Freitag, 21. März 2025

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Der Puppenmörder von Hunter's Grove (Hörbuch)(Rezension)

Es ist Winter in Earlsraven, doch Nathalie ist so beschäftigt, dass sie vom Wetter kaum etwas mitbekommt - bis in einem zugefrorenen See eine Leiche entdeckt wird! Schnell stellt sich heraus, dass es sich in Wahrheit um eine Schaufensterpuppe handelt. Wenig später wird eine weitere Puppe gefunden. Für Nathalie und Louise ein wirklich geschmackloser Streich. Doch dann erinnert sich der Barkeeper des »Black Feather«, dass es in seiner Kindheit einen ähnlichen Fall in seiner Heimatstadt Sheffield gegeben hat. Allerdings wurde dort nach mehreren Puppen schließlich eine echte Leiche aus dem See gezogen! Nathalie und Louise sind alarmiert - wird der nächste Fund ebenfalls ein Mordopfer sein?
Der Puppenmörder von Hunter's Grove ist der 17. Teil der amüsanten CosyCrime-Reihe Tee? Kaffee? Mord!
Und was soll ich sagen, was nicht schon gesagt wurde: Unterhaltsam mit gut harmonierenden Protagonisten, ein unblutiger und nur leicht spannender Kriminalfall, gewürzt mit einer Prise Unglaubwürdigkeit. Aber wen interessiert das? Wer es soweit geschafft hat und sich durch die 16. Vorgänger gehört hat (und ich bin mir sicher, dass es eher ein Hör- als ein Lesevergnügen ist), weiß worauf er sich einlässt. Und ja, hier habe ich auch fast die Tränendrüse betätigt. Da wird das gut funktionierende Team auseinander gerissen. Und auch wenn es adäquaten Ersatz gibt (Und ja, das Spielen mit Klischees kann so unterhaltsam sein ...), so glaube ich doch nicht, dass ... für einen längeren Zeitraum fehlen werden. Egal, da muss man durch.
Habe ich was vergessen? Ja, zwei Dinge, wobei es kaum Erwähnung finden muss, dass Vera Teltz wie üblich in Bestform ist und aus der Serie immer ein Hörvergnügen macht, egal wie abstrus die Handlung sein mag. Apropos Handlung: Ich fand sie durchaus amüsant und wurde mit dem Verdächtigen auch auf eine falsche Fährte gelockt. Die "Puppenmorde" und ihre Auflösung ... am Anfang schon irgendwie spannend, vor allem, weil man natürlich irgendwann auf eine echte Leiche wartet und die Auflösung ... passend.
Ein Highlight der Reihe.

Donnerstag, 20. März 2025

Cilla und Rolf Börjlind: Der Tag an dem die Hummer wiederkamen (Rezension)

Sieben Menschen suchen ihr Glück in einem kleinen schwedischen Dorf am Meer.
An einer abgelegenen Bucht an der Westküste Schwedens liegt ein Dorf mit dem sprechenden Namen Schattenseite. Da der Ort von hohen Bergen umgeben ist, erreicht ihn die Sonne nur alle fünf Jahre. Ein astronomisches Phänomen, das genau zum Zeitpunkt auftritt, als diese Geschichte spielt. Wir schreiben das Jahr 1960. Unberührt vom Lauf der Zeit scheint das Leben in Schattenseite seinen Weg zu gehen. Die sechs Freunde Märta, Malte, Gustav, Picasso, Inka und Columbus waren eigentlich schon immer hier. Doch wenn sie ehrlich sind, passiert nichts wirklich Aufregendes mehr, seit die Hummer vor Jahren – warum, weiß niemand so genau – die Bucht verlassen haben. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein geheimnisvoller junger Mann auftaucht und behauptet, sein Name sei Georg von Nichts ...

