Samstag, 31. Dezember 2022

Colleen Cambridge: Die Dreitagemordgesellschaft (Rezension)

Acht Gäste und ein Mord im Haus der Queen of Crime
Eine Schar Festtagsgäste hat sich für drei Tage in Mallowan Hall eingefunden. Das versteckt in den Hügeln von Devonshire liegende Anwesen gehört der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie. Doch den Haushalt führt die energische Phyllida Bright, und sie ist es auch, die am ersten Morgen der Festlichkeiten in der Bibliothek einen fremden Toten findet. Sie weiß, dass Aufsehen unbedingt zu vermeiden ist und die örtliche Polizei zur Umständlichkeit neigt. Während im Garten ein Heer von Fotografen lauert, beschließt Phyllida, in die Fußstapfen ihres hochverehrten Hercule Poirot zu treten - mit ungeahnten Folgen...

Mal was anderes und doch ein bekanntes Schema: Ein Krimi, wie ihn auch Agatha Christie hätte schreiben könnte, wenn sie nicht selbst darin eine Rolle spielen würde. Aber anstatt selber zu ermitteln überlässt sie es ihrer Haushälterin, welche (nicht unbedingt als einzige) die Polizei für unfähig hält (und das auch noch zu recht).

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Selina Schuster: Das Gemälde von Ashton Manor (Rezension)

Ian Ashtons Großvater, Lord Ashton, liegt im Sterben. Seit dem Tod seiner Eltern ist Ian ihm sehr verbunden und wacht daher an seinem Sterbebett. Im Fieberwahn spricht Lord Ashton immer wieder von Ians vor Jahren im Moor verschollenen Schwester Celice. Zudem nimmt er Ian das Versprechen ab, das Gemälde im Treppenaufgang von Ashton Manor nie aus den Augen zu lassen. Keine leichte Aufgabe für Ian, der das Bild seit Jahren meidet, denn die Augen des jungen Mannes im Gemälde scheinen ihn zu verfolgen. 
Eine Gothic Novel ... der Klappentext ist vielversprechend und macht neugierig und auch der Anfang von DAS GEMÄLDE VON ASHTON MANOR ist gelungen und lässt den Leser leicht und problemlos in die Geschichte eintauchen. Ian Ashton ist ein gut skizzierter, glaubwürdiger Charakter, man merkt wie viel Liebe die Autorin in ihren Protagonisten gesteckt hat. Nur ... im Vergleich zu Ian verblassen die Nebendarsteller und bleiben entweder schemenhaft oder so klischeebeladen, dass ihre Motive schnell ersichtlich sind. Das geht natürlich zu Lasten der Handlung, die dadurch eher Kurzgeschichtencharakter bekommt, mit dem Nachteil zu lang zu sein. Zumal die Geschichte sehr vorhersehbar ist. Hin und wieder kann die Autorin eine schaurige Atmosphäre erzeugen, auch was die Erotik anbelangt kann dem Leser ein Schauer über den Rücken laufen, aber ... wenn man ehrlich ist, kann man nicht behaupten, dass an irgendeiner Stelle (abgesehen vielleicht vom Prolog) Spannung erzeugt wird.
Eine Gothic Novel, die kurze wie eine Novelle ist, aber das typische Gothicflair größtenteils vermissen lässt. Schade eigentlich.

Dienstag, 27. Dezember 2022

Genevieve Cogman: Das verbotene Kapitel (Rezension)

