Samstag, 31. Oktober 2020

Anne McCaffrey: Das Generationenschiff (Rezension)

 Das Schicksal hat Sassinak und Lunzie Mespill zusammengeführt. Sie gehören derselben Familie an und haben beide Erfahrungen mit der schrecklichen Bedrohung gemacht, der die Föderation gegenübersteht: den Planetenpiraten, die ganze Kolonien plündern  und Millionen von Menschen in die Sklaverei verkaufen. Mit der tollkühnen Besatzung ihres Schlachtkreuzers will Sassinak den Piraten endlich den Garaus machen. Doch dabei kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die das Ende der Föderation bedeuten kann. Lunzie und Sassinak sind gezwungen alles zu riskieren ..
 Das Generationenschiff ist der Abschluss der Planetenpiraten-Trilogie. Es schildert Ereignisse, die nach den Dinosaurierplaneten-Büchern stattfinden. Das Buch ist das actionreichste der Trilogie, aber immer noch kein Meisterwerk. Anne McCaffrey kann (bzw. konnte) es besser und ich habe den Eindruck, dass die Zusammenarbeit mit jüngeren/unbekannteren Autoren ihrem Werk nicht gut getan hat. Das Generationenschiff ist nicht so schlecht wie Sassinak, aber nicht so gut wie die Ireta-Romane (die McCaffrey im Alleingang geschrieben hat). 
Im Großen und Ganzen ist die Trilogie eine Enttäuschung: Zäh und langatmig erzählt, manchmal zu schnell und oberflächlich. Die Planetenpiraten spielen eine geringere Rolle als erwartet. Der Schreibstil (und die Handlung) ist manchmal sehr naiv (und macht die Gefahr, die man erwarten dürfte weniger gefährlich). 
Durch die Erzählweise wird viel Potential verschwendet und das wirkt sich auch auf die Spannung aus, da man mit den oberflächlich beschriebenen Protagonisten nicht mit fiebern kann, weil  man keine Bindung zu ihnen aufbaut.
Die Cover hätten mich ja schon abschrecken sollen ...

Ich mag die Bücher von McCaffrey, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Man versäumt nichts wenn man die Planetenpiraten nicht gelesen hat (und dabei hat mich wirklich interessiert, wie die Geschichte auf dem Dinosaurierplaneten weiter geht ... in der Hinsicht wurde meine Neugier nicht befriedigt)




Mittwoch, 28. Oktober 2020

Isaac Asimov: Die schwarzen Witwer bitten zu Tisch (Rezension)

Die „Schwarzen Witwer“ bitten monatlich einmal zu einem Bankett, bei dem jeweils einer der sechs Gentlemen die Rolle des Gastgebers übernimmt. Dabei soll er nicht nur für das leibliche Wohl der Runde sorgen, sondern auch eine ungewöhnliche Geschichte und eine herausragende Persönlichkeit präsentieren. Diesmal gilt es, acht Fälle zu diskutieren – und zu lösen …
Asimov ist bekannt für seine SF-Romane, aber er hat (in meinen Augen) auch gute Krimis geschrieben. 
Als Jugendlicher sind mir die Kurzgeschichten um die schwarzen Witwer in die Hände gefallen, ich habe sie verschlungen und geliebt und vor Kurzem habe ich sie wieder entdeckt und .... ich mag sie noch immer.
Es sind Geschichten mit immer demselben Schema, aber genau das ist es, was sie so besonders macht. Es gibt nicht immer ein Verbrechen, eher eine interessante Geschichte, die der Gast der Witwer erzählt und die einer Klärung bedürfen. Dabei geht es um die Namen amerikanischer Präsidenten, Lothringer Kreuze, Mondfinsternissen, verlorene Manuskripte ...
Und immer ist es Kellner Henry, der die Lösung findet.
Neben dem zu lösenden Rätsel sind es die Tischgespräche, die diese Kurzgeschichten ausmachen. Manchmal belanglos, manchmal tiefsinnig immer mit der einen oder anderen Spitze.
Die Fälle sind interessant (und für Krimis ungewöhnlich), die Gespräche unterhaltsam. 

Isaac Asimov einmal anders. 