Cilla und Rolf Börjlind gelten als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Aus den 1980er Jahren sind die Filme der Jönsdonsliga bekannt, ebenso aus den Jahren von 1976 bis 2010 die Fernsehfilme über den Kommissar Martin Beck. Ihre Serie um Polizistin Olivia Rönning und Kommissar Tom Stilton wurde sehr erfolgreich für das ZDF verfilmt und war bisher mein einziger Berührungspunkt der beiden. Ich hatte zwar immer wieder vor DIE SPRINGFLUT (der erste Band mit Olivia Rönning und Tom Stilton) zu lesen bisher hat sich das jedoch noch nicht ergeben.
Mit DER TAG AN DEM DIE HUMMER WIEDERKAMEN ist nun kein Krimi sondern wird als Feel Good Roman vermarktet, also etwas ganz anderes. Und so trifft der Leser auf eine Gruppe skurriler Charaktere im kleinen Dorf Schattenseite. Beschaulich geht es zu und leider auch sehr langweilig. So ganz konnte mich die Geschichte nicht fesseln und auch die Protagonisten waren nicht sonderlich interessant dargestellt. Ganz nett und kurzweilig hätte es sein können, aber ich fand es streckenweise sehr langatmig, auch wenn es hin und wieder kuriose Ideen zum Schmunzeln gab ... Georg von Nichts (bzw. seine Entdeckung), die künstlerische Phalluswerkstatt ... der Grund warum Picasso Picasso heißt ... aber im Großen und Ganzen kann ich nicht sagen, dass ich wirklich etwas von Feel Good-Atmosphäre gespürt habe. Es plätschert so vor sich hin, es passiert wenig, so dass ich mich teilweise durch den doch sehr seitenstarken Wälzer (gut, es sind nur ein paar mehr als 400 Seiten, aber wenn man das Gefühl hat, dass die Geschichte nicht an Fahrt aufnimmt, kann das sehr sehr viel sein) quälen musste.
Ob die beiden Krimis schreiben können muss ich noch herausfinden, aber was dieses Buch anbelangt, so hätte ich auch damit leben können, hätten sie es nicht geschrieben oder hätte ich es nicht gelesen. Feel Good geht anders besser.

Mittwoch, 19. März 2025

Shannon Messenger: Keeper of the Lost Cities - Enthüllt (Rezension)

Bitte sei vorsichtig. Bitte sei glücklich. Und BITTE vergiss mich. So ist es für alle am besten.
Das sind die letzten Worte, die Keefe an Sophie schreibt, bevor er in die Verbotenen Städte flieht. Keefe will nicht gehen, doch er muss untertauchen. Es ist die einzige Möglichkeit, um seine Freunde in Sicherheit zu bringen und herauszufinden, wie er seine beängstigenden neuen Kräfte kontrollieren kann. Doch auf der Suche nach Antworten findet Keefe so viel mehr als nur ein Abenteuer im Reich der Menschen …

Enthüllt .... der 9,5. Teil der eigentlich sehr spannenden KEEPER OF THE LOST CITIES Serie. Und diesmal ist es ein Band nur für Keefe-Fans... aber man muss wohl ein echtes 100prozentiges Keefe-Fangirl sein um an dieser Geschichte wirklich gefallen zu finden. STERNENMOND (Band 9) konnte mich ja, wie alle Teile (die nicht auf ,5 enden) überzeugen, das war ein teil, wie er der Reihe würdig ist und auch typisch dafür ist. Spannung bis zum Ende. Nur, ENTHÜLLT bietet das nicht. Die Erklärung für Keefes verändertes Verhalten in Sternenmond und Kapitel 42 (aus STERNENMOND) aus seiner Sicht sind zwar interessant, aber so wirklich spannend wird es nicht und da die Erwartungen an die Serie schon hoch sind (auch wenn es nervlich echt hart ist, die einzelnen Bände durchzuhalten ohne ins Schwitzen zu geraten), so plätschert hier die Geschichte mehr oder weniger Höhepunktlos vor sich hin. Kurzweilig, weil kürzer als ein normaler KotLC-Band, aber leider auch weniger gut. Nicht so eine große Enttäuschung wie es Band 8,5 darstellte, aber ... man würde sich wünschen, die Ereignisse von Keefe in den Verbotenen Städten wären interessanter. Fast habe ich den Eindruck, dass es sich um ein zum Roman aufgebauschten Kapitel/Kurzgeschichte handelt. Ich würde ja sagen, dass sich das Lesen nicht lohnt (außer vielleicht für 100prozentige Keefefangirls, die einfach nur wie gewisse Alicorns HEEFE! KEEFE! KEEFE! denken/schreien und sich glücklich schätzen mehr über den sympathischen Kerl zu lesen), aber es gibt wieder, was Keefe erlebt hat während er verschwunden war. Und natürlich fiebert man dann erst Recht Band 10 entgegen, der hoffentlich dann die Reihe wieder so fortsetzt wie man es gewohnt ist.
Verständlich zwar auch, dass die Autorin die Wartezeit verkürzen wollte, aber gelungen ist ihr das nicht. Hätte sie einfach die Zeit für Band 10 genutzt, egal was sie als Ausrede nennen mag.

