Mittwoch, 30. April 2025

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Sister Sallys letztes Halleluja (Hörbuch)(Rezension)

Nathalie möchte ihr Pub und Hotel erweitern. Die Bauarbeiten dafür gehen gut voran - bis eines Morgens eine Nonne tot auf der Baustelle liegt! Als wäre das nicht schon rätselhaft genug, erklärt die Gerichtsmedizinerin: Das Opfer ist aus mindestens hundert Metern Höhe zu Boden gestürzt. Aber dann müsste sie ja vom Himmel gefallen sein! Schließlich steht in ganz Earlsraven kein so hohes Gebäude. Um mehr über die verstorbene Sister Sally zu erfahren, schleusen Nathalie und Louise jemanden in den Nonnen-Gesangschor "Heavenly Voices" ein. Nicht ahnend, dass die Stimmung dort keineswegs fromm, sondern vielmehr mörderisch ist ...
Sister Sallys letztes Halleluja, Band 19 der übertriebenen, aber beschaulichen und amüsanten CosyCrime-Reihe Tee? Kaffee? Mord!. Und alles ist so wie man es kennt (und liebt) auch wenn es vielleicht doch etwas heftig ist, wenn man der Beschreibung (oder der fehlenden Beschreibung) der toten Nonne lauscht. Und natürlich muss ich die Folge, wie die Vorgänger auch, als Hörbuch hören, denn Vera Teltz ist immer wieder ein Vergnügen. Bei ihrer Stimme und Interpretation von Situation und Charakteren ist die Handlung schon fast egal. Kurz gesagt: Leichte Unterhaltung für zwischendurch. Und natürlich ist es witzig alle Bände von Beginn zu kennen, aber ein Einstieg zwischendurch fällt nicht schwer. Und als Alternative zu dem, was so im TV gezeigt wird (Streamingdienste sind da nicht ausgenommen) kann das auch dienen. Liebenswerte Protagonistinnen (und der eine oder andere Protagonist spielt auch eine Rolle, aber der Großteil der Clique um Natalie Ames sind weiblich ... nur eine Randbemerkung, die mir auch nur aufgefallen ist, weil man ja so gerne gendert...). Freunde der Serie werden sich amüsieren, Neueinsteiger werden sich vielleicht über die Realitätsnähe wundern (bzw. dessen Fehlen), aber man kann sich darauf Einlassen. Und wie gesagt ... alleine schon wegen Vera Teltz ist das Hörbuch zu empfehlen.
Noch ein paar Worte zur Handlung? Spannend am Anfang, danach vorhersehbar ... eigentlich wie immer. Aber ... zumindest geht es mir so ... ich höre die Reihe schon lange nicht mehr wegen des Krimianteils, ich Vergnüge mich einfach mit den Bewohnern von Earlsraven.

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Dienstag, 29. April 2025

Benedict Jacka: Die Verdammten von London (Rezension)

Der Hellseher Alex Verus und die Lebensmagierin Anne sind endlich ein Paar. Sie könnten glücklich sein, doch dann werden sie von der Vergangenheit eingeholt. Der Rat der Weißmagier macht Anne für die Ermordung mehrerer Ratswächter verantwortlich, die bei dem Ausbruch des Schwarzmagiers Morden aus dem Gefängnis umgekommen sind. Alex würde das natürlich nie zugeben, allerdings hat der Rat Recht. Kurz bevor dessen Schergen Anne ergreifen können, werden sowohl sie als auch Alex von mehreren Schwarzmagiern entführt. Gefoltert und versklavt stellt sich Alex endlich einer Wahl, der er bislang immer ausgewichen ist: Kann er als einer der Guten seine Freunde und sich beschützen? Oder ist er zum Bösen verdammt?
DIE VERDAMMTEN VON LONDON ist der 10. Teil der Alex Verus Reihe und in meinen Augen bisher der schlechteste, wobei das abwertender klingt als es ist. Im Vergleich zu anderen Alex Verus-Romanen war ich nicht so ganz begeistert, aber wenn ich einen allgemeinen Vergleich wagen müsste, dann schneidet der Roman durchaus gut ab.

Montag, 28. April 2025

Montagsfrage: Welche Bücher, die in Deutschland spielen, könnt Ihr empfehlen?

