Montag, 24. April 2023

Susanne Ayoub: Rondo Veneziano (Rezension)

Die Zahnärztin Adele kann ohne Arbeit nicht sein, Bibliothekarin Chris ist frisch pensioniert und Biggi musste kürzlich ihre Boutique für immer zusperren. Auf einem Vaporetto in Venedig begegnen sich die drei ehemaligen Schulfreundinnen - und sind gleich darauf in einen Kriminalfall verstrickt: Adeles reiche Wahltante, die Kunstsammlerin Pauline, hatte in ihrem Palazzo angeblich einen tödlichen Unfall. Hat sie etwa jemand die Treppe hinuntergestoßen? Der dubiose Neffe aus Amerika wird verdächtigt, zu Unrecht? Eine Spur führt die drei Frauen zu einem armenischen Kloster auf der Insel San Lazzaro in der Lagune.
Ein Krimi, dessen Schauplatz Venedig ist, das klingt interessant und verspricht viel. Sofort hat man Verfolgungen auf den Kanälen vor Augen, in Motorbooten a la James Bond oder in Gondolieren (etwas lächerlich und gemütlich, aber irgendwie auch möglich). Man braucht nicht viel um sich die Stadt vor Augen führen zu lassen und schon bekommt man Urlaubsfeeling. Und ein Krimi geht immer .... leider konnte mich RONDO VENZIANO nicht überzeugen. Ganz nett, aber mehr nicht.
Susanne Ayoub beschreibt die Charaktere überzeugend und auch Venedig wirkt authentisch. Das ist die Stärke des Romans, aber nur die halbe Miete. Die Handlung wirkt sehr konstruiert und unglaubwürdig, zu viele Zufälle dominieren sie. Und auch frühere Animositäten werden mal kurz über Bord geworfen. ob das wirklich so leicht geht? Und natürlich kommt Adele eher zufällig der Lösung auf die Spur.
So ganz hat man den Eindruck, dass RONDO VENEZIANO eigentlich ein anderes Buch sein wollte und durch die Krimihandlung aufgepeppt werden sollte. Dabei hätte das Buch ohne diese vermutlich besser funktioniert. Ein Buch über Freundschaften und Beziehungen auf dem Markusplatz und dem Canale Grande... Ein Wohlfühlbuch mit venezianischem Flair. Aber so wirkt die Handlung etwas steif und lässt auch die Spannung vermissen.
Kein Krimi im eigentlichen Sinne, selbst als Cosy Krimi würde ich das Buch nicht bezeichnen, eher als einen Roman, der nicht weiß wohin er will, trotz interessanter Charaktere, aber wie gesagt, diese machen nicht gleich ein gutes Buch aus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.