollen immer noch nicht wahrhaben, dass die Welt sich unwiderruflich verändert hat. Annabelle Rosenherz versucht, in der Gesellschaft Verständnis für die Veränderten zu wecken. Sie selbst kann aber nicht vergessen, was ihr wegen ihrer eigenen Veränderung angetan wurde. Um dem ewigen Grübeln zu entfliehen, geht sie einem Hinweis auf ihren vermissten Vater nach und besucht einen alten Freund der Familie. In dem Anwesen des reichen Industriellen Rudolf Bader begegnet sie nicht nur der Vergangenheit, sondern auch den Auswirkungen, die viele falsche Entscheidungen auf die Gegenwart haben. Während die Polizei mithilfe des Amtes unerklärliche Todesfälle untersucht, kommen sie bei ihren Ermittlungen den ewig stampfenden Dampfmaschinen der Bader-Æther-Werke immer näher. Verbirgt die Fabrik einen Mörder oder sucht man an der falschen Stelle? Æther und Maschinen, Liebe, die den Tod nicht akzeptieren will und falsche Entscheidungen: Ætherresonanz ist Steampunk aus Deutschland, dessen Dampfdruck die Kessel zu sprengen droht.

Donnerstag, 26. November 2020

Robert C. Marley: Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes (Rezension)

England 1895 – Oscar Wilde kämpft in London um seinen Ruf und seine Karriere, als sich in Oxford ein brutales Verbrechen ereignet: Ein angesehener Professor für englische Literatur wird in der Bodleian Library erschlagen aufgefunden. War es der Racheakt eines Studenten? Neid unter Kollegen? Oder liegt das Motiv vielmehr in einem alten, geheimnisvollen Buch, das seit dem Mord verschwunden ist? Chief Inspector Swanson und sein Team sind mit einem undurchdringlichen Netz aus Lügen, Verstrickungen und Intrigen konfrontiert.
Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes ist der siebte Fall des im Umfeld von Arthur Conan Doyle und Konsorten ermittelnden Kriminalbeamten. Für mich ist es der zweite Fall, den ich gelesen habe (nach der Mathematik des Mordens). Es ist nicht zwingend erforderlich die vorangegangenen Bände zu kennen, aber ich fand es hilfreich zumindest mit den Ereignissen des sechsten Bands vertraut zu sein. Die namensgebende Hauptfigur taucht erst sehr spät auf, bis dahin gibt es verschiedene Handlungsstränge (einschließlich eines Wurstbrotraubs auf der Polizeistation), die scheinbar nichts miteinander zu tun haben (und ich denke, dass man auf die Sache mit Oscar Wilde auch gut verzichten hätte können).
Es fällt nicht schwer sich in die damalige Zeit versetzen zu lassen und die Charaktere werden gut beschrieben. Im Großen und Ganzen gleicht der Stil dem Vorgänger (und vermutlich auch den Teilen davor), aber es ist ein ruhiger Krimi, der ohne viel Action auskommt und durch die Atmosphäre des Schauplatzes zur Wirkung kommt.
Solide gebaut, aber mir zu wenig. So ganz mitreißen konnte mich der Fall nicht (es gab zu viele Dinge, die ich als unwichtig erachtete und meiner Meinung auch nicht viel zum Verständnis des Falls beigetragen haben).
Ganz nett und bestimmt gute Unterhaltung für lange Winterabende, aber ich wurde etwas enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet. Es gibt einige interessante Szenen, das gebe ich zu (vor allem am Schluss, was die Auflösung betrifft) aber das war zu wenig um als fesselnde Geschichte herhalten zu können.

Ich hoffe der nächste Fall wird spannender (was nicht unbedingt heißen muss, dass er actionreicher sein muss, es geht auch ruhig).

Mittwoch, 25. November 2020

Melanie Frey: Advent, Advent ein Zombie brennt (Rezension)