Michael Crichton: Endstation (Rezension)

Harry Benson leidet unter unkontrollierbaren Aggressionen. Er wird in eine Klinik eingeliefert und unterzieht sich einer Operation, bei der ihm ferngesteuerte Elektroden ins Gehirn implantiert werden. Doch Benson findet heraus, wie er die Impulse selbst steuern kann, und flieht aus dem Krankenhaus. Ein Psychopath ist unterwegs in Los Angeles, und sein Vorhaben ist tödlich.
Michael Crichton konnte gute Science-Thriller schreiben und mit Jurassic Park ist er wohl jedem ein Begriff, aber auch an EMERGENC ROOM war er nicht unerheblich beteiligt. Er war und ist ein Autor, den ich sehr gerne gelesen habe (und noch lese, da ich nicht alles von ihm kenne, das er geschrieben hat), auch wenn nicht alles meinen Geschmack traf. ENDSTATION erschien bereits Anfang der 1970er Jahre, und mag heute vielleicht etwas altmodisch anmuten. Andererseits macht das auch den Reiz aus, sieht man, was damals gedacht wurde und wie man heute denkt. Und wie weit sich die Computertechnik und die Medizin seit damals verändert hat. Das ist auch die Stärke des Buchs. Harr Benson ist ein charismatischer Charakter, der allerdings auch unberechenbar ist, was den Reiz dieser Figur ausmacht. Die anderen Protagonisten dagegen wirken etwas oberflächlich und austauschbar. Aber auch in anderen Romanen Crichtons zeigt sich, dass sein Interesse mehr an der Wissenschaft als an den Charakteren liegt. Und dennoch sorgt er für Spannung, auch wenn er sich viel Zeit mit Vorgeplänkel auseinandersetzt, was allerdings nicht langweilig oder belehrend wirkt, sondern sehr interessant. Was ich allerdings etwas schade fand, war das Ende, das etwas unspektakulär war und sehr schnell. Dabei hätte der Charakter Harry Benson meiner Ansicht nach durchaus Potential gehabt als größerer Psychopath dargestellt zu werden und heute die gleiche Bedeutung haben können, wie Hannibal Lecter. So stellt der Roman und seine Hauptperson nicht mehr als eine Fußnote dar, die in Vergessenheit geraten ist. Schade eigentlich, denn trotz einiger Schwächen in Charakterdesign und Handlungsaufbau stellt ENDSTATION auch heute noch einen Thriller dar, den man lesen kann sich gut unterhalten lässt und ein bisschen in der Vergangenheit der Wissenschaft/Computertechnologie schwelgen.
 
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Freitag, 25. April 2025

Ray Bradbury: Das Böse kommt auf leisen Sohlen (Rezension)

„By the pricking of my thumbs, Something wicked this way comes.“
---MacBeth, William Shakespeare
Eines Nachts kommt heimlich und verstohlen ein Jahrmarkt in eine kleine Stadt in Illinois und schlägt seine Zelte auf. William "Bill" Halloway und James "Jim" Nightshade, zwei Jungs aus der Stadt, spüren als Erste, dass mit dem Jahrmarkt etwas nicht geheuer ist. Sie entdecken das dunkle Geheimnis eines Karussells, das auf zerstörerische Weise in das Leben der Fahrgäste eingreift. Ihre Entdeckung bleibt nicht unbemerkt: Auf leisen Sohlen, aber unerbittlich werden die Jungen vom Bösen verfolgt und in die Enge getrieben.

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Mittwoch, 23. April 2025

Viveca Sten: Tödlicher Mittsommer (Rezension)

An einem heißen Julimorgen wird eine männliche Leiche am Weststrand von Sandhamn im Stockholmer Schärengarten angespült. Eine Woche später findet man ganz in der Nähe eine brutal ermordete Frau. Kommissar Thomas Andreasson von der Polizeidienststelle Nacka übernimmt den rätselhaften Fall.
Anhaltspunkte sind rar und die Fragen häufen sich: Was verband die Toten mit der Insel? Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich hinter der idyllischen Fassade des kleinen Ortes? Gequält vom Verlust seiner neugeborenen Tochter und einer gescheiterten Ehe, stürzt sich Thomas in die Ermittlungen. Unerwartete Unterstützung erhält er von seiner Jugendfreundin Nora Linde, die den Sommer mit ihrer Familie auf Sandhamn verbringt.
Ein Mörder geht in dem beliebten Ferienort um und der Druck auf die Polizei wächst. Thomas Andreasson muss den Täter schnell finden, bevor es ein weiteres Opfer gibt.