Wieder einmal muss sich Irene Winters, die unerschrockene Agentin der unsichtbaren Bibliothek, in Gefahr begeben. Dies ist nicht das erste Mal, aber was, wenn es das letzte Mal ist? Allein auf sich gestellt muss sie sich einem alten Feind stellen. Doch es gibt noch weitere schlechte Nachrichten. Mehrere Parallelwelten sind auf unerklärliche Weise verschwunden - und die Bibliothek könnte etwas damit zu tun haben. Irene und ihre Freunde müssen tief in die noch unerforschten Gebiete der Bibliothek eintauchen, wenn sie das Rätsel um die verschwindenden Welten lösen wollen. Und das, was sie herausfinden, stellt alles infrage, was sie je dachten, über die Bibliothek zu wissen ...
DAS VERBOTENE KAPITEL ist der (vermutliche) Abschluss der Fantasy-Reihe DIE BIBLIOTHEKARE und in meinen Augen durchaus gelungen. Genevieve Cogman schließt selbst zwar nicht aus, dass es irgendwie weiter gehen wird, aber man kann den achten Band gut als Abschluss sehen. Es gibt keinen Cliffhanger, aber es sind noch viele Möglichkeiten offen, die Geschichte weiter zu führen. Manchen Autoren fällt es schwer einer Reihe ein Ende zu bereiten (falls das passiert, manche Reihen bleiben offen ... weil der Verfasser nicht weiterschreibt oder verstorben ist), aber Genevieve Cogmann macht ihren Job gut. Der Anfang zieht sich etwas und dann wird es etwas verwirrend, aber auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise, dass man sich ein bisschen an Dr. Who erinnert fühlt. Gleichzeitig steigt der Spannungsbogen langsam an und so endet alles so wie man es erwarten darf: In einem fulminanten Finale, das zu einem überraschenden Ende führt.
Ich kenne nicht alle Teile der Reihe und angeblich lassen sich die Bände auch einzeln lesen, aber ich fand es hilfreich doch den einen oder anderen Teil zu kennen. Neuleser könnten sich etwas verloren vorkommen. Es mag selbst für Fans etwas kompliziert werden wenn es an die tiefsten Geheimnisse der BIBLIOTHEK geht. Aber das Lesen lohnt sich. Die Charaktere (Irene, Kai und Vale) sind sympathisch und auch die weniger wichtigen Charaktere werden glaubwürdig dargestellt. Und die Antagonisten ... höchst interessante und undurchschaubare Gestalten ...
Im Großen und Ganzen ein Lesevergnügen, allerdings habe ich das Gefühl, dass die Übersetzung nicht immer perfekt ist und sich einige Grammatikfehler eingeschlichen haben (und das will schon etwas heißen, wenn mir das soweit auffällt, dass es eine Erwähnung wert ist).
Trotzdem ...für Fans der Reihe bildet DAS VERBOTENE KAPITEL einen würdigen Abschluss. Genevieve Cogman gibt alles.

Montag, 26. Dezember 2022

Raiko Oldenettel: Die Totenzeichnerin (Rezension)

Sommer, 1919. Die Schatten des ersten Weltkrieges liegen noch über der Welt. In dieser Zeit ist die wahre Leidenschaft der jungen Krankenschwester Minna Dahl ein düsters Geheimnis, denn sie zeichnet leidenschaftlich gern Verstorbene. Als man sie dabei erwischt, wird sie zur Strafe aufs Land versetzt, um Kriegsversehrte zu pflegen. Doch dann erschüttert ein tragischer Todesfall das Tal. Alte Gewohnheit und Neugier treiben die geheime Künstlerin an, auch diese Leiche auf Papier festzuhalten. Zu spät erkennt sie, dass ihre Zeichnungen das Tor in eine grausame Vergangenheit aufgestoßen.
Mal wieder eine (überarbeitete) Neuauflage des dp-Verlags .. diesmal des Titels "Die Leichenzeichnerin".
DIE TOTENZEICHNERIN klingt nach einer interessanten Story und einer faszinierenden Protagonistin. Tatsächlich ist die Handlung auch spannend, vor allem für Freunde historischer Kimis, die nicht nur mit dem viktorianischen Zeitalter verbunden sind. Aber leider gibt es einen kleinen Haken und dieser zeigt sich in der Hauptperson, Mina Dahl. Ihre Obsession Tote Menschen zu zeichnen wird meiner Meinung nach nicht gut erklärt und bleibt dadurch nicht nachvollziehbar. Es wirkt wie ein Zwang, aber was sie dazu bringt ... ich verstehe es nicht. Da fehlt die Leidenschaft ... Genauso nebulös stellt sich ihre plötzliche Begeisterung für die detektivische Arbeit dar. Von der Beschreibung gefallen mir die Nebencharaktere besser, sie wirken zwar nicht sonderlich sympathisch, verstärken dadurch aber auch den düsteren Grundton des Romans und der gut beschriebenen Umgebung. Atmosphärisch hat DIE TOTENZEICHNERIN seine Stärken, in der Darstellung der Protagonistin aber nicht.
Gute Ansätze für einen Krimi der etwas anderen Art wären vorhanden, nur funktioniert das Mitfiebern nicht, wenn die eigentliche Hauptperson dem Leser nicht nahegebracht wird. Und so bleibt Mina ein dunkler Schemen, der sich zwar in einer interessanten und vielversprechenden Umgebung befindet, aber nicht das volle Potential zeigt, das in ihr stecken könnte. Was bringt ein interessantes "Hobby" wenn das Warum dafür fehlt (und einiges andere auch).