Ach ja ... die Sache mit dem Fallbär ist durchaus bekannter als Shannon Messenger es darstellt. Amie Kaufman muss also nicht befürchten, das Land (Australien) zu verlassen.

Dienstag, 18. März 2025

Benedict Jacka: Die Mörder von London (Rezension)

1965 wurde in England die Todesstrafe abgeschafft - es sei denn, man ist magisch begabt: Dann gilt sie noch heute. Doch warum konnte der Hellseher Alex Verus nicht vorhersehen, dass sie ihn treffen würde? Dabei hat er sich ja häufig genug Feinde im Rat der Magier gemacht. Ihm bleibt nur eine Woche Zeit, bis das Todesurteil vollstreckt werden soll. Eine Woche, um sich irgendwie aus der Sache rauszuwinden. Da hetzten ihm seine mächtigen Gegner auch noch ihre Killer auf den Hals. Zum Glück hat Alex Verbündete, auf die er sich verlassen kann - oder?
DIE MÖRDER VON LONDON ist das siebte Abenteuer von Alex Verus, und das hat es ganz schön in sich. Erst wird der Leser mit einer unglaublichen Nachricht konfrontiert (okay, Alex natürlich auch), und dann gibt es ein paar merkwürdige Begegnungen, und Mordanschläge. Alex muss sich etwas einfallen lassen um seine Freunde aus der Schusslinie zu bringen, aber das ist nicht so einfach wie gedacht ... und am Ende ... nun ein Fragezeichen am Anfang, ein Fragezeichen zum Schluss... wohin wird sich das nur entwickeln?

Montag, 17. März 2025

M. C. Beaton: Hamish Macbeth gerät ins Schwitzen (Rezension)

Wenn Reality-TV ein bisschen zu real wird ...
Das Dörfchen Lochdubh kennt kaum jemand im Rest des Landes. Jedenfalls, bis die bekannte Fernsehreporterin Crystal French in ihrem schicken Wagen ins Dorf rast. Hamish Macbeth drückt ihr prompt einen Strafzettel aufs Auge. Empört macht Crystal dem Police Constable mit einem Fernsehbericht über die Polizeiarbeit in den Highlands das Leben zur Hölle. Als sie auch noch alte Skandale für ihre neue und sehr erfolgreiche Show aufrollt, steht für Hamish fest: Die Frau muss man aufhalten! Dann tut es jemand. Und Crystal ist mausetot. Um herauszufinden, wer die neugierige Reporterin auf dem Gewissen hat, muss der lakonische Polizist Wege beschreiten, die er sich nie hätte vorstellen können ..

HAMISH MACBETH gerät ins Schwitzen ist der 17. Fall mit dem sympathischen Highland-Constable und einer der Besten der Reihe. Die Thematik ist typisch CosyCrime, nichts neues also und in verschiedenen Varianten bekannt. Hier wird das bekannte Thema durch die schottischen Highlands und ihre Bewohner verstärkt, so dass Hamish Macbeth-Charme versprüht wird. Neben den alten bekannten skurrilen Dorfbewohnern tauchen natürlich auch neue (Klischeebeladene und übertrieben dargestellte) Charaktere auf ... weibliche wie männliche, die das Leben des Dorfpolizisten erschweren ... und dann ist da noch die Verlobung seiner heimlichen Liebe... Dem Leser wird viel geboten, aber neben dem ganzen hin und her muss ich sagen, dass M. C. Beaton ein spannender Krimi gelungen ist, mit vielen Verwirrungen und Überraschungen. Hier zeigt sich eine gute Mischung aus Cosy und Krimi und am Ende fühlt man sich gut unterhalten. Mehr Ansprüche kann man an einen Roman dieses Genres nicht stellen und wie gesagt... es ist einer der besten, wenn nicht sogar der beste Teil der Reihe. REALIT-TV trifft CosyCrime und schottische Highlandmentalität ... Gute Unterhaltung (für Fans des Genres)

