Freitag, 30. Juni 2023

Michael Peinkofer: Die Bruderschaft der Runen (Rezension)

Als ein Mitarbeiter des Schriftstellers Sir Walter Scott unter mysteriösen Umständen stirbt, stellt dieser Nachforschungen an und stößt auf eine Mauer des Schweigens. Was verheimlicht der königliche Inspector, der eigens aus London geschickt wurde? Was für ein Geheimnis hüten die Mönche von Kelso? Und was hat es mit der ominösen Schwertrune auf sich, auf die Sir Walter und sein Neffe Quentin bei ihren Ermittlungen stoßen? Ein Schicksal, dessen Ursprung Jahrhunderte zurück reicht, nimmt seinen Lauf.
Sir Walter Scott (* 15. August 1771 in Edinburgh; † 21. September 1832 in Abbotsford) war ein schottischer Dichter, Schriftsteller, Verleger und Literaturkritiker. Er war einer der – nicht nur in Europa – meistgelesenen Autoren seiner Zeit und gilt traditionell als Begründer des Geschichtsromans. Viele seiner historischen Romane, darunter ROB ROY oder IVANHIOE sind Klassiker geworden und haben als Vorlage für zahlreiche Schauspiele, Opern und Filme gedient.
In DIE BRUDERSCHAFT DER RUNEN sieht man ihn nun in einer anderen (fiktiven) Rolle. Ich habe mich bisher nicht weiter mit Walter Scott befasst und kenne weder sein Werk, noch die daraus entstandenen Opfern, Filme etc... Aber das ist auch egal, der Roman unterhält auch so, ohne dass man die historischen Personen kennen muss. Peinkofer bietet gute Unterhaltung, interessante Charaktere, eine durchaus faszinierende Handlung, die auch mit dem mystischen, geheimnisvollen spielt und gegen Ende auch sehr spannend wird. Es braucht etwas um die handlungsstränge um Sir Walter Scott und einer jungen Edeldame zusammenzufügen, aber schnell werden diese klar.
Schnell zu lesen ist das Buch und ich habe mich gut in die Zeit zurück versetzen können. Gegen Ende wird es fast unerträglich, was die Spannung anbelangt und sowohl Sir Walter Scott, als auch sein Neffe als auch die Edeldame geraten in fast aussichtslose Gefahr. Und dann ... wird all die Spannung zunichte gemacht, was ich sehr schade fand. Natürlich wird das Geheimnisvolle aufgeklärt, so dass davon nichts übrig bleibt. Schade zwar, aber bis zum Showdown wurde ich wirklich gut unterhalten.
DIE BRUDERSCHAFT DER RUNEN ist das Buch, mit dem Peinkofer einem größeren Publikum bekannt wurde, aber nicht das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Aber so unterschiedlich er sich in den Genres herumtreibt, bisher konnte mich sein Stil überzeugen.

Donnerstag, 29. Juni 2023

Luzia Pfyl: Die mechanischen Kinder - Schachmatt (Rezension)