Montag, 19. Dezember 2022

Lucia Herbst: Verdammt lebendig, Medusa (Rezension)

Köln, in der Gegenwart. Medusa lebt. Jahrtausendelang musste sie sich vor den Göttern und Menschen verstecken. Sie hat es satt, das Monster ihrer eigenen tragischen Geschichte zu sein, und wagt das Undenkbare: Sie stellt Poseidon und Athene, die Götter des Olymps, die sie zum Monster gemacht haben, vor ein internationales Göttergericht. Dieser unerhörte Vorfall sorgt unter den Unsterblichen dieser Welt für einen Aufruhr, denn Medusa ist nicht die Einzige, die etwas zu sagen hat gegen die Ungerechtigkeiten der Götterwelt ...
Was für eine Überraschung: Eine Horde an Göttern aus allen möglichen Mythologien (griechisch, babylonisch, ägyptisch, nordisch ...) und alles harmoniert perfekt, obwohl ... eigentlich harmoniert gar nichts, aber darum geht es in VERDAMMT LEBENDIG: MEDUSA ja auch. Medusa verklagt die griechischen Götter, denen das natürlich gar nicht gefällt, aber auch sie müssen sich an gewisse übergöttliche Gesetze halten, ob sie wollen oder nicht, oder die Konsequenzen ertragen.

Sonntag, 18. Dezember 2022

Amie Kaufmann/Meagan Spooner: The Other Side of the Sky. Die Göttin und der Prinz (Hörbuch) (Rezension)

Über den Wolken von Alciel schweben glänzende Himmelsstädte. In den Schatten darunter aber existiert eine dunklere Welt mit uralten Tempeln und dem Glauben an Magie. Doch keines der beiden Reiche weiß von dem anderen. Als Prinz North mit seinem Flugzeug abstürzt, ist das für Nimh kein technisches Versagen, sondern die Bestätigung einer Prophezeiung. Nimh ist die wiedergeborene Göttin ihrer Welt, die ihr darbendes Volk retten will. North glaubt nicht an Zauber, aber er muss einen Weg zurück finden zu seiner Seite des Himmels. Zögernd gehen die beiden ein Bündnis ein, das schnell zu mehr wird. Ihre Schicksale sind miteinander verwoben, aber ihre Nähe ist verboten, denn als lebende Göttin darf Nimh von keinem Menschen berührt werden.
THE OTHER SIDE OF THE SKY ist gute Unterhaltung und gute Fantasy. Gut geschrieben mit sympathischen Charakteren und einer interessanten Welt (oder besser gesagt zwei interessanten Welten, auch wenn North's Welt noch nicht groß in Erscheinung tritt, aber ... zumindest die ersten Andeutungen sind vielversprechend).