Dienstag, 22. April 2025

C. S. Harris: Die Verbrechen von Morton House (Rezension)

London, 1813. Sebastian St. Cyr, Viscount Devlin kennt die dunklen Seiten der Stadt besser als jeder andere, doch von dem Leichenfund in einem behelfsmäßigem Grab bei einer verlassenen Fabrik ist sogar er schockiert. Es handelt sich um einen 15-jährigen Jungen, der vor seinem Tod brutal gefoltert wurde. Benji Thatcher war eines der vielen obdachlosen Kinder in London und seine einzige Angehörige, die jüngere Schwester, wird ebenfalls vermisst. Niemand in der Stadt scheint sich für das Schicksal von zwei Straßenkindern zu interessieren, doch Sebastian ist fest entschlossen, den grausamen Mörder nicht ungestraft davonkommen zu lassen.
Als der adelige Detektiv zu ermitteln beginnt, stößt er schnell auf eine ganze Reihe von verschwundenen Kindern und Sebastian wird in eine mysteriöse, sadistische Welt hineingezogen. Er verfolgt die düstere Spur von den Schatten der Londoner Straßen bis in die glitzernden Vergnügungsstätten der Aristokratie und kommt zu dem erschreckenden Schluss, dass jemand aus der Oberschicht Jagd auf die Schwächsten der Gesellschaft macht. Verdächtigungen gibt es genug, die zum Teil sogar in Sebastians eigene Familie führen. Kann er es unter Einsatz seines guten Rufs und seines Lebens schaffen, weitere Unschuldige zu schützen und den Täter zu stellen?

Donnerstag, 17. April 2025

Camilla Läckberg/Henrik Fexeus: Schwarzwasser(Hörbuch)(Rezension)

Der schwedische Justizminister wird bedroht. Zur selben Zeit wird in den Stockholmer U-Bahn-Tunneln ein Haufen menschlicher Knochen gefunden. Das Skelett gehört einem hochrangigen Finanzier. Mina Dabiri und ihr Team beginnen nach Zusammenhängen zu suchen und ziehen den Mentalisten Vincent Walder zur Hilfe. Die Uhr tickt. Doch für Vincent, der mit Bedrohungen gegen seine Familie zu kämpfen hat, macht es den Anschein, als würde die ganze Welt auf ihn zurasen. Durch einen weiteren Knochenfund in den U-Bahn-Tunneln wird das Team endgültig auf die Probe gestellt - was geht in den Tiefen Stockholms vor sich? Und wer ist hinter dem Minister her? Für Mina und Vincent ein Wettlauf gegen die Zeit...

Mittwoch, 16. April 2025

Gianpietro Montana: Die Tote von Anglona (Rezension)

In der Stille einer Kirche stolpert der süditalienische Auswanderersohn Achim Crocco über das Geheimnis einer Toten und taucht in eine Welt ein, die seine Vergangenheit aufwühlt. Er ist gezwungen, sich seiner eigenen Geschichte zu stellen – einer Geschichte von Verlust, Identität und der Suche nach Zugehörigkeit. In den Echos der alten Kirche findet Achim nicht nur die Spuren seines Vaters, sondern auch die Pfade zu seiner eigenen Wahrheit. Eine Hommage an diejenigen, die zwischen zwei Welten leben und die Schönheit in der Konfrontation mit dem Unbekannten finden.
Was anfängt wie ein Krimi entwickelt sich zu einer Auswanderergeschichte über das Entdecken und das Zurücklassen der eigenen Wurzeln. Protagonist Achim Grocco entdeckt die Ursprünge seines Vaters, ergründet die eigenen Familiengeheimnisse und die einer ganzen Region, die typisch italienisch ist und doch mit Deutschland verbunden ist. Und dabei ist es ein Gebiet, das eher unbekannt ist. Ich musste auch zugeben dass ich zwar als Kind oft an den Küsten Italiens meine Ferien verbracht habe, aber von der Basilikata noch nie gehört habe.