Du hast hier einen der besten Adventskalender für Zombie-Fans vor Dir !!! 24 Kapitel einer Geschichte, in der Max und Tina, ein ganz normales Paar mit durchschnittlichen Freunden, Nachbarn und Familien mit dem absoluten Horror konfrontiert werden – Zombies! Und zwar nicht im Film oder weit weg in Amerika, sondern hier, direkt vor der eigenen Haustür, in einem beschaulichen Dorf in Hessen, mitten im Herzen Deutschlands. 24 Tage bis Heiligabend und jeden Tag die Frage: Wer erlebt Weihnachten in diesem Jahr und wer wird sich bis dahin selbst ein Gehirn als Geschenk wünschen?
Eigentlich mag ich Zombies nicht. Aber ich gebe ihnen hin und wieder eine Chance und manchmal werde ich überrascht. Manchmal, aber nicht sehr oft und trotzdem kann ich es nicht lassen doch hin und wieder nach einem Buch zum Thema zu greifen (oder zumindest den Anfang eines Films oder einer Serie zu sehen).
Nun ... ein literarischer Adventskalender für Zombiefans klingt ja interessant, vor allem wenn es sich um einen der besten Adventskalender für Zombifans handelt (was bedeuten müsste, dass es noch andere gibt, aber ich habe nicht gesucht).

Montag, 23. November 2020

Rhys Bowen: Tod eines Tenors (Rezension)

Als der Chor des walisischen Dörfchens Llanfair Unterstützung für den Sängerwettstreit benötigt, ist nicht nur Constable Evan Evans zur Stelle, sondern auch der gastierende Star-Tenor Ifor Llewellyn. Damit schnellt das Medien-Interesse in ungekannte Höhe und immer mehr Fremde besuchen das verschlafene Dorf.
Schon bald sind die kauzigen Dorfbewohner die Starallüren, Schürzenjägerei und Streitigkeiten des berühmten Sängers leid. Aber dass der prominente Mann am Abend vor dem großen Wettbewerb tot vor seinem Kamin liegt, kann in Llanfair keiner gewollt haben – oder etwa doch?
Was muss ich noch über Constable Evans sagen? Das ist der dritte Fall und er gefällt mir genauso gut oder schlecht wie die beiden vorangegangenen Fälle (Tödliches Idyll und Mord im Nachbarort). 
Das Schema ist immer das gleiche, aber es stört nicht, da sowohl Constable Evans als auch die anderen Bewohner Llanfair (mit Ausnahmen) durchaus unterhaltsam sind. Auch der "Krieg der Kappellen" ist unterhaltsam und spielt in TOD EINES TENORS eine größere Rolle als bisher. 
Constable Evans (beziehungsweise Rhys Bowen) weiß wie man kurzweilige Unterhaltung schreibt, nicht anspruchsvoll aber gut geeignet als leichte Kost für zwischendurch.
Die Charaktere werden immer sehr liebevoll (und manchmal auch leicht überzeichnet) dargestellt und das walisische Flair sorgt für die entsprechende Atmosphäre.
Allerdings gibt es eine Sache, die mich an den Constable Evans Büchern stört und das ist in TOD EINES TENORS noch schlimmer als in den beiden Fällen davor: Evan Evans und die Frauen. Es scheint ja so als ob sich ihm jede Frau im heiratsfähigen Alter an den Hals schmeißt. Und das führt natürlich zu Komplikationen, aber ich finde das eher störend. Es bringt den Fall nicht weiter und ich finde das auf Dauer nervend.
Sieht man davon aber ab (auch wenn es in diesem Fall tatsächlich schwer fällt und ich hoffe, dass es in den nächsten Büchern nicht noch schlimmer wird) wird ein unterhaltsamer, witziger und auch spannender Krimi geboten (ziemlich unblutig, aber das stört ja nicht).


Sonntag, 22. November 2020

C. L. Polk: Stormsong - In Winterstürmen

Aeland, noch von den Folgen des Krieges gebeutelt, droht von gewaltigen Winterstürmen verwüstet zu werden. Während Grace Hensley versucht ihre Familie in Sicherheit zu bringen und sich der Königin und den abtrünnigen Magiern entgegenzustellen, muss sie sich fragen, ob sie eine Mitschuld an der drohenden Naturkatastrophe trägt.
Grace Hensley hat ihrem Bruder Miles geholfen, die Gräueltat ungeschehen zu machen, die ihre Nation befleckte. Sie und Miles werden von Königin Constantina damit beauftragt, ein Mordkomplott zu vereiteln, während Aeland am Rande einer Katastrophe steht. Mitten im Winter und ohne die Energie des Aether spitzt sich nicht nur der Unmut der Bevölkerung zu, auch die eingesperrten Magier beginnen sich zu wehren, und das Land wird von einer Serie brutaler Winterstürme heimgesucht. Revolution liegt in der Luft. Während sich Grace Hensley bald für eine der Seiten entscheiden muss und versucht ihre Familie in Sicherheit zu bringen, beginnt die junge Fotojournalistin Avia Jessup an Geheimnissen zu rühren, die den Funken des Aufstands entzünden könnten …

