Freitag, 19. November 2021

Stephan R. Bellem: Der Ruf der Rusalka (Rezension)

Lewis hat sich geschworen, es nie wieder zu tun. Doch der faszinierenden Fremden kann er nicht widerstehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Mord an ihrer Freundin aufklären. Aber mit jedem Schritt holen ihn die Bilder seiner Vergangenheit wieder ein und drohen, ihn unter sich zu begraben.
Wäre da nicht die Frau an der Themse. Kann sie ihn vor sich selbst retten?
Kate kann endlich der Eintönigkeit Manchesters entkommen und wagt sich nach London, um ihrem Traum nachzujagen: der nächsten großen Story.
Und was wäre größer als ein Serienmörder?
Aber die Morde sind erst der Anfang.
Kate und Lewis tauchen ein in eine Welt der Geheimgesellschaften und okkulten Rituale. Können sie die Vernichtung Londons noch aufhalten?
Ein Säufer als Ermittler, das ist nicht unbedingt neu, aber das Rad muss ja nicht immer neu erfunden werden. Lewis van Arlington ist ein sympathischer Charaktere, obwohl ich zugebe, dass ich seinen deutschen Butler um einiges cooler (und höchst unterhaltsam) finde. Alleine deswegen ist das Buch schon lesenswert. Kate ist ganz nett, aber auf mich wirkte sie wie die stereotype weibliche Reporterin, die versucht in einer Männerdomäne Fuß zu fassen (aber wie man sich doch täuschen kann, zumindest teilweise).
Die Charaktere können auf überzeugen, auch die Handlung nimmt schnell an Fahrt auf, auch wenn ich zugeben muss, dass ich am Anfang noch nicht ganz überzeugt war und der Roman für mich eher durchschnittliche Ware darstellte: Ein historischer Krimi, wie man ihn kennt und schon dutzendmal gelesen hat. Allerdings ist er dank der Charaktere bereits am Anfang als amüsant und nicht langweilig zu bezeichnen und hat ein überaus überraschendes Ende.
Der flüssige Schreibstil macht aus DER RUF DER RUSALKA ein kurzweiliges (und spannendes) Lesevergnügen, mit einigen Überraschungen zwischendurch. Und nicht nur der Butler sorgt für die eine oder andere witzige (oder peinliche) Szene, ohne dass das ganze in Slapstick ausartet. Eine gelungene Mischung könnte man sagen.
Stephan R. Bellem gelingt es als moderner Autor die klischeehafte historische Londoner Nebel-Atmosphäre in einen ebenso dichten Krimi zu verpacken ... und ich könnte das Buch problemlos jedem freund historischer Krimis ans Herz legen, nur ... man sollte offen für bestimmte Dinge sein (nur will ich nicht verraten, um was es sich handelt, das muss der Leser selbst entdecken)

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