Eigentlich wollte der Luxemburger Koch Xavier Kieffer seine Jugendliebe Ketti Faber niemals wiedersehen – an ihre gemeinsame Zeit in Paris erinnert er sich nicht allzu gerne zurück. Doch als die Patisseurin ihn einlädt, ihre neue Schokoladenmanufaktur in der Nähe von Brüssel zu besichtigen, kann er nicht widerstehen.Kurz darauf wird Ketti brutal ermordet. Hat ihr Tod etwas mit jener mysteriösen Plantage in Westafrika zu tun, von der die Manufaktur ihren besonderen, fair angebauten Kakao bezog? Und was hat es mit dem Luxemburger Botschafter der Republik Kongo auf sich, der in etwa zur selben Zeit verstarb wie Ketti Faber? Kieffer beginnt zu ermitteln und kommt einem Verbrechen von ungeheuren Ausmaßen auf die Spur. Und er lernt, dass Schokolade eine sehr bittere Angelegenheit sein kann.
Bittere Schokolade ist der sechste Fall mit Xavier Kieffer und nach wie vor gefällt mir diese Reihe sehr gut. Auch dieser Band muss sich hinter den Vorgängern nicht verstecken. Das altbewährte Konzept aus Kriminalfall und Kulinarik funktioniert sehr gut und nebenbei erfährt der Leser auch noch einiges über den Schokoladenanbau (wobei ich mir sicher bin, dass einiges auch auf künstlerische Freiheiten basiert, aber die Grundlagen zumindest sind gut recherchiert). Nachteil DIESES Buchs: Man bekommt Heißhunger auf Schokolade, der Triggereffekt diesbezüglich ist sehr hoch (selbst beim Schreiben dieser Rezension läuft mir das Wasser im Munde zusammen).
Aber was kann ich sonst über Bittere Schokolade sagen, außer, dass es nicht nur um Schokolade geht. Es wird gegessen (nicht nur Schokolade), getrunken (Rivaner), gekocht (Luxemburger Spezialitäten, die mir nicht das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen), gemordet (es handelt sich schließlich um einen Krimi, da passiert das des Öfteren) und ermittelt (soweit man das Köchen zutraut). Ein typischer Kieffer eben: Sympathische Protagonisten (bzw. ein gut funktionierendes Ensemble rund um den Koch), ein spannender (manchmal etwas an den Haaren herbeigezogener) und witziger Roman, der immer noch Lust auf mehr macht (nicht nur auf Schokolade).
Negativ mag der übermäßige Genuss von Drogen (Alkohol, Nikotin, ...) und die klischeehafte Darstellung des Feindbild Russlands aufstoßen, aber ich gebe zu, dass das in gewisser Maße zum Charme der Reihe beiträgt. In manchen Dingen scheint mir der Roman (wie alle Teile der Reihe) durchaus sehr unrealistisch, bzw. übertrieben, aber ich gebe zu, dass das auch einen Teil des Lesevergnügens ausmacht.
Für mich gehört die Reihe um Xavier Kiefer zu einen der besten (seichten) Krimireihen, die ich kenne und ich freue mich auf die nachfolgenden Bände (Allerdings hoffe ich auch, dass die Nachfolger das bisherige Niveau halten können)
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