Mittwoch, 18. August 2021

Andrea Penrose: Der Mörder am Half Moon Gate (Rezension)

Als der angesehene Wissenschaftler Lord Wrexford die Leiche eines begabten Erfinders in einer dunklen Londoner Gasse entdeckt, alarmiert er sofort die Behörden. Doch schon bald wird Wrexford in die Mordermittlungen hineingezogen, denn die Witwe des Erfinders teilt ihm mit, dass das Verbrechen kein zufälliger Raubüberfall war. Die Entwürfe ihres Mannes für eine neue dampfgetriebene Maschine sind in der Nacht seines Todes verschwunden. Die Pläne sind ein Vermögen wert … und könnten in den falschen Händen sehr gefährlich sein. Bei seinen Ermittlungen wird Lord Wrexford von Charlotte Sloane unterstützt, die unter dem Pseudonym A. J. Quill bissige politische Karikaturen veröffentlicht. Ihr umfangreiches Netzwerk von Informanten ist entscheidend für ihre Arbeit – und für das Aufspüren des Mörders. Als ein weiteres Opfer fällt, wissen Wrexford und Sloane, dass sie einem gerissenen und tödlichen Feind auf der Spur sind, der ihnen selbst zum Verhängnis werden könnte.
Der Tote in der Black Swan Lane war eine kleine amüsante Überraschung und hat das Interesse an den beiden sehr unterschiedlichen, sich aber gut ergänzenden Ermittlern Lord Wrexford und Mrs Sloane geweckt. Die Fortsetzung Der Mörder am Half Moon Gate bleibt nicht hinter den Erwartungen zurück und legt in Bezug auf Charakterentwicklung noch einiges hinzu. Neben Wrexford und seinem Butler, die sich nach wie vor unterhaltsame und teilweise auch hilfreiche Wortgefechte geben fallen auch die Wiesel auf, die kleinen Jungs, die Mrs Sloane unter ihre Obhut genommen hat und die mehr sind als einfache Straßengören. Wie auch im Vorgänger wird der Leser schnell in die Geschichte hineinkatapultiert, bis er erst einmal eine kleine Verschnaufpause bekommt. Aber auch die ruhigen Momente zeugen nicht von Langeweile und so wird dem Leser die Epoche mit ihren Erfreulichkeiten und Erschwernissen nahegebracht.
Ein interessanter Fall, dessen Vielschichtigkeit einige Zeit benötigt bis sie sich dem Leser offenbart, faszinierende Charaktere (nicht nur die bereits erwähnten, auch diverse Nebencharaktere werden gut ins Licht gerückt) und eine flüssige Schreibweise machen auch das zweite Abenteuer von Wrexford und Sloane zum Leseerlebnis. Ein bisschen nervig fand ich zwar die Gedanken, welche die beiden hin und wieder für einander haben, da sich diese wiederholen ohne Charakter und Story voranzutreiben, aber darüber kann man auch gut hinwegsehen. Ich hoffe ja, dass das Verhältnis der beiden etwas Besonderes bleibt und sich nicht zu einer kitschigen Liebschaft entwickelt.
Wie gesagt, DER MÖRDER AM HALF MOON GATE ist eine würdige Fortsetzung und lässt auf weitere spannende Fälle hoffen.

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