Samstag, 15. März 2025

Mal was anderes .... Buchgelaber ....

Der Blog existiert ja schon seit ein paar Jahren und hat durchaus die eine oder andere Veränderung erfahren. Ursprünglich als Werbeplattform für eine Schwul/Lesbische Lesereihe (heute würde man wohl LGBTQ... sagen) gedacht, wurde ein "normaler" Buchblog daraus, nachdem DIE ROSA COUCH langsam zu Grabe getragen wurde. 

Freitag, 14. März 2025

Helena Macrchmont: Achtsame Ermittlungen (Rezension)

In Bunburry läuten die Hochzeitsglocken! Doch die festliche Stimmung nimmt eine düstere Wendung, als das Haus von Rakesh Choudhury, dem angesehenen Besitzer des beliebten indischen Restaurants, von Vandalismus heimgesucht wird. Wer könnte so etwas Schreckliches getan haben? Die Polizei ermittelt, aber Hobbydetektiv Alfie McAlister glaubt, dass noch andere Eifersüchteleien und versteckter Groll im Spiel sind. Ist er der Einzige, der die Wahrheit herausfinden kann?
Achtsame Ermittlungen ist der 18. Teil der Bunburry-Reihe und im Vergleich zum etwas schwachen Vorgänger wieder gute Unterhaltung, wenn auch mit ernstem Unterton. Natpürlich gibt es auch witzige Szenen, da bleibt sich die Autorin treu und manches mag nach wie vor ins Übertriebene gezogen werden. Aber, wenn das Thema Rassismus angesprochen wird, dann wird es ernst und nichts wird in Lächerliche gezogen. Der Rest der Geschichte leidet aber nicht darunter und es mag erstaunen, wie gut sich ein ernste Thema in eine doch sehr gemütliche Geschichte einbinden lässt. Es gibt ein paar überraschende Wendungen, vor allem für diejenigen, welche die Reihe schon länger verfolgen. Ein Einstieg fällt zwar leicht, aber es ist natürlich viel interessanter die Beziehungen von Bunburrys Einwohnern von Anfang an zu verfolgen.
Seicht und kurzweilig, aber spannend. Ein Buch, das man schnell lesen kann und gleichzeitig ein bisschen für die Seele tut. Gehirnyoga, könnte man sagen. Und wenn sich die Beziehungen so weiter entwickelt wird ganz Bunburry anfangen zu ermitteln. Über Niveau muss man hier nicht sprechen, der Anspruch ist sehr gering daran, aber ... zum Abschalten vor dem Schlafengehen ist dieser unblutige Krimi (bzw. die ganze Reihe) auch für Weicheier zu empfehlen.

Donnerstag, 13. März 2025

Maëlle Desard: Die Schule der Mitternachtswelt 1 (Rezension)

Der fesselnde Auftakt eines Fantasyabenteuers rund um eine Schule für magische Wesen.
Der Halbvampir Simeon kennt bislang nur die Welt der Tagaktiven, der Menschen – und dort hatte er es mit seiner Sonnenallergie nicht leicht. Endlich besucht er die berühmte Schule der Mitternachtswelt, in der alle magischen Wesen gemeinsam unterrichtet werden. Doch schon am ersten Schultag erwartet Simeon ein echter Schock: Ausgerechnet in seine Klasse geht Eir, die einzige Werwölfin der Schule. Er ist misstrauisch, denn Vampire und Werwölfe sind schon seit Jahrhunderten verfeindet. Als sich rätselhafte Ereignisse häufen und immer mehr Schüler spurlos verschwinden, fällt der Verdacht auf Eir. Aber hat sie wirklich etwas damit zu tun? Und warum bleiben die Lehrer vollkommen untätig?
Um die Vermissten zu finden, ermitteln Simeon und seine Freunde auf eigene Faust. Dabei erfahren sie nicht nur ein überraschendes Geheimnis der Werwölfe. Sie kommen auch einer Intrige auf die Spur, die die Existenz der gesamten Mitternachtswelt gefährdet. Nur wenn sie alte Feindschaften überwinden und neue Verbündete finden, können sie die Schule und die magische Welt retten.