Montag, 14. April 2025

Dieter Pueschel: Der Tod des Wilderers (Rezension)

Bruno Wilderer ist der ungekrönte Supermarktkönig östlich von München. Rund um Anzing kennt jedes Kind mindestens einen seiner Edeka-Märkte, und als nobler Vereinssponsor und bajuwarischer Lokalpolitiker sonnt er sich in Ansehen und Ruhm. Sein plötzliches Verschwinden und der Verdacht auf ein Verbrechen rufen das BKA in Person von Hauptkommissar Kopta und seinem Assistenten Tergau auf den Plan. Ihre ersten Ermittlungen vor Ort zeigen schnell, dass Wilderer sich bei seinem Aufstieg viele Feinde gemacht hat und dabei selber bereit war, buchstäblich über Leichen zu gehen. Hinter der massiven Mauer des Schweigens, auf die die Ermittler vor Ort treffen, entdecken sie zwar einige Motive und Tatverdächtige, aber keine Spur des Verschwundenen. Als ein Erpresserschreiben eintrifft, wird klar, dass Bruno Wilderers Zeit abläuft. Um die letzte Chance zu nutzen, doch noch Licht ins Dunkel zu bringen und Wilderers Leben zu retten, muss Kopta zu ungewöhnlichen Methoden greifen und er gerät persönlich viel tiefer in den Fall, als ihm lieb ist.

Freitag, 11. April 2025

Elizabeth Peters: Der Mumienschrein (Rezension)

Amelia Peabody unternimmt mit ihrer Familie eine Ausgrabungsexpedition nach Ägypten. Von Anfang an steht die Reise unter einem unheilvollen Stern. Zuerst finden sie einen Antiquitätenhändler erhängt auf, dann wird ihr Zimmer durchsucht und schließlich tauchen an der Ausgrabungsstätte finstere Gestalten auf. So werden sie unfreiwillig in das unheimliche Geschehen rund um sie hineingezogen.
DER MUMIENSCHREIN ist der dritte Band der Amelia Peobody-Krimis (den zweiten Teil habe ich noch nicht gelesen, ich muss ihn erst einmal in die Hände bekommen, wie auch die restlichen Bücher). Durchaus unterhaltsam, spannend und humorvoll kann man sagen. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen und ich wurde auf kurzweilige Art unterhalten. Das Ende war irgendwie vorhersehbar (und dann doch anders, aber die Möglichkeiten waren begrenzt ... fast als ob man mit der Betonpfeilerfabrik darauf aufmerksam gemacht wurde), das hat dem Lesespaß aber nicht geschadet. Die Superkatzen Bastet und der kleine Löwe waren unterhaltsam und wären vermutlich in einem Disneyfilm liebenswerte Sidekicks. Nervig hingegen war Ramses, der Sohn Peabodys und Emmerson. Gerade mal fünf Jahre alt hat er doch viele Freiheiten, die man einem Kind diesen Alters wohl nicht erlauben würde, zudem drückt er sich sehr gewählt aus, wäre da sein Sprachfehler nicht (der leider sehr nervig zu lesen ist ...). Mag Ramses auch eine bedeutende Rolle in dieser Geschichte spielen, sein Charakter ist doch eher unpassend für ein fünfjähriges Kind. Aber ich bin gespannt wie er sich weiter entwickelt (und hoffe natürlich, dass er nicht so nervig bleibt wie er gerade den Eindruck erweckt). Aber ... sieht man von diesem nervigen Kerl ab wird ein unterhaltsamer Ägyptenkrimi geboten.

Donnerstag, 10. April 2025

Benedict Jacka: Der Geist von London (Rezension)

