Montag, 29. April 2024

Andrea Penrose: Mord in der Merton Libary (Rezension)

Auf die dringende Bitte eines Familienfreundes reist der Earl of Wrexford nach Oxford. Doch er ist zu spät, denn der zurückgezogen Universitätsbibliothekar wurde bereits ermordet. Damit nicht genug, auch ein seltenes Manuskript ist verschwunden. Der einzige Hinweis führt Wrexford in eine Sackgasse …
Zur gleichen Zeit versucht Charlotte herausfinden, ob der Brand in einem Labor ein Unfall oder Brandstiftung war. Denn er könnte mit dem Bau eines neuen Schiffstyps zusammenhängen, das nicht nur den Welthandel revolutionieren könnte. Je mehr die beiden den rätselhaften Hinweisen nachgehen, desto mehr erkennen Wrexford und Charlotte, dass die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen. Eine böse Verschwörung lauert im Verborgenen und bedroht alles, was ihnen lieb und teuer ist – es sei denn, sie können die losen Fäden zusammenknüpfen, bevor es zu spät ist …
 
MORD IN DER MERTON LIBARY ist der siebte Fall von Wrexford und Sloane und auch wenn der Verlag der meinung wäre, dass man die einzelnen Bücher nicht in der richtigen Reihenfolge lesen muss, so finde ich es verständlicher, wenn man eine Reihenfolge einhält. Vor allem, wenn sich neben dem eigentlichen Krimi auch noch auf der familiären Ebene einiges tut. Und vor allem die verwandtschaftlichen Verhältnisse sind wichtig (irgendwie...). Wer die Serie kennt wird genau das bekommen, was er zu erwarten hat: Spannung, Witz und sympathische Charaktere, wird ebenso geboten wie eine interessante (und sehr unterhaltsame) Handlung und Hintergrundwissen zur Zeit. Ich mag Wrexford und Sloane nach wie vor, auch wenn ihre Entourage immer größer wird und auch die Wiesel weitere Jungs rekrutieren ... aber noch ist alles im übersichtlichen Bereich. Und auch dieser historische Krimi weist eine gewisse Blutarmut aus (sprich: Es ist nicht unbedingt Cosy, aber blutrünstig auch nicht, einfach ein guter Krimi für kurzweiliges Lesevergnügen ... was aber auf den Rest der Reihe bisher ebenfalls zutrifft, so dass ich mich doch immer wieder wiederhole...)

Freitag, 26. April 2024

Jim Butcher: Eiskalt (Rezension)

Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und meine Freunde halten mich für tot. Doch Mab, die Königin von Luft und Dunkelheit und Herrscherin des Winterhofs der Elfen, hatte mich zurück ins Leben gerissen. Offenbar brauchte sie mich als ihren Winterritter und persönlichen Killer. Ich sollte eine Unsterbliche für sie töten, und sie ließ mir kaum eine Wahl. Mab ist nicht zimperlich, schon gar nicht mit Drohungen gegen meine Freunde. Mein Opfer sollte Maeve, Mabs eigene Tochter, sein. War sie wirklich so gefährlich geworden, wie Mab behauptete? Oder war die Königin von Luft und Dunkelheit – eines der mächtigsten Wesen, die ich kenne – verrückt geworden? Ich würde es herausfinden …
EISKALT ist der 14. der dunklen Fälle des Harry Dresden (warum die Serie auch so heißen mag ... Krimis sind die Bücher schon lange nicht mehr, falls sie es jemals waren, was aber an sich auch keine Rolle spielt). Und ich bin froh, dass ich wieder einen typischen Dresden bekommen habe, nachdem mir der Vorgänger nicht so zugesagt hat. Harry Dresden ist wieder unter den Lebenden, mehr oder weniger vereint mit seinen Freunden und ... Winterritter. Nachdem die letzten Bände oft sehr vampirlastig waren, so werden dem Leser diesmal die Feinheiten der Feen näher gebracht. Und natürlich ist es komplizierter als man denkt und der Konflikt Winter gegen Sommer hat noch einige Feinheiten. EISKALT fängt ziemlich entspannt an, zumindest für Harry Dresden-Verhältnisse. Aber dann wird es ein blutiges, spannende, abwechslungsreiches Gemetzel, bei dem man sich durchaus fragen kann wie es der Autor schafft dabei noch einen ersichtlichen roten Faden durchzuhalten. Denn genau das ist der Fall und genau das macht dieses Buch auch so spannend. Ein fröhliches Hin und Her, Intrigen, Verrat, Feinde, Freunde .... und das Ende, wie hätte es anders sein können, heftig und unerwartet. EISKALT ist ein typischer Dresden. Spannend bis zur letzten Seite und der Humor bleibt auch nicht auf der Strecke.
Wie gesagt... Teil 14, und es macht wenig Sinn damit anzufangen ... inzwischen ist so viel passiert, dass man viele Hintergründe nicht verstehen würde. Aber andererseits: Warum sollte man eine Reihe mittendrin anfangen ... es entgeht einem so viel Spaß. Zumindest hier. 

