Freitag, 30. September 2022

Tobias Reckermann: Gotheim an der Ur (Rezension)

Seit Jahrhunderten durchlebt Gotheim eine wechselhafte Geschichte, geprägt von Kriegen, in die die Stadt mittelbar oder unmittelbar verwickelt wird. Ihr Reichtum beruht auf dem Export von Waffen, und immer, wenn sich neues Unheil ankündigt, erwachen die Todesfabriken der schwarzen Zitadelle, gebaut auf Moorland, zu neuem Leben und speien Feuer, Eisenstaub und Ruß.
Das ungewöhnliche Buch ist der siebte Teil der im Blitz-Verlag erschienen Reihe H. P. LOVECRAFTS SCHRIFTEN DES GRAUENS. In fünf Erzählungen zeichnet Tobias Reckermann den Abstieg Gotheims in die Finsternis nach: 
Die innere Finsternis
Vorsicht auf der letzten Stufe
Die schwarze Zitadelle
Ur
Tartaros
Bereits in seinem Vorwort bereitet Reihenherausgeber Jörg Kleudgen den Leser darauf vor, was ihn erwartet: Eine Stadt am Rande des Verfalls. Und ich gebe zu, dass es das Vorwort war, das mich wirklich neugierig auf den Rest des Buchs gemacht hat.
Und leichte Kost wird bei weitem nicht geboten. Andererseits: Wer Lovecraft liest, ist auch mit den sperrigsten Geschichten vertraut und findet sich darin problemlos zurecht. Der "normale" Horrofan dagegen wird wohl seine Schwierigkeiten haben in das Gotheim an der Ur (Ähnlichkeiten mit der antiken Stadt Ur oder Gotham City sind nicht von ungefähr) hineinzufinden. Reckermann fordert uns einiges ab. In einer ungemein dichten Sprache erzählt er die Geschichte einer deutschen Stadt zwischen Industrialisierung, Krieg und Zerstörung. Dabei erschafft er vor den Augen des Lesers eine überaus greifbare Stadt des Verfalls und der Entropie... auf sehr hohem Niveau, das auch an meine Grenzen gestoßen ist. Denn, so interessant der Aufbau und die Beschreibung der Stadt auch ist: Die Geschichten konnten mich nicht überzeugen. Gotheim ist die Hauptperson, das merkt man mit jeder Zeile, die fast schon wie eine verdrehte Liebesbezeugung (an eine fiktive Gestalt) erinnern, aber ... irgendwie ist es zu viel des Guten. Eine Kurzgeschichte, welche die Stadt beschreibt wäre gut gewesen und hätte das Feuer der Faszination am Brennen gehalten, aber je länger man in die Untiefen der Stadt eintaucht, desto mehr verliert man sich in langatmigen Beschreibungen, die sehr ermüden und kaum noch begeistern.
Das, was vielversprechend begann verläuft im Sande und es fällt schwer sich auf die einzelnen Geschichten einzulassen, die am Ende nur wie Einheitsbrei wirken.
Die Stadt selber hat mich begeistert, aber die Geschichten werden ihr meiner Meinung nach nicht gerecht.

Donnerstag, 29. September 2022

Gunnar Schwarz: Schmerzmädchen (Rezension)

Schlafende Mädchen spüren keinen Schmerz!
Als im Morgengrauen die schrecklich zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden wird, geht die Polizei zunächst von einem klassischen Tötungsdelikt aus. Zwei tiefe Stichwunden im Kopf und die Platzierung der Toten in einer anscheinend schlafenden Position geben dem Ermittlerteam um den Kommissar David Richter und die Gerichtsmedizinerin Dr. Nora Mors jedoch Rätsel auf. Als kurze Zeit später eine zweite junge Frau auf die gleiche bestialische Weise ermordet wird und Nora beginnt, die ebenso kranke wie medizinische Handschrift hinter den Taten zu entschlüsseln, wird klar, dass sie es mit einem skrupellosen Serienkiller zu tun haben.
Gemeinsam dringen die Ermittler immer tiefer in die Welt menschlicher Abgründe ein, bis Nora schließlich selbst ins Visier des Killers gerät und mit dem Schmerz ihrer eigenen dunklen Vergangenheit konfrontiert wird.
Gunnar Schwarz ist einer meiner Neuentdeckungen der vergangenen Monate und bisher hat mich keiner seiner Thriller enttäuscht.
RIECHST DU IHRE ANGST und BRAVES KIND waren echte Pageturner, spannend bis zur letzten Seite. Und in dieser Hinsicht wurde ich auch bei SCHMERZMÄDCHEN nicht enttäuscht.
Der Schreibstil fesselt und auch die Charaktere können überzeugen. Nora Mors ist ein interessanter Charakter, von dem ich gerne mehr lesen möchte. Auch ihr Zusammenspiel mit David Richter ist überzeugend und weist eine angenehme Harmonie auf, die fast schon einen "ruhigen" Gegenpool zur Handlung darstellt. Dass Nora immer stärker in den Mittelpunkt des Geschehens gerät macht das Buch noch spannender, zumal viele Dinge erst nach und nach offenbart werden um dann auf den Leser unerwartet einzustürzen. Gunnar Schwarz kann kurzweilige Thriller schreiben, die an den Nerven (und den Fingernägeln) des Lesers nagen.
Ein Thriller, der nichts für schwache Nerven ist, aber auch einer, der den Namen Thriller verdient. Das ist ja oft nicht selbstverständlich.
Aber SCHMERZMÄDCHEN hat mich in meiner Meinung bestätigt: Wo Gunnar Schwarz draufsteht ist ein wirklicher Thriller garantiert. Und nicht nur, dass ich hoffe, vom Autor bald wieder etwas zu lesen, auch auf weitere Fälle mit Nora Mors würde ich mich freuen.