Die Weißmagier und die Schwarzmagier Englands stehen sich unversöhnlich gegenüber. Ein übernatürlicher Bürgerkrieg scheint unausweichlich. Der Hellseher Alex Verus tut sein Bestes, um das zu verhindern, während andere Mitglieder des Rats der Weißmagie genau das herbeizusehnen scheinen. Einig ist man sich nur, dass man den Anführer der Schwarzmagier – Alex' ehemaligen Mentor Richard Drakh – beseitigen muss. Die Wächter stellen ihm eine Falle. Doch Alex ist sich nicht sicher, wer wirklich die Fäden in der Hand hält. Dabei hat der Hellseher ein noch viel drängenderes Problem: Seine Freundin Anne hatte mit einem Ringgeist Kontakt und könnte von diesem besessen sein. Und dann wäre nicht nur sie in größter Gefahr, sondern auch alle, die sie liebt.
Dass Benedict Jacka mit seinen ALEX VERUS-Büchern unterhalten kann, ist mir ja inzwischen nichts Neues. Aber es ist auch immer wieder erstaunlich, wie der Autor seine Leser überraschen kann. Ich mag Alex Verus und seine Freunde (und auch seine Feinde haben mehr Facetten, als man denken mag, was sie umso interessanter macht ... und man muss auch nicht alle hassen). DER GEIST VON LONDON, ist bereits der neunte Band der Serie, und es geht richtig zur Sache. Einige Charaktere (Luna!) haben eher wenige Auftritte, andere dagegen dürfen glänzen (Anne). Und dann glaubt man natürlich zu wissen wie der Autor tickt. Langsam nähert man sich dem Höhepunkt, so glaubt man, und Richard Drakh wird endlich in seine Schranken gewiesen, auch wenn man weiß, dass das nicht der Fall sein wird, aber es gibt dann doch die eine oder andere Überraschung und das Aufeinandertreffen mit Drakh ist dann nur einer der Höhepunkte, denn das Ende des Romans ist damit noch nicht erreicht, hat da nicht noch jemand anderer ein Wörtchen mitzureden (ein Dschinn ....). Actionreich, spannend, unerwartet ... und durchaus witzig. So wie man Alex Verus kennt. Langeweile scheint hier ein Fremdwort zu sein, auch wenn ich es schade finde, dass der Autor sich hier sehr stark auf Verus und Anne konzentriert, auch wenn es noch so viele andere interessante Charaktere gibt. Zwar tauchen alle wichtigen Personen aus den vergangenen Büchern mehr oder weniger oft auf, aber es ist schon schade, dass der eine oder andere (Sonder) fast in der Versenkung verschwindet. Aber das sind wohl auch persönliche Vorlieben meinerseits, die hier eine Rolle spielen.
Lasse ich diese beiseite kann ich sagen, dass ich wieder gut unterhalten wurde und mich auf den nächsten Band freue. Ich bin gespannt, wie die Sache mit den Schwarzmagiern noch lösen lässt, bzw. welches Schicksal Richard, Morden, Rachel/Deleo ... erleiden werden.
URBAN FANTASY die man lesen muss (also nicht unbedingt indem man mit Band neun beginnt ...) 


Mittwoch, 9. April 2025

Derek Landy: Skulduggery Pleasant- Passage der Totenbeschwörer

Wieder einmal müssen Skulduggery und Walküre die Menschheit retten. Oder besser: die Hälfte der Menschheit. Denn die Totenbeschwörer haben endlich ihren Todbringer gefunden, der ihnen allen das ewige Leben bescheren soll. Doch für diesen besonderen Zauber braucht der Todbringer sehr viel Energie. Magische Energie, die er nur durch den Tod von – sagen wir – 3,5 Milliarden Menschen gewinnen kann.
Ganz klar, dass Skulduggery und Walküre sofort zur Stelle sind, um das zu verhindern. Aber da bekommen sie Gegenwind von ganz unerwarteten Seite ...

PASSAGE DER TOTENBESCHWÖRER ist der 6. Teil der ungewöhnlichen UrbanFantasy-Reihe Skulduggery Pleasant. Und es ist ein Vergnügen dieses Buch zu lesen. Die Charaktere sind so schön skurril, sowohl die "Guten" als auch die "Bösen". So richtig ernst kann man die Geschichte nicht nehmen, was aber auch den Spaßeffekt erhöht. Und doch bleibt es spannend, wenn Melancholia (alleine schon die Namen sind ein Highlight ... ) versucht Walküre zu töten (umgekehrt passiert das nie, da ist eher das Gegenteil der Fall ... eine komische Welt in die Derek Landy seine Leser verfrachtet): Die Dialoge sind ... köstlich. Niemand würde so reden oder handeln, aber das ist Fantasy, die sich nicht ernst nimmt, ohne dabei lächerlich zu wirken (trotz Personen, die Melancholia heißen ... oder Grässlich, wenn wir schon dabei sind). Und so ganz unrealistisch wird es auch nicht. Gerade Walküres Probleme mit den Jungs sind, sieht man davon ab, dass es sich nicht um gewöhnliche Menschen handelt, nachvollziehbar.
Wer die vorangegangenen Bände mochte, wird auch diesen mögen, und wer unsinnige (aber doch spannende) UrbanFantasy mag (ignorieren wir dabei auch gerne, dass es sich um Kinderbücher handelt), der sollte sich Band eins schnappen und in die furchtbare Welt von Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh tauchen. Und ja, da sind die komischen Namen wieder ... und es gibt noch viel viel mehr.
Ärgerlich fand ich nur, dass es einen fiesen Cliffhanger gibt. Worte, die doch sehr unheilschwanger daherkommen, wenn ein Reporter ... LESEN!!!!

