Mittwoch, 14. September 2022

Dolores Redondo: Todesspiel (Rezension)

Die Suche nach einem Serienmörder bringt die beste Kommissarin, die das FBI je hatte, aus Spanien nach New Orleans. Die junge Amaia Salazar findet an den Tatorten immer das gleiche Bild vor: mehrere Tote, die Leichen stets nach Norden ausgerichtet. Schritt für Schritt nähert sie sich einem Mann, der raffiniert ist, aber nicht unbezwingbar.
Wenn die Natur tobt und die Menschen am schutzlosesten sind, schlägt er erbarmungslos zu: Er bringt ihnen den Tod. Er ist als »der Komponist« bekannt. Er inszeniert seine Taten beinahe liturgisch und richtet die Leichen stets nach Norden aus, daneben drapiert er eine Geige. Am verheißungsvollen Vorabend des schlimmsten Hurrikans der Geschichte von New Orleans befindet sich die junge Kommissarin Amaia Salazar mit ihrem Ermittlungsteam in der Stadt, um dem Komponisten endlich auf die Spur zu kommen. Doch dann erreicht sie ein Anruf aus Spanien, der sie mit den Geistern ihrer Kindheit und tiefsitzenden Ängsten konfrontiert. Die Situation spitzt sich zu: Der Wind steigt auf, die Straßen leeren sich, Häuser werden verbarrikadiert. Kommt die junge Ermittlerin dem gnadenlosen Mörder rechtzeitig auf die Spur?
Das ist das zweite Buch das ich von Dolores Redondo gelesen habe und das erste mit Amaia Salazar, die ich bisher nur von der Verfilmung der Baztan-Trilogie kannte. Dies ist die Vorgeschichte (oder zumindest spielen die Ereignisse vor Amaias zeit in Pamplona). ich war etwas skeptisch ob eine Spanierin (Dolores Redondo) die geeignete Autorin für die Ereignisse um Katrina wären, aber zumindest in dieser Hinsicht hat sie mich (teilweise) zufriedengestellt.
Der Thriller begann spannend und hält diese auch bis zum Schluss. Die Ereignisse in New Orleans sind sehr atmosphärisch geschrieben. Redondo beschreibt nicht nur die sich anbahnende Katastrophe sie fängt auch gut die allgemeine Stimmung New Orleans' ein, mit seinen Menschen und deren Problemen und Geheimnissen. Vielleicht ist das auch ein bisschen zu wenig, jedenfalls hatte ich mir vor allem im zweiten Teil mehr über Katrina erhofft, aber Redondo beschränkt sich mehr oder weniger auf die Mördersuche.
Dabei hätte sie beides ohne Probleme verbinden können, wenn sie sich von einem, in meinen Augen weniger interessanten Handlungsstrang verabschiedet hätte: Amaias Kindheit.
Die Geschichte an sich war zwar nicht uninteressant und hilft der Charakterentwicklung Salazars, aber die Ereignisse im Baskenland lenkten doch sehr von der "Gegenwart" (2005) ab, zumal die Tragödien und Verbrechen nach Katrina auch ohne Amaias Vergangenheit spannend genug waren.
Aber wer weiß was sich die Autorin dabei gedacht hatte, da dieser Roman Teil eines Zyklus ist und wer weiß was noch kommen wird.
Der Schreibstil ist angenehm, Charaktere und Schauplätze gut beschrieben... Redondo zeigt auch hier dass sie zu den einflussreichsten und wichtigsten Schriftstellerinnen Spaniens zählt.
Es muss nicht immer alles perfekt sein, aber Redondo kann spannende Geschichten erzählen und ich hoffe, noch einiges mehr von ihr lesen zu können.
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