Samstag, 17. Dezember 2022

Kai Meyer: Die Bücher, der Junge und die Nacht (Hörbuch) (Rezension)

Über die Kostbarkeit der Bücher.
Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.
Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen. Als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.
Kai Meyer einmal anders. Der Vielschreiber beliebter Fantasybücher wagt sich hier in ein anderes Genre: den historischen Roman, auch wenn die Vergangenheit nicht so weit zurück liegt.

Freitag, 16. Dezember 2022

Oliver Hoffmann: Moriarty und der Schächter von London (Rezension)

London, 1894. Eine Serie bizarrer Morde an prominenten Mitgliedern der Gesellschaft stürzt die Stadt in Angst. Der Täter tötet seine Opfer auf eine Weise, die auf religiöse Bräuche der nicht christlichen Einwohner der Themse-Metropole hindeuten. James Moriarty, Professor für Mathematik am renommierten King's College, muss wider Willen eine Allianz mit seiner Nemesis, einem kokainsüchtigen, selbsternannten Meisterdetektiv namens Holmes, eingehen, um dem Serienmörder das Handwerk zu legen. Denn hinter den Hassverbrechen steckt ein noch viel perfiderer Plan.
MORIARTY UND DER SCHÄCHTER VON LONDON zeigt einen Moriarty wie man ihn nicht kennt, jedenfalls war mir dieser Aspekt seiner Persönlichkeit und auch sein Verhältnis zu den Holmes-Brüdern so nicht bekannt. Aber es ist durchaus interessant zu lesen wie Professor Moriarty alles andere als ein Schwerverbrecher Scotland Yard Und Mycroft Holmes hilft einen Mörder zu finden. Moriarty und seine Entourage sind sehr unterhaltsam ... und stellen auch die Stärke des Romans dar. Was dagegen etwas langweilig und eher unspannend beschrieben wird ist der Kriminalfall. Das Drumherum ist amüsant, aber die eigentliche Mörderjagd wirkt fast schon zu theoretisch, zumal dem Leser schnell klar wird, wer hinter den Morden steckt.
Trotzdem kann ich nicht sagen, dass MORIARTY UND DER SCHÄCHTER VON LONDON keinen Unterhaltungswert hat. Sprachlich gut geschrieben und interessante (und überraschende) Charaktere sorgen für Lesespaß für Freunde viktorianischer Krimis. Auch wenn Sherlock Holmes nicht unbedingt in ein gutes Licht gesetzt wird...

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Andreas Temmer: Mordseegrab (Rezension)

Wie klärt man einen Mord ohne Leiche auf?
Der spannende Kriminalroman vor aufwühlender Nordsee-Kulisse
Ex-Kommissar Lukas Waldauf hätte bei seinem letzten Fall beinahe das Leben verloren. Von den Strapazen seiner Karriere ermüdet, möchte er nun seinen vorzeitigen Ruhestand genießen. Also kauft er einen abgeschiedenen Bauernhof an der Nordsee und plant den ruhigen Teil seines Lebens. Doch plötzlich ist Schluss mit der Idylle, als Waldaufs Nachbarin Anke ihn dringend um Hilfe bittet. Der Sohn einer Freundin wurde verhaftet. Die Anklage: Mord an seiner Ex-Freundin - Tochter eines der reichsten Männer Deutschlands. Doch es gibt keine Leiche, dafür aber ein Geständnis des Angeklagten. Waldauf merkt schnell, dass hier etwas nicht stimmt und stürzt sich in die Ermittlungen. Dabei gerät auch er ins Visier - aber von wem genau?
Vorweg gesagt: MORDSEEGRAB hat mich gut unterhalten, auch wenn der Krimi nicht perfekt ist. Aber, der Protagonist war irgendwie sympathisch, auch wenn er es eigentlich gar nicht ist und seine Art ... nun ja, nicht unbedingt nett ist. Ich möchte ihn nicht zum Kollegen haben aber aus der Ferne betrachtet bietet er einen hohen Unterhaltungswert. Seine Art mit anderen Menschen umzuspringen ist schon sehr ... speziell. Auch die Krimihandlung konnte mich überzeugen. Es hat Spaß gemacht mit Waldauf im Dunkeln zu tappen, seinen Recherchen und abstrusen Gedanken zu folgen und dann angenehm überrascht zu sein, wenn er doch Recht hatte.
Im großen und Ganzen bietet MORDSEEGRAB also das was man von einem guten Krimi erwarten darf. Was mich allerdings gestört hat war das Verhältnis zu Waldaufs neuer Nachbarin Anne. Das ging mir etwas zu schnell und wurde mir zu oberflächlich und dadurch auch nicht nachvollziehbar dargestellt. Damit hätte sich Andreas Temmer gerne auch Zeit lassen können. Aber nachdem MORDSEEGRAB ein Krimi ist, spielt diese (an den Haaren herbeigezogene) Liebesgeschichte eine eher untergeordnete Rolle ... und darüber bin ich froh)

