Freitag, 31. Januar 2025
Ursula Poznanski: Böses Licht (Hörbuch) (Rezension)
Im zweiten Wien-Thriller der Bestsellerautorin steht Ermittlerin Fina Plank unfreiwillig auf der ganz großen Bühne.
Die Inszenierung von Richard III am Burgtheater trieft förmlich von Theaterblut, daher fällt kaum jemandem aus dem Publikum die echte Leiche auf der Bühne auf. Ulrich Schreiber, altgedienter Garderobier, wird tot auf einem Thron sitzend von der Unterbühne ins Rampenlicht gefahren. Die Tat löst Entsetzen und Ratlosigkeit gleichermaßen aus: Schreiber war allseits beliebt, ein unauffälliger Mann ohne Feinde. Anders als das nächste Opfer, das weitaus prominenter ist...
Die Wiener Mordgruppe ermittelt im Theaterumfeld ... Teil zwei von Poznanski MORDGRUPPE-Reihe (Trilogie? Oder mehr?) und auch diesmal habe ich mir das Hörbuch zu Gemüte geführt. Und es nicht bereut. Denn auch wie bereits bei STILLE BLUTET gibt es auch hier neben Julia Naumann einen Sprecher, der zwar nur kurze Auftritte hat, aber mit seiner Stimme echtes Gänsehautfeeling verursacht ... und dann spricht er den Hörer auch noch direkt an. Ich weiß nicht wie es im Buch funktioniert, aber im Hörbuch ist das schon irgendwie klasse, zumal die Stimme mit dem eigentlichen Mordfall nichts zu tun hat und erst spät ins Geschehen eingreift.
Donnerstag, 30. Januar 2025
Michael Klevenhaus: Schottische Hochland-Sagas (Rezension)
Mystisches und Magisches über Schottland ist beliebt und weltweit verbreitet. Ob in der Musik, in Roman oder Schauergeschichte und besonders seit Highlander und Outlander: Die Traumfabrik lässt uns von Helden (muskulös und im Kilt) in nebligen Tälern, edlen Damen (schön und rothaarig) in stolzen Burgen (grau und kalt, aber mit Feuer im Kamin) und deren Feinden (überwiegend heimtückisch) träumen. Dazu eine grandiose Landschaft, Schafe im Tal, Hirsche auf den Bergen, Dudelsackmusik: All das ist höchst unterhaltsam und gut erfunden. Hier kommt das Original. Hier ist der erste Band mit Sagas vom westlichen Rand des schottischen Hochlandes. Uralte Geschichten, mythische Begebenheiten und märchenhafte Ereignisse aus der gälischen Kultur, gesammelt von John Francis Campbell und seinen Mitstreitern auf den westlichen Inseln und im schottischen Hochland. Wer authentische schottische Geschichten über mächtige Ungeheuer, Fabelwesen mit Zauberkräften, gutmütige Bären, schlaue Waisenschafe, tumbe, das Lichtschwert schwingende Riesen mag und sich von mutigen Helden und tapferen Heldinnen nachhaltig beeindrucken lassen möchte, ist hier genau richtig.
Mittwoch, 29. Januar 2025
C. J. Tudor: Die Kolonie (Rezension)
VAMPIRE ... nun ja, ich habe sie früher geliebt und vergöttert. Und alles gelesen was es über sie zu lesen gab und dem ich habhaft werden konnte. und dann haben sie angefangen mich zu langweilen. Und obwohl ich mich langsam auch wieder für Vampire erwähnen kann, so bin ich vorsichtig, was Bücher über sie anbelangt. Der Klappentext von DIE KOLONIE war aber vielversprechend genug, um mein Interesse wecken zu können.
