Lauert hinter den Mauern Wedgefield Manors ein düsteres Geheimnis?
Jane Wunderly und ihre Tante Millie legen nach ihrem Urlaub einen Zwischenstopp in England ein. Lord Hughes heißt sie auf seinem herrschaftlichen Landsitz Wedgefield Manor willkommen. Während Millie ihre Zeit der Familie Hughes widmet, nimmt Jane Flugstunden – wenig schicklich für eine Frau ihres Standes und gefährlich noch dazu. Doch das erwartete Unglück ereignet sich nicht in der Luft, sondern auf dem Boden, als der Mechaniker des Anwesens bei einem Autounfall stirbt. Doch war das wirklich nur Zufall? Während Jane zu ermitteln beginnt, taucht auch noch der mysteriöse Mr. Redvers auf, der ihr schon einmal aus der Klemme geholfen hat. Doch ihr Wiedersehen kann kein Zufall sein – hat er etwas zu verbergen oder droht die Gefahr von ganz anderer Seite?
Neubauer hat eine interessante Schreibweise, die mich auf der einen Seite fasziniert, auf der anderen Seite aber eigentlich nicht interessieren sollte, weil ... eigentlich zu wenig passiert.
Der Tod auf Wedgefield Manor ist der zweite Fall im dem Jane Wunderly Detektivin spielt und im Großen und Ganzen erwartet den Leser das was er bereits aus dem Vorgänger MORD IM MENA HOUSE kennt, bzw. noch etwas mehr von einer Sache und weniger von einer anderen. Klingt das geheimnisvoll? Nun, das soll es nicht sein, ich erkläre mich sofort.
Neubauer lässt sich sehr viel Zeit mit der Beschreibung des Schauplatzes und der sich dort befindlichen Personen. Und das ist auch die Stärke des Romans, der fast wie eine Geschichte von Jane Austen daher kommen könnte. Liebe liegt in der Luft, in verschiedenen Variationen und es ist höchst unterhaltsam die Bewohner und Gäste Wedgefield Manors kennen zu lernen. Und dann geschieht ein Mord ... aber trotzdem wirkt alles noch wie ein Spiel und ich muss gestehen, dass der Krimi extrem cosy ist ... und dadurch zu viel des Guten, denn trotz interessanter Charaktere und eines übersichtlichen Schauplatzes ... so ganz in Fahrt kommen die Mordermittlungen nicht (auch wenn man natürlich am Ende einen Täter präsentieren kann). Vieles ist vorhersehbar (nicht nur der Täter, auch die falschen Fährten, die er legt) und wirklich spannend wird es nicht.
Wer sich mit einem unterhaltsamen Landhausroman zufrieden geben will, der wird hier durchaus seine Freude haben, aber ein Krimifan wird eher enttäuscht sein).
Und das ist auch das Problem das ich mit Jane Wunderly, bzw. Erica Ruth Neubauer habe. Eigentlich gefällt mir die Art wie sie schreibt und es ist herrlich wie sie ihre Figuren über das Parkett schiebt ... nur ... für einen Krimi fehlt es an Spannung. Und wer Freude am Mitraten hat, wird hier auch nicht vor echte Herausforderungen gestellt (selbst ich, der normalerweise kein Mitrater ist, der aber viele Krimis liest und dadurch auch problemlos bereits bekannte Themen erkennen kann).
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