Mittwoch, 28. September 2022

Olivie Blake: The Atlas Six - Wissen ist tödlich (Rezension)

Geheimnisse, Verrat, Verführung - ein Dark-Academia-Roman mit jeder Menge Magie. Von der TikTok-Sensation zum Fantasy-Bestseller: "The Atlas Six" ist der Auftaktband zu Olivie Blakes spektakulärer Atlas-Trilogie.
Die Bibliothek von Alexandria ist niemals untergegangen, sie verwahrt im Verborgenen seit Jahrtausenden die dunkelsten Geheimnisse der Menschheit. Alle zehn Jahre bekommen die talentiertesten Magier*innen ihrer Generation die Möglichkeit, das uralte Wissen zu studieren: Jene, die die Initiation überstehen, erwarten ungeheurer Reichtum, Macht und Weisheit. Doch von den sechs Auserwählten werden nur fünf überleben.
Dieses Mal sind mit dabei: Libby Rhodes und Nico de Varona, zwei begnadete Physiomagier von der New York University of Magical Arts, die einander nicht ausstehen können. Die Telepathin Parisa Kamali und der Empath Callum Nova, beide Meister der Manipulation. Tristan Caine, der zynische Sohn eines Londoner Gangsters, der jede Illusion durchschauen kann, und Reina Mori, eine mysteriöse Naturmagierin aus Japan.
Zwischen den mächtigen Adepten beginnt ein Spiel auf Leben und Tod.

Dienstag, 27. September 2022

Fred Persson: Schatten der Gier (Rezension)

Basierend auf einem spektakulären echten Fall …
Der fesselnde Kriminalroman von Fred Persson rund um Betrug und Geldgier
Als Chefinspektor Edwin Anders, Zielfahnder des BK Wien, auf einen Betrugsfall in dreistelliger Millionenhöhe angesetzt wird, reist er sofort nach Frankfurt, um den verdächtigen Bankangestellten Markus Pfeffer zu vernehmen. Doch statt Pfeffer findet die Polizei eine Leiche, die kaum zu identifizieren ist und deren Tod Rätsel aufgibt. Einiges deutet darauf hin, dass es sich bei dem Toten um einen Komplizen Pfeffers handelt. Dann kursiert auch noch ein Video vom Mord im Internet und lässt vermuten, dass radikale Umweltschützer in den Fall verwickelt sein könnten. Anders verfolgt mithilfe der Journalistin Nadja Berg die Spur über London bis nach Singapur und findet sich schließlich in einem Netz aus Macht, Intrigen und Geldgier wieder …
Kurz gesagt: SCHATTEN DER GIER bietet große Unterhaltung. Es hat viel Spaß gemacht das Buch zu lesen. Es war spannend, wies interessante Charaktere auf (von denen man mehr erfahren möchte) und befasst sich mit einem ernsten Thema. Ich habe tatsächlich bei der Lektüre etwas gelernt, denn von FRIDAYS FOR FUTURE habe ich schon gehört, bzw. mich auch eingehender mit dieser Gruppe auseinandergesetzt, aber von EXTINCTION REBELLION habe ich davor nie gehört. Inzwischen wurden meine Wissenslücken gefüllt, denn XR ist keine Erfindung des Autors.
SCHATTEN DER GIER bietet aber nicht nur Einblicke in die Arbeit diverser Klimaschutzorganisationen, dem Leser wird auch ein harter Thriller geboten, von dem ich auf kurzweilige Art sehr gut unterhalten wurde, so wie ich es von einem THRILLER erwarten darf. Fred Persson jagt seinen Protagonisten von Schauplatz zu Schauplatz und auch dem Leser bleibt nicht viel Zeit zum Verschnaufen.
Man darf hoffen, dass das nicht der letzte Fall von Chefinspektor Edwin Anders bleibt.

Ein Buch, spannender als eine Demo, das zum einen unterhält, aber auch zum Nachdenken verleitet.

