Samstag, 31. Dezember 2022

Coleen Cambridge: Die Dreitagemordgesellschaft (Rezension)

Acht Gäste und ein Mord im Haus der Queen of Crime
Eine Schar Festtagsgäste hat sich für drei Tage in Mallowan Hall eingefunden. Das versteckt in den Hügeln von Devonshire liegende Anwesen gehört der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie. Doch den Haushalt führt die energische Phyllida Bright, und sie ist es auch, die am ersten Morgen der Festlichkeiten in der Bibliothek einen fremden Toten findet. Sie weiß, dass Aufsehen unbedingt zu vermeiden ist und die örtliche Polizei zur Umständlichkeit neigt. Während im Garten ein Heer von Fotografen lauert, beschließt Phyllida, in die Fußstapfen ihres hochverehrten Hercule Poirot zu treten - mit ungeahnten Folgen...

Mal was anderes und doch ein bekanntes Schema: Ein Krimi, wie ihn auch Agatha Christie hätte schreiben könnte, wenn sie nicht selbst darin eine Rolle spielen würde. Aber anstatt selber zu ermitteln überlässt sie es ihrer Haushälterin, welche (nicht unbedingt als einzige) die Polizei für unfähig hält (und das auch noch zu recht).
Phyllida Bright ist ein herrlicher, sehr sympathischer Charakter (und so anders als man es von einer Haushälterin erwarten würde, bzw. aus diversen Filmen und Serien kennt), unkonventionell, nicht auf den Mund gefallen und selbstbewusst ermittelt sie und redet sich aus dem einen oder anderen Fettnäpchen, bzw. der einen oder anderen peinlichen Situation. Unterhaltsam sind auch die Beziehungen zwischen ihr und dem Butler, bzw. dem Chauffeur und für Agatha Christie Fans kommt auch die Grand Dame hin und wieder als Stichwortgeber zum Einsatz. Als Sahnehäufchen gibt es dann noch diverse Anspielungen und Vergleiche aus Christies Werk.
Als Leser muss man damit nicht vertraut sein, auch eine Christie-Biografie muss man nicht gelesen haben, es bleibt auch ohne mit dem Leben der Autorin vertraut zu sei unterhaltsam, wobei der Unterhaltungswert um einiges größer ist, wenn man mit dem Leben der Autorin etwas vertraut ist. DIE DREITAGEMORDGESELLSCHAFT ist ein sehr cosy WHODUNIT-Krimi, höchst unterhaltsam mit einer Anzahl an interessanter Charaktere. Davon lebt das Buch mehr als vom eigentlichen Kriminalfall, der jedoch nicht so sehr in den Hintergrund gerät um Krimifans zu enttäuschen.
Agatha Christie hat besseres geschrieben, aber auch schlechteres ... und so würde ich DIE DREITAGEMORDGESELLSCHAFT jedem Christiefan empfehlen ... und jedem anderen Freund klassischer Krimis.

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