Ich bin Barnabas. Von meinen Freunden werde ich Barni genannt. Ich lebe im Hudrywuschellland, im wunderschönen blauen Drachenpuppenwald. Wir Hudrywuschell beobachten euch Menschenkinder ganz genau und manchmal besuchen wir euch in euren Behausungen oder laden euch ein, uns zu besuchen. Wie du ins Reich der Hudrywuschell kommst? Du kannst es nur durch Spiegel betreten und nur, wenn dir ein Hudrywuschell die magischen Worte dafür verrät. Du weißt überhaupt nicht, was ein Hudrywuschell ist? Dann aber schnell – komm mit mir auf eine aufregende Reise, auf der wir zwischen deiner und meiner Welt hin- und herwandern und wundervolle Abenteuer erleben und du ganz viele Hudrywuschell kennenlernst!
Auf den ersten Blick handelt es sich bei Der kleine Hudrywuschell Barnabas um ein unterhaltsames Kinderbuch, das schon mit seinem bunten Cover neugierig macht. Und ja, der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte liest sich leicht und schnell nur ... ganz überzeugend war die Geschichte für mich nicht und es gibt einiges, das mich an dem Buch stört... bzw. was man anders machen hätte können.
Für ein Kinderbuch ist es sehr dick (ca. 244 Seiten) und von der Sprache fällt es schwer eine gute Eindordnung zu finden. Es wird für Kinder zwischen 8 und 12 vorgeschlagen, aber ich finde es teilweise für Kinder über 10 schon zu kindlich. Da darf man schon etwas Anspruchsvolleres erwarten (wobei vermutlich anspruchslos das falsche Wort ist, es wird eine einfache Sprache verwendet, die für Kinder in einem gewissen Alter durchaus passend erscheint, für ältere aber etwas seltsam). Illustrationen hätten auch nicht geschadet, sie hätten das Buch aufgelockert und auch leichter verständlich gemacht zumal man natürlich seine Fantasie spielen lassen kann (und muss), aber mich hätte so ein Abbild eines Hudrywuschells schon interessiert.
Der Anfang der Geschichte plätschert etwas vor sich hin, da passiert zwar sehr viel, aber ein roter Faden fehlt. Dieser kommt erst gegen Ende... und das ist die Stärke des Buchs und zeigt auch, dass die Autorin einiges draufhat. Es wird wirklich spannend und so wenig interessant es die anfänglichen Begebenheiten von Barnabas und seinen Freunden in meinen Augen auch sind ... das Ende ist ein Knaller ... nur leider hört die Geschichte dann auch schon auf. Da wäre noch mehr gegangen, gerne auch zu Lasten des Beginns.
Eine weitere Stärke sind die Charaktere. Alle besitzen einzigartige Charaktere, Vorlieben und Fähigkeiten und werden in ihrer Art sehr liebevoll vorgestellt. Dabei wird auch ersichtlich, dass die Autorin den Lesern positive Aspekte des Zusammenlebens nahebringen möchte und ihnen auch zeigt welche Nachwirkungen das eigene Handeln mit sich bringen kann (sowohl in negativer als auch in positiver Weise)
Der kleine Hudrywuschell Barnabas ist im Großen und Ganzen ein nettes Kinderbuch mit einigen Stärken, aber auch Schwächen, die mich vor allem am Anfang des Buchs gestört haben. Wie so oft habe ich das Gefühl, dass einiges an Potential verschwendet wurde, aber das ist meine persönliche Sicht der Dinge. Vielleicht wäre weniger in mancher Hinsicht besser gewesen, oder weniger (wenn sich Nicole Höss von Anfang an auf die ... nein, ich verrate nichts ... beschränkt hätte und zielgerichteter auf das Ende hingearbeitet hätte): Alternativ hätte ich mir auch eine ganze Reihe Hudrywuschellbücher vorstellen können, die sich mit dem einen oder anderen Abenteuer des Buchs ausführlicher befasst hätte. Aber ... nun haben wir 244 Kinderbuch und ... man kann es lesen, man muss es aber nicht.
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