Mittwoch, 14. Dezember 2022

U. C. Ringuer: Die Stadt der Geister (Rezension)

Die Schädel zweiter ermordeter Frauen werden in einer geheimen Krypta unter den Resten eines antiken Tempels bei Neapel entdeckt. Sie sind umgeben von Opfergaben, Mumien und rätselhaften Zeichen. Das Kind einer der Frauen ist verschwunden und es gibt Spuren für einen uralten Totenkult.
Cariello und Camarata verfolgen die Spur der Neunjährigen zu einem mysteriösen Tunnel, der sich in einen Kraterhang nahe den Resten der Villen der Kaiser Roms gräbt. Und sie sind schon bald auf der Spur uralter Riten und Mysterien.
DIE STADT DER GEISTER ist bereits der achte Fall von Cariello und Camarata und ich weiß gar nicht, warum mir die Bände zwei bis sieben durch die Lappen gegangen sind. Teil eins hat mir gut gefallen und ich hätte gerne mehr von den beiden interessanten Italienern (ein Archäologe und ein Kommissar) gelesen ... tja, nun ist es Band acht geworden und ich muss sagen: Abgesehen davon dass ich nicht enttäuscht wurde ... ich hatte nicht den Eindruck, dass ich die mir fehlenden Bände kennen müsste, auch wenn sich in der Zwischenzeit einiges getan hat, aber das kann man auch vernachlässigen und steht auch bei DIE STADT DER GEISTER nicht im Vordergrund. Es handelt sich um einen Krimi, mit unterhaltsamen Protagonistn, der nebenbei dem Leser auch einige archäologische Kenntnisse verbreitet und ... wie man es anhand des Titels erahnen kann, wird es etwas mystisch/gespenstisch (was durchaus zur Spannung beiträgt). Basierend auf wahren Begebenheiten (oder besser gesagt inspiriert) bietet U. C. Ringuer archäologische Krimiunterhaltung mit sympathischen Protagonisten, einem interessanten Fall, einer gefährlichen Katastrophe (die tatsächlich kam das etwas unerwartet, fügt sich aber hervorragend in die niemals langweilige Handlung ein).
U. C. Ringuer hat mit ihrer Cariello und Camarata-Reihe eine faszinierende Serie geschaffen, die archäologische Kenntnisse mit einem modernen Kriminalfall verbindet...

Freitag, 9. Dezember 2022

Malin Stehn: Happy New Year (Rezension)

Silvester. Du dachtest, alles wird wie immer. Alte Freunde, viel Sekt, ein bisschen Hoffnung. Doch dann folgt der absolute Albtraum: Eine der Töchter verschwindet. Die Panik steigt. Die Beziehungen eskalieren. Wer lügt hier und warum?
Dichter Nebel liegt über der Stadt: Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende des Orts stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr an. Sie haben nicht mehr viel gemeinsam, aber die Silvesterfeier der Familien hat Tradition. Als die Eltern nach einem Abend mit zu viel Alkohol und zu wenig Ehrlichkeit aufwachen, ist der Albtraum Realität. Pure Panik folgt. Dunkle Geheimnisse kommen an die Oberfläche. Wie gut kennen wir unsere Freunde und unsere Liebsten? Und was ist wirklich in dieser Silvesternacht passiert? Dieser hoch-identifikatorische Pageturner macht süchtig und packt die Leser:innen mit Enthüllungen bis zur letzten Seite.