Dienstag, 27. Oktober 2020

Kai Meyer: Merle - Das steinerne Licht (Rezension)

Merles Venedig ist voller Magie. Doch die Fließende Königin, die mächtige Beschützerin der Stadt, wurde vertrieben. Venedig ist in großer Gefahr und alle magischen Wesen ahnen, dass nur Merle die Stadt vor dem Untergang bewahren kann. Während ihr Freund, der Meisterdieb Serafin, an Land und auf dem Wasser für die Freiheit kämpft, fliegt Merle auf dem Rücken des Obsidianlöwen Vermithrax in das Reich des Steinernen Lichts – geradewegs in die Unterwelt. 
Das steinerne Licht ist der zweite Band des Merle-Zyklus. Das Niveau des ersten Teils wird durchgehend fortgesetzt. Es fällt schwer den Band aus den Händen zu legen, es ist kurzweilige, spannende Unterhaltung, die nicht unbedingt durch überraschende Wendungen punktet (Ausnahme bestätigen die Regel), aber interessante Charaktere "pflastern" Merles Weg: Lord Licht, Winter ... 
Man muss den Vorgänger kennen, sonst versteht man so einiges nicht, aber die Bücher lesen sich schnell. 
Kurzweiliges Vergnügen, das Spaß auf die Fortsetzungen macht. Vor allem, weil Das steinerne Licht mit einem Cliffhanger an einem interessanten Schauplatz endet.
In Die fließende Königin waren die Ägypter nur im Hintergrund präsent, jetzt spielen sie eine größere Rolle und tatsächlich steckt mehr dahinter als man denkt. 

Für Fantasyfreunde ist die Merle-Reihe ein Highlight. 

Donnerstag, 22. Oktober 2020

Stuart Turton: Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle (Rezension)

Maskenball auf dem Anwesen der Familie Hardcastle. Am Ende des Abends wird Evelyn, die Tochter des Hauses, sterben. Und das nicht nur ein Mal. Tag für Tag wird sich ihr mysteriöser Tod wiederholen – so lange, bis der Mörder endlich gefasst ist.
Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diesen Tod weiß, denn am selben Tag hat Aiden Bishop eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen.

Mittwoch, 21. Oktober 2020

C. S. Harris: Die Schatten von Westminster (Rezension)

1811, London: Die Leiche einer schönen jungen Frau wird brutal zugerichtet auf den Altarstufen einer alten Kirche in der Nähe von Westminster Abbey gefunden. Eine am Tatort entdeckte Duellpistole und die belastende Aussage eines Zeugen deuten beide auf einen Mann hin: Sebastian St. Cyr.
Der brillante junge Edelmann mit ungewöhnlichen Fähigkeiten – der jetzt als Flüchtender um sein Leben rennt – versucht den wahren Mörder zu fangen, um seine eigene Unschuld zu beweisen. Dabei sammelt er eine Schar ungewöhnlicher Verbündeter an, darunter auch die rätselhafte Schönheit Kat Boleyn, die Sebastian vor Jahren das Herz brach.
In der adeligen Welt der Intrigen und Spionage ist nichts so wie es scheint. Doch die Wahrheit könnte den Schlüssel zur Zukunft der britischen Krone und zu Sebastians eigener Rettung enthalten …

Dienstag, 20. Oktober 2020

Anne McCaffrey/Jody Lynn Nye: Raumfahrergarn (Rezension)

