Ein Klassiker der Vampire-Romance – so unsterblich wie Carmilla selbst.
»Carmilla« gilt als einer der ersten und gleichzeitig besten Vampir-Romane überhaupt. Eine junge Frau namens Laura lebt mit ihrem Vater auf dessen österreichischen Landsitz, dem Schloss Karnstein, in der Steiermark. Doch Lauras friedliches Leben gerät schnell ins Wanken, als sie auf die rätselhafte und schöne Carmilla trifft.
In einem abgelegenen Schloss tief in den österreichischen Wäldern führt Laura ein einsames Leben mit ihrem kranken Vater als einzigem Gefährten. Bis in einer mondhellen Nacht eine Pferdekutsche vorfährt, die einen unerwarteten Gast an Bord hat – die schöne Carmilla. Schnell beginnt eine fiebrige, an Besessenheit grenzende Freundschaft zwischen Laura und ihrer geheimnisvollen, bezaubernden Begleiterin. Doch während Carmilla immer seltsamer und unberechenbarer wird und zu unheimlichen nächtlichen Streifzügen neigt, plagen Laura eckzähnige Albträume und sie wird von Tag zu Tag schwächer...
CARMILLA ist eine Novelle, die sich hinter DRACULA nicht verstecken muss und zu Recht ein Klassiker der Horrorliteratur genannt werden darf, und den man nicht vergessen sollte. Ein bisschen schade finde ich, dass der moderne Leser weiß, dass es sich um einen Vampirroman handelt. Der Reiz des Unbekannten bleibt so dem aufgeklärten Leser verborgen. Wie mag es wohl 1872 gewesen sein, als der Roman zu ersten Mal erschien, anfangs als Dreiteiler, erschienen zwischen Januar und März?
Aus heutiger Sicht mag der Stil vielleicht etwas schwülstig sein und eher poetisch, aber man kann sich leicht in die entsprechende Zeit versetzen lassen, ohne Smartphone oder Tablet. Und ich finde, dass Romane dieser Art auch heute noch gut funktionieren. Ungewöhnlich mag sein, dass Frauen eine Hauptrolle spielen und auch die mehr oder weniger latente Erotik (in die man sehr viel hineininterpretieren kann) kommt ohne Mann aus.
Keine seichte oder leichte Lektüre, der Sprachstil ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich darauf einlässt wird man mit einer wunderschönen Geschichte belohnt, in der sich weibliche Erotik mit langsam aufbauenden Grauen mischt. Dem modernen Leser mag die Geschichte keine Überraschungen bereiten, aber lesenswert ist sie auch heute noch. Und es ist dem Klett Cotta Verlag zu verdanken, dass dieses Meisterstück der Vampirliteratur nicht verloren geht.
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