Mittwoch, 12. März 2025

Valentina Morelli: Kloster, Mord und Dolce Vita - Mord am Wegesrand (Hörbuch)(Rezension)

Das Kloster von Santa Caterina schließt seine Pforten - wenn auch nur für eine Woche. Eine hartnäckige Ungezieferplage zwingt die Schwestern zu einer Auszeit. Und so treten Isabella und die anderen mit Matteos Unterstützung eine Pilgerreise an, um ihre Kraft und innere Ruhe wiederzufinden. Doch der Weg nach Assisi ist gepflastert mit einer Leiche... 
Bettwanzen ... also verlassen Isabella und ihre Nonnen das Kloster von Santa Caterina und begeben sich auf Pilgerreise. Nun ... der Schauplatz ändert sich, aber sonst bleibt das Schema gleich... selbst Matteo fehlt nicht, auch wenn die Schwestern und der Carabiniere Matteo Unterstützung von einem Trüffelschwein und ein paar Eseln. Und so amüsant und heiter wie die anderen Teile, so kommt auch der 24. daher. MORD AM WEGESRAND als Hörbuch zu empfehlen wie alle anderen Teile, da es wirklich das Vergnügen steigert Vera Teltz zuzuhören. Kloster, Mord und Dolce Vita, das ist auf jeden Fall Vera Teltz. Da kommen Erinnerungen und Sehnsüchte auf ... alles schön Cosy (auch wenn man sich fragen darf ob die Serie wirklich geeignet ist Werbung für die Toskana zu machen ... so viel wie dort gemordet wird). Und muss ich wirklich wiederholen, was ich schon 23 Mal geschrieben habe? Gut, nicht jede Folge weiß wirklich zu überzeugen (aber es gibt ja Vera Teltz ... ich muss das mal so richtig betonen, denn ohne sie würde ich die Serie vermutlich schon längst ad acta gelegt haben ... kann aber auch an der Kürze liegen ... die Hörbücher sind mit knappen drei Stunden Länge kurzweiliges Vergnügen), aber diese gehört nicht dazu. Amüsant zu hören, unterhaltsam und nebenbei lernt man auch etwas über Franz von Assisi.

Dienstag, 11. März 2025

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Ein Spion kommt selten allein (Rezension)

Es ist ein ganz normaler, friedlicher Abend im Black Feather. Doch plötzlich stürmt eine Frau in den Pub, sieht Louise, drückt ihr ein Päckchen in die Hand und bricht dann zusammen - tot! Louise ist überrascht, denn sie kennt die Frau. Es ist ihre ehemalige Kollegin, die Agentin Glenda Brannigan. Nathalie und Louise haben kaum Zeit, sich von dem Schock zu erholen, da stürmt schon die nächste Frau herein und beschuldigt Nathalie, ihren Wagen in Brand gesetzt zu haben! Was ist nur los in Earlsraven? Hat es jemand auf die beiden Hobby-Detektivinnen abgesehen? Nathalie und Louise sind fest entschlossen, das herauszufinden...
EIN SPION KOMMT SELTEN ALLEIN, der 16. Fall für Natalie Ames und ihre Freunde. Der Titel mag einen Thriller erwarten lassen, aber wer die Serie kennt wird nicht damit rechnen, nicht einmal als Cosy Thriller, falls es dergleichen geben sollte. Auch hier ist alles so, wie man es kennt, auch wenn tatsächlich Spione eine Rolle spielen. Mehr über Louises Vergangenheit erfährt man aber immer noch (ihr ehemaliger Arbeitgeber bleibt nach wie vor so geheim, dass er keinen Namen hat). Und dann gibt es ja noch den Brandstifter, der Nathalie das Leben schwer macht. So bietet EIN SPION KOMMT SELTEN ALLEIN zwei Probleme, die gelöst werden müssen, aber das auf gewohnte Art.
Seichte Lektüre ohne allzu viel Nervenkitzel. Die Serie lebt durch die Charaktere, durch die fortlaufende Geschichte bekommt man eine Seifenoper in Buchformat. Alles wie immer eigentlich, hervorragend gelesen von Vera Teltz, die selbst aus dem banalsten Ereignis ein Hörvergnügen macht.
Am Anfang war ich ja nicht so begeistert von TEE? KAFFEE? MORD! aber inzwischen höre ich die Geschichten sehr gerne. Kein hoher Anspruch, aber unterhaltend, gut für nebenbei. Und das trifft bisher auf alle Folgen zu, auch wenn nicht alle gleich gut sind (Vergleichbar mit folgenstarken Serien).

