Dienstag, 30. November 2021

Robert Löhr: Das Hamlet-Komplott (Rezension)

Mitten im Krieg zwischen Frankreich und Preußen versuchen sich Johann Wolfgang von Goethe und eine Handvoll Romantiker als Jäger des verlorenen Schatzes. Ihr Auftrag: die Krone des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation vor Napoleon I. in Sicherheit bringen. Doch die Spione des französischen Kaisers sind ihnen dicht auf den Fersen … Ein Dichter-Denker-Mantel-Degen-Roman, in dem nur Kugeln noch schneller fliegen als Zitate.
Ich mag Goethe (irgendwie) und ich lese gerne (und scheinbar auch oft) Bücher, in denen Goethe eine Rolle spielt (dafür aber weniger Werke von Goethe selbst ...). Einige davon sind gut, andere eher weniger. DAS HAMLET-KOMPLOTT klingt nach unterhaltsamer Lektüre mit Goethe und einigen anderen mehr oder weniger bekannten historischen Persönlichkeiten, die ein aberwitziges Abenteuer erleben.
Ich hatte viel Positives über das Buch gehört und war sehr gespannt. Und was soll ich sagen?
Die Wortgefechte der einzelnen Personen haben mich königlich amüsiert, aber der Rest ... ich fand die Handlung an den Haaren herbeigezogen, nicht wirklich spannend und teilweise doch sehr langatmig. Unter einem Dichter-Denker-Mantel-Degen-Roman hätte ich mir mehr Unterhaltung erwartet, mehr Action, die mich als Leser mitreißt. Witzige Dialoge sind zu wenig um die Handlung voranzutreiben (was sie auch nicht unbedingt tun). Da wäre mehr vielleicht besser gewesen, denn eigentlich bietet sowohl die Heldengruppe um Goethe und Kleist, als auch Hamlet und Napoleon genug Stoff für ein wirklich witziges Leseerlebnis. So wurde viel Potential verschenkt, bzw. nicht genutzt.

Montag, 29. November 2021

E. G. Wolff: Die Schattenbrücke 1 - Am Ende der Welt (Rezension)

Kjer wollte nie ein Held sein, sondern nur mit seinen besten Freunden Freya und Aiko eine Reise machen. Doch seine heile Welt, das Hochland, steht kurz vor der Zerstörung und die alles kontrollierende Bruderschaft schreckt vor nichts zurück, um die aufziehende Gefahr verborgen zu halten. Dabei scheint die Bedrohung so gewaltig, dass selbst die Bruderschaft große Angst davor hat. Auf der Suche nach Antworten gehen Kjer und seine Freunde immer größere Risiken ein, bis es womöglich kein Zurück mehr für sie gibt …
Am Ende der Welt ist der erste Teil der Fantasy-Sage Die Schattenbrücke von E. G. Wolff. 
Eine fesselnde High-Fantasy-Saga um Freundschaft, Mut und Vertrauen – für Fans jeden Alters, die J. R. R. Tolkiens »Der kleine Hobbit« liebten. 
Anlässlich des Erscheinens des vierten Bandes habe ich mir die ersten drei Teile zugelegt, den vierten Band habe ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Jetzt heißt es in den sauren Apfel zu beißen und vier, bzw. drei Bücher lesen, die mich nicht so ganz überzeugen konnten ... wobei ich dabei etwas vorweggreife, da ich bisher nur den ersten Band gelesen habe und dieser hat mich, anders als die zahlreichen positiven Reaktionen, die ich gelesen habe und die mich dazu brachten, die Saga selbst zu lesen, nicht überzeugt. 