Samstag, 21. November 2020

Akram El-Bahay: Ministry of Souls - Das Schattentor (Rezension)

London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich endlich im Außeneinsatz beweisen. Sein erster Auftrag führt ihn ausgerechnet auf das Gelände des Buckingham Palace. Dort wurde eine arabische Gesandtschaft ermordet. Jack soll den Tatort von ihren Geistern befreien ― und entdeckt, dass Naima, die Tochter des Emirs, noch lebt. Als er ihr helfen will, wird er von einem schattenartigen Biest angegriffen. Um Naima zu schützen, befördert Jack sie in die Zwischenwelt! Und bricht damit eine der wichtigsten Regeln der Soulmen.
Mein erstes Buch von Akram El-Bahay. Ich war sehr neugierig, zumal ich bisher viel Gutes über den Autoren gelesen habe und die Klappentexte vieler seiner Bücher sehr interessant klangen. So auch DAS SCHATTENTOR. Es ist verständlich geschrieben und fängt auch sehr vielversprechend an. Mir gefällt die Mischung von englischer und arabischer Kultur. Ein bisschen GASLIGHT-Romantik mit 1001 Nacht. 
Soviel zum Positiven. Wirklich negatives habe ich nicht zu sagen. Der Autor weiß zu unterhalten und DAS SCHATTENTOR bietet kurzweiliges Lesevergnügen, aber leider bietet die Geschichte an sich wenig Überraschendes. Die Hauptpersonen sind sympathisch charakterisiert, die Atmosphäre und das London 1850 sind gut beschrieben und ein bisschen Spannung fehlt auch nicht.
Trotzdem wird nichts Neues geboten, man bekommt den Eindruck, dass man alles schon einmal in ähnlicher Form gelesen hat, auch wenn das Umfeld ein anderes ist. 
Ganz nett und schnell zu lesen, aber ein Highlight ist es nicht. Der Anfang (und der Klappentext) sind sehr vielversprechend, der Rest: Durchschnittsware.
 

Freitag, 20. November 2020

Anja Bagus: Aetherhertz (Rezension)

Seit der Jahrhundertwende steigt grüner Nebel über den Flüssen auf. Æther ist für die Industrie ein Segen, für die Menschen ein Fluch. Luftschiffe erobern den Himmel, Monster bevölkern die Auen.
Wir schreiben das Jahr 1910: Im mondänen Baden-Baden scheint die Welt noch in Ordnung. Doch während die Kurgäste aus aller Welt durch die Alleen und den Kurpark flanieren, sterben junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung.
Das Fräulein Annabelle Rosenherz versucht die Ursache herauszufinden und gerät dabei selbst in große Gefahr, denn sie hat schon lange ein Geheimnis. Als sie der Wahrheit zu nahe kommt, nimmt man sie gefangen.
Auf den finsteren Höhen des Schwarzwalds verliert sie fast ihren Verstand und es entscheidet sich, ob Annabelle sich selbst akzeptieren kann, und ihre erste Liebe stark genug ist, den Widerständen der Gesellschaft zu trotzen.
Steampunk mal ein bisschen anders. Aetherhertz entführt in ein alternatives Baden-Baden um das Jahr 1910 (nur wenige Steampunk-Romane spielen in Deutschland und die meisten spielen zu einer früheren Zeit).

Donnerstag, 19. November 2020

Peter F. Hamilton: Träumende Leere (Rezension)

Im Jahr 3580 lebt die Menschheit in über tausend Sonnensystemen. Eine mächtige Raumflotte beschützt sie vor jeder feindlichen Spezies. Selbst der Tod ist besiegt. Doch im Herzen der Galaxie liegt eine schwarze Welt. Und auf das, was von dort kommt, hat die Menschheit keine Antwort ... 
Ich war immer der Meinung dass Space Opera das SF-Subgenre ist, das mir am Meisten zusagt, aber wenn ich mir so anschaue, was ich in letzter Zeit zum Thema gelesen habe, muss ich meine Meinung wohl doch überdenken. So wirklich überzeugt hat mich wenig. Vielleicht bin ich doch zu sehr von Star Trek und Star Wars verweichlicht.
Träumende Leere ist der beginn einer neuen Trilogie aus Peter F. Hamiltons Commonwealth-Reihe und der Beginn eines neuen Zyklus.
Ich kenne die Commonwealth-Reihe nicht und nachdem ich Träumende Leere gelesen habe ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass ich mich weiter mit dieser Reihe beschäftigen werde. 
Die Welt ist vielseitig und durchaus interessant (vielleicht etwas zu intensiv und detailgetreu beschrieben), aber ich kann nicht sagen, dass mich die Handlung fesseln konnte (die anscheinend zugunsten der Weltenbeschreibung etwas in den Hintergrund geriet). Der Klappentext hat mehr versprochen als der Inhalt. 
Die titelgebenden Träume erinnern auch mehr an Fantasy, was mich an sich nicht stört, aber ich habe den Gesamtüberblick verloren. Zu viele handlungsstränge, ohne ersichtliche Verbindung, zu viele Personen...
Vielleicht muss man tatsächlich weiterlesen um zu verstehen, was der Autor uns mit seiner Geschichte sagen will, aber wenn ich das nach fast 500 Seiten immer noch nicht erahnen kann, sehe ich keinen Sinn darin weiter zu lesen.
Träumende Leere ist wohl nicht meine Art von Space Opera...

