EIN DOPPELGÄNGER ZUVIEL ist der 14. Band der amüsanten (und komplett an den Haaren herbeigezogenen und dadurch harmonisch, übertriebenen) Cosy Crime Serie Tee? Kaffee? Mord!
Und was soll ich sagen. Es ist amüsant wie immer, Vera Telz, die Sprecherin ist in Hochform und es wird romantisch, cosy und gemordet. Mein Lieblingszitat ist wohl "Elvis ist tot". das sagt ja eigentlich schon alles aus. Auch wenn sich dieser Band als weniger innovativ als einige andere herausstellt, sind es die Zwischentöne, die das Hören zum Vergnügen machen. Da wird schon fast gebetet, dass in Earlsraven nicht gemordet wird, weil das ja schon auffällig oft der Fall war (und sich auch wieder bewahrheitet ... vermutlich nicht zum letzten Mal).
Der Anfang hört sich sehr gut und die zwischenmenschlichen Beziehungen von Natalie Ames und ihren Freunden stellen den amüsanten Teil dar. Es wird auch erstaunlich wenig wiederholt, die Autorin nimmt (zu Recht) an, dass ihre Leser wissen, wie die Protagonisten zusammengehören, da reicht eine kurze Anmerkung. Das bedeutet allerdings auch, dass der Anfänger sich erst durch 13 andere Teile lesen oder hören muss (darf/soll) um so weit zu kommen um das wahre Vergnügen dieser abgedrehten, weit von der Realität entfernten Serie zu erkennen (und wenn man ehrlich ist, wen interessiert bei Krimis dieser Art die Realität, man soll sich wohlfühlen...).
Wer Morde mag, es aber auch unblutig und nicht zu bildlich möchte, der ist mit Tee? Kaffee? Mord! gut bedient, auch wenn man die Reihe für mich etwas gewöhnungsbedürftig war. Vielleicht liegt es auch einfach an der angenehmen Erzählweise von Vera Telz, die auch über Schwächen in der Handlung hinwegsehen lassen.
Aber genug des Weichspülens. Hier die harten Fakten, die man als negativ bezeichnen kann: Der Fall der Doppelgänger nimmt weniger Platz als man es sich wünschen könnte, denn es gäbe Potential für viele Irrungen und Verwirrungen, die aufgrund persönlicher Anliegen der Protagonisten eher in den Hintergrund geraten. Dafür kommt die Auflösung, die dann wirklich sehr überraschend und unerwartet ist, viel zu plötzlich und unerwartet. Da lässt man sich von der earlsravener Lebensart (und der Stimme von Vera Telz) einlullen und dann wird ein Täter aus dem Hut gezaubert.
Das war dann doch etwas schade und erinnert mich an die ersten Teile der Serie ... ich hoffe, dass das nur ein Ausrutscher war und sich das Verhältnis Cosy und Crime bald die Waage hält.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.