Das Katz-und-Maus-Spiel mit dem Mörder hat gerade erst richtig angefangen. Lydia Frost findet sich in einer gefährlichen Pattsituation wieder: Entweder tut sie, was Dr. Grimm von ihr verlangt, oder ihr Team wird die tödlichen Konsequenzen tragen müssen. Hilfe von Scotland Yard kann sie keine erwarten, denn auch da brodelt es unter der Oberfläche gewaltig. Doch Frost wäre nicht Frost, wenn sie sich einfach so fügen würde. Es gibt immer einen Ausweg. Doch dieser Weg wird bitter bezahlt werden müssen ...
SCHACHMATT ist das Ende der ersten Staffel von Frost & Payne und enthält die Einzelbände DER GRAUE BARON, SCHACHMATT und DAS MECHANISCHE HERZ.
Im Großen und Ganzen kann ich wiederholen, was ich auch zu den anderen Teilen gesagt habe, da sich in mancher Hinsicht Pfyls Stil nicht ändert, aber das ist das, was die Geschichten ausmacht. Die Charaktere sind gut gezeichnet, die Charakterentwicklung ist glaubwürdig, selbst bei den Nebenfiguren (die einem ebenfalls ans Herz wachsen) und die Handlung spannend. Es gibt einige Überraschungen (unerwartet natürlich und irgendwie auch ziemlich fies .... aber mehr will ich dazu nicht sagen) und ich gebe zu dass mir das Ende des Antagonisten nicht zugesagt hat, da hätte ich mehr als nur einen Nebensatz erwartet. Aber das sind Kleinigkeiten, im Großen und Ganzen kann diese Steampunk-Geschichte überzeugen. Und so ist der Autorin ein großartiges Finale gelungen (okay, das Ende des Bösewichts muss man mögen), aber es wird einiges geboten. Wer die anderen Teile kennt wird auch mit diesem zufrieden sein und sich gut unterhalten. Und am Ende wird man neugierig auf die zweite Staffel gemacht, aber immerhin mit einem sanften Cliffhanger und nicht mit dem Zaunpfeil. Sehr angenehm.
Leider ist die zweite Staffel erst in Arbeit, Sammelbände (falls überhaupt geplant) gibt es noch nicht, aber ich halte die Augen offen. Ich will mehr von Frost & Payne lesen (aber die Einzelbände sind mir zu kurz, die Sammelbände sind sehr angenehm zu lesen)

Mittwoch, 28. Juni 2023

Simon R. Green: Die dunkle Seite der Straße (Rezension)

Ishmael Jones kann es sich nicht leisten aufzufallen. Er lebt unter dem Radar, bewegt sich auf der dunklen Seite der Straße. Sein Job ist es, Geheimnisse aufzudecken und Licht in dunkle Ecken zu bringen. Manchmal tötet er auch. Als ihn sein Auftraggeber, der mysteriöse Colonel, zum Weihnachtsfest mit dessen Familie auf dem abgeschiedenen Anwesen Belcourt Manor einlädt, trifft Ishmael inmitten eines Schneesturms ein, nur um festzustellen, dass sein Boss verschwunden ist. Während der Befragung der anderen Gäste kommt Ishmael zu dem Schluss, dass viele von ihnen wie er selbst dunkle Geheimnisse hüten und dass unter der Fassade festlicher Freude Leidenschaft, Eifersucht, Missgunst und Verrat lauern. Als ein weiterer Sturm aufzieht, der das Anwesen vom Rest der Welt abschottet, muss Ishmael schnellstens einen skrupellosen Mörder überführen, ehe dieser ein weiteres Mal zuschlagen kann.

Dienstag, 27. Juni 2023

Stephen King: Schlaflos (Rezension)

Ralph schläft immer weniger. Von Tag zu Tag wacht er früher auf. Bei seinen nächtlichen Spaziergängen durch Derry sieht er unheimliche Dinge, die er zunächst für Halluzinationen hält, die ihn aber zunehmend an seinem Verstand zweifeln lassen. Bis er erkennt dass er in Ereignisse von kosmischer Bedeutung verstrickt ist und das Leben aller Einwohner Derrys allein von ihm abhängt …
Einst war ich ein großer KING-Fan, was ich immer wieder betone, genauso häufig wie die Tatsache, dass ich vorhatte KING wieder zu lesen, alte Sachen und auch neue, denn der KING OF HORROR meiner Jugend schreibt noch immer ... Und inzwischen habe ich einen anderen Blick auf die Dinge und was KING betrifft so ist meine Meinung zwiegespalten. Er mag gut schreiben, aber nicht alles was er geschrieben hat gefällt mir. Selbst Bücher, die mir einst gefallen haben, erscheinen beim erneuten Lesen, Jahrzehnte später, als langweilig oder weniger spannend. Tatsächlich habe ich mir auch schon überlegt KING einfach KING sein zu lassen und die Finger von ihm zu lassen. Wie man sieht habe ich das nicht getan und ich gebe zu, dass ich etwas geschluckt habe als ich gesehen habe, dass es sich bei SCHLAFLOS um ein weiteres seiner seitenstarken Werke handelt. Im Original erschien es 1994 aber es gehört bereits in eine Phase, in der ich KING gemieden habe ... und ich will gar nicht zurückdenken, wann ich dann angefangen habe KING zu lesen ... Aber das hat mit Schlaflos eher weniger zu tun.