Mittwoch, 24. November 2021

Monica Black: Deutsche Dämonen (Rezension)

Deutschland ist nach dem Zweiten Weltkrieg keine wieder- oder neugeborene Demokratie, sondern eine besiegte Nation, die von Wunderheilern, Hexenprozessen, Obsessionen, apokalyptischen Visionen und Hoffnungen auf einen Messias heimgesucht und erschüttert wurde.
Ein Spuk apokalyptischer Visionen und Obsessionen des Bösen sucht Deutschland nach der Niederlage 1945 heim. Bei Massenveranstaltungen treten Messiasgestalten und Wunderheiler auf. Verschwörungserzählungen haben Hochkonjunktur. Bruno Gröning ruft zur »Großen Umkehr« und leitet einen göttlichen »Heilstrom« an Kranke weiter. Eine zwanghafte Beschäftigung mit dem Bösen verbindet diese Ereignisse mit dem zurückliegenden Vernichtungskrieg und dem verdrängten Holocaust. Über die Schuld und die Schuldigen wird beharrlich geschwiegen. »Realitätsflucht« und die Unfähigkeit, »zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden«, lautete bereits vor über 70 Jahren die Diagnose von Hannah Arendt. Diese andere, sehr aufschlussreiche Gegengeschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg schildert die international renommierte Sozial- und Kulturhistorikerin Monica Black.

Dienstag, 23. November 2021

Tom Hillenbrand: Teufelsfrucht (Rezension)

Der ehemalige Sternekoch Xavier Kieffer hat der Haute Cuisine abgeschworen und betreibt in der Luxemburger Unterstadt ein kleines Restaurant, wo er seinen Gästen Huesenziwwi, Bouneschlupp und Rieslingpaschtéit serviert. Doch dann bricht eines Tages ein renommierter Pariser Gastro-Kritiker tot in seinem Restaurant zusammen – und plötzlich steht Kieffer unter Mordverdacht. Als dann noch sein alter Lehrmeister spurlos verschwindet, beschließt der Luxemburger, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen; sie führen ihn bis nach Paris und Genf. Dabei stößt er auf eine mysteriöse, außergewöhnlich schmackhafte Frucht, auf gewissenlose Lebensmittelkonzerne und egomanische Fernsehköche. Immer tiefer taucht Kieffer in die von Konkurrenzkampf und Qualitätsdruck beherrschte Gourmetszene ein – und erkennt, was auf dem Spiel steht.

Montag, 22. November 2021

Lisa Rosenbecker: Litersum - Musenherz (Rezension)

*Litersum – Das Universum aller Buchwelten ist nur eine Tür weit entfernt …* Harper Green versteckt sich hinter ihrem schlechten Ruf, um andere auf Abstand zu halten. Sie will ihre Musen-Ausbildung beenden, ohne das Geheimnis um die Besonderheit ihrer Gabe preiszugeben. Das zumindest war der Plan, bis die Wandler an der Akademie auftauchen und die Regeln der Magie neu geschrieben werden. Und nicht nur das verunsichert sie, sondern auch die entwaffnende Offenheit ihres neuen Tandem-Partners Trace Rogers, den sie so schnell wie möglich wieder loswerden will. Doch dann werden die beiden in einen Mordfall verwickelt, der das Ende der Akademie bedeuten könnte. Um den Fall aufzuklären, muss Harper sich entscheiden, ob sie ihr Geheimnis und ihr Herz in die Hände anderer legen kann, ohne den Preis dafür zu kennen …

Freitag, 19. November 2021

Stephan R. Bellem: Der Ruf der Rusalka (Rezension)

Lewis hat sich geschworen, es nie wieder zu tun. Doch der faszinierenden Fremden kann er nicht widerstehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Mord an ihrer Freundin aufklären. Aber mit jedem Schritt holen ihn die Bilder seiner Vergangenheit wieder ein und drohen, ihn unter sich zu begraben.
Wäre da nicht die Frau an der Themse. Kann sie ihn vor sich selbst retten?
Kate kann endlich der Eintönigkeit Manchesters entkommen und wagt sich nach London, um ihrem Traum nachzujagen: der nächsten großen Story.
Und was wäre größer als ein Serienmörder?
Aber die Morde sind erst der Anfang.
Kate und Lewis tauchen ein in eine Welt der Geheimgesellschaften und okkulten Rituale. Können sie die Vernichtung Londons noch aufhalten?