Dienstag, 28. Januar 2025
Christian Endres: Die Prinzessinnen - Hoheitliches Gemetzel (Rezension)
Obwohl Narvila, Aiby, Cinn, Decanra und Mef einst in königliche Familien geboren wurden, leben sie heute fernab aller Schlösser oder Throne: Als waffenstarrende Söldnerinnen metzeln sie sich durch eine brutale Welt, weisen sie Ungeheuer wie Unmenschen in die Schranken. Doch die Prinzessinnen stellen sich nicht nur Vampiren, Kobolden sowie Würmern und Ratten aller Art. Als ein Serienmörder mit einer Vorliebe für Königstöchter gleich mehrere Reiche in Aufruhr versetzt, begeben sich Narvila und ihre Gefährtinnen auf eine riskante Jagd – die zu einem wahren Prinzessinnen-Blutbad führt und für die fünf Freundinnen alles verändern könnte …
Montag, 27. Januar 2025
C. S. Harris: Die Ruinen von Northcott Abbey (Rezension)
Die packende Krimi-Reihe im geheimnisvollen Regency England geht spannend weiter!
England, 1813. Sebastian reist in das scheinbar friedliche Dorf Ayleswick-on-Teme, um mehr über seine eigene Abstammung zu erfahren. Doch als die Leiche einer hübschen Witwe zusammen mit einer leeren Flasche Laudanum gefunden wird, bittet der unerfahrene Magistrat des Dorfes Sebastian St. Cyr um Hilfe. Schnell wird klar: Emma Chance hat sich nicht selbst das Leben genommen, doch alles weitere bleibt rätselhaft, denn Emma hat ihre wahre Identität und ihre Gründe, nach Ayleswick zu kommen, gut verborgen. Ist es Zufall, dass auch Lucien Bonaparte, Napoleons Bruder, sich gerade in dem kleinen Dorf aufhält?
Sebastians Ermittlungen nehmen Gestalt an, als er entdeckt, dass schon mehrere junge Frauen unter verdächtigen Umständen in dem Dorf ihr Leben ließen. Ayleswick entpuppt sich als dunkler Ort voller Geheimnisse und einer grausamen Vergangenheit, die möglicherweise mit Sebastians eigener rätselhafter Herkunft zusammenhängt. Und als er seinem bisher teuflischsten Gegner gegenübersteht, muss er entscheiden, wie weit er gehen will, um einen gefährlichen Mörder zu vernichten.
Freitag, 24. Januar 2025
C. J. Daugherty: Nightschool 3 - Denn Wahrheit musst du suchen (Rezension)
Seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde, quälen Allie Nacht für Nacht Albträume. Sie weiß, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Deshalb wehrt sie Sylvains Annäherungsversuche ab. Allies Befürchtungen bestätigen sich, als ihre Großmutter das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL enthüllt. Ihr wird klar, dass es nur einen Weg gibt, wenn sie überleben und ihre Freunde schützen will: Sie muss die gefährlichen Machtkämpfe beenden.
DENN WAHRHEIT MUSST DU SUCHEN ist der dritte Teil der NIGHTSCHHOOL-Reihe, und ... irgendwie... der beste bisher. Wobei ich auch zugeben muss, dass mir der Anfang nicht so gefallen hat und mir auch der Sinn dahinter nicht ganz erschließt. Musste Allie unbedingt weglaufen? Das war ein Handlungsstrang mit dem ich wenig anfangen konnte und im Nachhinein gesehen hätte ich darauf auch verzichten können. Aber, wie gesagt, ich finde diesen teil bisher den Besten, trotz des mir nicht gefallenen Anfangs. Muss im Rahmen einer Serie immer die Hauptperson weglaufen, nur um dann wieder zurückzukehren?
Egal, der Spannungsbogen wird hart strapaziert und wird gegen Ende hin schon fast unerträglich. In den beiden ersten Bänden ist nicht viel passiert (erst gegen Ende, aber langweilig wurde es nicht, sonst hätte ich nicht weiter gelesen), aber hier ... es passiert viel, man erfährt viel und man kann sich durchaus die Frage stellen, was da noch kommen soll.
Der Schreibstil ist gewohnt einfach und führt elegant durch die Handlung, immer durch Allies Sichtweise gesehen. Was auch das Wissen des Lesers einschränkt, aber durchaus reizvoll ist und der Spannung zuträglich. Manches mag leicht durchschaubar sein, anderes kommt überraschend. Und es passiert wirklich viel im Vergleich zu den Vorgängern. Man darf sich wohl wirklich auf die nächsten beiden Bände freuen wobei ich schon fast befürchte, dass am Ende von Cimmeria nicht mehr übrig ist.