Montag, 10. März 2025

Jupiter Phaeton: Der Thron der Magier (Rezension)

Der König der Magier ist tot.
Jetzt wollen die fünf mächtigsten Magierfamilien in England seine Nachfolge antreten. Mit Intrigen, Machtspielen und natürlich Magie versuchen sie sich den Thron zu sichern.
Unterdessen will Katleen die 20-jährige Tochter des toten Königs nichts von den Magiern wissen. Katleen hat sich geschworen, nie wieder einen Fuß in die Welt der Magier zu setzen, und erst als sie vom Tod ihres Vaters erfährt, beschließt sie, sich den Geistern ihrer Vergangenheit zu stellen. Allerdings ahnt sie nicht, dass diese Entscheidung ihr Leben und das Schicksal der Welt verändern wird.

DER THRON DER MAGIER braucht etwas, um in Fahrt zu gelangen, aber trotz einiger Schwächen handelt es sich um ein empfehlenswertes (Urban)Fantasybuch, dessen Fortsetzungen man gerne lesen wird. Jupiter (der höchste Gott der antiken Römer, auch wenn es sich hier um eine Autorin handelt) Phaeton (u. a. der Sohn des griechischen Gottes Helios, oder ein Pferd der griechischen Göttin Eos...) führt den Leser durch einen Kampf der Magier um natürlich) den Thron. Dabei erschafft sie eine eigene Welt, wählt als Schauplatz aber London, weil die andere Welt von den Magiern verlassen wurde. So treffen vertraute Umgebung auf Familien, aus einer anderen Welt, die der Magie mächtig sind. Und natürlich hat der Normalsterbliche keine Ahnung, und so soll es auch bleiben ... obwohl ... dunkle Schatten erscheinen am Horizont, Finsternis genannt. Vieles erinnert an klassische Fantasy, vieles wirkt neu. Aber trotz einiger langatmiger Szenen (vor allem wenn es um Dialoge geht) und einem sich etas hinziehender Beginn. Nachdem aber die wichtigsten Akteure eingeführt sind und die Protagonisten sich auf die Jagd nach dem Thron (oder anders gesagt, dem Bestehen einer Schnitzeljagd, äh Prüfung) machen wird es interessant. Und dann wird es spannend und unvorhersehbar. Denn nichts verläuft geradlinig und selbst Freunde und Brüder wenden sich gegeneinander, Feinde werden zu Verbündeten und auch der Leser erlebt Überraschungen am Laufenden Band. Dann nimmt der Roman an Fahrt zu.
Man mag vielleicht denken, dass es sich bei DER THRON DER MAGIER um eine einfache Schnitzeljagd handelt, sprich: Ein einfacher Plot. Aber so ist es nicht. Alte und Neue Prophezeiungen und deren Interpretationen sind nur einige der Hindernisse, auch auf menschlicher Seite ist nicht alles leicht.
Ich wurde gut unterhalten und ich freue mich auf die anderen beiden Teile der Trilogie. Fantasy aus Frankreich bekommt man sowieso selten zu lesen, aber das, was Jupiter Phaeton abliefert, kann sich sehen lassen. Freunde von (Urban)Fantasy sollten sich das nicht entgehen lassen.