Lunzie Mespil hat nur die Zukunft ihrer Tochter im Sinn, als sie einen Posten als Bordärztinbem Asteroidenbergbau annimmt. Doch das Schiff, das sie an ihren Einsatzort bringen soll, wird von den gefürchteten Planetenpiraten überfallen. Lunzie gelingt die Flucht in eine Rettungskapsel, aber als man sie aus dem Tiefkühlschlaf holt, ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. Die Piraten haben ihr das Leben gestohlen, doch sie gibt nicht auf.
Raumfahrergarn ist, nach Sassinak, der zweite Teil der Planetenpiratentrilogie. Raumfahrergarn hat mir besser gefallen, es wirkt nicht ganz so unkoordiniert wie der Vorgänger. Allerdings ist es auch kein Meisterwerk, Anne McCaffrey kann es besser (aber wer weiß wie viel Arbeit sie in das Buch gesteckt hat und wie viel man Jody Lynn Nye zu verdanken hat).
Ich mag Lunzie, die mir schon in den Dinosaurierplanetromanen (siehe hier) gefallen hat. In Raumfahrergarn erfährt man ihre Vorgeschichte bis zu dem Zeitpunkt als die Geschehnisse auf Ireta (dem Dinosaurierplanet) eskalieren. Der letzte Teil ist dann auch für diejenigen, die die Bücher kennen eher uninteressant, aber die Geschichte davor hat durchaus seine erheiternden Seite.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass man die Geschehnisse aus dem Vorgänger kennen muss, der Band kann auch unabhängig davon gelesen werden.
Mir fehlt die Spannung der Dinosaurier- oder Pernromane, aber es ist eine Steigerung der Trilogie.
Nun bin ich gespannt wie der Abschluss wird. 
Ach ja... Piraten spielen zwar auch eine Rolle, aber ich habe den Eindruck, dass sie (abgesehen von einigen wichtigen Szenen) keine große Rolle spielen. 

Samstag, 17. Oktober 2020

Catherynne M. Valente: Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte (Rezension)

Die 12-jährige September führt ein schrecklich langweiliges Leben – bis eines Tages der Grüne Wind auf seiner Leopardin der leichten Lüfte an ihr Fenster fliegt und sie zu einem großen Abenteuer ins Feenland einlädt. Tatsächlich wird September dort dringend gebraucht, denn die neue Marquess ist eine schreckliche Herrscherin: Wenn es September nicht gelingt, einen Gegenstand aus dem gefährlichen Gespinstwald zu holen, wird die Marquess das Feenland in einen langweiligen, phantasielosen Ort verwandeln und den Einwohnern das Leben zur Hölle machen – und darunter sind auch Septembers neue Freunde, der bücherliebende Lindwurm A-bis-L und der blaue Dschinn Samstag ...
Ich war ja skeptisch, was das Buch anbelangte. Der Titel hat mir von Anfang an gefallen... viel zu lang, nicht leicht zu merken, aber doch witzig. Andererseits habe ich von Catherynne M. Valente bereits ein Buch gelesen (Space Opera), aber das hat mir alles andere als gefallen. Aber, in diesem Fall hat meine Neugier gesiegt und ich war gespannt auf ein Buch das den Titel Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feeenland umsegelte hatte.

Freitag, 16. Oktober 2020

Hans Jürgen Kugler: Pandemie (Rezension)

Ein Virus verändert die Welt. Es gibt eine Zeit vor und nach Corona. Wir alle erleben gerade eine Zeitenwende wie aus dem Szenario eines düsteren Science-Fiction-Films. Die 33 Autor*innen dieser Sammlung haben sich Gedanken über die Zeit nach Corona gemacht und aufwühlende, spannende und berührende Geschichten über das Leben mit dem Virus und das Überleben nach der Pandemie verfasst, aber auch bewegende Stories über die Liebe in Zeiten der Corona geschrieben und darüber, was das Virus mit uns macht. Denn das neuartige Virus tötet nicht nur, es hat auch tiefgreifende und nachhaltige Auswirkungen auf Demokratie und Gesellschaft. Diesem Prozess sind wir nicht hilflos ausgeliefert, wir können ihn mitgestalten. Es muss kein böses Ende geben. Die Zukunft entscheidet sich jetzt.
33 Autoren teilen ihre Gedanken zu Corona (oder anderen Krankheiten, die Pandemien auslösen oder ausgelöst haben) und weben ein sehr beängstigendes Bild unserer Zukunft. Dabei sind einige der Geschichten tatsächlich sehr realistisch, andere dagegen sehr fantastisch (vor allem, wenn Außerirdische ihre Finger im Spiel haben) und so isst es eine der wenigen Anthologien, die fast durchwegs gute Storys zu bieten haben.