Donnerstag, 23. Januar 2025
Benedict Jacka: Der Wächter von London (Rezension)
DER WÄCHTER VON LONDON ist der vierte Alex Verus-Band und ich habe den Eindruck, eigentlich schon alles gesagt zu haben. Ich könnte natürlich Teile des Inhalts ieder geben, aber ich gehe davon aus, dass wer an den ersten Teilen Gefallen gefunden hat auch weiterlesen wird, und da ist die Handlung nur nebensächlich, solange man sich gut unterhalten fühlt. Und das wird man auf jeden Fall.
Mittwoch, 22. Januar 2025
David Levithan: Two Guys Kissing (Rezension)
Craig und Harry wollen ein Zeichen für alle schwulen Jungs setzen. Dafür küssen sie sich. 32 Stunden, 12 Minuten und 10 Sekunden. So lange dauert es, um den Weltrekord im Langzeitküssen zu brechen. So lange dauert es, sich über die Gefühle füreinander klarzuwerden, nachdem man sich doch eigentlich gerade getrennt hat. So lange dauert es, das Leben aller schwulen Pärchen in der Umgebung für immer zu verändern …
Vermutlich hätte ich TWO GUYS KISSING nie gelesen, wen ich es nicht geschenkt bekommen hätte ... und das auch nur, weil es dem Erstbesitzer nicht gefallen hat. Daran sieht man, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind, vor allem, weil der Erstleser eher ein Fan von dieser Art von Literatur ist als ich. Aber ich bin auch von falschen Voraussetzungen ausgegangen, denn eins ist dieses Buch nicht: Eine Liebesgeschichte. Es ist auch kein Buch ausschließlich für junge Leser, denn der Erzähler (oder sind es mehr als einer?) ist eindeutig älter und verwebt dadurch die jugendliche Gegenwart mit den Problemen der GayCommunity der jüngeren Vergangenheit. Und so ist der Kuss von zwei Jungen nur ein Aufhänger, der dazu benutzt wird andere Geschichten zu erzählen und die Höhen und Tiefen der jungen LGBTQIA+ Generation darzulegen. Da geht es um Geschlechteridentität, Akzeptanz, Freundschaft und natürlich auch Liebe und auch wenn man einen roten Faden nicht unbedingt findet, so ist die Geschichte an sich stimmig und durchaus rührselig, auf angenehme Art und Weise. Realismus ja, Kitsch nein. Der Schreibstil ist angenehm, manchmal verträumt, manchmal philosophisch und nostalgisch, aber genau dann, wenn es nötig ist auch brutal ehrlich und realistisch. Ein Buch, dass Erwachsene an die Jugend denken lässt und schwule Jugendliche Mut gibt so zu sein wie sie sind.
Ein Buch, das sich schnell lesen lässt und man sich am Ende wünscht, dass der Kuss trotz aller Schwierigkeiten ewig dauern würde. Und ein Kuss war niemals so spannend wie in diesem Buch (auch wenn ich mich an einen aus EISKALTE ENGEL erinnere, der sogar einen MTV-Award bekommen hat, aber das tut nichts zur Sache).
TWO GUYS KISSING - ein Jugendbuch für Jugendliche und Erwachsene, Männer und Frauen jeglicher Identität oder Sexualität.
Dienstag, 21. Januar 2025
Kai Meyer: Das Haus der Bücher und Schatten (Rezension)
Leipzig, 1933. Im legendären Graphischen Viertel rettet der von den Nazis entlassene Kommissar Cornelius Frey einem Mädchen das Leben. Bei ihrem Abschied flüstert sie »Sie weinen alle im Keller ohne Treppe«. In der nächsten Nacht liegt sie ermordet neben einem toten Polizisten. Auf der Spur des Mörders kämpft Cornelius sich zurück in seinen alten Beruf und stößt auf ein Netz aus Okkultisten und Verschwörern, Freimaurern und Fanatikern. In welcher Verbindung standen sie zu Paula und Jonathan, die vor zwanzig Jahren spurlos im Baltikum verschwanden?