Montagsfrage: (Wie) Nutzt Ihr ChatGPT beim Lesen oder Bloggen?

Freitag, 7. März 2025

Joël Dicker: Ein ungezähmtes Tier (Hörbuch)(Rezension)

2. Juli 2022: In Genf bereiten zwei Einbrecher den Überfall auf einen Juwelier vor. Doch dieser Raub ist alles andere als zufälliges Verbrechen ...
Fünf Tage zuvor plant Sophie Braun ein großes Fest anlässlich ihres 40. Geburtstags. Sie lebt mit ihrer Familie in einem großzügigen Haus am Genfer See, das Leben scheint ihr zuzulächeln. Aber die Idylle trügt. Denn ihr Ehemann ist offenbar in kriminelle Machenschaften verstrickt. Ihr Nachbar, ein vermeintlich untadeliger Polizist, spioniert die intimsten Winkel ihres Lebens aus. Und dann offeriert ihr ein Unbekannter ein Geschenk, das sie tief erschüttern wird.
Was verbirgt sich hinter der schillernden Fassade des privilegierten Paars? Und was verbindet sie mit dem raffinierten Juwelenraub?

EIN UNGEZÄHMTES TIER ist der zweite Roman von Joël Dicker, den ich gelesen habe.

Donnerstag, 6. März 2025

Elizabeth Peters: Das Rätsel der Mumie (Rezension)

England im 19. Jahrhundert: Amelia Peabody ist unverheiratet, kinderlos und – seit dem überraschenden Erbe ihres verschrobenen Wissenschaftlervaters – verdammt reich. Eine äußerst seltene Position für eine Frau im viktorianischen England, die ihr eine Flut von Heiratsanträgen und lästige Aufmerksamkeit entfernter Verwandter einbringt. Überdrüssig von dieser neuen Realität entscheidet Amelia, alles hinter sich zu lassen: Ihre Reise führt sie nach Ägypten, wo sie mysteriösen Mumien begegnet, die nachts nichts in ihrem Sarkophag zu halten scheint! Die zuständigen Wissenschaftler vor Ort sind am Ende ihres Lateins – wollen sich aber Partout nicht helfen lassen. Doch da haben sie nicht mit Amelia Peabody gerechnet …
DAS RÄTSEL DER MUMIE erschien 1975 und ist der erste Roman mit der Heldin Amelia Peabody, die später zu Peters berühmtesten Figur werden sollte. Damals war ich drei Jahre alt, aber auch später hatte ich kein großes Interesse an den Romanen von Elizabeth Peters, bzw. Barbara Louise Gross Mertz. Aber ... manchmal greift man dann doch mal zu einem Buch in einem öffentlichen Bücherschrank, einfach weil es da ist. Aber ich gebe zu, dass ich inzwischen auch einige positive Meinungen zu den Peabody-Romanen gehört habe. Also langer Rede kurzer Sinn ... ich habe angefangen mit der Serie. Anfangs bin ich nicht ganz warm geworden, Peobodys Vorgeschichte wurde sehr schnell abgehandelt, das hätte man auch in einem eigenen Buch unterbringen können. Ein netter historischer Roman mit durchaus exotischem Schauplatz, der jedoch etwas braucht bis er wirklich in Fahrt kommt... und die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern hat auch einige amüsante Aspekte (die Mumie u. a.), selbstironisch von Amelia Peabod selbst erzählt.
Peters versetzt den Leser gekonnt in die Vergangenheit und schafft dabei eine durchaus starke Frau, die weiß was sie will. Fiktion trifft auf Tatsachen und echte historische Persönlichkeiten treffen auf Peters Protagonisten. Ja, der Roman braucht etwas, aber sobald Peabody auf dem Weg nach Ägypten ist nimmt die Handlung an Fahrt auf und man mag gespannt sein wie es weiter geht. So ganz ohne Klischees geht es zwar nicht, aber in gewisser Weise liegt auch hier ein zeitloser Krimi vor, der auch heute noch gelesen werden kann und dabei zu unterhalten weiß.

