Geschichten zur Mitternacht, das sind drei Hörbücher von Winterzeit-Audiobooks, basierend auf Geschichten von H. P. Lovecraft
Die Geliebten Toten (gelesen von Ernst Meincke)
Es ist jetzt Mitternacht. In der Ferne höre ich die laut aufgeregten Rufe meiner Verfolger und das wütende Bellen der Bluthunde, die sie mit sich führen. Noch bevor der Morgen graut, werden sie mich hier gefunden haben. Sie werden mich mitnehmen und in eine finstere Zelle werfen, wo ich vor mich hinvegetierend darauf warten werde, mit meinen geliebten Toten eins zu werden. Unstillbare Gelüste werden an meinem Geist zerren und mein Herz vor Qual verdorren lassen…Das Bild im Haus (gelesen von Oliver Rohrbeck)
Auf der Suche nach dem wahrhaft Grauenvollen, halten Forscher sich meistens an den ungewöhnlichsten und abgeschiedensten Orten auf. Orte, deren Vergangenheit so finster und geheimnisumwittert sind, dass sie einem unbedarften einsamen Wanderer, der sie allzu achtlos betritt, für den Rest seines Lebens schlaflose Nächte zu bescheren vermögen…Die Farbe aus dem All (gelesen von Ernst Meincke)
Weit oben, in den Gebirgen westlich von Arkham, findet man jene finsteren Täler, an deren urtümliche Wälder noch nie die Schneide einer Axt gelegt wurde. Unter ihren mächtigen überhängenden Baumkronen verbergen sie tiefe zerklüftete Schluchten, deren dünne vor sich hin plätschernden Rinnsale noch nie das Licht der Sonne gesehen haben. Auf den etwas sanfter abfallenden Hängen stehen uralte von der Zeit vergessene klobige Bauernhöfe, die mit ihren geduckten moosbewachsenen Dächern, schon seit Ewigkeiten die Geheimnisse des alten New England hüten...
Die Geliebten Toten gehört zu den Geschichten Lovecrafts von denen ich annehme, dass ich sie kenne, ich mich aber nicht mehr daran erinnern konnte sie gelesen zu haben. Die anderen beiden Geschichten habe ich in den vergangenen Wochen in der einen oder anderen Form gelesen (oder gehört).
Alle drei Geschichten sind liebevoll inszeniert und die Lesung wird mit passenden (und das Grauen verstärkenden) Ton- und Musikeffekten verstärkt. Wahrlich nichts für Kinder (aber davon wäre wohl auch niemand ausgegangen).
Die Geliebten Toten hat mir gut gefallen, nicht unbedingt ein Tentakelmonster-Lovecraft, aber immerhin werden grauenhafte Bilder im Kopf erstellt. Die Stimme von Ernst Meincke passt perfekt.
In Das Bild im Haus leistet Oliver Rohrbeck großartige Arbeit. Ob man will oder nicht ... Gänsehaut ist garantiert, auch wenn die Geschichte eher kurz ist.
Als Enttäuschung empfand ich dagegen Die Farbe aus dem All. Obwohl Ernst Meincke Die Geliebten Toten stimmungsvoll umsetzen konnte gelingt in das hier nicht. Die ganze Inszenierung (inklusive der verminderten Hintergrundgeräusche, die zur Atmosphäre der vorangegangenen Geschichten beigetragen hat) wirkt lieblos und so kommt das Grauen der Geschichte nicht zur Wirkung, tatsächlich hatte ich manchmal Probleme der Geschichte zu folgen, was an der Betonung der Worte lag, nicht an der Geschichte selbst. Schade eigentlich, denn nachdem die ersten beiden Geschichten angenehmer Hörgenuss war, war Die Farbe aus dem All jenseits von Mittelmaß.
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