Wir haben schon immer im Schloss gelebt ist ein beispiel für einen sehr subtilen Horrorroman. Shirley Jackson baut eine Stimmung auf, die sehr an den Nerven zieht. Ständig erwartet man das Grauen um die Ecke kommen oder dass etwas Überraschendes passiert. Aber ... die Spannung ist teilweise unerträglich. Die Protagonisten sind merkwürdig, manchmal ist man sich nicht sicher, ob es Geister sind, aber dann kommen Einflüsse von Außerhalb (Dorfbewohner, Cousin Charles) und man merkt, dass die Bewohner des Hauses nur merkwürdig sind.
Sehr spät erfährt man das Verbrechen, das sich im Haus zugetan hat und erst am Schluss merkt man, dass man vor lauter subtilen Horrorelementen gar keinen echten Horror geboten bekam. Keine Monster, keine seltsamen Erscheinungen ...
Und genau das macht den reiz dieses Romans aus. Spannend bis zum Schluss und das auf ungewöhnliche Weise.
Die Handlung ist nur nebensächlich, es ist die Atmosphäre, die dem Roman Leben einhaucht.
Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man das als Film umsetzen kann (oder als Musical, und beides gibt es, neben einem Theaterstück, aber gesehen habe ich nichts davon ... ich weiß auch nicht, ob ich das will)
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