Mittwoch, 18. November 2020

Andri Snaer Magnason: Lovestar (Rezension)

Der international agierende Konzern LoveStar mit Sitz in Island hat eine Methode gefunden, um die Menschheit komplett fernzusteuern. Träume werden entschlüsselt und zu Geld gemacht, der Tod wird zu einem großen Spektakel vermarktet, und die einzig wahre Liebe wird jedem Menschen unwiderruflich per Algorithmus zugerechnet. Ein junges Paar jedoch versucht, sich der totalen Gleichschaltung zu widersetzen und seine ganz individuelle Liebe zu retten - während die Welt ins Chaos stürzt ...
Man braucht etwas, um in das Buch hineinzufinden. Am Anfang ist es leicht verwirrend, verstörend und die Frage steht ständig im Raum: Was soll das eigentlich? Was lese ich da? Wenn man sich aber einfach fallen lässt und auf das Buch einlässt, wird man eine angenehme Überraschung erleben.
Lovestar ist abgedreht, witzig, manchmal realistisch, manchmal romantisch. Ein bisschen Science Fiction und doch ganz nah. 
Es fällt schwer ein Buch wie dieses zu beschreiben und ihm würdig zu sein.
Ich denke der Leser muss sich selbst ein Bild machen. 
LoveStar ist abgedreht, aber verständlich und hat absolut das Potential dazu Kult zu werden.

Kurz und knapp, aber damit ist alles gesagt. 

Dienstag, 17. November 2020

Zack Jordan: Last Human (Rezension)

Meistens fühlt sich Sarya ganz normal. Überhaupt nicht wie das furchterregendste Geschöpf im ganzen Kosmos. Meistens kommt sie auch ganz gut damit klar, dass sie der letzte Mensch im Universum ist, und dass sie wohl nie erfahren wird, warum die Menschheit eigentlich ausgerottet wurde. Denn meistens ist sie damit beschäftigt, ihre wahre Identität vor den Hunderten von Aliens, die Watertower Station bevölkern, zu verbergen. Oder ihre Adoptivmutter, eine riesige Alienspinne, daran zu hindern, die Nachbarn zu fressen. Doch als ein Kopfgeldjäger auf der Raumstation eintrifft und nach ihr sucht, muss Sarya fliehen. Alleine in der schwarzen Weite des Alls unterwegs, will sie herausfinden, warum die Menschen wirklich sterben mussten. Und kommt einer Verschwörung von wahrhaft kosmischen Ausmaßen auf die Spur ...   

Montag, 16. November 2020

Ulli Schwan: Das Siegel der Alten (Rezension)