Mittwoch, 24. April 2024

A. J. Sherwood: Herz und Totschlag (Rezension)

Verrückte Fälle bin ich gewohnt, denn seien wir doch mal ehrlich: Die Polizei zieht mich nur hinzu, wenn sie vor einem Rätsel steht und sich nicht mehr anders zu helfen weiß. Unser neuer Fall ist so ein Rätsel. Jemand greift Frauen auf dem Heimweg von der Arbeit an und verpasst ihnen von hinten einen Schlag auf den Kopf. Und dann passiert der erste Mord, doch dabei bleibt es leider nicht. Inzwischen gibt es fünf Verletzte, drei Tote und null Hinweise auf den Täter - die Polizei braucht also dringend einen Durchbruch. Aber dieser Fall bringt uns alle an unsere Grenzen, und nun muss ich auch noch befürchten, dass mein Partner und Anker Donovan Amok läuft, wenn wir den Fall nicht bald lösen ...
Also ... Teil zwei also von Jons übernatürlichen Fällen. Ich kann es kurz machen und zwei Dinge schon einmal klar stellen:
1. Man kann die Bände tatsächlich unabhängig voneinander lesen (ich habe das irgendwo gehört, wollte es aber nicht glauben, aber jetzt bin ich schlauer).
2. Ich habe mich beim Lesen sehr wohlgefühlt.

Dienstag, 23. April 2024

Tad Williams/Nina Kiriki Hoffmann: Die Stimme der Finsternis (Rezension)

Anfangs kommen sie gut voran, nichts geschieht, nur die Stille ist unheimlich. Und dann fehlt eines Morgens einer der Männer. Am nächsten Morgen wieder einer. Als sie nur noch wenige sind, beschließen sie, daß es nur eine Möglichkeit gibt, dem Ungeheuer zu entkommen: Sie erzählen sich Geschichten. Verborgen in den Schatten jenseits ihres Lagerfeuers hockt nun Nacht für Nacht der Vampir und vergißt über dem Zuhören die Zeit. Doch eines Abends bietet er den Männern einen tödlichen Wettstreit an.
Eine Mischung aus 1001 Nacht und Vampirgeschichte ... kann das funktionieren? Ja, auf durchaus unterhaltende Weise, auch wenn sich DIE STIMME DER FINSTERNIS eher wie eine Anthologie mit Rahmenhandlung erscheint und weniger wie ein Roman. Deswegen kann ich auch nicht wirklich sagen, dass mir die Handlung 100 % gefallen hat. Die Grundidee fand ich interessant, dass ein Vampir mal etwas anders dargestellt wird ist auch angenehm und hebt sich von anderen Vampirgeschichten ab (wobei es sich auch um ein beliebiges anderes "Monster" hätte handeln können. Die erzählten Geschichten sind gut bis weniger gut, wobei mir die Geschichte des Vampirs am wenigsten gefallen hat, andere dafür um so mehr. Blöd nur, dass das Ende, dass dann doch anders als erwartet abläuft, nicht so ganz nachvollziehbar ist ...
Dem Autorenteam Tad Williams und Nina Kiriki Hoffmann ist ein kleines nettes Büchlein für zwischendurch gelungen. Flüssig zu lesen und schnell. Für Freunde der Geschichten von 1001 Nacht zu empfehlen.