Mittwoch, 5. März 2025

Andreas Dörr (Hrsg): 13 Urbane Legenden (Rezension)

In jedem Dorf, in jeder Stadt gibt es Geschichten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Jeder von uns kennt sie unter dem Namen »Urbane Legenden«. Es sind Geschichten, die man sich in lauen Sommernächten am Lagerfeuer erzählt und die von mysteriösen bis gruseligen paranormalen Begebenheiten handeln. Sind das aber wirklich nur Ammenmärchen? Oder steckt tatsächlich ein Körnchen Wahrheit in diesen alten Legenden? Freut euch nun auf spannende Geschichten, basierend auf den Sagen unserer Ahnen. 
Ich bin ein Freund von Anthologien, was ich oft und gerne wiederhole. Wo sonst kann man neue Autoren und Autorinnen entdecken und wenn eine Geschichte nicht gefällt ... nun das Ende ist abzusehen. Aber die meisten Anthologien bieten doch für jeden Geschmack etwas. Und ich erwarte nicht, dass ich 100 % befriedigt werde.

Dienstag, 4. März 2025

Heather Atkinson: Schatten über Alardyce House (Rezension)

Edinburgh, 1896. Die Familie Alardyce feiert die Verlobung von Robert, dem Erben des altehrwürdigen Alardyce House. Doch hinter den Mauern des prächtigen Anwesens lauert ein düsteres Geheimnis, denn Roberts leiblicher Vater war kein gewöhnlicher Mensch, sondern ein gefährlicher Dämon. Als plötzlich beunruhigende Berichte über Roberts Verhalten auftauchen, weckt es die Sorge seiner Mutter. Amy Alardyce befürchtet, dass diese im Zusammenhang mit der dämonischen Herkunft ihres Sohnes stehen und will ihn vor dem Bösen, das in ihm schlummern könnte, retten. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn während die Einwohner von Edinburgh Roberts Präsenz immer mehr fürchten, wächst die Kluft zwischen Robert und seinem Stiefvater Henry. Kann Amys Liebe zu ihrem Sohn das uralte Erbe besiegen oder wird die Familie Alardyce an den dämonischen Abgründen ihrer Vergangenheit zerbrechen?

Montag, 3. März 2025

Valentina Morelli: Kloster, Mord und Dolce Vita - Der Fluch des Glockenturms (Hörbuch)(Rezension)

Seltsame Vorkommnisse im Kloster von Santa Caterina: Ständig läuten die Kirchenglocken inmitten der Nacht. Ist dies der Geist der verstorbenen Schwester Raffaella? Eines Nachts wird Isabella von einem Schrei geweckt. Sie eilt nach draußen und findet eine Leiche vor dem Turm - allem Anschein nach heruntergefallen und in die Tiefe gestürzt! Isabella und Carabiniere Matteo machen sich auf die Suche nach dem Geheimnis des Glockenturms. Isabella ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt...
Der Fluch des Glockenturms ist der 23. Fall, den Isabella und Mateo lösen müssen. Und es fällt mir schwer etwas zu sagen, zumindest nichts, was ich nicht schon gesagt habe. Es ist Teil 23 der Reihe Kloster, Mord und Dolce Vita und locker leicht erzählt wie immer. Ein bisschen vorhersehbar und trotzdem spannend, und gut in Szene gesetzt von Chris Nonnast. Lesen würde ich die Reihe nicht, aber die Sprecherin macht für mich die Reihe zum Hörvergnügen. Seicht und unterhaltsam, manchmal braucht man das und so bekommt man eine nette Berieselung für die Ohren, so dass man sich in die Toskana wünscht (aber vielleicht ohne Mord). Fans der Reihe bekommen was sie erwarten, wer gerne in die Reihe hineinschnuppern will kann das gerne tun. Ein Einstieg ist immer möglich und da der Tod von Schwester Raffaella schon lange zurück liegt gibt es genug Hinweise auf damals, so dass auch das Gedächtnis alter Hasen aufgefrischt wird. Und was die Handlung anbelangt ... im Rahmen der Serie ein kleines Highlight.

Montagsfrage: Habt Ihr einen Lieblingsklassiker?