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Katja Kleiber: Sturm über der Eifel (Rezension)

Ein launig-bewegender Krimi für alle Naturfreunde. Am Goloring, einem keltischen Heiligtum in der Eifel, wird ein Mann erstochen aufgefunden. Er trägt Fellkleidung und ist barfuß. Handelt es sich um einen Ritualmord? Erste Ermittlungen zeigen, dass der Tote als Schamane tätig war. Ella Dorn, selbst als »Eifelhexe« verschrien, kannte den Mann und hatte in ihm eine verwandte Seele gefunden. Erschüttert beginnt sie, seine Vergangenheit zu erforschen. Doch je näher sie seinem Geheimnis kommt, desto mehr bringt sie sich selbst in Gefahr.
Der Goloring liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Kobern-Gondorf in unmittelbarer Nähe zur A 48. 
Die Anlage befindet sich auf einem abgesperrten ehemaligen Bundeswehrgelände (einer ehemaligen Ausbildungsstätte für Diensthunde), das über die L 52 zwischen Koblenz und Polch zu erreichen ist. Die Anlage ist fast kreisrund. 

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Kai Meyer: Merle - Die fließende Königin (Rezension)

Merles Venedig ist voller Magie. Zauberspiegelmacher und geflügelte Löwen, Meisterdiebe und Meerjungfrauen bevölkern die Gassen und Kanäle. Über sie alle wacht die Fließende Königin, ein geisterhaftes Wesen der Lagune, unsichtbar und unnahbar – einzig Merle gewinnt ihre Freundschaft. Als übermächtige Feinde die Stadt belagern und die Fließende Königin in ihre Gewalt bringen wollen, beginnt für Merle ein atemberaubendes Abenteuer, das sie bis zum Rand ihrer Welt führen wird Merle - Die fließende Königin ist ein gelungenes Kinder/Jugendbuch in einem alternativen Venedig in einer alternativen Zeit. Es ist spannend und kreativ. Langweilig wird es nie und man trifft auf interessante Gestalten der bekannten Mythologien, von fliegenden Löwen zu Meerjungfrauen, Andeutungen von Parallelwelten, Mumien etc. 
Der Auftakt der Merle-Reihe ist ein Buch wie ich es mir erwarte: Nie langweilig, abwechslungsreich mit interessanten Gestalten, Kreaturen und Begebenheiten. 
Es gibt zahlreiche Andeutungen auf das, was vielleicht noch kommen könnte und ich bin gespannt wohin Merles Reihe führt.

Es ist lange her, dass ich Bücher von Kai Meyer gelesen habe, aber MERLE war ein guter Anfang und ich gehe davon aus, dass ich in nächster Zeit wieder vermehrt Bücher des Autors lesen werde. 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Ursula Neeb: Die Schrecken des Pan (Rezension)

Großbritannien 1923: In der Nähe des luxuriösen Holloway-Sanatoriums, einer Nervenklinik für Angehörige der High Society vor den Toren Londons, machen Spaziergänger einen grausigen Fund: männliche Leichen, allesamt kastriert und enthauptet. Die Ermittlungen von Scotland Yard führen zu keinem Ergebnis. Die junge Krankenschwester Maureen Morgan folgt einem Hinweis des Okkultisten Aleister Crowley und beginnt mit eigenen Nachforschungen - und trifft ins Schwarze. Als Maureen dem Täter auf die Spur kommt, gerät sie selbst in höchste Gefahr.
Ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Düster mit leicht okkulten (aber nicht phantastischen) Anwandlungen (bedingt durch die Anwesenheit des Magiers Aleister Crowleys) und sehr spannend. Es fällt leicht sich in die damalige zeit versetzen zu lassen und das Sanatorium wird sehr lebendig beschrieben. 
Neben dem knisternden Setting bekommt man eine spannende Handlung geboten, die nur durch die (etwas konstruiert wirkende und vollkommen unnötige) Liebesgeschichte zwischen Krankenschwester und Arzt gestört wird. 
Neben dem düsteren Sanatoriumsszenario bekommt man etwas Schmuddelglamour durch die Ausflüge in das Transvestitenmilieu. Es wird Abwechslung geboten und der Leser bekommt Einblicke in die Arbeit der Polizei und die privaten Ermittlungen von Maureen. Und das ist gut so, denn manchmal nimmt Maureens Privatleben etwas den Wind aus der Handlung, was aber auch dem Leser eine kleine Verschnaufpause gibt.
 Die Schrecken des Pan ist spannende und kurzweilige Flucht in eine vergangene Zeit. Ein Krimi mit interessanten Charakteren (wobei Maureen nur bedingt dazu gehört).