Montag, 22. April 2024

Derek Landy: Skulduggery Pleasant - Die Hölle bricht los (Rezension)

Dreihundert Jahre bevor alles anfing ...
Toskana, 1703. Der Krieg gegen Mevolent ist im vollen Gang und die Toten Männer werden nach Italien entsandt. Nicht um den Erzfeind endlich zu besiegen, sondern um ihn zu retten. Ein apfelgroßes Loch in der Realität hat einen Zugang zur Hölle freigelegt, hinter dem ein mächtiges Wesen lauert. Und nur Mevolent ist in der Lage, es wieder zu schließen. Eine einfache Mission, wenn da nicht Nefarian Serpine wäre, der Mann, der dreizehn Jahre zuvor Skulduggery und seine ganze Familie umgebracht hat.
Skulduggery Pleasant und die Toten Männer sind wieder da: In einem Kurzroman, der dreihundert Jahre vor Walküres Unruhs Geburt spielt.

Ich bin noch lange nicht soweit, dass Band 15 der unterhaltsamen Skulduggery-Reihe in greifbarer Nähe wäre, aber da es sich scheinbar um eine Art Vorgeschichte handelte (und um Band 15,5) habe ich es gewagt DIE HÖLLE BRICHT LOS zu lesen, ohne die Teile davor zu kennen und zumindest hatte ich auch nicht den Eindruck, dass ich sie hätte kennen müssen. Es ist hilfreich mindestens einen der Vorgänger zu kennen, sonst wird man mit Namen nur so erschlagen und bleibt ein bisschen alleine auf weiter Flur. Aber ... ein bisschen kenne ich mich mit Skulduggery aus, so war das zumindest bei mir nicht der Fall.
Kurzweilige Unterhaltung, witzig und höchst amüsant. Auch wenn es ein paar kleine Kritikpunkte gibt: Die Charaktere bleiben etwas farblos, das finde ich etwas schade, und auch wenn Grässlich Schneider seine Momente bekommt ... der Rest verblasst ein bisschen. Und was die Zeit anbelangt ... die Geschichte wirkt zeitlos, ich hatte nicht das Gefühl in der Toskana zu sein, oder im 18. Jahrhundert.. aber dasd Geplänkel von Protagonisten und Antagonisten ist unterhaltsam genug, so dass man darauf auch gar nicht wirklich achtet. Und dann gibt es noch eine kleine Überraschung ... aber irgendein Hinweis würde schon viel zu viel verraten, nur so viel: Ich hatte nicht erwartet welche Richtung die Geschichte nimmt.
Ich habe mich königlich amüsiert, auch wenn es ein kurzer Skulduggery ist ...

Freitag, 19. April 2024

Stefan Bachmann: Die Seltsamen

Ein schüchterner Junge zieht aus, seine Schwester zu suchen, und findet nicht nur einen Freund, sondern muss – vielleicht – auch die Welt retten...
Bartholomew ist halb Mensch, halb Sidhe, ein Mischling, der es in London aufgrund seiner Abstammung schwer hat. Nun verschwinden Mischlinge wie er und als seine Schwester dazu gehört macht er sich auf sie zu retten...
DIE SELTSAMEN ist ein unterhaltsamer Fantasyroman, der Anlehnungen an C. S. Lewis, Oliver Twist und SteamPunk hat ... und es funktioniert gut. Die Charaktere sind gut charakterisiert und glaubwürdig, die Handlung ist ... abwechslungsreich, der Schauplatz (SteamPunk-London) interessant...
Die Sprache ist fast schon poetisch zu nennen, traumhaft und einfühlsam, aber nie abgehoben und leicht verständlich, als ob diese Welt und ihre Bewohner unser Alltag wären. Bachmann hat ein fremdes und doch vertrautes London geschaffen und sein Erzählstil weiß zu fesseln... von der ersten bis zur letzten Seite. Obwohl ... und das ist der Schwachpunkt des Buchs... gegen Ende wird sehr viel Spannung aufgebaut und dann ... hört das Buch auf. Das hat mich etwas kalt erwischt, da mir nicht bewusst war, dass es sich um den ersten Teil einer mindestens zweibändigen Reihe handelt... jetzt stehe ich etwas in der Luft und muss dafür sorgen auch noch die Fortsetzung zu bekommen. Denn ich will unbedingt wissen wie es weiter geht...
Hätte ich das mal vorher gewusst ... aber wenn man weiß, dass es weiter geht wird man mit dem Cliffhanger nicht ganz erschlagen.