Karma is a Bitch

Gefunden im Lovelybooks-Adventskalender vom 8. Dezember 2022 ... 

Mittwoch, 7. Dezember 2022

Camilla Läckberg: Die Eisprinzessin schläft (Rezension)

Erica Falcks erster Fall war über Monate ganz oben auf der schwedischen Bestsellerliste. Er spielt im mondänen Fjällbacka, dessen winterliche Idylle durch einen eisigen Todesfall gestört wird.
Die junge Frau war besonders erfolgreich, schön und reich. Sie hieß Alexandra Wijkner, und keiner im Ort kann sich ihr Ableben erklären. Zufällig wird die Journalistin Erica Falck in den Fall hineingezogen. Sie weilt in Fjällbacka, um in ihrem verwaisten Geburtshaus nach dem Rechten zu sehen. Da sie eine Kindheitsfreundin der Toten ist, beauftragt man sie, einen Nachruf zu verfassen. Patrick Hedström, ebenfalls ein Schulkamerad, führt die polizeilichen Ermittlungen, und obwohl Erica anfangs lieber auf eigene Faust recherchiert, kommen sich die beiden beruflich wie privat näher. Gleichermaßen ins Visier des Paares geraten die Familie des Konservenfabrikanten Lorentz, der Säufer Anders, der ungeliebte Ehemann der Toten sowie deren Freundin Francine. Doch offenbar verbirgt sich eine alte Geschichte hinter der Tat. Es gibt jemanden, der Alex von klein auf kannte und der seiner Eisprinzessin ein eisiges Totenbett bereitet hat.

23 für 2023 (Challenge)

Dienstag, 6. Dezember 2022

Nicole Höss: Der kleine Hudrywuschell Barnabas (Rezension)

Ich bin Barnabas. Von meinen Freunden werde ich Barni genannt. Ich lebe im Hudrywuschellland, im wunderschönen blauen Drachenpuppenwald. Wir Hudrywuschell beobachten euch Menschenkinder ganz genau und manchmal besuchen wir euch in euren Behausungen oder laden euch ein, uns zu besuchen. Wie du ins Reich der Hudrywuschell kommst? Du kannst es nur durch Spiegel betreten und nur, wenn dir ein Hudrywuschell die magischen Worte dafür verrät. Du weißt überhaupt nicht, was ein Hudrywuschell ist? Dann aber schnell – komm mit mir auf eine aufregende Reise, auf der wir zwischen deiner und meiner Welt hin- und herwandern und wundervolle Abenteuer erleben und du ganz viele Hudrywuschell kennenlernst!
Auf den ersten Blick handelt es sich bei Der kleine Hudrywuschell Barnabas um ein unterhaltsames Kinderbuch, das schon mit seinem bunten Cover neugierig macht. Und ja, der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte liest sich leicht und schnell nur ... ganz überzeugend war die Geschichte für mich nicht und es gibt einiges, das mich an dem Buch stört... bzw. was man anders machen hätte können.

