Donnerstag, 9. Januar 2025

Sarah Drews: Die Anstalt der gebrochenen Seelen (Rezension)

Eine geschlossene Heilanstalt. Ein verrufener alter Waldfriedhof. Geschichten über gebrochene Seelen. Die Journalistin Johanna soll für Recherchezwecke eine Nacht auf dem alten Friedhof der Heilanstalt verbringen. Grausame Geschichten ranken sich um diesen Ort. Was geschah wirklich mit den Jugendlichen, die nach einer Nacht dort in ihrem Wesen wie ausgewechselt waren? Und in welchem Zusammenhang stehen die Geschichten mit der längst geschlossenen Heilanstalt? Nur eine Abschreckung, um nächtliche Besucher abzuhalten, oder steckt viel mehr dahinter
DIE ANSTALT DER GEBROCHENEN SEELEN könnte eine klassische Gruselgeschichte sein, aber sie ist mehr, oder auch weniger. Der AUfbau ist klassisch, das Setting, ein Friedhof (und eine Heilanstalt) auch. Die Geschichte hält sich auch an klassische Gesetze, im Großen und Ganzen bekomt man das was man erwarten kann. Eine einfache Horrorgeschichte. Und das soll gar nicht abwertend sein. Ich bin ein Freund klassischer Geschichten und ich mag es wenn sich moderne Autoren daran wagen. Zumal Sarah Drews sich an realen Schauplätzen orientiert, auch wenn die Heilanstalt heute als Rathaus von Achem dient. Aber ... DIE ANSTALT DER GEBROCHENEN SEELEN ist eine Geistergeschichte, welche die Geister sehr real erscheinen lässt und so auch nicht vor drastischen Beschreibungen zurückschreckt. Etwas, das man in einer klassischen Geschichte nicht erwartet und was hier teilweise auch zu viel ist. Zartbesaitete Gemüter sollten sich lieber harmloseren Dingen zuwenden. Aber in gewisser Weise passt es auch, da ein Erzählstrang auch in den 1930ern stattfindet. Mir hat die Geschichte gefallen, die Charaktere waren glaubwürdig, auch wenn ich das Ende etwas verwirrend fand und nicht wirklich weiß, ob ich mit dem tatsächlichen Ende zufrieden bin. Das ist dann doch zu einfach oder zu vorhersehbar, was dann doch etwas schade ist.
Abgesehen davon aber wird man mit einer gelungenen spannenden Geschichte belohnt, die sich gut an einem nebelverhangenen Tag bei Kerzenlicht lesen lässt.

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