Donnerstag, 18. April 2024

Gunnar Schwarz: Das Flüstern des Totenwaldes (Rezension)

Im Dunkel des Waldes lauert das Böse!
Eigentlich sollen Henning Gerlach und seine Kollegin Lena Freyenberg nur im Vermisstenfall einer jungen Frau ermitteln. Als aber kurze Zeit später ihre übel zugerichtete Leiche am Rande eines unwegsamen Waldgebietes entdeckt wird, ist klar, dass es hier um Mord geht. Das mit Lippenstift verschmierte Gesicht und der offene Brustkorb der Toten geben Henning und Lena Rätsel auf.
Schnell stellt sich heraus, dass das Opfer eine Bekannte ihres Ermittler-Kollegen Boris war, der sich zur gleichen Zeit ganz in der Nähe des Fundorts mit Freunden auf einer mehrtägigen Wanderung befindet. Als plötzlich weitere Teilnehmer der Gruppe ermordet aufgefunden werden, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Kurz gesagt: Wer Gunnar Schwarz mag, wird voll auf seine Kosten kommen, denn DAS FLÜSTERN DES TOTENWALDES bietet Gewohntes vom Autor. Aber auf mich hat er seine Faszination verloren. Auch wenn seine Ideen für gute Unterhaltung sorgen können und eher außergewöhnliche Thriller präsentieren, wirkt vieles Austauschbar und .... aber dazu später.

Mittwoch, 17. April 2024

Cornelia Funke: Tintentod (Rezension)

Die Weißen Frauen haben Staubfinger mit sich genommen. Meggie lebt mit ihren Eltern auf einem verlassenen Hof in den Hügeln östlich von Ombra, wo sich beinahe vergessen lässt, was auf der Nachtburg geschehen ist. Doch in der Dunkelheit, wenn Meggie am Fenster steht und auf Farid wartet, hört sie den Eichelhäher schreien. Dann verschwindet ihr Vater mit dem Schwarzen Prinzen und dem Starken Mann im Wald, denn es muss alles getan werden, damit die Schatten über Ombra weichen.
TINTENTOD ist das (ursprüngliche) Ende der Tintenherz-Trilogie und man muss sich von einigen Charakteren verabschieden ... aber da ich noch nicht weiß, was mich im vierten Teil erwarte, kann ich mir nicht sicher sein, ob der eine oder andere totgeglaubte nicht doch wieder auftaucht. Das wäre ja keine Neuheit in der Tintenwelt. Aber ... ich greife voraus. Es mag ein Spoiler sein, dass einige Charaktere ihr Leben lassen werden, aber was erwartet man vom Ende einer Reihe? Und nicht für jeden kann sich alles in ein Happy End auflösen.
Cornelia Funke ist mit Tintenblut ein grandioses Finale gelungen. War Tintenblut schon etwas düster, so wird dem noch einiges mehr hinzugeschrieben. Da reicht selbst die Anwesenheit eines Nachtmahr um beim Leser einen leichten Schauer über den Rücken wandern zu lassen. Man mag nur hoffen dass die Leserschaft seit Tintenherz gealtert ist. Aber auch einige andere Szenen sind schon etwas brutal geraten. Das muss man ertragen können, aber das Buch ist so phantasiereich, dass man entsprechende Szenen auch ausblenden kann.
Es ist ein wahres Vergnügen was Cornelia Funke mit ihrer Welt und ihren Charakteren macht. Der Spannungsbogen wird bis zum Ende gehalten, Langeweile empfand ich nur am Ende ... der Epilog zur Geschichten, das Ende nach dem Sturm ... aber irgendwie muss man ja auch wieder in normalen Bahnen denken können.
Ich hätte mir auch mehr Diskussionen zwischen Elinor und Fenoglio über die Tintenwelt gewünscht. Nicht wirklich wichtig für die Handlung, aber amüsant zu lesen. Und ein bisschen Humor schadet dem Buch nicht.