1933. das Jahr scheint es Kai Meyer angetan zu haben, denn bereits in DIE BÜCHER, DER JUNGE UND DIE NACHT entführt uns der Autor in dieses Jahr. Mehr haben die beiden Bücher neben dem Schauplatz Leipzig aber nicht gemein. Das dritte Buch aus der Reihe, DIE BIBLIOTHEK IM NEBEL, das eigentlich das zweite Buch ist, muss ich noch lesen. Aber man muss die Bücher nicht kennen, bzw. in einer Reihenfolge lesen, das sind drei unabhängige Werke.
Montag, 20. Januar 2025
Freitag, 17. Januar 2025
Christian Endres: Die Prinzessinnen - Helden und andere Dämonen (Rezension)
Warum? Warum habe ich dieses Buch lesen wollen und warum wartet Teil drei noch darauf gelesen zu werden? Und ja, ich werde ihn auf jeden Fall lesen, auch wenn mich HELDEN UND ANDERE DÄMONEN nicht überzeugt hat. Aber dann ist die Prinzessinnen-Trilogie beendet. Überleben werde ich es.
Donnerstag, 16. Januar 2025
Lisa McMann: Wächter der Magie - Die zwei Schicksale
Mit seiner Ankunft in Artimé hat sich für Alex eine ganz neue Welt aufgetan. In Quill war Kreativität verboten, und künstlerisch begabte Jugendliche wurden von der Gesellschaft ausgeschlossen. In Artimé hingegen werden sie geschätzt, gefördert und erhalten eine künstlerische Ausbildung. Hier findet Alex Freunde und entwickelt seine besonderen magischen Fähigkeiten.
Doch sein neues Zuhause ist in größter Gefahr.
Die Herrscher von Quill wollen Artimé und alles Kreative zerstören, und sie schrecken vor nichts zurück. Alex und sein Zwillingsbruder Aaron stehen nun auf gegnerischen Seiten. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Können Alex und seine Freunde Artimé und die Welt der Kreativität retten?
Mittwoch, 15. Januar 2025
Genoveva Dimova: Tage einer Hexe (Rezension)
Als Hexe hat Kosara viel Übung im Kampf gegen die gefährlichen Fabelwesen, die in jeder Neujahrsnacht über ihre Stadt herfallen. Es gibt nur ein Monster, das Kosara nicht besiegen kann: den Zmey, bekannt als Zar der Monster, dem sie als einzige je entkommen ist. Sie hat ihn einmal zu oft gereizt, und nun beginnt er sie zu jagen...
Nachdem Kosara ihren Hexenschatten – die Quelle ihrer Kräfte – kurz vor Mitternacht fast beim Kartenspiel an einen Fremden verloren hat, wird ihr klar, dass der Zmey sie verfolgt. Nun besteht ihre einzige Hoffnung darin, ihren Schatten gegen eine illegale Passage über die Mauer zur Nachbarstadt zu tauschen, wohin ihr die Monster nicht folgen können. Das Leben im sicheren Belograd wäre schön, doch Kosara entwickelt schon bald eine oft tödliche Krankheit, die schattenlose Hexen heimsucht. Nur die Rückgewinnung ihrer Magie kann sie heilen. Um ihren Schatten aufzuspüren, muss sie sich mit einem verdächtig aufrechten Ermittler zusammentun. Noch schlimmer als die Zusammenarbeit mit der Polizei ist – und alle Hinweise legen das nahe – dass Kosaras rettende Magie sich nun in den Händen des Zmey selbst befindet.