Montag, 26. September 2022

Philea Baker: Gegen die guten Sitten (Rezension)

New York, Juli 1875. Anthony Comstock, Gründer der Gesellschaft zur Unterdrückung des Lasters und oberster Postinspektor, wird tot unter der Ninth Avenue Line aufgefunden. Feinde hatte Anthony Comstock zahlreiche, unter ihnen Amerikas erste Präsidentschaftsanwärterin Victoria Woodhull, die für die freie Liebe kämpft, wie auch Theodore Tilton, der in einen skandalösen Prozess verwickelt ist. Die Medizinstudentin Alessa Arlington untersucht Comstocks Leiche und gerät selbst unter Verdacht, dieser hatte gerade Anzeige gegen sie erstattet.
Man nehme ... ein paar reale historische Personen und Ereignisse und mische sie mit künstlerischen Freiheiten, fiktiven Personen und Ereignissen und heraus kommt: Ein spannender, höchst unterhaltsamer Krimi. Und Philea Baker schafft es auch im dritten Fall von Alessa Arlington, sieht man vom Epilog ab, den ich persönlich für eher peinlich und misslungen halte, aber ... es ist nur ein Epilog mit wenig Verbindung zum eigentlichen Kriminalfall und ich hoffe auch nicht, dass damit das Ende der Krimireihe eingeläutet wurde. Andererseits ... es wäre durchaus reizvoll ... nur werde ich mich nicht weiter darüber auslassen, vielleicht will sich der eine oder andere überraschen lassen. Und der Epilog ist nur ein geringer Teil des Buchs.
Aber ... Philea Baker gelingt es die damalige Zeit sehr lebendig zu machen und es ist tatsächlich schwierig aus der Atmosphäre des Buchs in die Gegenwart zurückzufinden. Die Krimihandlung ist spannend (auch wenn vermutlich niemand wirklich erwartet, dass Alessa Arlington irgendwelche Konsequenzen drohen, bzw. sie tatsächlich eines Mordes verdächtigt ist ... auch wenn sie manchmal nicht ganz so gesetzestreu ist), das Umfeld interessant (u. a. der Kampf der Frauen für ihre Rechte und die teilweise engstirnige und blinde Ansichtsweise religiöser "Fanatiker").
Ganz perfekt ist dieser Roman allerdings nicht, denn abgesehen vom Epilog sind Alessas Liebesverhältnisse etwas ... ablenkend. Aber um das (und anderes) zu verstehen muss man die Vorgängerbände (Gegen jedes Gebot, Gegen die Spielregeln) kennen. Aber Freunde viktorianischer Krimis sollten sich das nicht entgehen lassen.

Freitag, 23. September 2022

Ria Radtke: Der Kristallkönig (Rezension)

Amsterdam, 1898. Seit dem Verschwinden seiner Mutter ist Kornelian van Leeuwen den Launen seines Vaters ausgeliefert. Als er auf die Antwerpener Diamantenmesse geschickt wird, sieht er seine Chance gekommen, endlich das Vertrauen des kaltherzigen Edelsteinhändlers zu gewinnen: Dazu muss er nur den Dieb aufspüren, der die Kundschaft bestiehlt und das Unternehmen seiner Familie in Verruf bringt. Anstatt sich auf das Leben als Ehefrau vorzubereiten, verbringt Juwelierstochter Beryl ihre Zeit lieber damit, Diamanten aus den Villen gutbetuchter Familien zu stehlen. Die makellosen Steine rufen förmlich nach ihr, bergen allerdings ein grausames Geheimnis. Beryl ist entschlossen, für Gerechtigkeit zu sorgen, bis sie auf Kornelian trifft und einsehen muss, dass ihr Herz andere Pläne hat. Beide ahnen nicht, dass sie im Begriff sind, übernatürliche Kräfte zu entfesseln, die mehr als nur ihr Leben in Gefahr bringen.

Mittwoch, 21. September 2022

Erica Ferencik: Ein Lied vom Ende der Welt (Rezension)