Donnerstag, 18. November 2021

Alex Reeve: Das Haus in der Half Moon Street (Hörbuch)(Rezension)

London 1880. Leo Stanhope, Assistent der Gerichtsmedizin, macht eine merkwürdige Entdeckung: In der Jackentasche eines angeblich in der Themse ertrunkenen Mannes findet er eine Ale-Flasche, in deren Etikett das Wort »Mercy« eingeritzt ist.
Kurz darauf landet eine zweite Leiche aus der Themse auf seinem Tisch, und ihr Anblick wirft Leos Leben gewaltsam aus der Bahn: Es ist Maria, seine große Liebe. Und sie wurde ermordet. Bald fällt der Verdacht auf ihn, und so macht er sich selbst auf die Jagd nach dem Mörder. Doch dabei droht sein lange gehütetes Geheimnis ans Licht zu kommen - und das könnte ihn nicht nur die Freiheit, sondern sogar das Leben kosten.

Mittwoch, 17. November 2021

J. M. Lee: Der dunkle Kristall - Zeit der Lieder (Rezension)

Die jungen Gelflinge Naia und Kylan haben die entsetzliche Verschwörung der Skekse aufgedeckt. Nun sind die beiden Freunde auf der Flucht vor ihren einstigen Meistern, aber auch vor ihrem eigenen Volk. Doch da der talentierte Liedererzähler Kylan nun die Wahrheit über den dunklen Kristall kennt, muss er diese verbreiten, auch wenn es schmerzlich sein wird, sie zu erzählen. Denn die Heldentaten der Vergangenheit, von denen er sonst zu singen weiß, haben keine Bedeutung mehr, wenn die Zukunft der Welt auf dem Spiel steht ...
Das Abenteuer der Gelflinge geht weiter. Und so schön es auch war in Ära der Schatten wieder ein bisschen in Jugenderinnerungen schwelgen zu können, so legt Zeit der Lieder noch einiges drauf. Der Leser wird in eine spannende Handlung hineinversetzt und lernt mehr über die Welt Thra kennen. Den hassenswerten Skeksen stehen die Mystiker gegenüber, jeden Wesen die man auch als Uru kennt und auch über die Gelflinge erfährt man mehr. Neben einer spannenden und sehr unterhaltsamen Handlung, die mir sogar besser gefallen hat als in Ära der Schatten wird eine kreative Welt präsentiert, die schöne Bilder entstehen lässt und durch ihre Fremdartigkeit die Fantasie des Lesers herausfordert. 
Das Charakterdesign ist liebevoll und führt das Worldbuilding von Jim Henson gekonnt um, bzw. kann die Welt des Films greifbar und sehr real erscheinen.
Es ist oft schwierig bekannte Fantasywege zu verlassen und etwas Neues zu präsentieren, aber mit DER DUNKLE KRISTALL ist das gelungen. Und trotz der Fremdartigkeit fällt es dem Leser nicht schwer sich fallen zu lassen und sich für ein paar Stunden auf Thra einzulassen. 

ZEIT DER LIEDER ist kurzweilige, kreative und spannende Unterhaltung für jeden Fantasyliebhaber.
Kenntnisse der NETFLIX-Serie sind keine Voraussetzung, allerdings sollte man Ära der Schatten gelesen haben. 

Dienstag, 16. November 2021

Katja Brandis/Hans-Peter-Ziemek: Schatten des Dschungels (Rezension)