Am Karfreitag des Jahres 1896 legt ein Geisterschiff am Kölner Hafen an. Die Besatzung ist verschwunden, nur der Kapitän wird tot gefunden. Sein Tagebuch enthält eine Geschichte wie die Fieberträume eines Wahnsinnigen. Oder ist alles wahr? Hat der Kapitän tatsächlich ein namenloses Grauen aus den Tiefen des Pazifiks an Bord genommen, aus jener Stadt, die R’yleh genannt wird? Und sucht dieses Grauen nun Köln heim?
Diese Kurzgeschichte konfrontiert das Ermittler-Duo Scagliotti und Ruprecht mit einem Täter, der nicht von dieser Welt ist. Dieses Mal, ist eine ganze Stadt in Gefahr!
Auch wenn es sich nur um eine Kurzgeschichte handelt werden doch die Ereignisse aus DER UNFREIWILLIGE SELBSTMÖRDER fortgesetzt. Aber trotz der Kürze (36 Seiten) bekommen die Protagonisten mehr Persönlichkeit, vor allem Felix Rupprecht. Vielleicht liegt es auch an der Kürze, dass mir DAS SIEGEL DER ALTEN besser als der Vorgänger gefallen hat, vielleicht liegt es auch an den Andeutungen von Cthulhu und Co. , die mein Interesse geweckt haben und mich durchaus dazu bewegen, die Reihe weiter zu verfolgen. 
Auch wenn ich zugeben muss, dass es sich hierbei nicht um ein literarisches Highlight handelt, aber für eine kleine Pause zwischendurch eigenen sich die Geschichten durchaus. 
Gut zum Abschalten, aber ... trotzdem nur aus der Kategorie: Kann man Lesen, muss man aber nicht. Und richtiges Lovecraft-Feeling wird auch nicht verbreitet (obwohl ich mir das mit Steampunk-Hintergrund gut vorstellen könnte)

Sonntag, 15. November 2020

Clark C. Clever: Ewig lockt der Android (Rezension)

Im März 2069 steigt in Soontown die Party des Jahres: Spring Break! Außerirdische Invasoren nutzen das Spektakel, um die Stadt insgeheim zu infiltrieren. Nur Ellen hat Lunte gerochen. Was hat es mit den verführerischen Fremden auf sich, die plötzlich überall auftauchen? Weiß Ellens Lehrer Skylar mehr, als er zugibt? Während Soontown in Alkohol und freizügiger Liebe versinkt, versuchen Ellen und ihre Freunde den Aliens in letzter Sekunde das Handwerk zu legen.
Das Finale der Soontown-Trilogie:
Alle drei Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, aber natürlich ist der Spaß größer, wenn man alle Bände kennt. 

Donnerstag, 12. November 2020

David Weber/Timothy Zahn: Der Aufstieg Manticores 1 - Im Namen der Ehre (Rezension)

Travis Long, Rekrut bei der Royal Manticoran Navy, stellt schnell fest, dass der Dienst nicht das ist, was er sich vorgestellt hat. Die Disziplin ist lasch, die Schiffe sind uralt, und für die nötigen Reparaturen fehlt das Geld. Deswegen planen einige Politiker des Sternenkönigreichs Manticore die Raumflotte zu verschrotten. Immerhin ist weit und breit kein Feind in Sicht. Doch das Universum ist nicht so leer und sicher, wie es den Anschein hat, denn feindselige Mächte rüsten bereits heimlich zum Kampf ...
Timothy Zahn kannte ich bisher nur von diversen StarWars-Romane, die mir gut gefallen haben (und die ich immer wieder lesen könnte, gäbe es nicht genug anderen Lesestoff). David Weber war mir bisher unbekannt und auch vom Honor-Harrington-Universum habe ich bisher nichts gehört, bzw. gelesen und es ist unwahrscheinlich, dass ich wieder in das Universum eintauchen werde. 

Mittwoch, 11. November 2020

Ulli Schwan: Der unfreiwillige Selbstmörder (Rezension)

Köln, 1896. Dampfkutschen und Pferdedroschken sind ebenso auf den Straßen zu sehen wie Zauberstäbe und Polizeiraben. Die nächtlichen Gassen erleuchten Gaslaternen und Neonröhren.
Als der vermeintliche Selbstmörder Fortunas Pech gefunden wird, glaubt Kommissarin Ana Scagliotti erst nicht an einen Mord. Doch es stellt sich heraus: Pech war ein Mann mit dunklen Geheimnissen. Trieben sie ihn in den Selbstmord?
Kommissarin Ana Scagliotti will die wahren Gründe aufdecken. Tatkräftige Unterstützung erhält sie von ihrem neuen Assistenten Felix Ruprecht. Ihre Ermittlungen führen sie in das Kölner Rotlichtmilieu und zu illegalen Alchimären-Kämpfen.
Gemeinsam kommen sie der Wahrheit immer näher - bis sie zu einem tödlichen Magier-Duell gefordert werden.
Der unfreiwillige Selbstmörder ist der erste Teil der Dampf, Magie und Moritaten-.Reihe und wie der Name schon vermuten lässt mehr Fantasy als ScienceFiction, auch wenn der Roman (oder besser gesagt die ganze Reihe) durchaus Steampunk-Elemente aufweist. 
Nun ja, ich würde Steampunk ja gerne mögen, aber dieses SubGenre macht es mir schon schwer. Die Bücher, die mir gefallen sind rar gesäht, das meiste entspricht nicht meinen Erwartungen.
Das angenehme beim unfreiwilligen Selbstmörder: Es ist kurze, schmerzlose Unterhaltung. Nach ein paar Seiten ist es vorbei.
Das wirklich gute am Buch: Ein spannender und auch langanhaltender Magierkampf.
Aber ... trotz eines wirklich spannenden Showdowns und einiger sehr unterhaltsamer Namen (bei dem Fortunas Pech nur die Spitze des Eisbergs ist) konnte mich der Rest des Buchs nicht überzeugen. Da fehlte mir die Spannung und auch die Protagonisten wirkten sehr eindimensional. Dabei hätte es ein interessanter Fall sein können. 