Nur das ewige Eis kennt die Wahrheit ...
Ein Anruf wirft die Linguistin Valerie völlig aus der Bahn. Wyatt, ein Forschungskollege ihres toten Bruders, hat in der Arktis ein Mädchen gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht. Obwohl Valerie den Ort fürchtet, an dem ihr Bruder starb, reist sie ins ewige Eis. Dort droht die Situation sie zu überwältigen: Die Natur ist wild, Wyatt brillant, aber unberechenbar. Einzig zu dem Mädchen Naaja spürt Valerie eine tiefe Verbindung, und es gelingt ihr, dessen Vertrauen zu gewinnen. Aber Naaja wird jeden Tag schwächer, und Wyatt verhält sich immer rätselhafter. Valerie weiß, dass sie auf ihre Intuition vertrauen und Naaja retten muss – selbst wenn sie damit ihr Leben aufs Spiel setzen muss ...
Bildgewaltig und sehr actionreich führt uns EIN LIED VOM ENDE DER WELT in die faszinierende Landschaft der Arktis und die klaustrophobischen Bedingungen einer Forschungsstation. Es beginnt interessant und doch unglaubwürdig, aber Ferencik kann den Leser überzeugen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen ist, wenn jemand aus dem tiefen Eis aufgetaut wird (ignorieren wir die Tatsache, dass das bei Mammuts bisher erfolglos blieb). Aber der Aufhänger der Geschichte funktioniert und ist nur ein kleiner Teil der spannenden Geschichte mit ihren zahlreichen Wendungen. Und so fantastisch Naajas Existenz auch sein mag, die Situation in der Arktis ist es nicht. Und so zeigt dieser Thriller, mit seinem ruhigen und nie langweilenden Anfang, erstaunlich deutliche Worte in Bezug auf unseren Umgang mit dem Planeten und dem Problem der Klimaveränderungen. Anfangs wird man etwas eingelullt von Isas Kommunikationsversuchen mit Naaja und abgelenkt von den eigentlichen Vorkommnissen, die nach und nach offenbart werden
Die Autorin baut den Spannungsbogen langsam auf und kann diesen auch bis zum Schluss halten. Selbst in den ruhigen Momenten ist ihre beschauliche Erzählweise fesselnd.
Erica Ferencik ist ein sehr atmosphärisches Buch gelungen, das dem Leser die Arktis näher bringt, auf den Klimawandel hinweist (und dabei ist es traurig, dass man das immer wieder machen muss, weil man sich dessen zwar bewusst ist, ihn aber oft und gerne verdrängt) und dabei für spannende Unterhaltung sorgt.

Dienstag, 20. September 2022

Carmen Capiti: Die Aventüren der Bonnie Bahookie (Rezension)

Ein sprechendes Tattoo, magischer Whisky und eine jung gebliebene 117-Jährige
Bonnie kann mit magischem Whisky die Wahrnehmung anderer beeinflussen. Nur muss sie dazu stets eine Erinnerung opfern. Ihre wilden Tage als Tänzerin in den goldenen Zwanzigern sind längst vorbei, geblieben davon sind nur zahlreiche Tagebücher und das sprechende Tattoo Jamie. Des Lebens müde sehnt sich die heute 117-Jährige nach der verdienten letzten Ruhe. Als jedoch ihre eigene Tochter stirbt, gilt es plötzlich, deren Seele vor der Anderswelt zu retten. Dabei riskiert Bonnie aber nicht nur, ihre letzten Erinnerungen aufzugeben, sondern auch, den Zorn des Feenreichs auf sich zu ziehen ...
Ich kann nicht sagen, dass mich die Themen des Buchs nicht ansprechen: LGBTQ, Irische Mythologie, ein sprechendes Tattoo, Alkohol.... um nur einige zu nennen. Aber wie so oft werden Erwartungen nicht erfüllt. Und ich kann nicht einmal sagen woran es lag. Tatsächlich hätte man denken können dass alleine schon die irische Mythologie reizvoll und spannend genug wäre, und vielleicht wäre die Wilde Jagd auf einem fest ausreichend genug eine interessante Story zu entwickeln, ohne das Drumherum (mit fehlenden Erinnerungen und Ausflüge in ein Paris der 1920erJahre). Vielleicht war das aber einfach zu viel des Guten. es gab einige wirklich gute Ideen, aber die Handlung als solche, konnte mich nicht fesseln. Irgend etwas hat gefehlt. Zumal ich mir Glenna/Bonnie schwer als alte Frau vorstellen konnte. Auch was die anderen Charaktere anbelangt (Janet/Aidan), so waren diese mir zu blass und charakterlos. Einzig Jamie, das sprechende Drachentattoo hatte etwas Amüsantes.
Der Schreibstil ist flüssig, es fällt nicht schwer in die Handlung hineinzufinden, auch wenn ich am Anfang Schwierigkeiten damit hatte in Glenna und Bonnie ein und die selbe Person zu sehen.
Schade, es klang nach einem unterhaltsamen Urban Fantasy-Roman, aber zu viel des Guten haben das Grundgerüst einer interessanten Geschichte zerstört.
Vielleicht sind auch 300 Seiten zu kurz um eine anscheinend epische Geschichte zu erzählen ...

Samstag, 17. September 2022

Shannon Messenger: Keeper of the Lost Cities 6 - Die Flut (Rezension)

