Jens Lerby ist Profiler in Kopenhagen und hasst die Kälte. Ausgerechnet er wird nach Grönland geschickt, in eine Gemeinde der Inuit, um bei einem grausamen Fall zu helfen: Ein Mann wurde offenbar von etwas wie Walrosszähnen durchbohrt. Schnell kommt unter den Inuit das Gerücht auf, ein Amarok, ein Mischwesen aus Walross und Wolf, sei für den Tod verantwortlich. Jens glaubt kein Wort davon. Bei seinen Ermittlungen hilft ihm die junge Inuit Pally. Als ein weiterer Mord geschieht und dunkle Nacht über der Eiswüste heraufzieht, beginnen Jens und Pally zu ahnen, dass der blutrünstige Amarok in Wahrheit ein Mensch aus Fleisch und Blut ist - und den Inuit eine noch viel größere Gefahr droht ...
DER MONDMANN ist mehr Krimi als Thriller, da die typischen Thrillereffekte ausbleiben und es eher geruhsam bleibt. Aber cosy wird es nicht, das lässt der Schauplatz nicht zu. Fynn Haskin war schon immer von Grönland begeistert und diese Begeisterung lässt er auch seine Leser spüren. Jenseits jeglicher Klischees beschreibt er Land und Leute und erweist ein besonderes Gespür für die Kultur der Inuits (und klärt auch über regionale Unterschiede auf). Man lernt sehr viel über Grönland und da ist es nicht verwunderlich, dass dabei der Thrillereffekt auf der Strecke bleibt. Aber das ist verschmerzbar, denn abgesehen davon, dass Fynn Haskin spannend erzählen kann hat er sehr sympathische und glaubwürdige Charaktere geschaffen. Dabei wird der Grad zwischen Tradition und Moderne sichtbar und auch die Mythologie bleibt nicht auf der Strecke, so dass eine besondere Atmosphäre entsteht.
Der Schauplatz und die verschiedenen Kulturen (Inuit und Dänen) sorgen für viel Konfliktpotential, dazu die Tradition in Form eines (durchaus modern erscheinenden) Schamanen, eine junge Frau, die zwischen den Welten lebt und natürlich die Morde ... Fynn Haskin liefert einen gut geschriebenen, spannenden Krimi ab, der für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt... allerdings ist es manchmal auch sehr blutig.
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