Die Welt im Jahr 2025. Für die leidenschaftliche Naturschützerin Cat geht ein Traum in Erfüllung, als sie an einem Artenschutzprojekt im Regenwald von Guyana teilnehmen darf. Zumal auch Falk dabei ist, Cats große Liebe. In den Wäldern Guyanas erwartet Cat und Falk einer der letzten unberührten Lebensräume der Erde, eine fremde, faszinierende Wildnis. Aber auch hier planen Konzerne bereits die rücksichtslose Zerstörung. Cat ist wütend und hilflos – bis Falk ihr gesteht, warum er wirklich in Guyana ist: Es gibt einen letzten, radikalen Weg, um die Vernichtung der Wälder aufzuhalten. Plötzlich steht Cat vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Soll sie bei Falks gefährlichen Plänen mitmachen oder muss sie ihn aufhalten?
Biopiraterie, Amphibiensterben, Illegales Abholzen von Regenwäldern, Bedrohung durch unbekannte (oder genetisch veränderte) Krankheitserreger ... all das sind Themen, die man in SCHATTEN DES DSCHUNGELS findet und die zeigen, wie das Jahr 2025 sein könnten. Wobei dieses sich nur in geringen Dingen von der Gegenwart unterscheidet (was das Buch durchaus realistisch macht, auch wenn es schon etwas älteren Datums ist ... zu einer Zeit, als es die Corona-Pandemie noch nicht gab). Man könnte denken, dass es ein Jugendbuch ist, das jeden betrifft und das auch Erwachsene lesen sollten. Bedingt kann ich dem zustimmen. Ja, es werden wichtige Themen behandelt und diese auch gut erklärt. Aber ... das Buch als solches kann mich nicht überzeugen. Ich musss sogar zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin und nach Ruf der Tiefe mehr erwartet hätte.
Dabei werden wichtige Themen angesprochen nur hätte man das ganze spannender gestalten können. Ja, der Mittelteil ist kurzfristig nervenzerreißend, aber trotzdem bleibt die Geschichte geradlinig und das Ende ist ... zu einfach und zu schnell gelöst (und der Spoiler mag erlaubt sein: Die derzeitige Situation zeigt, dass es nicht immer so einfach ist). Die Geschichte zwischen Cat und Falk nimmt zu viel Platz ein, ohne dass sich diesbezüglich auch große Veränderungen zeigen. Es ist eine oberflächliche Liebe(sgeschichte), die man zu Gunsten interessanterer Themen, auch stark straffen, kürzen oder weglassen hätte können.
Wichtige Themen mit viel Potential, aber leider wurde vieles nicht genutzt. Dabei hat das Autorenduo gezeigt, dass es auch besser geht.

Montag, 15. November 2021

Tom Flambard: Grünblatt & Silberbart (Rezension)

An einem windschiefen Häuschen in der uralten Metropole Brae Flammar hängt ein noch schieferes Schild:
Grünblatt & Silberbart. Ermittlungen aller Art.
Keine Ehestreitigkeiten.
Keine Verlies-Erkundungen.
Keine Drachen.
Wer in der Stadt der Türme ein heikles Problem lösen muss, der engagiert das vielleicht skurrilste Ermittlerduo weit und breit: den stark übergewichtigen, humorresistenten Zwerg Colin Silberbart und seinen deutlich leichtfüßigeren und ziemlich nichtsnutzigen elbischen Kompagnon Flynn Grünblatt. Gemeinsam spüren die beiden vermisste Personen auf, befreien unglückliche Abenteurer von magischen Flüchen oder beschaffen verschwundene Gegenstände wieder. Sie übernehmen jeden Auftrag – vorausgesetzt, es geht nicht um Drachen oder unterirdische Verliese. Das vorliegende Buch umfasst alle drei bisher erschienenen Teile der in der Hafenstadt Brae Flammar angesiedelten Fantasy-Serie.

Donnerstag, 11. November 2021

Agatha Christie: Ein Schritt ins Leere (Rezension)

Eigentlich sucht Bobby Jones am Fuß der Klippe nur seinen verschlagenen Golfball. Statt diesem findet er einen dort abgestürzten Mann. Der stirbt mit den rätselhaften letzten Worten: „Warum nicht Evans?“ Die Frage lässt Bobby keine Ruhe und gemeinsam mit seiner lebenslustigen Freundin Frances macht er sich auf die Suche nach ihrer Bedeutung. Spätestens als Bobby mit einem zweifelhaften Angebot außer Landes gelockt werden soll ist klar: Es war kein Unfall und wer immer dahintersteckt, wird sich nicht so leicht zu erkennen geben.
Es muss nicht immer Miss Marple oder Hercule Poirot sein. Agatha Christie schafft es auch anderen Charakteren Leben einzuhauchen und sie in spannende Kriminalfälle zu verwickeln. In diesem fall sind es Pfarrerssohn Bobby Jones und seine freundin seit Kindertagen Lady Frances Derwent.
Ein Schritt ins Leere ist typischer Agatha Christie und muss sich nicht hinter neuen Kriminalromanen verstecken. Die Lady of Crime zeigt auch verstorben noch, dass es ihre alten Bücher immer noch wert sind gelesen zu werden. Der Atlantikverlag hat zudem das Buch neu übersetzt (die bisher verwendete Übersetzung stammte noch aus dem Jahr 1935).
Natürlich ist klar, dass es sich bei dem Unglück nicht um einen Unfall handelt und der Leser wird sehr schnell in ein sehr unterhaltsames und spannendes Verbrechen verwickelt, mit zahlreichen falschen Fährten, falschen Verdächtigungen und mutigen Plänen. Es bleibt spannend bis zum Schluss und anders als Poirot oder Miss Marple (die beide ja schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben) agieren die jungen Protagonisten ihrem Alter entsprechend und teilweise auch sehr waghalsig. Gute Unterhaltung mit etwas Witz und auch einer kleinen (sehr dezenten) Liebesgeschichte.
Ein Schritt ins Leere ist ein weniger bekannter Christie-Roman, liest sich aber genauso flüssig und schnell zu lesen wie alle anderen Werke der großen Autorin. Langweilig wird es nie und antiquiert wirkt die Geschichte auch nicht. Der Christie-Charme funktioniert auch heute noch.

