Wie weit werden sie gehen, um ihre Geheimnisse zu wahren?
Als die junge Trickdiebin Samatha Baring Zeugin eines Mordes wird, weiß sie sofort, dass auch ihr eigenes Leben in Gefahr ist. Zur Polizei kann sie nicht gehen, denn ihre Gegner sind mächtige Männer, die selbst die Gesetzeshüter in der Hand haben. Deshalb sucht sie Hilfe beim abgebrannten Privatdetektiv Jan Stettner, der ebenfalls schon Erfahrung mit der Korruption der Mordkommision gesammelt hat. Dieser nimmt den Fall erst nur widerwillig an. Doch schon bald stößt der erfahrene Ermittler auf mehr als nur eine Leiche und das geballte Schweigen einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft. Können er und Sammy die dunklen Geheimnisse lüften, bevor sie noch mehr Opfer fordern?
Manchmal habe ich mich an einen österreichischen (abgedrehten) Landkrimi erinnert gefühlt, was nicht abwertend sein soll, denn diese sind meistens höchst unterhaltsam. Und genau das kann man von DIE BLINDE ZEUGIN auch behaupten. Aber Volker Dützer hat schon lange vorher bewiesen, dass er es gut versteht, dem Leser spannende und wendungsreiche Lesemomente zu besorgen, auch wenn es in diesem Fall manchmal etwas übertrieben wirkt (nicht nur in der Darstellung der Gewalt).
Die Stimmung ist düster, was Gewitter und die beängstigende Präsenz von Raben noch verstärkt wird. Auch die Charaktere haben einige dunkle Züge, obwohl sie sie in vielen Hinsichten auch blass wirken. Vor allem bei den Protagonisten fehlt es etwas an Ecken und Kanten und man hätte sie besser ausarbeiten können.
Die Handlung ist ... wendungsreich, immer spannend, wirkt aber auch übertrieben und viele Nebenstränge scheinen von der eigentlichen Story abzulenken, doch ... am Ende passt alles zusammen.
Es wird nie langweilig, auch wenn manches übertrieben wirkt, man wird immer gut untergalten und der flüssige Schreibstil macht das Lesevergnügen kürzer als man es erwarten würde.
Ich würde gerne mehr von Stettner lesen (bei Samantha bin ich mir nicht so sicher ...)
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