Dienstag, 8. April 2025

Liza Grimm: Eislotus (Rezension)

In Naras Welt beherrschen die Menschen die Magie der Elemente, indem sie sich an ein Seelenbuch binden. Nach ihrem Tod geht ihre Seele in das Buch ein und vergrößert dessen Macht. Diese sagenumwobene Technik beherrschen einzig die Buchbinder, die deshalb die am stärksten umkämpfte Ressource sind. Damit die Welt sich im Kampf um sie nicht selbst zugrunde richtet, wurde nach dem großen Krieg das Ritual des Lichts etabliert. Ein großes Spektakel, in dem entschieden wird, wer die Buchbinder und damit die wichtigste Ressource der Welt nach Hause bringen darf. Hierfür schicken die größten Städte ihre Elementgesandten in die Akademie, in der harte Wettkämpfe darüber entscheiden, wer sich letztendlich dem Ritual des Lichts stellt. Nara kommt als eine Elementgesandte des Wassers an die Akademie – ihr Ziel: den Sieg und damit nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch die kostbaren Buchbinder erringen, um ihre Heimat vor dem Ruin zu retten. Denn bei ihr Zuhause werden die Elementgebundenen immer seltener und die Menschen fliehen aus der Stadt aus Eis, die einst ein funkelndes Hafenjuwel war. Doch während Nara um die Zukunft ihrer Heimat kämpft, stellt sich heraus, dass weitaus mehr auf dem Spiel steht ...

Montag, 7. April 2025

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Die gestohlene Braut (Hörbuch)(Rezension)

Es soll die Hochzeit des Jahres werden: Die Erbin der bekannten Bäckereikette "Sweet Paradise" Bronwyn Tremont will einen erfolgreichen Jungunternehmer heiraten, der mit einem Internetdienst sehr, sehr reich geworden ist. Und Nathalie soll die Feier ausrichten. Alle Vorbereitungen laufen auf Hochtouren - bis auf einmal die Braut verschwunden ist! Kurz darauf fordert der Entführer ein Lösegeld in Millionenhöhe. Alle sind geschockt, vor allem weil die Familie nicht über ein solches Vermögen verfügt und das Lösegeld den Ruin für "Sweet Paradise" bedeuten würde. Es gibt unter den Anwesenden allerdings einen, der die Summe zur Verfügung hätte: der Bräutigam. Doch dieser macht keine Anstalten, seine Braut zu befreien...

Freitag, 4. April 2025

Valentina Morelli: Kloster, Mord und Dolce Vita - Ein Kloster voller Diebe (Hörbuch)(Rezension)

