Dienstag, 7. Dezember 2021

Craig Russell: Der geheimnisvolle Mr. Hyde (Rezension)

Edinburgh im 19. Jahrhundert. Edward Hyde, angesehener und zugleich gefürchteter Superintendent der Polizei, hat ein Geheimnis: Er leidet an Epilepsie und weiß oft nicht, wie er in eine bestimmte Situation geraten ist. Als er vor einem Toten steht, der nach einem keltischen Ritual ermordet worden ist, beschließt er, sich seinem einzigen Freund, dem Arzt Dr. Samuel Porteous, zu offenbaren. Doch dann wird auch Porteous ermordet – auf eine ähnlich mysteriöse Art und Weise. Hyde findet heraus, dass sein Freund nur zwei Patienten heimlich sah: ihn und jemanden, den er »das Biest« nannte. Hyde ahnt, dass er den Mörder finden muss, um sich selbst zu erlösen.
Die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde dürfte ja eingehend bekannt sein. Zahlreiche Verfilmungen und ein Musical sorgen dafür, dass der Klassiker nicht vergessen wird.

Neuinterpretationen des Stoffs gibt es immer wieder und so scheint es auch bei DER GEHEIMNISVOLLE MR. HYDE um den erneuten Versuch einer innovativen neuen Interpretation des bekannten Stoffs, aus Sicht des Dr. Hyde. Aber da beginnt es schon anders zu werden, denn Hyde ist nicht das Monster, wie man es aus dem Roman von Stevenson kennt. Er ist auch keine niedliche Form des Monsters, er ist eine eigenständige Person, die mit der Romanfigur offenbar nichts gemein hat. Aber der Leser hat das Monster ständig vor Augen und wird dadurch oft auf falsche Fährten gesetzt.
Russell gelingt ein düsterer, atmosphärischer Krimi in einem vernebelten, dunklen Edinburgh. Interessante Charaktere bevölkern die Stadt und sorgen für Spannung. Gewürzt mit mystischen Überlegungen und einer starken Frau an Hydes Seite bekommt der Leser nervenaufreibenden Grusel serviert.
Fans des Klassikers werden überrascht sein, Freunde des viktorianischen Krimis werden ihre Freude haben.

1 Kommentar:

  1. eigentlich suche ich ja was für meinen Bruder aber der klingt zu gut, der kommt auf meine Wunschliste

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