Sophies menschliche Familie wurde entführt! Sophie will sie unbedingt retten. Alle Spuren führen Sophie und ihre Freunde zu einem geheimnisvollen Ort namens Nightfall. Doch was sie dort herausfinden, wird nicht nur die Welt der Elfen für immer verändern … 
Die Flut ist der sechste Teil der sehr unterhaltsamen Keeper of the Lost Cities Reihe. Jeder Band erzählt einen spannenden Abschnitt aus Sophies abenteuerlichen Alltag bei den Elfen und es ist zwingend notwendig bei Teil eins anzufangen ... aber irgendwie hat die Reihe Suchtpotential... Ich bin gespannt wie es weiter geht und wie lange noch. Natürlich kann nicht jeder Band gut sein, aber zumindest kann ich sagen, dass selbst der schlechteste noch gut genug ist um zumindest unterhaltsam zu sein. Aber bisher gab es noch keine wirklich miesen Ausreißer. und eigentlich ist es unfair darüber zu schreiben, denn DIE FLUT gehört eher zum besten der Reihe. Spannend bis zum Schluss, mit vielen interessanten Wendungen und einer Anzahl an Charakteren, die so hassenswert sind, dass ich die Geduld von Sophie und ihren Freunden (insbesondere Keefe) doch sehr bewundere.
Und was bietet Die Flut nun? Eigentlich sehr viel: Freundschaft, Familiengeheimnisse, Familiengeschichte, Mensch/Elf-Probleme, neue Protagonisten (die durchaus liebenswert sind), neue Antagonisten (bei denen ich gespannt bin in welche Richtung sie sich entwickeln). Kurz gesagt: Es bleibt spannend und immer neue Geheimnisse werden offenbart (was aber auch heißt, dass es neue Geheimnisse zu entdecken gibt) und man bekommt alles was eine gute Fantasyreihe für Kinder/Jugendliche braucht (einschließlich kleinen Liebeleien und die daraus resultierenden Verwicklungen).

Es ist schwierig Rezensionen zu Reihen zu schreiben, wenn sich nicht wirklich etwas ändert (in der Qualität). Alles ist wie man es kennt und wie man es mag. Und Shannon Messenger schafft es immer wieder, den Leser zu überraschen und neben altbekanntem auch Neues zu bieten ...
LESEN!!!!!!!!!

Freitag, 16. September 2022

Berna Gonzales Harbour: Goyas Ungeheuer (Rezension)

So hat sich Comisaria María Ruiz ihre Rückkehr nach Madrid nicht vorgestellt  : eine Reihe von seltsamen Tiermorden bringt die Gerüchteküche in der Hauptstadt zum Brodeln. Die Annahme, dass es sich um einen okkulten Ritus handelt, wird schnell verworfen, als kurz darauf an einem Wehr die Leiche der Kunststudentin Sara gefunden wird. Kann es Zufall sein, dass die Szene stark an eine Zeichnung des Künstlers Goya erinnert? Comisaria María Ruiz, die sich aufgrund ihrer Suspendierung zurückhalten müsste, ist dennoch fest entschlossen, den Fall aufzuklären. Hilfe bekommt sie dabei von einem Kellner, einem jugendlichen Ausreißer und einem Journalistenduo.Doch ist diese bunt zusammengewürfelte Gruppe in der Lage, einem gefährlichen Täter das Handwerk zu legen, der vor nichts Halt macht, um seine Visionen Wirklichkeit werden zu lassen?
Warum bringt man den vierten Band einer Reihe heraus, wenn man die Vorgänger noch nicht herausgebracht hat?
Und warum findet man keinen Hinweis darauf, dass es sich um einen vierten Band handelt?

Donnerstag, 15. September 2022

Dieter Pueschel: Nobelpreis für Mord (Rezension)

Am 02.10.2018 gegen 13 Uhr betritt der saudi-arabische Journalist Jamal Kashoggi die Botschaft seines Landes in Istanbul, um die notwendigen Dokumente für seine Hochzeit abzuholen. 90 Minuten später verlässt er das Gebäude kaltblütig ermordet, zerstückelt und in Müllsäcke verpackt.
Das skrupellose Verbrechen löst weltweites Entsetzen aus. Aber handelt es sich wirklich nur um die grausame Beseitigung eines regimekritischen Journalisten oder musste Kashoggi noch aus anderen Gründen sterben? Kurz darauf erhält Hauptkommissar Kopta den Auftrag das mysteriöse Verschwinden zweier Studenten aufzuklären. Seine Ermittlungen führen ihn und seinen Kollegen Slim Nesbit über München, Istanbul und Riad bis in die arabische Küstenstadt Jeddah. In einem geheimen Labor des arabischen Militärs stoßen sie auf Experimente, die ihnen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Und sie erfahren, dass auch Kashoggi den Verbrechern auf der Spur war. Als die Ermittler in eine Falle des saudischen Geheimdienstes tappen, scheint auch ihr Schicksal besiegelt. Mit ihrem Wissen kann man sie unmöglich lebend aus dem Land lassen.

Mittwoch, 14. September 2022

Dolores Redondo: Todesspiel (Rezension)

Die Suche nach einem Serienmörder bringt die beste Kommissarin, die das FBI je hatte, aus Spanien nach New Orleans. Die junge Amaia Salazar findet an den Tatorten immer das gleiche Bild vor: mehrere Tote, die Leichen stets nach Norden ausgerichtet. Schritt für Schritt nähert sie sich einem Mann, der raffiniert ist, aber nicht unbezwingbar.
Wenn die Natur tobt und die Menschen am schutzlosesten sind, schlägt er erbarmungslos zu: Er bringt ihnen den Tod. Er ist als »der Komponist« bekannt. Er inszeniert seine Taten beinahe liturgisch und richtet die Leichen stets nach Norden aus, daneben drapiert er eine Geige. Am verheißungsvollen Vorabend des schlimmsten Hurrikans der Geschichte von New Orleans befindet sich die junge Kommissarin Amaia Salazar mit ihrem Ermittlungsteam in der Stadt, um dem Komponisten endlich auf die Spur zu kommen. Doch dann erreicht sie ein Anruf aus Spanien, der sie mit den Geistern ihrer Kindheit und tiefsitzenden Ängsten konfrontiert. Die Situation spitzt sich zu: Der Wind steigt auf, die Straßen leeren sich, Häuser werden verbarrikadiert. Kommt die junge Ermittlerin dem gnadenlosen Mörder rechtzeitig auf die Spur?