Mittwoch, 10. November 2021

Rebekka Derksen: Jack Carter ist unsterblich (Rezension)

»›Ist es Ihnen peinlich, Gefühle für sie zu empfinden?‹
›Wenn ich Schmetterlinge im Bauch haben will, esse ich welche.‹«
Wer sich vom Hochhaus stürzt, stirbt. Jack aber nicht. Stattdessen muss er zur Therapie und dort in 48 Sitzungen erklären, was eigentlich sein Problem mit dem Leben ist. Und warum er versucht, seine Unsterblichkeit, das Verhältnis zu seiner Ex-Freundin und die geheime Militärorganisation, die ihn zum Superhelden ausbilden möchte, zu ignorieren.

Ich gebe zu, dass ich das Buch nicht verstanden habe. Anders kann ich mir nicht erklären, dass es meist positiv aufgenommen wurde (damals, bei der Erstveröffentlichung und jetzt). Und dabei gebe ich zu, dass mich die Geschichte durchaus interessiert hätte und die Idee dahinter auch gut war. Nur ... Eine abgedrehte Superhelden-Story voller Sarkasmus und Tiefgang ... habe ich nicht bekommen. 

Dienstag, 9. November 2021

Frank Herbert: Der Wüstenplanet 1 - 3 (Rezension)

Das Ebook-Bundle enthält die ersten drei Bücher des Dune-Zyklus:
Der Wüstenplanet
Der Herr des Wüstenplaneten
Die Kinder des Wüstenplaneten
Dune (Der Wüstenplanet) ist ein Klassiker der Science Fiction Literatur und erfreut sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Dass der Hype immer wieder auflebt ist nicht zuletzt den Verfilmungen  zu verdanken, die schon fast regelmäßig um Zuschauer buhlen.
Die erste Verfilmung aus dem Jahre 1984 von David Lynch war zwar mit großen Stars besetzt, erlaubte sich aber einige Freiheiten.  

Montag, 8. November 2021

Lin Rina: Animant Crumbs Staubchronik (Rezension)