Dienstag, 14. Januar 2025
Benedict Jacka: Der Magier von London (Rezension)
Besuchen Sie London! Diese großartige Stadt bietet Ihnen neben dem Tower oder Madame Tussauds auch im wahrsten Sinne magische Nachtklubs. Aber vermeiden Sie es, diese in Begleitung des Magiers Alex Verus zu betreten. Er hat sich dort kürzlich sehr unbeliebt gemacht. Nun verlässt er London, um ein magisches Turnier zu besuchen, an dem seine Auszubildende Luna teilnehmen soll. Er macht sich ein wenig Sorgen um sie, denn immer mehr Lehrlinge der Londoner Magier verschwinden spurlos. Seine Sorgen sind berechtigt …
Es ist mir nicht schwer gefallen Alex Verus und seine Freunde ins Herz zu schließen. Ich mag es wenn ein Ensemble funktioniert und dieses funktioniert sehr gut. Auch was die Antagonisten anbelangt (nicht dass ich sie mögen muss, aber sie sind weit davon entfernt schwarz oder weiß zu sein). Die Geschichte entwickelt sich langsam, bleibt aber deswegen nicht uninteressant und es wird auch so für genug Spannung gesorgt, selbst wenn nicht immer alles in magischem Kräftemessen ausartet (Obwohl es davon auch nicht gerade wenig gibt). Aber der Autor lässt auch hier seiner Kreativität freien Lauf und sorgt mit kleinen Ausflügen in die indische Mythologie für einen Hauch Exotik.
Gut geschrieben, sehr flüssig und rasant. Wer es eher actionreich mag, der ist mit Alex Verus gut bedient. Magie und nichtmenschliche Kreaturen, eine alternative Geschichtsschreibung (aus Sicht der Magier und andere Wesen) ... was will man mehr. Ich wurde gut unterhalten und bin bisher sehr angetan von Benedict Jackas UrbanFantasyReihe. Literarisch nicht sehr anspruchsvoll (was ich in diesem Genre auch nicht erwarte und auch nicht wünsche), aber kurzweilig ...
Montag, 13. Januar 2025
C. J. Daugherty: Nightschool 2 - Wer den Zweifel sät (Rezension)
NIGHTSCHOOL 2 ist die etwas schwächere Fortsetzung von NIGHTSCHOOL 1. Nach einer interessanten, aber nicht unbedingt als atemlos zu bezeichnenden Verfolgungsjagd geht es weiter als wäre fast nichts passiert, sieht man davon ab, dass die Schüler mit Aufräumarbeiten betraut werden um das Internat wieder auf Vordermann zu bringen. Allie wird Mitglied der Nightschool und findet neue Freunde, allerdings sind bestehende Freundschaften auch nicht konfliktfrei und sorgen dafür, dass der Leser sich nicht langweilt. Aber die Geschichte braucht etwas, bis sie in die Gänge kommt, und man das Gefühl bekommt, dass es endlich vorangeht. Aber dann wird es wirklich spannend und viele überraschende Wendungen machen neugierig auf die Fortsetzung(en). Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt einfach und führt elegant durch die Handlung. Sie erzählt aus Allies Sicht, so dass der Leser auch ihren Wissensstand hat, was durchaus reizvoll ist. Manchmal ist es schwierig eine Geschichte mit nur einer Sichtweise zu erzählen, hier funktioniert es gut. Was ich etwas befremdlich finde ist das Verhältnis zwischen Allie und Sylvain. Kann man das schon als toxisch bezeichnen? Wie geht es weiter? Und was passiert aus Cimmeria und der Nightschool?
Nun, vielleicht ist die anfangs etwas gemächliche Erzählweise dadurch bedingt, dass es mehrere Bände gibt. Vielleicht ist WER DEN ZWEIFEL SÄT nur deswegen weniger gut als DU SOLLST KEINEM TRAUEN; weil vieles bereits bekannt ist und man auch mehr (wenn auch nicht wirklich viel) über die geheimnisvolle Nightschool weiß. Auf jeden Fall wird es gegen Ende spannend, so dass man nicht das Interesse an der Serie verliert. Es gibt noch so viele Fragen, die geklärt werden müssen und auch der Konflikt Nathaniel/Cimmeria ist noch nicht vollständig offenbart.
Es bleibt interessant.
