Freitag, 21. April 2023

J. M. Miro: Ganz gewöhnliche Monster (Rezension)

England am Ende des 19. Jahrhunderts: Es ist Nacht, eine junge Dienstmagd ist auf der Flucht vor der Rache ihres Herrn. Mit allerletzter Kraft schafft sie es, sich in den Waggon eines Güterzugs zu retten – nur um dort eine Entdeckung zu machen, die ihr Leben für immer verändern wird: ein Baby, dessen Haut in einem blauen Schimmer leuchtet. Damit beginnt ein Abenteuer, das von England in den Wilden Westen bis nach Tokio und an die Grenzen des Vorstellbaren führt. Ein Abenteuer voll Magie, Wunder und tödlicher Geheimnisse ...
Es gibt Bücher, bei denen fühlt man sich sofort zuhause und kann sich sofort in der Atmosphäre verlieren. So ganz wusste ich anfangs nicht worauf ich mich bei J.M. Miros GANZ GEWÖHNLICHE MONSTER einlassen würde, zumal die Seitenzahl doch etwas abschreckt. Aber ich bin froh es gelesen zu haben. Ein spannendes, sehr düsteres Buch über Kinder mit besonderen Talenten und Erwachsene, welche diese für ihre Zwecke nutzen wollen. Die Charaktere sind authentisch beschrieben, sehr vielseitig und zeigen dass nicht alles Schwarz oder Weiß sein muss. Der Autor ist sehr kreativ zur Sache gegangen und ich hatte nie den Eindruck, dass ich mich langweile. Und man glaubt gar nicht, wie schnell sich 800 Seiten lesen lassen. Ich weiß zwar nicht warum man Vergleiche mit Oliver Twist oder Harry Potter heranziehen muss, der Roman bildet seine eigene Dynamik und ist anders als die beiden anderen Bücher (wobei ich bei Oliver Twist nur auf Hörensagen zurückgreifen kann).
Die Kräfte der Protagonisten werden interessant in Szene gesetzt und sind auf gewisse Weise auch originell. Ebenso wie der Schauplatz, da der Autor weder die Jetztzeit noch eine eigene Welt benutzt. Auch das macht den Reiz der GANZ GEWÖHNLICHEN MONSTER aus.
Ein Buch, das ich gerne gelesen habe, das mich schnell meine Umgebung vergessen ließ und das durchaus interessante Charaktere zu bieten hat ... ich bin gespannt wie es weiter geht, denn erstaunlicherweise endet das Buch mit einem Cliffhanger. Das war tatsächlich unerwartet, allerdings ist er auch so geschickt platziert, dass man das Buch auch als eigenständig betrachten kann und das was noch passieren könnte, nicht unbedingt passieren muss (aber da es sich anscheinend um den Beginn einer Trilogie handelt wird es wohl weitergehen ... hoffentlich in diesem Stil)

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