England 1890. Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.
Der Klappentext war sehr vielversprechend... die Zeit auch und ich hatte mir eine starke Frau in einer männerdominierten Welt erhofft. Und das habe ich auch bekommen. Zeitweise zumindest. ANIMANT CRUMBS STAUBCHRONIK hat durchaus einige Ansätze, die vermuten lassen, dass sich eine wunderschön erzählte Geschichte entwickelt und der Leser (oder besser gesagt die Leserin) mit Herzklopfen und einem Schmunzeln das Buch kaum zur Seite legen will. Leider sind es nur Ansätze und ein Großteil des Buchs ist staubtrocken und langweilig, so wie man es vom Titel fast schon erwarten kann (und manche mögen das Vorurteil hegen, dass es auch in Bibliotheken viel Staub gibt ...). ich habe bis zum Ende durchgehalten, aber belohnt wurde ich dafür nicht. Gut, es gibt Schlechteres auf dem Sektor historische Liebesromane (und hätte ich gewusst, dass man dieses Buch darauf reduzieren MUSS, hätte ich wohl einen Bogen darum gemacht) und Besseres (wobei mir spontan Jane Austen einfällt, bei deren Romanen zwar auch nicht viel passiert, sie aber das Talent hatte interessante Charaktere zu schaffen) Die Geschichte in ANIMANT CRUMBS STAUBCHRONIK ist vorhersehbar, langatmig bis langweilig (mit kleinen Ausreißern von interessanten Begebenheiten, deren Potential allerdings nicht ausgeschöpft wird) mit blassen bis nervenden Charakteren (die Mutter finde ich zu übertrieben, um sie ernst nehmen zu können und Animant selbst ... eine Frau, die weiß was sie will, nur um dann doch dem Heiratswahn zu verfallen ... das ging dann irgendwie zu schnell). Sprachlich muss man sich auch an die eine oder andere merkwürdige Floskel gewöhnen wenn z. B. das Herz schwermütig wird oder davonrast.
Eine moderne Sprache mag man begrüßen, aber in gewisser Weise sollte man auch die Zeit, in die man den Leser entführen möchte, entsprechend authentisch darstellen.
Ohne niemandem nahe treten zu wollen ... wer sich an belanglosen, oberflächlichen Liebesgeschichten vor historischem (aber vernachlässigbaren) Hintergrund erfreut, der wird seine Freude an Animant Crumb haben. Ich hatte mir mehr erwartet.

(fast könnte ich behaupten, dass der größte Spaß am Buch das Schreiben dieser Rezension war, auch wenn ich manche Worte etwas abschwächen musste)

Sonntag, 7. November 2021

Thomas Olde Heuvelt: Echo (Rezension)

Eigentlich sollte es eine ganz gewöhnliche Bergtour werden, als Nick mit seinem Kumpel Augustin zu einer Kletterpartie in den Schweizer Alpen aufbricht. Doch dann kommt es unterwegs zu einem tragischen Unfall: Augustin stürzt in eine Gletscherspalte, Nick wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert – er wird für immer entstellt sein. Sam, Nicks Lebensgefährte, ist zunächst nur froh, dass sein Freund überlebt hat, aber dann passieren immer mysteriösere Dinge in Nicks Umfeld. Auch Nick selbst verhält sich immer seltsamer, und schon bald wird Sam klar, dass Nick etwas aus den Bergen mitgebracht hat. Etwas Böses ...
Was wie ein spannender Horrorthriller klingt entwickelt sich zur Tortur für den Leser. Die Idee in Echo klingt genial und man könnte sich durchaus vorstellen, dass ein großer Autor der Hororliteratur einen fesselnden Bestseller schaffen könnte, der das Potential zu einem Klassiker des Genres hätte. Aber ... Thomas Olde Heuvelt schafft das nicht.

Samstag, 6. November 2021

Lisa Rosenbecker: Litersum - Musenkuss (Rezension)

Malou Winters hat sich damit abgefunden, dass ihr Anti-Musen-Kuss die Ideen angehender Autoren auslöscht und sie diese Gabe zum Wohle des Litersums einsetzen muss.
Als der junge Detective Chris Lansbury von Scotland Yard sie jedoch verdächtigt, zwei Autoren ermordet zu haben, will sie das nicht auf sich sitzen lassen. Zusammen begeben sie sich über zwei Universen hinweg auf die Suche nach dem wahren Täter und stoßen dabei auf allerhand Lügen und Widerstände. Malous Verständnis vom Litersum wird auf den Kopf gestellt und bald weiß sie nicht mehr, wem oder was sie glauben soll.
Und dann ist da noch dieses verwirrende Herzklopfen, sobald sie sich in der Nähe des attraktiven, aber grimmigen Lansbury aufhält.
Ob auch das mit einem Kuss ausgelöscht werden kann?