Das Kloster beherbergt eine Gruppe schwer erziehbarer Jugendlicher, die damit einer drohenden Zeit im Jugendgefängnis entgehen. Denn Schwester Isabella glaubt fest an eine zweite Chance und freut sich darauf, die Jugendlichen unter ihre Fittiche zu nehmen. Allerdings stößt dies nicht bei allen in Santa Caterina auf Gegenliebe. Ganz besonders Bürgermeister Lenzi hat ein Problem damit. Als dann auch noch eine Reihe von Diebstählen das Dorf heimsucht, scheinen die Schuldigen schnell gefunden ... EIN KLOSTER VOLLER DIEBE ... die 25. Folge der amüsanten Klosterkrimiserie KLOSTER,MORD UND DOLCE VITA kam mir sehr kurzweilig vor, kurzweiliger noch als es sonst der Fall ist. Und ja, die Hörbücher sind nicht besonders lang, aber dieses flog nur so dahin, obwohl es nicht kürzer ist als alle anderen. Aber die Geschichte war einfach nur ... ich weiß ich wiederhole mich ... kurzweilig. Die Handlung ist (natürlich wegen der sympathischen Klosterbewohner, dem Carabiniere und dem weniger sympathischen Bürgermeister mit seinen Finanzproblemen) interessant, es wird mit Vorurteilen gespielt, auf sehr liebevolle Weise, und die Aufklärung der Diebstähle ist, soviel erlaube ich mir zu verraten, überraschend. Es geht sehr cosy zu, DOLCE VITA wird hier groß geschrieben und Mord ... nun, es kann nicht immer gemordet werden.
Mir hat diese Folge wirklich gut gefallen. Ja, mag sein, dass die Handlung nur fröhlich vor sich hin plätscherte und vielleicht auch ein bisschen zu cosy war, aber Valentina Morelli (und natürlich Vera Teltz, die das Buch wieder einmal hervorragend in ein gern gehörtes Vergnügen verwandelt) lässt keine Langeweile aufkommen. Ein Hörbuch für die Seele (damit sie einfach mal so vor sich hin baumeln kann)

Donnerstag, 3. April 2025

M. C. Beaton: Agatha Raisin und die tote Gärtnerin (Rezension)

Home Sweet Home. Als Agatha Raisin nach einer anstrengenden Weltreise ihr Cotswolds-Cottage betritt, ist sie heilfroh, endlich wieder zu Hause zu sein. Die Freude währt allerdings nicht lange, denn in Agathas Abwesenheit hat ihr attraktiver Nachbar James doch tatsächlich mit einer anderen Frau angebandelt! Mary Fortune heißt das blutjunge Ding, das leidenschaftlich gern gärtnert - ganz im Gegensatz zu Agatha. Trotzdem ist diese sich sicher, die unliebsame Konkurrentin in der bevorstehenden Gartenschau zu übertrumpfen. Doch dazu kommt es erst gar nicht, denn ausgerechnet Agatha stolpert eines Nachts über Marys Leiche - und die steckt kopfüber in einem Blumenkübel.
AGATHA RAISIN UND DIE TOTE GÄRTNERIN ist der dritte Fall, der seltsamen Hobbydetektivin, die auf durchaus amüsante weise (für den Leser) durch ihr Leben stolpert... Und das macht für mich auch den Reiz dieser Serie aus. Agatha ist anders als Hamish, was gut ist, denn auch wenn beide Cosy Crimes sind, so steht bei Hamish Macbeth der Krimiaspekt im Vordergrund während bei Agatha Raisin eher das Dorfleben wichtiger ist. Aber beide gefallen mir sehr gut. Und es ist ja nicht so, dass Agatha keine Mordfälle löst ... was natürlich auch hier der Fall ist.

Mittwoch, 2. April 2025

Annette Marie: Dämonenmagie und ein Martini (Rezension)

Als ich meinen Job als Barkeeperin in einer magischen Gilde antrat, wusste ich überhaupt nichts über Magie. Inzwischen bin ich praktisch Expertin für die verschiedenen Magieklassen, doch da ist eine, über die niemand spricht: Dämonica.
Wie sich herausstellt, gibt es dafür einen guten Grund.
Meine eigene Gilde ist absolut dämonenfrei, doch jetzt läuft ein Dämon frei herum. Sogar knallharte Kampfmagier sind ihm hoffnungslos unterlegen. Und das ist noch nicht alles: das Monster, das sie verfolgen, versteckt sich nicht. Es flieht nicht. Es tötet nicht wahllos. Der Dämon ist selbst auf der Jagd. Und in einer Stadt voller Mythiker sucht er nach noch tödlicherer Beute …