Montag, 26. Juni 2023

Doris Litz: Tödliche Ufer (Rezension)

In der Nähe des Königsstuhls auf Rügen wird die Leiche von Jan Lehmann gefunden. Von seiner Frau Sina fehlt jede Spur. Fieberhaft sucht das Team der Mordkommission Stralsund nach der Vermissten. Dabei kommt ihnen der Verdacht, dass noch mehr Paare oder gar Familien das Schicksal der Lehmanns teilen könnten. Doch das Soko-Team tut alles, um die Verschwundenen retten zu können – und wird dabei nicht ganz freiwillig vom Koblenzer Kommissar Alexander Bierbrauer unterstützt, Sina Lehmanns früherem Lebensgefährten. Während die Polizisten fieberhaft nach ihr suchen, ringt Sina in einem ungleichen Kampf, dessen Ausgang längst festzustehen scheint, um ihr Leben …
Tödliche Ufer ist ein solider Krimi mit Unterhaltungswert. Tödliche Ufer ist das Erstlingswerk der Autorin, das bereits unter dem Titel SPUR DER RACHE erschienen ist (eine übliche Praxis bei dp). Der Schreibstil ist flüssig und liest sich angenehm und die Charaktere wirken sympathisch (oder in manchen Fällen eher das Gegenteil), aber ganz konnte mich das Buch nicht überzeugen. Teilweise wirkt es vorhersehbar (und in manchen Fällen, beispielsweise beim vermutlichen Hauptverdächtigen, wird man so mit der Holzhammermethode darauf hingewiesen, dass ... nun ja vielleicht ist das schon Spoiler genug). Ich gebe zu, dass Tödliche Ufer streckenweise spannend ist, leider aber auch viele Längen aufweist, die man zu Gunsten der Spannung vielleicht kürzen hätte sollen. Da das leider auch im letzten Drittel des Buchs der Fall war, hat das dem Lesevergnügen etwas den Wind genommen. Ein netter Krimi mit vielversprechenden Tendenzen. Ich bin gespannt wie sich die Ermittler weiter entwickeln.

Freitag, 23. Juni 2023

Raven Kennedy: The Darkest Gold - Die Gefangene (Rezension)

Auch ein goldener Käfig ist immer noch ein Käfig...
Gold. Goldene Böden, goldene Wände, goldene Möbel, goldene Kleider. Im Schloss von Hohenläuten ist alles aus Gold. Selbst ich. Ich bin das lebende Symbol der Macht von König Midas. Die Macht, alles in Gold zu verwandeln, was er berührt. Für Außenstehende bin ich nur seine goldene Hure, aber für Midas bin ich mehr. Ich war schon bei ihm, bevor er König wurde. Ich war bei ihm, als wir nur einander hatten. Er hat mir damals versprochen, dass er für meine Sicherheit sorgen würde. Und das hat er getan. Obwohl ich meine Freiheit opfern musste, bin ich sicher – bis Krieg und Verrat unser goldenes Schloss erreichen. Bis mein Vertrauen in Midas erschüttert wird. Bis ich die Monster kennenlerne, vor denen er mich schützen sollte...
Dunkel, herzzerreißend und atemberaubend spannend.
Der Auftakt der Fantasy-Erfolgsserie, inspiriert vom König-Midas-Mythos.

