Samstag, 5. September 2020

Alexander Drews: La casa de ayer (Rezension)

Können Träume die Realität verändern?
Der Aufenthalt bei seinem Freund Rick im spanischen Niemandsland sollte für Zach eine entspannte Auszeit werden. Doch eine skurrile Villa und die Begegnung mit einer Psychopathin ziehen ihn bald in einen eigenen Albtraum, in dem sich Realität und Wirklichkeit kaum mehr voneinander unterscheiden lassen.
Bald liegt es an ihm, eine weltweite Katastrophe zu verhindern.
Ich weiß nicht, ob ich La casa de ayer als Fantasyroman bezeichnen würde. Phantastisch ist er auf jeden Fall, aber Fantasy... darunter stelle ich mir etwas anderes vor. Am Anfang dauert es auch etwas, bis der phantastische Teil offenbart wird, davor könnte es ein einfacher Thriller sein. 
Vielleicht hätte mir das sogar besser gefallen: Ein Psychotriller mit bewusstseinserweiternden Drogen. Aber es ist Fantasy (oder so etwas Ähnliches) , durchaus mit Thrillereffekten und gut geschrieben, aber ... so ganz kann ich mich nicht in Begeisterungsstürmen ergießen.
Der Prolog ist interessant und macht Lust auf mehr. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich charakterisiert, bei einigen dauert es bis sie so etwas wie eine Persönlichkeit entwickeln und bei anderen ist die Reaktion auf manche Dinge sehr übertrieben und für mich nicht nachvollziehbar. Ich hatte zwar eine Vermutung (dass sich manche Dinge, die in der Vrgangenheit geändert wurden, sich auf die Gegenwart auswirken, aber dieser Aspekt kam zu kurz, bzw. wurde in den Beziehungen/Entwicklungen der Protagonisten ignoriert).
Der phantastische Aspekt der Geschichte kommt schleichend und unerwartend und verursachte eine leichte Verwirrung. Spätere Ereignisse werden dann klarer dargestellt. 

La casa de ayer wirkt etwas unorganisiert. Es gibt viele interessante Aspekte, die eine interessante Story bieten würden (die Zeitreisen, die Villa, Sara, David und Zach), dann gibt es wieder Szenen die verstörend und etwas fehl am Platze wirken (Roy und Rick, eine Fastvergewaltigung ...).
Es wurde sehr viel Potential verschwendet um eine spannende wendungsreiche Geschichte zu bieten. 
Auf manche Szenen hätte man verzichten können, da sie zu langatmig erzählt werden und nicht unbedingt die Story oder die Charakterentwicklung vorantreiben.

Kann man Lesen, muss man aber nicht. Ein interessanter Ansatz, aber die Umsetzung bedürfte einer Überarbeitung. 
Ganz nett, ich habe schon besseres gelesen, aber leider fällt der Roman hinter meinen geweckten Erwartungen zurück. 

(Ich hätte die Geschichte anders erzählt, aber das interessiert niemanden)

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