Die musikalische Lesechallenge

 

Montag, 5. Dezember 2022

Ingvild H. Rishøi: Andere Sterne (Rezension)

Ronja, ihre große Schwester Melissa und ihr Vater leben in Tøyen, einem Arbeiterviertel in Oslo. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Nun steht Weihnachten vor der Tür – und Ronja wünscht sich endlich einen eigenen Tannenbaum. Nur hat ihr Vater, der viel zu oft viel zu viel trinkt, leider gerade mal wieder seinen Job verloren. Ronja besorgt ihm mit Hilfe eines Freundes, dem Hausmeister, eine neue Anstellung auf dem Weihnachtsbaummarkt. Für ein paar Tage scheint sich alles zum Guten zu wenden: Ihr Vater bleibt nüchtern, es gibt anständiges Essen und vielleicht sogar Weihnachtsgeschenke. Doch als er wieder zu trinken beginnt, ist seine Arbeit – und damit das Einkommen der Familie – erneut in Gefahr. Melissa sieht keinen anderen Ausweg, als auf dem Weihnachtsbaummarkt einzuspringen. Ronja unterstützt ihre große Schwester nach Kräften. Die Arbeit ist hart, der Chef streng und das Wetter eisig. Aber da sind auch drei weise Männer, ein Stern und ein magischer Wald…
ANDERE STERNE ist eine Weihnachtsgeschichte für Erwachsene, auch wenn die Protagonisten Kinder sind. Aber es ist eine moderne, problembeladene Geschichte, die durchaus märchenhafte und teilweise verklärte Ansätze aufweist, aber tatsächlich nicht ins kitschige abdriftet und auch den Bezug zur Realität nicht verlässt, auch wenn man es sich manchmal wünschen würde.
ANDERE STERNE ist keine HeileWelt-Weihnachtsgeschichte, es steckt mehr dahinter und auch dir drei weisen Männer, der Stern und der magische Wald sind anders, als es der Leser vermuten darf.
Wer eine kitschige, romantische Happy End-Geschichte erwartet der sollte vielleicht die Finger von Ronjas Geschichte lassen, wer aber den weihnachtlichen Zauber mit etwas Realismus liebt, der wird mit diesem modernen Märchen seine Freude haben. Ergreifend und sehr sensibel geschrieben ... mal was anderes.

Sub-Senioren-Challenge

Sonntag, 4. Dezember 2022

Das Jahr 2022 - Was gelesen wurde ... oder so ähnlich

 Das Jahr 2022 nähert sich seinem Ende und auch wenn noch einige Bücher gelesen werden wollen kann ich einen Rückblick wagen, aber er wird bei weitem nicht so ausführlich sein, wie es andere Buchbloggerinnen machen (und ich verwende bewusst die weibliche Form, weil ich fast ausschließlich die Blogs von Bloggerinnen lese ... woran auch immer das liegen mag, aber ich bin an sich auch kein Freund von Gender* und anderen künstlichen Geschlechteridentifikationsversuchen, an der tatsächlichen Situation ändert sich nichts, es wird nur darüber gesprochen ohne sichtbare Ergebnisse ... aber das ist nicht der Sinn dieses Beitrags und die Diskussion hat in meinen Blogs auch nichts zu suchen). Zurück zum Rückblick, der keine Statistik ist.

Samstag, 3. Dezember 2022

Serena Valentino: Cruella, die Teufelin (Rezension)