Dienstag, 13. September 2022

Erica Ruth Neubauer: Der Tod auf Wedgefield Manor (Rezension)

Lauert hinter den Mauern Wedgefield Manors ein düsteres Geheimnis?
Jane Wunderly und ihre Tante Millie legen nach ihrem Urlaub einen Zwischenstopp in England ein. Lord Hughes heißt sie auf seinem herrschaftlichen Landsitz Wedgefield Manor willkommen. Während Millie ihre Zeit der Familie Hughes widmet, nimmt Jane Flugstunden – wenig schicklich für eine Frau ihres Standes und gefährlich noch dazu. Doch das erwartete Unglück ereignet sich nicht in der Luft, sondern auf dem Boden, als der Mechaniker des Anwesens bei einem Autounfall stirbt. Doch war das wirklich nur Zufall? Während Jane zu ermitteln beginnt, taucht auch noch der mysteriöse Mr. Redvers auf, der ihr schon einmal aus der Klemme geholfen hat. Doch ihr Wiedersehen kann kein Zufall sein – hat er etwas zu verbergen oder droht die Gefahr von ganz anderer Seite?
Neubauer hat eine interessante Schreibweise, die mich auf der einen Seite fasziniert, auf der anderen Seite aber eigentlich nicht interessieren sollte, weil ... eigentlich zu wenig passiert.

Montag, 12. September 2022

Robert Marley: Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten (Rezension)

London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet. Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle? Die Karten werden neu gemischt, als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr am Cavendish Square aufbewahrte „Blaue Hope-Diamant“ eine Imitation ist ...
Arthur Conan Doyle? Oscar Wilde? Ein Krimi zu Zeiten Königin Victorias? Klingt spaßig und ganz nach meinem Geschmack, vor allem, da ich einige der späteren Inspector Swanson-Krimis gerne gelesen habe. DER FLUCH DES HOPE DIAMANTEN ist der erste Teil der Reihe und ganz nett, aber wenn ich mit diesem Teil angefangen hätte, hätte ich vermutlich nicht mehr weiter gelesen. Die Handlung zieht sich ein bisschen und die Protagonisten bleiben etwas blass. Es dauert etwas bis es etwas spannend. Die langsame Erzählweise ist etwas, das die Inspector Swanson-Reihe auszeichnet, aber in den mir bisher bekannten Fällen ist es weniger zäh und durchaus auch interessant zu nennen. Hier wird es nur interessant, wenn es berühmte Persönlichkeiten betrifft und auch der Fluch des Diamanten braucht lange bis er überhaupt erwähnt wird.

Freitag, 9. September 2022

Seishi Yokomizo: Die rätselhaften Honjin-Morde (Hörbuch)(Rezension)

Es ist der Winter 1937, und der Ort Okamura befindet sich in heller Aufruhr: schon bald wird die renommierte Ichiyanagi-Famile ihren Sohn vermählen. Aber unter den Tratsch über das anstehende Fest mischt sich ein besorgniserregendes Gerücht: ein maskierter Mann streift durch das Städtchen und fragt die Leute zu den Ichiyanagis aus. In der Hochzeitsnacht dann erwacht die Familie durch einen furchtbaren Schrei, auf den eine unheimliche Melodie folgt. Ja, der Tod ist nach Okamura gekommen und hat keine weitere Spur als ein blutiges Samurai-Schwert hinterlassen, das im reinen Schnee im Hof des Hauses steckt. Der Mord am frisch vermählten Paar gibt Rätsel auf, war doch das Schlafzimmer von innen verschlossen. Doch der private Ermittler Kosuke Kindaichi will den Fall unbedingt lösen.