Dienstag, 16. April 2024

Aleksandar Hemon: Das Lazarus-Projekt (Rezension)

Ein virtuos erzählter Roadtrip zu den eigenen Wurzeln
1908 wird in Chicago der junge osteuropäische Einwanderer Lazarus Averbuch, ein vermeintlicher Anarchist, vom Polizeipräsidenten aus nächster Nähe erschossen. Hundert Jahre später will der bosnisch-amerikanische Schriftsteller Brik die Wahrheit über diesen angeblichen Anarchisten ans Licht bringen. Mit seinem Freund Rora macht er sich auf den Weg in die Heimat von Lazarus - ihre Reise wird zu einer Suche nach den eigenen Wurzeln. Eine lakonisch und höchst unterhaltsam erzählte Geschichte über politische Hysterie, Heimatlosigkeit und geplatzte Träume. Und die Geschichte einer Männerfreundschaft, die ihresgleichen sucht. 
Roadmovies haben mich schon immer fasziniert, egal ob es sich um Filme oder Bücher handelt. Der Held, der nicht immer ein Held ist, meist eigentlich eher nichts besonders, macht sich auf um von Punkt A nach Punkt B zu reisen (aus unterschiedlichen Gründen) und lernt dabei andere Menschen und sich selbst kennen. So sieht meist die Essenz eines Roadmovies aus. Und von diesem Gerüst gibt es viele Abweichungen, die jedes Roadmovie anders machen.
Auch DAS LAZARUS-PROJEKT wird als Roadmovie bezeichnet, und irgendwie ist es das, genauso wie es das nicht ist. Aber es ist ein Buch, das ich schwer beschreiben kann, das mich aber schnell in seinen Bann gezogen hat. Es ist ein Buch, das die Protagonisten und den Leser durch die Zeit reisen und mehr oder weniger seltsame Charaktere kennen lernen lässt. Brik wechselt von der Gegenwart in die Vergangenheit, verknüpft seine eigene Geschichte mit der von Lazarus. Sehr unterhaltsam erzählt glaubt man entweder einen historischen Krimi oder eine Familiengeschichte zu lesen, aber es wird nie langweilig, denn die Protagonisten und die Personen, denen sie begegnen (sei es in der Gegenwart oder anhand von Aufzeichnungen, Erzählungen ...) sorgen dafür, dass man gebannt Seite für Seite liest, nur um dann festzustellen dass man das Ende erreicht hat, obwohl man sich wünschen würde, dass es weiter geht.
Ich habe Briks Reise sehr genossen. Sprachlich ist es manchmal eine Herausforderung, auch was die Handlung anbelangt, aber ... man muss einfach weiter lesen.
 
DAS LAZARUS-PROJEKT ist jedoch kein neuer Roman. Er erschien bereits 2008 unter dem Titel «Lazarus», der in Deutschland auf der Shortlist des Internationalen Buchpreises 2009 stand und der 2011 den Premio Gregor von Rezzori erhielt.

Montag, 15. April 2024

Hannah Kaner: Godkiller (Rezension)

Zeitgenössisch und episch: Die neue fesselnde High Fantasy-Reihe mit modernem Twist
Eine Frau, die Götter tötet, ein brotbackender Ritter, und ein adeliges Mädchen mit einem Gott im Gepäck.
Die unaufhaltsame Kyssen hat sich das Töten von Göttern zu ihrem Beruf gemacht. Doch eines Tages trifft sie auf einen Gott, den sie nicht töten kann: Skedi, der Gott der Notlügen. Er ist an das junge adelige Mädchen Inara gebunden, das ohne ihn sterben würde. Gemeinsam müssen sie nach Blenraden reisen – die letzte Stadt, in der es noch wilde Götter gibt. Der ehemalige Ritter Elogast hat dasselbe Ziel, aber auch ein großes Geheimnis: In seinen Händen liegt das Schicksal des Landes. Nichts ahnend, was im Herzen von Blenraden lauert, tritt die ungleiche Gruppe ihre Reise an …

Freitag, 12. April 2024

Achilles: Laufende Ermittlungen (Hörbuch)(Rezension)

Leichtfüßiger Ermittler meets unaufhaltsamen Killer - Peer Pedes, Ermittler beim Berliner LKA, war mal ein erfolgreicher Marathonläufer. Als ein verhasster Kollege seine alten Rekorde bricht, humpelt sein Ego. Doch Peer plant sein Comeback: Beim nächsten Berlin-Marathon wird er allen noch mal die Hacken zeigen. Schon bei seinem ersten, quälend langen Trainingslauf ist es aber sein Job, der ihn einholt: Von der Oberbaumbrücke baumelt die Leiche eines jungen Mannes mit auffallend edlen Laufschuhen. Die ersten Spuren führen Peer in die unbekannte Welt der Party-Läufer und Fitness-Influencerinnen, die nur einem Motto folgen – Lieber tot als Zweiter. Als die Leichen sich häufen, wird Peer klar, dass beim Ermitteln wie beim Marathon nur eines zählt: Tempo. Und die Tricks einer geheimnisvollen V-Frau. Denn der Mörder ist der Polizei immer einen Schritt voraus.