Kein Sherlock Holmes, keine Miss Marple aber ... gut geeignet für neblige Tage

Freitag, 9. Oktober 2020

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! -Die blauen Pudel des Sir Theodore (Rezension)

Skandal auf der Hundeshow! Die drei Königspudel von Sir Theodore - bislang die unangefochtenen Champions - haben von einer Sekunde zur nächsten ein blaues Fell! Sir Theodore bezichtigt den Veranstalter Mason Mayfield lauthals der Mittäterschaft. Als Mayfield kurze Zeit später ermordet aufgefunden wird, ist Sir Theodore der Hauptverdächtige. Doch Nathalie ist fest von seiner Unschuld überzeugt und gemeinsam mit Louise und den Pudeln begibt sie sich auf die Suche nach dem wahren Mörder.
Die blauen Pudel des Sir Theodore ist der dritte Teil der Natalie Ames-Reihe. Nach den ersten beiden Bänden habe ich mir das Hörbuch (bei Spotify) angehört und ich muss sagen ... als Hörbuch (nebenbei gehört) funktioniert die Reihe ganz gut. Belanglose Unterhaltung (aber durchaus als amüsant zu bezeichnen) beim Bügeln oder Joggen. Was will man mehr?
Manchmal darf man den Anspruch auch niedrig halten.
Ich gebe zu, dass ich mich langsam für die Geschichten erwärmen kann, obwohl ich nicht weiß ob es einfach daran liegt dass es ein Hörbuch ist (genial gelesen/interpretiert von Vera Teltz, der deutschen Stimme von Agatha Raisin) oder weil die Geschichte amüsant ist.
Ich werde auf jeden Fall die Reihe weiterhören. Zum Lesen ist die Handlung zu banal, und ich gehe davon aus, dass sich das bei den Nachfolgebänden nicht anders sein wird, aber zum Hören haben die Geschichten (zumindest die mit den blauen Pudeln ... mal sehen wie es weiter geht) einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert.
Spannend ist das Hörbuch nicht, aber als amüsante kurzweilige Unterhaltung kann man es durchgehen lassen. Die Spannung bleibt zugunsten des Humors auf der Strecke, zumindest kommt es mir so vor und es gibt doch die eine oder andere skurrile Persönlichkeit. 

Kurzweiliger Hörgenuss, wenn man keinen anspruchsvollen Krimi erwartet. 

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Nadine Erdmann: Fineas (Rezension)

Zwei der Lichtsteine, mit deren Hilfe Interria aufrechterhalten wird, befinden sich bereits sicher in Cayas Kapelle, doch mit der Reise zu den Drachen steht Noah, Liv, Ari und Kaelan eine der größten Herausforderungen bevor. Der Stein des Feuers befindet sich in den Roten Bergen und damit in direkter Nachbarschaft zu Dakenhall, wo Konstantin bereits Vorkehrungen getroffen hat, die verhindern sollen, dass die Cays das Tal der Drachen jemals erreichen. Können Noah, Liv, Ari und Kaelan es mit List und Tücke trotzdem schaffen, Fineas unbeschadet ins Kloster zu bringen? Und welches Geheimnis hüten Ben und Mia vor ihnen?
Der dritte Teil der Lichtstein-Saga.
Nach Aquilas und Andolas geht es nun zu den Drachen. Natürlich war ich sehr gespannt wie die Begegnung mit diesen coolen (meistens jedenfalls) Wesen, aber natürlich gibt es (wie auch in den Vorgängern auch) auch vorher noch Begegnungen mit anderen Kreaturen. 

