Donnerstag, 9. Juli 2020

Rhys Bowen: Tödliches Idyll (Rezension)

Ruhe und Beschaulichkeit sind alles, was sich Constable Evan Evans wünscht, als er sich in das kleine walisische Dorf Llanfair versetzen lässt. Das schlimmste Verbrechen, das dort jemals begangen wurde: der Raub eines Apfelkuchens. Doch dann verunglücken zwei Touristen in den malerischen Bergen tödlich. Während alle an einen Unfall glauben, ist sich Constable Evans sicher, dass die beiden ermordet wurden. Nur von wem?
Milchmann-Evans, Tankwart-Roberts und Mrs Powell-Jones haben es manchmal faustdick hinter den Ohren. Genau wie Betsy, die im Pub Red Dragon arbeitet und dem Constable schöne Augen macht. Obwohl Evan nicht glauben möchte, dass jemand von den liebenswert-kauzigen Bewohnern Llanfairs der Mörder ist, nimmt er seine Ermittlungen auf ...
Es ist noch nicht so lange her, da habe ich die Bücher der Bestseller-Autorin Rhys Bowen entdeckt. Allerdings hat mich das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe (Die königliche Spionin), nicht wirklich überzeugt. Trotzdem habe ich der Autorin noch eine zweite Chance gegeben und den ersten Fall von Constable Evans (Constable Evan Evens ... Gesetz Evans ... um Verwechslungen mit Briefträger Evans, Milchmann Evans oder Fleischer Evans auszuschließen) gelesen.
Ich wurde angenehm überrascht. In mehrfacher Hinsicht.
Tödliches Idyll hat durchaus seine witzigen Momente, aber anders als es bei anderen sogenannten Cosy Crimes der Fall ist, geschieht das Verbrechen ziemlich schnell und es wird auch ernsthaft ermittelt. Der Fall steht im Vordergrund, das cosy Geplänkel ist zwar vorhanden, ist aber eher Hintergrundgeräusch. Es hilft aber Menschen und Schauplatz besser zu skizzieren.
Was in anderen Krimis zu viel ist bietet hier genau die richtige Mischung.
Viel (unterhaltsame und nicht unbedingt vorschriftsmäßige) Polizeiarbeit, ein bisschen Nachbarschaftgeplänkel und ein gewisses Maß an Spannung, das das Lesen zum Vergnügen macht.
Ein bisschen wurde ich an Hamish Macbeth erinnert, aber die Ähnlichkeiten zum schottischen Polizisten sind eher weitläufig. Und ich muss zugeben. Evan Evans gefällt mir (bisher) besser.
Das einzige was ich als störend/nervend/übertrieben empfand, waren die Frauen, die sich Evans anbiedern. Das nervt auf Dauer.
Trotzdem: Unterhaltsam, spannend mit einer gewissen Würze an skurrilen Charakteren.
Ich werde die Reihe weiter verfolgen.

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