Ein historischer Krimi in Deutschland mit Magie ... die Grundidee der Serie gefällt mir, der Fall des unfreiwilligen Selbstmörders nicht, aber  ... ich werde der Reihe noch eine Chance geben (oder auch zwei oder drei ...)

Und etwas ganz anderes: Die Soontown-Blogtour wird heute bei Eulenzaubers Bücherkiste fortgesetzt.

Mittwoch, 4. November 2020

Mika M. Krüger: Goldrote Finsternis (Rezension)

„Manchmal gelang es mir, das Monster nicht zu sehen. Mich nicht vor ihm zu fürchten. Doch ich wusste, es lag auf der Lauer, um uns auseinanderzureißen wie Beute.“
In Flußwalde ereignet sich Seltsames. Ein Erdbeben schüttelt das Dorf, ein Großbrand zerstört ein Mietshaus und ein Dieb treibt sein Unwesen. Zur gleichen Zeit findet Lois ihren Schützling Ilyan im nahegelegenen Wald, wo er völlig aufgelöst von einer bevorstehenden Katastrophe spricht. Sie ahnt, dass alles irgendwie zusammenhängt und folgt Ilyans Spur aus Rätseln, bis sich ihr Weg in ein schauriges Märchen verwandelt. Kann sie ihrem Verstand noch trauen?
Goldrote Finsternis könnte ein ideales Buch für vernebelte Herbst- und Winternächte sein. Es erschafft eine mysteriöse leicht unwirkliche(und dadurch beängstigende) Atmosphäre, die für angenehme (sofern das möglich ist) Gänsehaut sorgt. Lange wird der Leser im Ungewissen gelassen.
Ich sagte aber könnte, denn obwohl ich den Anfang sehr vielversprechend (und auf makabre Weise auch sehr witzig) fand, wird der Spannungsbogen nicht aufrechterhalten und die an sich gute Geschichte zieht sich in die Länge.
Ein bisschen erinnert die Art der Autorin an Shirley Jackson mit ihrem hintergründigen Horror, leider wird dieser zerstört wenn (was auch immer ... ich will nicht spoilern, denn das würde dem Buch nicht gerecht werden) ...

Wenn dieses bestimmte Etwas, das mich auch wenn es nicht 100 % greifbar ist, nicht wäre, dann wäre Goldrote Finsternis ein sehr empfehlenswerter Roman für kurze Tage ... aber so bleibt ein atmosphärischer Gruselroman mit Schwächen, nicht schlecht (auch wenn es bessere gibt) aber auch nicht herausragend (das schaffen andere besser)

Montag, 2. November 2020

Bettina Belitz: Aqua Mystica (Rezension)

Für Vicky geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung, als ihr Onkel Till sie zum Tauchen in einer Unterwasserhöhle, eine sogenannten Cenote, mit nach Mexiko nimmt. Zwar weiß sie, dass in der Tiefe auch unbekannte Gefahren lauern können, doch schon beim Schnorcheln verfällt sie dem Zauber der Unterwasserwelt. Als Till bei einem Tauchgang von einem mysteriösen Wasserwesen verletzt wird, kann Vicky es zunächst nicht glauben: Wer oder was verteidigt hier sein Reich gegen die menschlichen Eindringlinge?
Bei einem heimlichen Tauchgang sieht Vicky sich plötzlich einem geheimnisvollen Wesen gegenüber. Obwohl sie instinktiv spürt, dass von diesem Wesen auch Gefahr ausgehen kann, fühlt Vicky gleichzeitig eine magische Anziehungskraft zwischen ihnen. Und sie beginnt zu ahnen, dass diese Begegnung ihr Leben für immer verändern wird …