DÄMONENMAGIE UND EIN MARTINI ist der vierte Teil von Annette Maries unterhaltsamen UrbanFantasy-Reihe Guild Codex: Spellbound und der actionreichste. Sympathische Charaktere, witzige Wortgefechte, heiße Kerle ... all das wird geboten. Daneben geheimnisvolle (heiße) Kerle, überraschende Enthüllungen und Wendungen und .... keinen Sex. Der würde auch stören, denn es kommt richtig zur Sache, was die Action anbelangt und da scheint ein Dämon eher das kleinere Übel zu sein.
DÄMONENMAGIE UND EIN MARTINI hat mich von der ersten Seite an gefesselt, ich wurde sofort in die Action hineingeworfen und es machte sehr viel Spaß Tori und ihren Freunden bei der Dämonenjagd zu begleiten. Der bekannte Humor bleibt aber auch nicht auf der Strecke, für ein witziges Wortgefecht oder eine peinliche Szene scheint immer Zeit zu sein. Und das schadet dem Gesamtbild des Romans in keiner Weise. Erstaunlicherweise muss ich auch sagen, dass die Charakterentwicklung trotz all der Jagdszenen und Auseinandersetzungen nicht auf der Strecke bleiben und vor allem Tori als auch Ezra tief in ihre Seele blicken lassen (wenn man bedenkt, dass Tori die Erzählerin ist, ist es erstaunlich, dass sie sich nicht nur auf ihre eigenen Gefühle und Geheimnisse beschränkt).
Also .... kur gesagt: DÄMONENMAGIE UND EIN MARTINI muss sich nicht hinter den Vorgängern verstecken. Mag ZWEI HEXEN UND EIN WHISKEY spannender gewesen sein, so ist dieser actionreicher (und nur deswegen weniger spannend, weil man weiß, dass Dämonen gegen die Magier der CROW AND HAMMER GILDE chancenlos ist ... jedenfalls ist es das, was man als Leser glaubt, bzw. glauben will). Lesen sollte man aber die gesamte Reihe. das ist FUN! FUN! FUN!

Dienstag, 1. April 2025

Benedict Jacka: Der Gefangene von London (Rezension)

In der Politik sind die Dinge selten schwarz oder weiß. Es geht um Kompromisse, Lobbyismus und auch Eigeninteresse. In der magischen Welt von London ist es nicht anders. Selbst zwischen Schwarz- und Weißmagiern sind die Grenzen fließend, und nur weil jemand im Lager der Weißmagier ist, gehört er noch lange nicht zu den Guten. Der Hellseher Alex Verus befindet sich inmitten dieses Chaos, seit sein alter Mentor, der Schwarzmagier Richard Drakh, einen Weg gefunden hat, Alex in seine Dienste zu zwingen. Damit ist Alex' schlimmster Albtraum Wirklichkeit geworden. Er will sich um jeden Preis aus der Knechtschaft befreien – doch von den Weißmagiern hat er keine Hilfe zu erwarten ...
DER GEFANGENE VON LONDON ist das achte Abenteuer mit Alex Verus und seinen Freunden. Ich habe bereits DIE MÖRDER VON LONDON als Highlight der Serie betrachtet, aber der achte Teil setzt dem noch eins drauf. Die Protagonisten und ihre Gegner sind nun bestens bekannt und so kann man sich auf eine riesige Actionschlacht freuen, die man gerne mit einer Tüte Popcorn im Kino genießen würde (auch wenn ich weder Popcorn esse, noch ins Kino gehe, aber die "Betroffenen" werden verstehen was ich meine). Unterschiede zwischen Schwarz- und Weißmagier stehen auch nur auf dem Papier, als Leser muss man sich wirklich fragen, was gut und was böse ist ... und es ist schwer diverse Schattierungen von grau zu sehen. Obwohl auch das den Reiz der Charaktere ausmacht. Man weiß nie wie sie reagieren. Was es Alex schwer macht sich zu behaupten. Vor allem, wenn man nebenbei noch damit rechnen muss beseitigt zu werden. Nur weil es nicht legal ist, heißt das nicht, dass man es nicht versuchen würde ...
Alex hat es nicht leicht (seine Freunde aber ebenso wenig), aber dieses Abenteuer verlangt auch viel vom Leser, die Nerven sind bis zum Zerreißen gespannt. Es gibt kaum Szenen zum Durchatmen, und all das, was man als Schwäche von DIE MÖRDER VON LONDON auslegen konnte, fehlt hier. Man muss Action mögen, dann wird man viel Vergnügen haben. DER GEFANGENE VON LONDON stellt ein weiteres HIGHLIGHT der Reihe dar. Ob man das noch toppen kann?