Agentin Kimberley Reynolds ist beim FBI zuständig für seltsame, übernatürliche und schlichtweg okkulte Dinge. Leider gibt es in den Keller-Akten beklagenswerte Lücken, so dass sie nach dem rätselhaften Anruf eines Ex-Kollegen ziemlich blindlings nach Wisconsin reisen muss. Ungünstigerweise hat dort ein Eistornado Stadtverwaltung und Polizeirevier in einen Trümmerhaufen verwandelt und Patrick Henderson ist spurlos verschwunden. Alles deutet darauf hin, dass er gewaltsam entführt wurde - von etwas, das kein Mensch war. Unversehens hat Reynolds einen Fall am Hals, gegen den jede "Akte X" wie ein Kinderspiel aussieht.
Bisher habe ich nur den ersten Peter Grant Roman von Ben Aaronovitch gelesen und fand diesen sehr amüsant. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen weitere Teile der Serie zu lesen. Nachdem Peter Grant aber auch in DIE SCHLAFENDEN GEISTER DES LAKE SUPERIOR eine Rolle spielt gehe ich davon aus, dass Kimberley Reynolds auch in den Romanen eine Rolle spielen wird (ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, ob das bereits im ersten teil der Fall war, aber ich gehe davon aus, dass das nicht der Fall war).
DIE SCHLAFENDEN GEISTER DES LAKE SUPERIOR wurde als Kurzkrimi angepriesen, aber natürlich fehlt auch das Übernatürliche nicht. Ich muss allerdings gestehen, dass mich der Roman nicht ganz überzeugt hat. Und das auch zwei Gründen.
Die Geschichte braucht lange bis sie einigermaßen interessant wird. Ja, der Anfang ist skurril und irgendwie ... faszinierend, aber bis die Geschichte etwas an Fahrt bekommt dauert es. Auch das Ende, bzw. die Auflösung hätte ich mir etwas anders gehofft. Ja, das Ende ist überraschend, aber ich hätte es mir etwas ausführlicher gewünscht. Irgendwie war alles viel zu schnell am Ende. Kimberley Reynolds, die Protagonisten wird gut dargestellt und wirkt auf mich sehr sympathisch. Ich bin gespannt wann und ob ich mehr von ihr lesen werde ... und dann hoffe ich, dass ich es lesen werde und nicht hören muss, denn die größte Schwäche in meinen Augen (oder sollte ich besser sagen, Ohren) ist der Sprecher.
Dietmar Wunder hat eine angenehme Stimme, die durch diverse Hörbücher aber auch als "Daniel Craig" bekannt sein dürfe. Auch die anderen Teile der Peter Grant-Reihe hat er gesprochen. Und eigentlich macht er seinen Job gut. Das Problem ist allerdings, dass er für dieses Buch, die falsche Wahl war. Kimberly Reynolds erzählt die Geschichte und durch Dietmar Wunder bekommt sie eine sehr männliche und unpassende Stimme, die oft vergessen lässt, dass eine Frau ihre Sicht der Dinge beschreibt. Auch wenn es sich um einen guten Sprecher handelt, in diesem Fall macht diese Fehlbesetzung auch die Geschichte kaputt, soweit es (natürlich) das Hörbuch betrifft. Vielleicht hinterlässt DIE SCHLAFENDEN GEISTER DES LAKE SUPERIOR einen anderen Eindruck, wenn man es selber liest, aber so ... liegt es am Sprecher oder tatsächlich an der Handlung, dass mich das Buch nicht begeistern konnte? Werde ich dem Buch wirklich gerecht wenn ich sage: Hände weg? Oder sollte ich die Einschränkung wagen und nur das Hörbuch nicht weiter empfehlen. Sollte ich die gedruckte Form noch lesen, um mir eine andere Meinung zu bilden? Zu viele Fragen, auf die ich noch keine Antwort habe.
Zumindest als Hörbuch kann dieser Kurzkrimi nicht überzeugen, was zeigt, wie ein Sprecher Einfluss auf die Geschichte, die er vorträgt, nehmen kann.
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