Sonntag, 26. Dezember 2021

Marco Ansing (Hrsg): Arcanes Hamburg (Rezension)

Willkommen in einer Hansestadt voller Geheimnisse und Magie – dem arkanen Hamburg. Nixen und Vampire schmieden finstere Pläne gegeneinander und spielen mit den Bewohnern der Metropole ein undurchschaubares Spiel. Elwine, die rachsüchtige Herrin der Elbe, windet sich unruhig in ihrem Grab. Eigentlich war sie dazu verdammt, auf ewig zu schlummern ... Willkommen zu einer Anthologie, die im eigentlichen Sinn keine ist. Jede Kurzgeschichte ist andersartig, aber mit der darauffolgenden verknüpft, und so erzählt dieses Buch eine gemeinsame Geschichte. Wiederkehrende Figuren, Schauplätze und Pläne offenbaren Hamburgs Mysterien. Niedergeschrieben haben diese Geheimnisse Marco Ansing, Nils Krebber, Stefanie Mühlenhaupt, Katja, Rostowski, Gordon L. Schmitz, Charlotte Weber und Vincent Voss.
Arcanes Hamburg verspricht sehr viel, vor allem eine interessante Anthologie, die in Form eines Episodenromans präsentiert wird. Alle Geschichten sind miteinander verbunden, meist durch immer wieder auftauchende Charaktere. Und trotzdem hat dieser Episodenroman mit denselben Problemen zu kämpfen, wie sie bei Kurzgeschichtensammlungen auftauchen: Die Qualität der Geschichten. Und was das anbelangt, so kann Arcanes Hamburg nicht überzeugen, trotz einer interessanten Hintergrundidee und dem einen oder anderen Charakter. Abwechslung wird geboten, aber mich konnten die wenigsten Geschichten überzeugen.
Phantome in Altona von Nils Krebber stellt einen vielversprechenden, spannenden und unterhaltsamen Einstieg dar (und erinnert ein bisschen an INGRESS und Pokemon Go), wenn auch mit einem etwas kitschigen Ende.
Pock! Pock! Pock! von Stefanie Mühlenhaupt legt noch einen Zahn zu und bietet eine witzige Geschichte, welche die Handlung vorantreibt und auch neue Protagonisten einführt. Die Geschichte lebt vom gelungenen Zusammenspiel von Professor Schlacker und dem Klabautermann, erst gegen Ende wird es spannend. Für mich ist dies aber das Highlight der Anthologie.
Leider sinkt das Niveau danach, die nachfolgenden Geschichten, einschließlich des Endes konnten mich nicht ganz überzeugen und ich gebe zu, dass mir irgendwann der Vampiranteil zu hoch wurde. Ich hätte mehr Kreativität erwartet, vor allem da die Wasserkreaturen zahlreich und sehr unterschiedlich sind. Aber der Vampirfan wird wohl seine Freude daran haben.
Sagen mit der modernen Welt zu verknüpfen, ist ein spannendes Thema und bietet viel Spielraum. Leider funktioniert diese Umsetzung als Episodenoman nicht ganz und am Ende bleiben mehr Fragen offen als Antworten gegeben werden.
Schade.

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