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Die letzten Worte des Ian O'Shelley (Rezension)

"Leb wohl, tristes Dasein." Der berühmte Schriftsteller Ian O'Shelley wird tot in seinem Cottage in Earlsraven aufgefunden - neben ihm liegt ein Abschiedsbrief. Aber war es tatsächlich Selbstmord? Oder wurde der sympathische Bestsellerautor umgebracht? Nathalie ist ein großer Fan des Autors und fängt an, sich genauer mit dem Fall zu befassen. Sie entdeckt schnell, dass O'Shelley eine ganze Reihe an Geheimnissen hatte - findet sich hier das Motiv für einen Mord? Doch während Nathalie O'Shelleys Leben durchleuchtet, muss sie feststellen, dass es auch in ihrem Privatleben drunter und drüber geht und ihr Umzug nach Earlsraven nicht ohne Folgen bleibt ...
Teil zwei der Nathalie Ames Reihe. Nach einem nicht ganz so gelungenen Auftakt (siehe hier) geht es etwas besser weiter. Es bleibt belanglos und oberflächlich, aber diesmal werden einige interessante Ideen gezeigt, die zum Schmunzeln anregen. Auch wenn ich das Ende doch etwas an den Haaren herbeigezogen fand, so kann ich nicht abstreiten, dass ich mich besser unterhalten gefühlt habe als beim ersten Teil. 
Noch sind nicht alle Schwächen ausradiert, aber zumindest kann ich sagen, dass die Auflösung des Falls länger dauert und nicht in ein paar Sätzen abgehandelt wird. 
Spannung vermisse ich zwar immer noch, aber das Ermittlerteam Pubbesitzerin/Köchin gewinnt durchaus an Reiz.

Vielleicht habe ich aber auch eine Phase erwischt, in der mich die Banalitäten und Belanglosigkeiten von DIE LETZTEN WORTE DES IAN O'SHELLEY nicht mehr gestört haben. 
Immer noch kein Highlight des Cosy Crimes, aber ... ich werde die Reihe weiterlesen, bzw. -hören, nachdem ich gesehen habe, dass es die Serie auch als Hörbuch gibt.
Ein Banales Hörbuch nebenbei zu hören ist weniger Zeitverschwendung als ein Buch selber zu lesen.

Ich bin gespannt.

Aber zurück zu Teil zwei der Fälle von Nathalie Ames: Kann man lesen, muss man aber nicht. Es gibt besseres.

Dienstag, 6. Oktober 2020

Anne McCaffrey/Elizabeth Moon: Sassinak (Rezension)

Sassinak ist noch ein Kind, als ihre Heimatwelt überfallen wird. Die Planetenpiraten, die in der ganzen Förderation wegen ihrer Skrupellosigkeit gefürchtet sind, plündern die Kolonie und verschleppen das Mädchen in die Sklaverei. Doch es gelingt ihnen nicht, Sassinaks Willen zu brechen - sie hält stand und kann sich sogar befreien.
Viele Jahre später befehligt sie ein eigenes Schiff und kennt keinen anderen Gedanken, als den Piraten eines Tages das Handwerk zu legen ...
Ich bin zwar ein großer McCaffrey-Fan, aber es gibt auch Romane, die ich von ihr noch nicht gelelesen habe. Die Weltraumpiraten gehören dazu, aber ich habe sie früher nicht gelesen, weil mich die Cover abgeschreckt haben (und vielleicht auch das Thema).
Hätte ich mich mal besser informiert.

Viele von McCaffreys Werken spielen in einem von der Regierung der Federated Sentient Planets (FSP) dominierten Universum. Auch ihre bekanntesten Romane aus dem Drachenreiter von Pern-Zyklus (auch wenn das auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist).

Montag, 5. Oktober 2020

Thomas Kowa: Schlafe tief/Seelenschlaf (Rezension)