Donnerstag, 8. September 2022

Volker Dützer: Die blinde Zeugin (Rezension)

Wie weit werden sie gehen, um ihre Geheimnisse zu wahren?
Als die junge Trickdiebin Samatha Baring Zeugin eines Mordes wird, weiß sie sofort, dass auch ihr eigenes Leben in Gefahr ist. Zur Polizei kann sie nicht gehen, denn ihre Gegner sind mächtige Männer, die selbst die Gesetzeshüter in der Hand haben. Deshalb sucht sie Hilfe beim abgebrannten Privatdetektiv Jan Stettner, der ebenfalls schon Erfahrung mit der Korruption der Mordkommision gesammelt hat. Dieser nimmt den Fall erst nur widerwillig an. Doch schon bald stößt der erfahrene Ermittler auf mehr als nur eine Leiche und das geballte Schweigen einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft. Können er und Sammy die dunklen Geheimnisse lüften, bevor sie noch mehr Opfer fordern?
Manchmal habe ich mich an einen österreichischen (abgedrehten) Landkrimi erinnert gefühlt, was nicht abwertend sein soll, denn diese sind meistens höchst unterhaltsam. Und genau das kann man von DIE BLINDE ZEUGIN auch behaupten. Aber Volker Dützer hat schon lange vorher bewiesen, dass er es gut versteht, dem Leser spannende und wendungsreiche Lesemomente zu besorgen, auch wenn es in diesem Fall manchmal etwas übertrieben wirkt (nicht nur in der Darstellung der Gewalt).
Die Stimmung ist düster, was Gewitter und die beängstigende Präsenz von Raben noch verstärkt wird. Auch die Charaktere haben einige dunkle Züge, obwohl sie sie in vielen Hinsichten auch blass wirken. Vor allem bei den Protagonisten fehlt es etwas an Ecken und Kanten und man hätte sie besser ausarbeiten können.
Die Handlung ist ... wendungsreich, immer spannend, wirkt aber auch übertrieben und viele Nebenstränge scheinen von der eigentlichen Story abzulenken, doch ... am Ende passt alles zusammen.
Es wird nie langweilig, auch wenn manches übertrieben wirkt, man wird immer gut untergalten und der flüssige Schreibstil macht das Lesevergnügen kürzer als man es erwarten würde.
Ich würde gerne mehr von Stettner lesen (bei Samantha bin ich mir nicht so sicher ...)

Mittwoch, 7. September 2022

Christian Buder: Der Dachs (Hörbuch)(Rezension)

Zwei Tote werden an die nordbretonische Küste geschwemmt: Flüchtlinge aus dem berüchtigten Lager in Calais »La Jungle«. Was zunächst nach Routine für Ronan Prad von der Gendarmerie Maritime aussieht, wird zu einem brisanten Fall, als ein verschollenes Segelschiff geortet wird. Obwohl man ihn warnt, beschließt Ronan, zu dem Schiff zu tauchen. Nachdem er bei dem Tauchgang knapp einem Anschlag entgangen ist, findet er im Rumpf des Bootes weitere Leichen. Seine Ermittlungen reichen weit in politische Sphären. Auf der Suche nach der Wahrheit muss Ronan nicht nur um sein Überleben kämpfen, sondern er stößt auch auf ein Rätsel seiner eigenen Geschichte: seine Frau, die vor Jahren beim Segeln auf dem Meer verschollen ist.
Kann ein gebütiger Memminger einen spannenden Frankreich-Thriller schreiben? Ja, er kann, soweit ich das beurteilen kann, obwohl ich zugeben muss dass ich französischen Thrillern eher im Fernsehen folge als in Buchform. Jedenfalls kann ich mich spontan an keinen französischen Thriller erinnern, den ich gelesen habe. Aber das nur am Rande, denn DER DACHS ist ein (Hör)Buch das mich nicht gleich von Anfang an überzeugt hat, aber mit der Zeit ...

Dienstag, 6. September 2022

Tharah Meesters: Escoffier - Dem Schuft verfallen (Rezension)

Lange vor dem Ende seiner desaströsen Ehe schwört sich der verruchteste Dandy der Stadt, sich niemals wieder zu verlieben. Unglücklicherweise hat Jackie jenes Gelübde ohne das Einverständnis seines Herzens abgelegt. Hals über Kopf verschenkt sich das eigenwillige Ding an einen Mann, dessen Hände wie dafür geschaffen scheinen, es endgültig in Scherben zu zerbrechen. Nach einem fatalen Streit erwartet er nichts anderes, als ein weiteres Mal inmitten eines Trümmerhaufens zurückgelassen zu werden. Doch sein heiß geliebter Schuft setzt alles daran, ihn zurückzuerobern, und lässt ihn hoffen, worauf er nicht mehr zu hoffen gewagt hat. Kann er nach all der Zeit, in der er für jedermann der Schurke gewesen ist, noch lernen, jemandes Held zu sein?
Escoffier - Dem Schuft verfallen ist der abschließende Band der vierteiligen Cœur Trouvé à Venice-Reihe. Und meiner Meinung nach hätte es ihn nicht gebraucht. Colfax hätte einen schönen, wenn auch offenen, Abschluss gegeben, der viel Platz zum Träumen gelassen hätte. Diese Träumereien wurden jedoch mit ESCOFFIER zerstört. Der Band ist leider enttäuschend und bietet kaum Neues, teilweise (und man mag mir dieses Wort entschuldigen) seiert die Handlung belanglos vor sich hin. Obwohl ... es fängt durchaus vielversprechend an ... mit einer kleinen Schatzsuche und einer kleinen amüsanten Verwechslungskomödie.
Natürlich macht es Spaß den liebevoll charakterisierten Protagonisten bei ihren Liebeleien zuzusehen, aber irgendwann ist genug davon und dann ergießt sich der Roman in gepflegte Langeweile. Das Hin und Her zwischen Bertie und Jackie hat mich als Leser irgendwann etwas angestrengt. Die von ihnen geschaffenen Probleme wirkten auf ich teilweise nur geschaffen um noch mehr Seiten zu füllen. Da konnte sich die Autorin wohl von ihren Charakteren nicht trennen.
Schade, die Serie hat mir sehr viel Spaß gemacht und sowohl Protagonisten und Nebencharaktere wirkten auf mich sehr lebendig und authentisch. Den letzten Band hätte ich gerne ignoriert... auch wenn man auch hier die Zutaten findet, welche in den Vorgängern gefunden (und geliebt hat): Liebe, Kitsch und interessante Männer (manchmal hätte man tatsächlich vergessen können, dass es auch Frauen gibt).