Selbst die größten Bösewichte kennen wahre Freundschaft, echte Liebe und tiefen Schmerz, wie die Geschichte von Cruella de Vil zeigt. Sie handelt von einer sehr einsamen Kindheit, der Magie luxuriöser Kleidung und dem innigen Wunsch, von der Mutter geliebt zu werden. Als Cruella von der Mutter einen weißen Pelzmantel erhält, um sich von anderen zu unterscheiden, kommt ihr eine teuflische Idee: Was wäre, wenn sie ihrer Mutter einen noch ausgefalleneren Mantel präsentieren könnte? Einen Mantel aus Dalmatinerfell? Ein zerstörerisches Verlangen bricht sich Bahn, das scheinbar durch nichts mehr aufzuhalten ist...
CRUELLA, DIE TEUFELIN ist der siebte Teil der DISNEY VILLAINS-Serie von Serena Valentino. Und was soll ich sagen? Nette Worte zu finden ohne die Autorin zu beleidigen sind schwer und die Frage steht im Raum, warum ich die Reihe überhaupt weiterlese (die Antwort: ich leihe mir die Bücher und hoffe, dass doch mal was Gutes dabei ist. Disney hat so schöne Geschichten geschaffen, da hofft man, dass auch die Bösewichte in ein anderes Licht gestellt werden. Außerdem sind die Bücher schnell zu lesen, ein kleiner Atemzug für zwischendurch ...). Zurück zum Buch: Die verdrehten Schwestern scheinen Geschichte zu sein, sie tauchen nicht mehr auf. Auch die Charaktere der vergangenen Bücher (Prinzessin Tulip ...) sind nichts anderes als Protagonisten ihrer eigenen Bücher und nicht real. Nicht, dass die vorangegangenen Bücher unbedingt alle gut waren, aber vielleicht hätte das eine oder andere Erscheinen einer bekannten Person dem Buch nicht geschadet (wobei es schon schwer ist die erzählte Geschichte zu zerstören). Cruella de Vil gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbösewichten (oder sind es jetzt Bösewichtinnen?) aber auch sie hätte eine spannende Geschichte verdient. So ganz überzeugend ist das, was Serena Valentino präsentiert nicht. Es fehlt an Spannung und selbst Cruellas Mutter, hinter der man gerne eine böse Hexe mit fiesen Absichten erhoffen würde ist nur eine verbitterte, geldgierige Frau, die es auf das Erbe ihrer Tochter abgesehen hat.
Cruella selbst dient auch als Erzählerin, aber anhand ihrer Erziehung und der omnipräsenten und über alles geliebten Mutter wundert es mich nicht, dass sie so geworden ist wie man sie aus 101 Dalmatiner kennt.
CRUELLA, DIE TEUFELIN ist ein Buch ohne Überraschungen, ohne Spannung und mit wenig interessanten Charakteren. Im Großen und Ganzen ein Buch, das gut zur Serie passt... auch wenn ein anderer Weg eingeschlagen wurde. Trotzdem werde ich die reihe weiter beobachten.

Freitag, 2. Dezember 2022

Helen Harper: Hex Files - Verhexte Feiertage (Rezension)

Die faulste Hexe der Welt, Weihnachtsfeiern, ein Weihnachts-Schmuck-Raub und andere Katastrophen
Man sollte meinen, dass Ivy die Weihnachtszeit mit einem warmen Kakao auf einem weichen Sofa gemütlich und entspannt begehen wird. Allerdings hat sie da noch nicht mit übermotivierten Kolleg:innen gerechnet, die sie zu Weihnachtsfeiern einladen wollen - und ganz sicher hat sie nicht damit gerechnet, dass der Diebstahl von Weihnachtsschmuck zu einer riesigen Feiertagskatastrophe führen könnte ...

Ich mag die Geschichten von Helen Harper und ihre HEX FILES fand ich sehr amüsant und würde natürlich gerne mehr davon lesen. Allerdings scheine ich aber kein großer Weihnachtsfan zu sein und so ist es vielleicht auch schwierig ein Weihnachtsbuch zu lesen ... und so kann ich nicht sagen, ob mir die Geschichte nur deswegen nicht gefallen hat weil mir die Umsetzung des Weihnachtsthemas nicht gefallen hat, oder ob es an der Geschichte an sich liegt. Obwohl ... der Grundgedanke ist schon interessant und natürlich ist es schön, die bekannten Charaktere im normalen Hexenchaos erleben zu dürfen. Aber so ganz überzeugen konnte mich diese kurze Geschichte nicht.
Ein bisschen wirkt die Geschichte etwas erzwungen, obwohl Potential für etwas Großartiges vorhanden gewesen wäre... wäre die Geschichte etwas länger gewesen.
VERHEXTE FEIERTAGE zeigt Helen Harper nicht von ihrer Besten Seite, schade eigentlich ... ich bin besseres gewohnt.