Dienstag, 13. Juni 2023

Thomas Chatwin: Vier Schafe und ein Todesfall (Rezension)

Gemeinsam ist man schlauer als allein! Diese charmante Großfamilie ermittelt mit viel britischem Humor und Familiensinn.
Die Doyles sind eine bemerkenswerte Familie. Man streitet sich, man verträgt sich, aber vor allem hält man zusammen. Wenn Familienoberhaupt Grandma Emily ruft, kommen alle: zu den legendären Familienfesten, zum World-Porridge-Day .... oder zur Mordermittlung. Denn als ein berühmter Verleger ermordet in der Nähe seines Landhauses gefunden wird, gerät ausgerechnet Tante Chloe ins Visier der Ermittler. Zum Erstaunen der Familie hatte Chloe alle Brücken nach Cornwall abgebrochen. Unerhört bei den Doyles! Doch nun braucht sie die Hilfe ihrer Verwandten. Denn dass Chloe unschuldig ist, davon sind alle Doyles überzeugt. Um den Fall zu lösen, braucht es die Schwarmintelligenz der ganzen Familie. Wie gut, dass Enkelin Kate neben einer Schaffarm auch einen True-Crime-Podcast betreibt, ihr Vater, der gemütliche Kunsthistoriker Gilbert, eine ganz und gar nicht gemütliche Vergangenheit beim MI5 hat und vor allem Grandma Emily nicht vor höchst eigenwilligen Ermittlungsmethoden zurückschreckt…

Freitag, 9. Juni 2023

Jean-Christophe Grange: Die marmornen Träume (Rezension)

Berlin 1939: Während die Welt dem Grauen des Zweiten Weltkrieges entgegenblickt, treffen sich die schönen Damen der Nazi-Elite zum Champagner im Adlon. Sie scheinen unantastbar. Bis an der Spree eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird. Sie war eine von ihnen, und die Spur des Täters reicht bis in die obersten Führungskreise des Regimes. Jean-Christophe Grangé mit seinem ersten historischen Berlin-Thriller: eine erbarmungslose Jagd in den finstersten Abgründen der menschlichen Existenz.
Simon Kraus ist ein brillanter Psychoanalytiker und Traumforscher. Und er ist ein gerissener Gigolo: Erst verführt er seine Klientinnen, allesamt Ehefrauen hochrangiger Nazi-Funktionäre, dann erpresst er sie für sein Stillschweigen. Ein lukratives Geschäft. Doch eines Tages sucht ihn der SS-Offizier Franz Beewen auf: Eine von Kraus’ Klientinnen wurde grausam ermordet. Sie gehörte zum Wilhelmklub, einem illustren Zirkel reicher Nazi-Frauen, der jeden Tag im Hotel Adlon zusammenkommt. Während Simon Kraus im Adlon unauffällig seine Kontakte spielen lässt, werden weitere Frauenleichen entdeckt. Unversehens gerät Kraus immer tiefer in die Ermittlungen der Gestapo gegen den brutalen Mörder – und mit ihm die Psychiaterin Minna von Hassel, die mit ganz eigenen Dämonen ringt. Gemeinsam müssen sie erkennen, dass das Böse bei Weitem nicht nur dort lauert, wo man es vermutet.

Mittwoch, 7. Juni 2023

Jim Butcher: Silberlinge (Rezension)

Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und die vielleicht schrecklichsten Gegner, denen ich je entgegentreten musste, sind die Denarier. Ihre kämpferischen Fähigkeiten sind schrecklich, und die Listigkeit ihres Anführers wird vermutlich nur vom Höllenfürsten selbst übertroffen. Während ich versuchte, eine christliche Reliquie aufzuspüren, reichte nur ein Denarier, um mich fertig zu machen – und dabei gibt es dreißig von ihnen! Einen für jeden silbernen Denar, den Judas für den Verrat an Jesus erhalten hat. Zum Glück retteten mich drei leibhaftige Kreuzritter. Sie verlangten, dass ich mich aus ihrem Kampf heraushielt, denn es war prophezeit, dass ich sonst sterben würde. Doch sie kannten nicht die ganze Vorhersagung! Ohne mich würden die drei Ritter sterben, und Chicago würde vernichtet werden …
SILBERLINGE ist der fünfte der dunklen Fälle des Harry Dresden (wobei das ja eher nebensächlich ist, mag Harry Dresden auch ein Privatdetektiv sein, Krimis sind die Bücher bei Weitem nicht) und garantierte Popcorn-Literatur. Einfach berieseln lassen, das ist die Devise und sie funktioniert auf unterhaltsame Weise. Und SILBERLINGE hat einiges zu bieten: Das Turiner Grabtuch, ein Duell auf Leben und Tod, eine gefährliche Geliebte ... Wer Harry Dresden mag wird genau das bekommen was er erwartet: Eine actiongeladene Handlung, viel Wortwitz und auch genug Zwischenmenschliches. Langeweile gibt es nicht. Und ich fürchte dass ich bald sehr viel Copy & Paste anwenden kann wenn es so weiter geht. Die dunklen Fälle des Harry Dresden sind einfach zu unterhaltsam und irgendwie zeitlos als dass man sie als Urban Fantasy Fan nicht lesen sollte und nach jedem Band darf man sich auf den neuen freuen. An Feenzorn kommt Silberlinge nicht ganz heran, aber fast und ich bin gespannt was mir die nächsten Fälle und die Kreativität des Autors noch bescheren wird.

Dienstag, 6. Juni 2023

Gunnar Schwarz: Schmeckst du ihren Tod (Rezension)

Wenn du das Paket öffnest, ist es bereits zu spät!
Kommissar Marc Wittmann ist entsetzt, als die grausam entstellte Leiche einer Frau gefunden wird, der ein Organ entnommen wurde. Noch schockierter ist er, als er erfährt, dass die ermittelnde Psychologin Frieda Rubens einen neuen, anonymen Patienten hat, der mit ihr über seine Kannibalismusfantasien sprechen will und sie immer wieder anruft.
Als wenige Tage später ein weiterer Mord nach gleichem Schema geschieht, wird den Ermittlern klar, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun haben. Es beginnt ein grausames Katz- und Mausspiel, in dem der Killer Pakete per Post verschickt, die nicht nur den Ermittlern, sondern auch den Empfängern das Blut in den Adern gefrieren lassen.
"Schmeckst du ihren Tod?" ist der fünfte und finale Teil der Thriller-Reihe um Frieda Rubens und Marc Wittmann. Und das finde ich sehr schade, denn Gunnar Schwarz stellt für mich eine Thrillerentdeckung der letzten Jahre dar, den ich gerne lese. Aber ich bin mir sicher, dass er auch genug anderen Stoff parat hält und (hoffentlich) noch für viel kurzweiliges Thrillervergnügen sorgen wird.

Freitag, 2. Juni 2023

Ethan Cross. Die Stimme der Lüge (Rezension)