Montag, 5. September 2022

A. K. Turner: Wer mit den Toten spricht (Rezension)

Keine Lüge hat Bestand, wenn die Toten sprechen!
Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin mit einer Vorliebe für Piercings und Tattoos, ist für gewöhnlich hart im Nehmen. Als ihre geliebte Großmutter ihr jedoch gesteht, sie jahrelang über den Tod ihrer Eltern belogen zu haben, ist Cassie tief erschüttert. Denn es gab nie einen tödlichen Autounfall, als sie noch klein war – stattdessen wurde ihr Vater für den brutalen Mord an ihrer Mutter verurteilt und saß 17 Jahre im Gefängnis.
Mithilfe von DS Phyllida Flyte - ihrer Beinahe-Freundin - stellt Cassie Recherchen an, die jedoch immer mehr Fragen aufwerfen. Dann taucht ihr Vater plötzlich bei Cassie auf und behauptet, unschuldig zu sein. Nur die Toten können die ganze erschütternde Wahrheit enthüllen....

A. K. Turners TOTE SCHWEIGEN NIE war eine Überrraschung und ein kleines Highlight unter den Krimis/Thrillern. Entsporechend hoch waren die Erwartungen auf die (heiß ersehnte) Fortsetzung. Aber WER MIT DEN TOTEN SPRICHT bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Es dauert bis die Geschichte in Fahrt kommt und auch wenn es wieder einige Überraschungen gibt, zieht sich Cassies Geschichte etwas, so dass kaum Spannung aufkommt. es gibt den einen oder anderen Aha-Effekt, aber so ganz überraschend ist die Überführung des Mörders von Cassies Mutter dann doch nicht.
Man kann zwar sagen, dass der Leser interessante Einblicke in Cassies Vergangenheit und ihre Familiengeschichte bekommt, aber irgendwie fehlt der Funke, der WER MIT DEN TOTEN SPRICHT interessant macht.
Natürlich sind Cassie und Flyte interessante Charaktere, deren Zusammenspiel interessant ist (vor allem wenn man die knisternde Erotik hinter jeder Begegnung spürt), aber es ist zu wenig um Spannung zu erzeugen (zumal sich am Verhältnis der beiden nichts ändert. Cassies Familienverhältnisse sind vielschichtig und undurchsichtig (bis zu einem gewissen Grad) aber das wirkt eher wie eine Familiensaga als wie ein Thriller.
Dass A. K. Turner es besser kann hat sie gezeigt und auch wenn WER MIT DEN TOTEN SPRICHT ambitioniert ist, so ist es nicht mehr als Durchschnittsware. Schade, denn die Charaktere sind interessant und auch Cassies Familiengeschichte hätte mehr hergegeben.
Mich konnte das Buch nicht überzeugen und ich bin mir nicht sicher, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, so sehr mir der erste Teil auch zugesagt hat.

Donnerstag, 1. September 2022

Ursula Poznanski: Stille Blutet (Hörbuch) (Rezension)

#inkürzetot
Wenige Worte machen die aufstrebende Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just über Nacht berühmt: Vor laufender Kamera kündigt sie ihre Ermordung an – zwei Stunden später ist sie tot! Ebenso ergeht es dem Blogger Gunther Marzik nach einer ganz ähnlichen Ankündigung. Während die österreichische Medienwelt kopfsteht, fluten Nachahmerbeiträge und Memes das Netz. Wie soll Fina Plank, die junge Ermittlerin der Wiener "Mordgruppe", zwischen einer echten Spur, einem schlechten Scherz oder schlichtem Fake unterscheiden? Von allen unbemerkt beobachtet ein weiterer Spieler mit Interesse das Geschehen – und bereitet einen raffinierten Schachzug vor...

Ich habe noch nicht viel von Ursula Poznasnki gelesen, aber das ist etwas, das ich schnellst möglich ändern muss. Denn eines scheint sie wirklich gut zu können: Thriller schreiben.

Lesemonat August

Rezensionen auf dem Beutelwolf-Blog