Freitag, 10. Januar 2025
Isaac Asimov: Die schwarzen Witwer laden zum Bankett (Rezension)
Im Großen und Ganzen könnte ich wiedergeben, was ich bereits zu DIE SCHWARZEN WITWER BITTEN ZU TISCH geschrieben habe, da sich das Schema der Geschichten nicht ändert, auch wenn Asimov hier hin und wieder davon abweicht und beispielsweise einen ungebetenen unerwarteten Gast auftauchen lässt. Aber sonst ... die Witwer diskutieren, die Witwer rätseln und Henry präsentiert die Lösung. Und auch wenn es irgendwie Krimis sind, manchmal ist auch einfach nur ein Rätsel zu lösen, wie etwa das Jahr in dem DIE PIRATEN VON PENZANCE spielt, Amüsant und humorvoll, mit Erklärungen zu Inhalten und Titeln der Geschichten vom Autor.
12 Geschichten sind in DIE SCHWARZEN WITWER LADEN ZUM BANKETT vereinigt, sie alle beginnen ähnlich und doch sind sie alle sehr unterschiedlich und auf unterschiedliche Art und Weise unterhaltsam. Und in den wenigsten Fällen geht es um ein Verbrechen.
Freunde kleiner Rätselspiele kommen durchaus auf ihre Kosten, auch wenn es für einen Deutschen nicht unbedingt leicht ist den Hinweisen zu folgen um selbst auf die Lösung zu kommen. Man kann sich aber auch einfach nur berieseln und gut unterhalten lassen.
Donnerstag, 9. Januar 2025
Sarah Drews: Die Anstalt der gebrochenen Seelen (Rezension)
DIE ANSTALT DER GEBROCHENEN SEELEN könnte eine klassische Gruselgeschichte sein, aber sie ist mehr, oder auch weniger. Der AUfbau ist klassisch, das Setting, ein Friedhof (und eine Heilanstalt) auch. Die Geschichte hält sich auch an klassische Gesetze, im Großen und Ganzen bekomt man das was man erwarten kann. Eine einfache Horrorgeschichte. Und das soll gar nicht abwertend sein. Ich bin ein Freund klassischer Geschichten und ich mag es wenn sich moderne Autoren daran wagen. Zumal Sarah Drews sich an realen Schauplätzen orientiert, auch wenn die Heilanstalt heute als Rathaus von Achem dient. Aber ... DIE ANSTALT DER GEBROCHENEN SEELEN ist eine Geistergeschichte, welche die Geister sehr real erscheinen lässt und so auch nicht vor drastischen Beschreibungen zurückschreckt. Etwas, das man in einer klassischen Geschichte nicht erwartet und was hier teilweise auch zu viel ist. Zartbesaitete Gemüter sollten sich lieber harmloseren Dingen zuwenden. Aber in gewisser Weise passt es auch, da ein Erzählstrang auch in den 1930ern stattfindet. Mir hat die Geschichte gefallen, die Charaktere waren glaubwürdig, auch wenn ich das Ende etwas verwirrend fand und nicht wirklich weiß, ob ich mit dem tatsächlichen Ende zufrieden bin. Das ist dann doch zu einfach oder zu vorhersehbar, was dann doch etwas schade ist.
Abgesehen davon aber wird man mit einer gelungenen spannenden Geschichte belohnt, die sich gut an einem nebelverhangenen Tag bei Kerzenlicht lesen lässt.
Mittwoch, 8. Januar 2025
Sheridan Le Fanu: Carmilla (Rezension)
»Carmilla« gilt als einer der ersten und gleichzeitig besten Vampir-Romane überhaupt. Eine junge Frau namens Laura lebt mit ihrem Vater auf dessen österreichischen Landsitz, dem Schloss Karnstein, in der Steiermark. Doch Lauras friedliches Leben gerät schnell ins Wanken, als sie auf die rätselhafte und schöne Carmilla trifft.
In einem abgelegenen Schloss tief in den österreichischen Wäldern führt Laura ein einsames Leben mit ihrem kranken Vater als einzigem Gefährten. Bis in einer mondhellen Nacht eine Pferdekutsche vorfährt, die einen unerwarteten Gast an Bord hat – die schöne Carmilla. Schnell beginnt eine fiebrige, an Besessenheit grenzende Freundschaft zwischen Laura und ihrer geheimnisvollen, bezaubernden Begleiterin. Doch während Carmilla immer seltsamer und unberechenbarer wird und zu unheimlichen nächtlichen Streifzügen neigt, plagen Laura eckzähnige Albträume und sie wird von Tag zu Tag schwächer...