Freitag, 5. November 2021

Frank W. Haubold: Das Kalanos-Projekt (Rezension)

Im Jahr 2030 ist das öffentliche Leben in der Union durch zahlreiche Restriktionen eingeschränkt und die Städte gleichen streng kontrollierten Sicherheitszonen. Als der Schriftsteller Fabian Grünberg von einem libertären Projekt erfährt, das sich auf der Mittelmeerinsel Kalanos etabliert hat, beschließt er, diese vielleicht letzte Chance zu nutzen und auszuwandern. Nach einer abenteuerlichen Überfahrt erreicht Fabian zusammen mit einer Handvoll Gleichgesinnter die Insel Kalanos, die in vielerlei Hinsicht seine kühnsten Erwartungen übertrifft. Schnell wird ihm jedoch klar, dass mit seinem neuen Leben etwas nicht stimmen kann. Als die Hintergründe offenbar werden, stellt er sich dennoch bereitwillig in den Dienst des Projektes, das jenseits aller Grenzen das Überleben der Menschheit sicherstellen soll …

Mittwoch, 3. November 2021

Karsten Zingsheim: Leroy Phoenix 2 - Über Feuer und Seele (Rezension)

Warum finden sich keine Spuren dämonischer Besessenheit auf der Leiche? Der Luftelementarist Leroy Phoenix muss seine Unschuld beweisen, denn auf Mord durch Magie steht die Höchststrafe. Niemand glaubt ihm, denn ein unsichtbarer Feind wiegelt Vampire und Magier gegeneinander auf. Ein zweiter Schattenkrieg scheint unvermeidlich. Wenn Leroy nicht schnellstmöglich entlastende Beweise findet, sein inneres Feuer zähmt und die Kraft des Seelenfeuers meistert, erwacht ein Feind aus finsteren Legenden.
Nach Über Luft und Schatten ist Über Feuer und Seele das zweite Abenteuer mit Leroy Phoenix und seinen "Freunden". Und es bleibt unterhaltsam. Karsten Zingsheim bietet auch in dieser Fortsetzung größten Urban Fantasy Spaß, der dem Leser einige Überraschungen bietet und zeigt, dass auch ein scheinbar festgefahrener Elementarist mehr kann als ein paar Winde bewegen.
Leser, die bereits den ersten Teil kennen (und das sollte man, wenn man den zweiten Teil liest, da beide Teile aufeinander aufbauen) werden im Großen und Ganzen das bekommen, was sie gewohnt sind: Eine spannende, vonm Anfang bis zum Ende fesselnde Handlung, viel Magie, ein bisschen Humor (oder ein bisschen mehr), Überraschende Wendungen ... irgend etwas das man sich gut als TV-Serie oder auf der großen Kinoleinwand vorstellen kann.
Leroy Phoenix hat eine interessante Ansammlung an unterschiedlichen Charakteren um sich gescharrt und jeder hat seine eigene Motivation. Die Charaktere entwickeln sich weiter (und gehen dabei durchaus interessante Wege), bleiben sich dabei aber treu. Vor allem die Frauen um Leroy bilden ein interessantes Gespann (Nekromantin, Polizistin, Vampirin ...).
Freunde von Urban Fantasy und witziger Wortgefechte kommen an dieser Serie nicht vorbei.

Dienstag, 2. November 2021

Volker Dützer: Morgen bist du tot (Rezension)

Journalistin Valerie de Crécy ist zunächst begeistert, als der medienscheue Star-Wahrsager Gabriel Nexx einwilligt, ihr ein exklusives Interview zu geben. Doch sie ahnt nicht, dass sie damit einem psychopathischen Stalker die Tür in ihr Leben öffnet. Nach und nach sterben Menschen in Valeries Umfeld auf bizarre Weise. Sie weiß, dass Nexx dafür verantwortlich ist, doch nachweisen kann sie ihm nichts. Er dagegen scheint alles über sie zu wissen und kann jede ihrer Entscheidungen vorhersagen. Als sie sich Hilfe von Polizist Lenny Koriatis holt, um sich gegen Nexx' Terror zu wehren, kündigt dieser ihren baldigen Tod an – und noch nie hat sich eine seiner Prophezeiungen nicht erfüllt. Valerie und Lenny bleiben nur wenige Tage, um hinter das Geheimnis des psychopathischen Nexx zu kommen. Doch wie besiegt man einen Gegner, der immer einen Schritt voraus ist …?