Der Showdown beginnt: Francis Ackerman jr. ist in den Fängen des sogenannten Demon, Ackermans größtem Gegenspieler. Nun muss er in dessen bizarrer Realityshow gegen verschiedene Killer antreten und dabei sowohl sein Leben als auch das unschuldiger Zivilisten retten, die unfreiwillige Mitspieler geworden sind. Doch eine Hoffnung gibt es: Jede Folge liefert Nadia Shirazi vom FBI neue Hinweise, um Ackermans Aufenthaltsort zu finden und das Netzwerk des Demon ein für alle Mal zu zerstören. Es gibt nur ein Problem: Damit dieser Plan aufgeht, muss Ackerman lange genug am Leben bleiben ...
DIE STIMME DER LÜGE ist bereits der vierte Ackerman/Shirazi-Fall und was soll ich sagen... Oh mein G ... wie ...
Fast will ich das Wort das ich meine nicht aussprechen und allein mit dieser Andeutung kann man sich denken was ich davon halte. und genau so ist es. Und ich weiß, dass ich vielen Lesern widerspreche aber ... ja Pünktchen, auch wenn es ein Komma tun würde ... was für verschwendete Lesezeit. So überzeugend ich die vergangenen Ackerman/Shirazi-Teile auch fand, DIE STIMME DER LÜGE ist so ganz anders, vor allem weil es fast nur Ackerman ist und wenig Shirazi (und dabei hat mir das Zusammenspiel der beiden gut gefallen, nur merkt man hier kaum etwas). Die Handlung ist stark konstruiert und zu geradlinig, als dass ich sie als spannend empfunden hätte. Die Charaktere bleiben flach und selbst Ackerman agiert nur. Von seiner genialen Intelligenz und seinen Gedankengängen erfährt man wenig. Eingelullt durch eine nicht überzeugende aber actionreiche Handlung überraschen selbst einige unerwartete Enthüllungen kaum. Man nimmt sie hin legt sie ad acta und liest weiter wie Ackerman einen Alligator aus dem Wasser zieht und sich gegen eine Übermacht an Söldnern zur Wehr setzt. Man ahnt wer das überlebt ...
Fast kann ich sagen dass es Ethan Cross geschafft hat eine Romanreihe von 100 auf 0 zu setzen und ich bezweifle, dass ich weiterlesen werde. All das, was mir in den vorangegangenen Bänden gefallen hat ist weg. Cross weiß wie er den Leser bei Laune halten kann .... nur zeigt er das in den wenigsten Fällen, jedenfalls aus meiner Sicht. DIE STIMME DER LÜGE darf sich eigentlich nicht als vierter Band der Ackerman/Shirazi-Reihe schimpfen, denn es gibt viel Ackerman (und davon dann doch zu wenig, da der Charakter sehr austauschbar wirkt) und wenig Shirazi. Wer geradlinige Action mit einigen sehr unappetitlichen Szenen mag wird seine Freude an diesem Buch haben. Wem die psychologischen Aspekte Ackermans gefallen wird diese mit der Lupe suchen müssen. Für mich war das eine Enttäuschung und vermutlich auch das letzte Buch von Ethan Cross, das ich gelesen haben werde. Und dabei hat alles so vielversprechend angefangen. Wobei ... das Ende ist auch nicht zufriedenstellend (was dann auch zum Rest des Buchs passt)

Donnerstag, 1. Juni 2023

Katja Kleiber: Eifler Treibjagd (Rezension)