Donnerstag, 11. April 2024

Ines Buck: Nachtstille (Hörbuch)(Rezension)

Ein Traumurlaub, der zum Albtraum wird: Vier Freunde brechen mit dem Campervan Richtung Italien auf. Doch nach einer Übernachtung auf dem Campingplatz "Waldesruh" sind sie nur noch zu dritt. Die junge Medizinstudentin Sophia kehrt von einem Spaziergang nicht zurück. Was ist in jener Nacht passiert? Wieso musste Sophia sterben?
Sophias Freunde und die anderen Camper behaupten, nichts mitbekommen zu haben. Doch Kommissarin Karla Sommerfeld spürt, dass mehr Wahrheit im Schweigen der Befragten liegt als in ihren Worten. Wurde Sophia absichtlich an diesen abgelegenen Ort gebracht, damit niemand ihre Schreie hört? Während Sommerfeld mit Hochdruck versucht, das Netz aus Lügen zu entwirren, erkennt sie viel zu spät, dass sie selbst längst in das Visier des Täters geraten ist.

Mittwoch, 10. April 2024

A. J. Sherwood: Ein Schuss kommt selten allein (Rezension)

Ein Medium ohne Partner. Ein Student in Schwierigkeiten. Ein Schütze auf freiem Fuß. Ich bin Jonathan Bane, lizenziertes Medium, und arbeite als Berater für die Polizei. Regelmäßig helfe ich den Ordnungshütern dabei, böse Jungs hinter Gitter zu bringen, daher mögen mich Kriminelle nicht besonders. Ob mit dem Messer, den Fäusten oder einer Waffe – immer wieder werde ich angegriffen. Das Blöde dabei: Meine übernatürlichen Fähigkeiten machen aus allen elektronischen Geräten im Nu Schrott, daher ist Hilfeholen für mich nicht immer einfach. Aber zumindest wird mein Leben so nicht langweilig. Ich brauche einen Anker, so heißen die Partner für Leute wie mich, aber ich habe die Hoffnung längst aufgegeben – bis Donovan Havili durch die Tür tritt. Donovan sieht aus wie ein Gangster und hat die Seele eines Superhelden. Für mich strahlt er so hell wie eine Supernova. Er bringt definitiv die richtige Einstellung und die passenden Fähigkeiten für diesen verrückten Job mit. Womöglich ergreift er aber auch gleich wieder die Flucht, denn wir müssen den Fall mit dem chinesischen Austauschstudenten aufklären, der zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt wird, und dann wird – mal wieder – auf mich geschossen. Doch in Donovan Havili hat die kriminelle Welt ihren Meister gefunden. Und ich vielleicht, aber nur vielleicht, einen Partner - beruflich wie privat.
Also .... EIN SCHUSS KOMMT SELTEN ALLEIN hat mich vollkommen überrascht. Ich wollte das Buch schon lange lesen, aber durch ein anderes Buch (von dem ich dachte, dass es vergleichbar mit den Fällen von Jonathan Bane ist, hat mich etwas abgeschreckt) war ich mir nicht mehr sicher, ob es das ist was ich lesen will. Aber ... wenn man kein literarisches Meisterwerk erwartet (habe ich nicht), dann wird man von einer irgendwie niedlichen paranormalen Liebesgeschichte "erschlagen". Sooo süß und ein bisschen kitschig, aber wer es gerne seicht möchte (manchmal tut das der Seele gut) der wird sehr viel Spaß haben. Ich habe mich sehr amüsiert, oft mit einem Schmunzeln im Gesicht. Bane und sein Partner sind einfach zum Liebhaben und viele andere in ihrem Umfeld. Es ist einfach herrlich zu sehen wie die beiden um den heißen Brei herumtänzeln obwohl jeder (nicht nur der Leser) merkt, wo das ändert. Aber manchmal will man sowas lesen. Dass es neben der Liebesgeschichte um das Medium auch noch einen Kriminalfall zu lösen gibt, gerät dabei etwas in den Hintergrund. Man darf einfach keinen ausgefeilten Krimi erwarten, der mit fantastischen Elementen gespickt ist und einer Liebesgeschichte gewürzt wird. Aber ich gebe zu, dass die Geschichte um den Austauschstudenten ein überraschendes Ende findet und eigentlich von Anfang an vielleicht mehr Raum bekommen hätte dürfen.
Was ich sehr angenehm empfand, war das Ausblenden harter (Sex)Szenen... natürlich fehlt das nicht, aber es wird nicht übertrieben dargestellt und man bekommt nicht den Eindruck, einen getarnten Porno zu lesen. Das würde auch nicht zum restlichen Stil passen.
EIN SCHUSS KOMMT SELTEN ALLEIN ist angenehm zu lesen, kurzweilige Unterhaltung für Freunde (und Freundinnen) amüsanter Liebesgeschichten mit Fantasy-Elementen. Ich bin gespannt wie die Reihe entwickeln wird.