Dienstag, 7. Januar 2025
Felix Huby: Bienzle und das Narrenspiel (Rezension)
BIENZLE UND DAS NARRENSPIEL spielt während der schwäbischen Fasnet , ist allerdings kein Thriller, aber ein guter Krimi, der zu unterhalten weiß. Im Rahmen des ARD-Tatorts wurde dieser Roman auch verfilmt.
Eigentlich ist es ein sehr gemächlicher Krimi, der Hauptkommissar Bienzle und seine Freundin Hannelore im Urlaub zeigt. Aber natürlich kann der Polizist nicht wirklich entspannen, wenn ein Verbrechen in der Nähe stattfindet, bzw. stattgefunden hat. Und als der angebliche Täter aus dem gefängnis ausbricht ist bienzle nicht zu halten. Aber auch Hannelore mischt in die Ermittlungen mit ein.
Bienzle und Hannelore sind sehr sympathische Charaktere, die durch die Tatort-Filme noch lebendiger werden, obwohl Huby natürlich seine eigenen Vorstellungen der Charaktere hat. Aber nicht nur die Charaktere machen diesen kurzen Roman zum Lesevergnügen: Die Umgebung, der Dialekt, die Fastnet ... alles bildet die passende Kulisse für einen actionarmen, aber nichts desto trotz spannenden Krimi mit überaschenden Wendungen und einem "Verbrecher", der bemitleidenswert ist und dessen Beweggründe in gewisser Weise nachvollziehbar sind, auch wenn sie vielleicht etwas drastisch anmuten.
Ein Krimi aus den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, aber auch heute noch lesbar und unterhaltend.
Montag, 6. Januar 2025
Mary E. Garner: Das Buch der verbotenen Träume (Rezension)
Seit dem plötzlichen Tod ihres Lebensgefährten Henry lebt Dawn Walker zurückgezogen in einem kleinen Dorf im Lake District. Eines Tages findet sie ein geheimnisvolles Buch auf der Straße. Es scheint besondere Kräfte zu haben, denn als Dawn am Abend mit dem Buch in der Hand einschläft, träumt sie von Henry so real wie nie zuvor. Als eine junge Frau versucht, das Buch zu stehlen, fragt Dawn sich: Was hat es damit auf sich? Da taucht ein Fremder namens Leo Turner auf und will Dawn in eine Londoner Buchhandlung mitnehmen. Zögernd stimmt sie dem Vorschlag zu. Sie hofft, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Noch ahnt sie nicht, dass dort ein gefährliches Abenteuer auf sie wartet ...
DAS BUCH DER VERBOTENEN TRÄUME ist bereits der fünfte Band um den Geheimen Bund der Buchfiguren von Mary E. Garner. Es ist aber nicht zwingend notwendig, die anderen Teile zu lesen, aber wer gerne Klassiker liest wird dort eine Menge an bekannten Figuren begegnen, teilweise in ungewöhnlichen Auftritten. Die Protagonisten in DAS BUCH DER VERBOTENEN TRÄUME sind allerdings neu, bzw. wenig bekannt. Die Geschichte ist kurzweilige Unterhaltung mit der einen oder anderen Überraschung und zeigt, dass es noch viel aus der Welt der Buchgestalten zu erfahren gibt. Und alles scheint möglich. Die Geschichte hat zwar im Mittelteil einen kleinen Hänger, Beginn und Ende können aber überzeugen, zumal der Spannungsbogen gegen Ende stark zunimmt.
Und ich finde es persönlich schön, dass die Autorin mit dem Disneybild von Bambi aufräumt.
Freitag, 3. Januar 2025
Benedict Jacka: Das Ritual von London (Rezension)
Donnerstag, 2. Januar 2025
Ellen Barksdale: Tee? Kaffee? Mord! - Ein Doppelgänger zuviel (Hörbuch) (Rezension)
EIN DOPPELGÄNGER ZUVIEL ist der 14. Band der amüsanten (und komplett an den Haaren herbeigezogenen und dadurch harmonisch, übertriebenen) Cosy Crime Serie Tee? Kaffee? Mord!