Spannende Krimilektüre mit Herz, Humor und viel Liebe zur Natur der Eifel. Ella Dorn, die selbst ernannte »Eifelhexe«, zieht sich in die Einsamkeit an einem versteckten Kratersee im Wald zurück. Doch statt der ersehnten Ruhe findet sie dort einen verletzten Wolf – und kurz darauf einen angeschossenen Jäger. Die Polizei glaubt an einen Jagdunfall, aber Ella hegt ihre Zweifel, denn das Opfer hat ihr mit letzter Kraft etwas zu sagen versucht, das wie »Gerechtigkeit« klang. Um herauszufinden, was wirklich geschah, muss sich Ella mit schrecklichen Ereignissen aus der Vergangenheit auseinandersetzen und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr …
Eifler Treibjagd ist der dritte Band mit der "Eifelhexe". Man muss Vorgänger aber nicht kennen um die Ereignisse zu verstehen. Wichtige Begebenheiten aus dem Vorgänger werden kurz erklärt und es ist leicht in die Handlung hineinzufinden. Ich selbst kenne bisher auch nur Sturm über der Eifel, aber das lesen hat sich gelohnt. Und nichts anderes kann ich von EIFLER TREIBJAGD behaupten. Es beginnt mystisch, aber das bleibt es nicht und schon nach wenigen Zeilen wird und bleibt es realistisch, selbst wenn das Thema "Hexe" immer wieder auftaucht, aber nicht im Sinne einer magiebegabten alten (und bösen) Frau. Ella Dorn ist da ziemlich bodenständig und es ist Katja Kleiber zu verdanken, dass die Eifelhexe nicht in das phantastische abrutscht, auch wenn man manchmal den Eindruck bekommt, dass das ohne weiteres geschehen könnte. Vielleicht muss das so sein, wenn man über die Eifel schreibt, aber das ist auch eher ein Gebiet, das mir noch nicht so vertraut ist. Tatsächlich nimmt die Handlung eine unerwartete Richtung ein und ich hätte mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Denn so glaubwürdig und sympathisch die Eifelhexe und die Polizei dargestellt werden, so ist wohl die größte Schwäche des Buchs nicht die Charaktere oder das Umfeld, es ist der Krimi an sich. 
Kurzweilig wird ein ernstes Thema abgehandelt und auch wenn der Krimi spannend ist, so ist er vielleicht ein bisschen zu geradlinig, der gewisse Überraschungsmomente vermissen lässt, sobald die Richtung der Handlung bekannt ist. Aber ... auch wenn kein intelligent konstruiertes Verbrechen präsentiert wird so besticht dieser Krimi doch durch den Lokalkolorit der Eifel und seiner Protagonisten. Und mancher Cosy Krimi bietet weniger. 

Pride Month ....

Gay Pride bedeutet wörtlich übersetzt meist homosexueller Stolz oder zielgruppengerechter lesbisch-schwuler Stolz, manchmal auch nur schwuler Stolz. Es wird jedoch eher selten auf diese Art übersetzt, meist nur als wörtliche Erklärung oder zur Hervorhebung. Eine Gay-Pride-Parade ist in dem Sinn eine „Parade homosexuellen/lesbisch-schwulen Stolzes“ oder auch eine „Parade von stolzen Schwulen und Lesben“. Die Übersetzung „homosexuelle/schwule Stolz-Parade“ hätte eine vom Sinn abweichende Konnotation. Die Bedeutung treffender gibt „Parade homosexueller/lesbisch-schwuler Selbstachtung“ wieder. Als Kompositum gebildete Veranstaltungsnamen mit diesem Begriff werden selten ins Deutsche übersetzt. Im deutschen Sprachraum hat sich als neben dem Internationalismus der Begriff Christopher Street Day (CSD) etabliert, in Österreich ist es die Regenbogenparade. Wenn der Sachverhalt bezeichnet werden soll, so ist es manchmal aus onomasiologischer Sicht zielführender zusammen mit den Begriffen homosexuell, schwul-lesbisch, transgender oder queer die Begriffe Selbstbewusstsein, Selbstwert, Selbstwertgefühl oder Selbstachtung zu verwenden. Auch können die Begriffe der Personengruppe zugeschrieben werden, also beispielsweise „die Selbstachtung der Schwulen und Lesben.“ In Agenturmeldungen wird beispielsweise jährlich aus der Parada do Orgulho GLBT de São Paulo (wörtlich: „Parade des Stolzes der Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender von Sao Paulo“, besser: „Parade schwulen, lesbischen, bisexuellen und transgender Stolzes von Sao Paulo“), der inzwischen weltweit größten Parade, über die englische Selbstbezeichnung LGBT Pride Parade (dieselbe Bedeutung) und die international üblichen Standards Gay Pride Parade, São Paulo Gay Pride oder São Paulo Gay Parade („Schwule / Lesben / Lebenslustige“) die „Schwulenparade“. Auch in den Berichten werden dann oft die Lesben und noch öfter Bisexuelle und die – gerade in Brasilien zahlenmäßig vielen – Transgender übergangen.