Ein revolutionäres Medikament. 
Opfer, die wie Versuchstiere getötet werden. 
Und ein Killer, der vor nichts zurückschreckt. 
Es verspricht, deinen Schlafbedarf auf eine Stunde zu verkürzen. 
Es verspricht, die Welt zu ändern. 
Es verspricht, dich zu ändern. 
Remexan ist eine Revolution. Doch Revolutionen bringen meistens Tote mit sich. So ereignen sich im Umfeld des verschwiegenen Pharmakonzerns GENEKNOV bestialische Morde, die Opfer wurden präpariert wie Versuchstiere. Während sich Kommissar Erik Lindberg in die Ermittlungen stürzt, kämpft er mit einer erschütternden Erkenntnis aus seinem Privatleben. Der Bundespolizeichef setzt ihn unter Druck und Lindberg läuft die Zeit davon. Gleichzeitig wird der verlockende Ruf des Remexans immer lauter ...
Ein Thriller, der ein klein wenig Science Fiction aufweist, was ich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig fand. Zu utopisch klingt REMEXAN. Aber warum auch nicht, dadurch wird eine durchaus spannende, abwechslungs- und wendungsreiche Story geboten, die selten an Tempo verliert und  geschickt zahlreiche Handlungsfäden verweben kann. 
Flüssig geschrieben, sympathische Protagonisten (und weniger sympathische Antagonisten).
Die bestialischen Morde werden eher angedeutet (und anhand der Reaktion der Polizeibeamten beschrieben), so dass sie meiner Meinung nach wirkungsvoller sind, als wenn man sie direkt in all ihrer plastischen Grausamkeit beschrieben hätte. 
Manche Dinge wirken etwas konstruiert, aber wenn man sich auf die Existenz von REMEXAN einlässt, sind das vernachlässigbare Nebensächlichkeiten.

Gut geschrieben, gut recherchiert ... und zur Abwechslung tatsächlich mal ein Thriller, der sich auch Thriller nennen darf (denn in letzter Zeit habe ich so manches gelesen, was die Bezeichnung Triller nicht verdient hat.

Am 23. September 2021 erschien eine Neuauflage des Romans unter dem Titel Seelenschlaf
Es handelt sich um eine korrigierte Neuauflage mit neuem Cover, aber unverändertem Inhalt. Auch die anderen beiden Teile der Erik Lindberg-Reihe werden demnächst neu aufgelegt werden. 

Sonntag, 4. Oktober 2020

Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Der doppelte Monet (Rezension)

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist die reizende alte Miss Beresford aus Earlsraven dement oder bei ihr zu Hause geht etwas nicht mit rechten Dingen zu! Doch was hat Nathalie damit zu tun? Die junge Frau ist gerade eben erst von Liverpool ins beschauliche Earlsraven gezogen, um das Erbe ihrer Tante anzutreten: den Pub "The Black Feather". Als Miss Beresford jedoch in ihrem Garten eine Leiche entdeckt, beginnt Nathalie gemeinsam mit ihrer Köchin Louise zu ermitteln ...
Ich habe ein kleines Problem mit Krimis, die man als Cosy Crime bezeichnet. Einige sind wirklich gut, andere wirklich schlecht und dann gibt es diejenigen, die ich nicht richtig einsortieren kann. Nicht wirklich überzeugend, aber auch nicht unbedingt schlecht. 
Der erste Teil von Tee?Kaffee? Mord! gehört in die Kategorie des Mittelmaßes. Ein nettes Umfeld, das durchaus interessant ist, aber Charaktere, die zu flach sind, als das man sie mögen könnte, oder zu übertrieben, als dass man sie ernst nehmen könnte. 
Ich gebe zu, mir gefällt die Idee eines Pubs, der als Ermittlungszentrale eines Hobbyteams fungiert.
Die Reihe bietet durchaus Potential und ich gebe ihr noch eine Chance, auch wenn der Auftakt nicht ganz gelungen ist.
Am Anfang wird das Szenario eingeführt ... etwas zu langatmig, und auch wenn es einige unterhaltsame Szenen gibt plätschert alles ein bisschen vor sich hin. Und bei manchen Charakteren fragt man sich, warum sie eingeführt werden, wenn sie danach keine Rolle mehr spielen... vielleicht irgendwann... 
Der Kriminalfall könnte unterhaltsam sein (spannend ist er nicht), aber die handelnden Charaktere machen das ein bisschen kaputt und die Auflösung in den Epilog zu packen finde ich auch keine gute Idee. Tatsächlich ist die Geschichte um den doppelten Monet zu schnell vorbei.
Nun ja, die eine oder andere Chance gebe ich der Reihe noch, aber ... wenn ich ehrlich bin gibt es bessere Cosy Crimes die zum einen ein unterhaltsames Umfeld, liebens- und hassenswerte Charaktere und einen spannenden Kriminalfall bieten (und selbst wenn letzteres manchmal eher im Hintergrund stattfindet vermag der Rest darüber hinwegtrösten, allerdings nicht in diesem Fall)

Es gibt viele unbedeutende Nebensächlichkeiten, die weder die Handlung vorantreiben noch zur Charakterentwicklung beitragen. 
Trotzdem habe ich schon schlechteres gelesen. Überzeugt bin ich nicht, aber auch nicht abgeneigt, der Serie eine weitere Chance zu geben, wie mehrmals erwähnt.
Vielleicht kann ich mir dann eine Meinung bilden, die mehr Aussagekraft hat als meine jetztige.