Dienstag, 9. April 2024

Bernadette Nemeth: Neusiedler Tod (Rezension)

Eigentlich will sich Journalistin Laura nur eine Auszeit nehmen und am Neusiedler See ihrer Berufung nachgehen: dem Schreiben eines Reiseführers über den idyllischen Steppensee. Bei den Recherchen für das Buch rechnet sie mit allem - nur nicht mit dem Fund von Leichenteilen, noch dazu genau an der Staatsgrenze zwischen Österreich und Ungarn. Ihre Nachforschungen zur Austrocknung des Sees verschwimmen bald mit der Polizeiarbeit und führen sie in die Abgründe beider Länder. Sie entdeckt, dass fast jeder am See ein Geheimnis hat - nur, wie sehr sie selbst in Gefahr schwebt, merkt sie zu spät …
Aufgrund meiner eigenen Blödheit wurde diese Rezension gelöscht... ich werde versuchen sie zeitnah zu rekonstruieren...

Montag, 8. April 2024

Genevieve Cogman: Scarlet (Rezension)

England, 1793. Vampire und menschliche Aristokraten leben Seite an Seite. Das Bluttrinken ist eine geregelte Angelegenheit, gemordet wird höchstens im Geheimen. Als in Frankreich die Revolution ausbricht, setzt eine Gruppe von verwegenen Kämpfern alles daran, die französische Königsfamilie vor der Guillotine zu retten. Ihr Deckname: die Liga des Scarlet Pimpernel. Unvermittelt sieht Eleanor sich in dieses Abenteuer verstrickt, ein Dienstmädchen mit starker Ähnlichkeit zu einer hochgestellten Persönlichkeit. Ihr Auftrag: nach Frankreich reisen und in die Rolle von Marie Antoinette schlüpfen. Als eine Magierin von ihr Besitz ergreifen will, wird ihr klar, dass neben der Französischen Revolution auch ein uralter Krieg zwischen Zauberern und Vampiren stattfindet - und sie sich mitten darin befindet ...
Die Bibliothekar-Reihe von Genevieve Cogman fand ich sehr unterhaltsam und auch SCARLET klang vielversprechend. Zauberer und Vampire ... Potential für jede Menge Konflikte und Auseinandersetzungen, aber dann auch noch in der Französischen Revolution ... Das musste ja ein Feuerwerk an Konflikten und Auseinandersetzungen sein, Spannung garantiert, denn so eine Guillotine stellt für alle eine Gefahr dar.
Nur ... meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Es war leicht sich in die französische Revolution einzufügen, das Ambiente ist der Autorin meiner Meinung nach gut gelungen.
Anima und Fleurette empfand ich als interessante Charaktere mit viel Potential, der Rest war irgendwie austauschbar, selbst die eigentliche Hauptperson Eleanor.
Das Ende zog sich etwas und irgendeine große Offenbarung blieb aus. So vielversprechend das Buch begann und wie es sich anhörte, am Ende war ich doch etwas unbefriedigt. Ich weiß nicht ob es daran liegt dass es sich um eine neue Reihe handelt und Genevieve Cogman noch das eine oder andere interessante Detail in der Hinterhand hat aber ich muss zugeben, dass sie mich mit SCARLET nicht abgeholt hat. Ich werde die Reihe nicht weiter verfolgen.