Sonntag, 27. März 2022

Gunnar Schwarz: Braves Kind (Rezension)

Siehst du das brave Mädchen in ihrem weißen, durchweichten Kleid? Siehst du die blutige Stoffpuppe, die sie als einzigen Trost im Arm hält? Ich weiß, was du getan hast! Ich habe dich Visier, und schon bald stehe ich vor deiner Tür. Und dann gnade dir Gott! In Hamburg verbreitet sich ein verstörendes Video. Ein Mädchen in einem weißen Kleid liegt tot am Elbufer, in ihrer Hand eine blutverschmierte Stoffpuppe. Kommissarin Sina Claasen nimmt zusammen mit ihrem Kollegen Eric Bartels die Ermittlungen auf. Anstatt des Kindes entdecken sie die grausam zugerichtete Leiche eines Hamburger Politikers. Ein schrecklicher Verdacht keimt auf...
Was für ein Buch. 
Es fällt schwer, BRAVES KIND aus den Händen so legen, so spannend ist es geschrieben. Haupt- und Nebenfiguren sind authentisch beschrieben, ihre Beweggründe nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und der Spannungsbogen baut sich schnell auf und wird bis zum Ende durchgehalten. Als Leser muss man manchmal daran denken, zu atmen. 
Gunnar Schwarz benutzt mehrere Erzählstränge, manche davon führen ins Leere und bringen den Leser auf eine falsche Fährte, andere dienen dem Verständnis der Charaktere. Aber nichts wirkt dabei überflüssig. Manchmal ist die Beschreibung einiger Szenen etwas drastisch, aber auch das passt sich gut in den restlichen Stil des Romans ein. 
BRAVES KIND handelt von Kindesmissbrauch, aber es wird mehr auf die Täter eingegangen. Der Autor zeigt auch, wozu Falschinformationen und Selbstjustiz führen kann.
Ein echter Pageturner, der dem Thema Kindesmissbrauch eine andere Note verleiht.

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