Samstag, 3. Oktober 2020

Andreas Suchanek: Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King (Rezension)

Der komplette Fall Marietta King in einem Band. 
Mason, Olivia, Randy und Danielle sind vier Jugendliche, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Als Mason unschuldig eines Verbrechens bezichtigt wird, kommt es zu einer Kette von Ereignissen, die die vier Freunde zusammenführt. Gemeinsam versuchen sie, den Drahtzieher hinter der Tat dingfest zu machen. 
Dabei stößt das MORDs-Team auf einen dreißig Jahre zurückliegenden Mordfall. Entsetzt müssen sie erkennen, dass ihre Eltern Teil eines gigantischen Rätsels sind, das sich bis in die Gegenwart erstreckt. Sie beginnen zu ermitteln, um die eine Frage zu klären, die alles überschattet: Wer tötete vor dreißig Jahren die Schülerin Marietta King?
Von Andreas Suchanek kannte ich bisher nur seine Fantasyreihen, deswegen war ich gespannt (und auch ein bisschen skeptisch) auf seine Krimireihe. Unterstützt wird er von Nicole Böhm und Ute Bareiss (von denen ich bisher noch nichts gelesen habe, soweit ich weiß). 

Freitag, 2. Oktober 2020

Melanie Jahreis: Rebel Minds (Rezension)

Wer hat die Solarenergie erfunden? Den Paketfallschirm und die Einbauküche? Das kleine Schwarze, die Wegwerfwindel und das Champagner- Rüttelpult? Das Fertighaus, die Drahtlostechnologie, die Umweltbewegung und den Matilda-Effekt? Es waren Frauen - rebellische Geister mit einem ausgeprägten Hang zur findigen Problemlösung. Melanie Jahreis, Kuratorin am Deutschen Museum, erzählt ihre unwiderstehlichen Geschichten. Sie machen Mut, verrückte Träume zu haben, sich hohe Ziele zu stecken und entschlossen dem eigenen Weg zu folgen. Eine inspirierende Lektüre für junge Leserinnen und Leser ab 12 Jahren, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Kongenial illustriert von Katinka Reinke.
Das Buch hätte Potential für ein Highlight, nicht nur für jugendliche Leserinnen. Und was die Tete anbelangt so kann man wirklich etwas lernen und selbst der erwachsene Leser darf seinen Horizont erweitern.
Coco Chanel, Marie Curie oder Greta Thunberg sind bekannte Frauen, die nicht unbedngt etwas erfunden haben (aber auf gewisse Weise doch die Welt revolutioniert haben, und nicht nur die Damenwelt). Aber wer kennt die Erfinderin der Wegwerfwindel (und nein, sie heißt nicht Frau Pampers) oder des Fertighauses. Wer weiß wer Daniela Rus oder Käthe Paulus ist.
Die Autorin ist der Meinung dass sie in Rebel Minds ebenfalls Erwähnung finden dürfen wie Florence Nightingale oder Jane Goodall. Die Texte sind kurz, informativ und leicht verständlich.
Was mich gestört hat (aber das ist vermutlich Geschmackssache) sind die Illustrationen. So wirklich kongenial sind sie nich, eher gewöhnungsbedürftig und eher abstrakt und manchmal auch nicht unbedingt auf die Personen bezogen. Ich hätte mir lieber Bilder der vorgestellten Frauen gewünscht, aber das ist nicht immer der Fall.

Aber ... ignoriert man die Farbgebung des Buchs ist der Inhalt absolut lesenswert. Und man wird sich erst bewusst was Frauen leisten (nur damit Männer die Lorbeeren einstreichen)