Mittwoch, 15. Januar 2025

Genoveva Dimova: Tage einer Hexe (Rezension)

Eine unvergleichliche Geschichte voller Monster und dunkler Magie
Als Hexe hat Kosara viel Übung im Kampf gegen die gefährlichen Fabelwesen, die in jeder Neujahrsnacht über ihre Stadt herfallen. Es gibt nur ein Monster, das Kosara nicht besiegen kann: den Zmey, bekannt als Zar der Monster, dem sie als einzige je entkommen ist. Sie hat ihn einmal zu oft gereizt, und nun beginnt er sie zu jagen...
Nachdem Kosara ihren Hexenschatten – die Quelle ihrer Kräfte – kurz vor Mitternacht fast beim Kartenspiel an einen Fremden verloren hat, wird ihr klar, dass der Zmey sie verfolgt. Nun besteht ihre einzige Hoffnung darin, ihren Schatten gegen eine illegale Passage über die Mauer zur Nachbarstadt zu tauschen, wohin ihr die Monster nicht folgen können. Das Leben im sicheren Belograd wäre schön, doch Kosara entwickelt schon bald eine oft tödliche Krankheit, die schattenlose Hexen heimsucht. Nur die Rückgewinnung ihrer Magie kann sie heilen. Um ihren Schatten aufzuspüren, muss sie sich mit einem verdächtig aufrechten Ermittler zusammentun. Noch schlimmer als die Zusammenarbeit mit der Polizei ist – und alle Hinweise legen das nahe – dass Kosaras rettende Magie sich nun in den Händen des Zmey selbst befindet.

Es gibt Bücher, die will man einfach mögen. Da steckt so viel Potential drin, so viel Fantasie, und wenn es dann noch ein bereich ist, den man eher selten in deutscher Übersetzung findet. Und dann ist die Enttäuschung groß, wenn das Buch den Erwartungen nicht entspricht. Und leider muss ich sagen, dass TAGE EINER HEXE - DAS HEXENKOMPENDIUM DER MONSTER in diese Kategorie gehört. Slawische Mythologie, das liest man selten und ist es durchaus wert häufiger in der Fantasyliteratur aufzutauchen. Das mag zwar irgendwie befremdlich sein, viele Namen von denen man noch nie gehört hat (wobei Upir dann noch das geläufigste sein dürfte und auch von Rusalka dürfte man schon gehört haben .... aber es gibt so viel mehr). Der Anhang des Buchs war dann für mich auch das spannendste und interessanteste, denn dort wurden all die merkwürdigen Kreaturen, auf die Kosara trifft beschrieben. Die Handlung aber und auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, obwohl es eigentlich eine kreative Geschichte ist. Der Schreibstil ist etwas mühsam und ich kann nicht sagen, dass mich die Geschichte oder Kosaras Schicksal berührte. Dadurch, dass aus ihrer Sicht erzählt wird, sind die anderen Charaktere auch sehr oberflächlich skizziert und oft nur Namen, die austauschbar sind, oder so ähnlich klingen, dass Verwechslungen fast schon an der Tagesordnung sind.
Auch die Monster, die ich durchaus gerne scheinen recht wahllos angeordnet. Auch wenn ich Monster mag, wirkt das doch sehr wahllos. Und auch so wirken die Monster eher schattenhaft (was für ein Wortspiel ...). Zu viele Namen, zu viel für westlich orientierte Ohren und stellenweise zu trocken erzählt. Da fiel es mir schwer mich in die Welt, die vom World Building auch etwas schwach ausfällt, da wenig erklärt wird und jede Antwort noch mehr Fragen aufwirft, hinein zufühlen.
Schade ...

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