Dienstag, 16. November 2021

Katja Brandis/Hans-Peter-Ziemek: Schatten des Dschungels (Rezension)

Die Welt im Jahr 2025. Für die leidenschaftliche Naturschützerin Cat geht ein Traum in Erfüllung, als sie an einem Artenschutzprojekt im Regenwald von Guyana teilnehmen darf. Zumal auch Falk dabei ist, Cats große Liebe. In den Wäldern Guyanas erwartet Cat und Falk einer der letzten unberührten Lebensräume der Erde, eine fremde, faszinierende Wildnis. Aber auch hier planen Konzerne bereits die rücksichtslose Zerstörung. Cat ist wütend und hilflos – bis Falk ihr gesteht, warum er wirklich in Guyana ist: Es gibt einen letzten, radikalen Weg, um die Vernichtung der Wälder aufzuhalten. Plötzlich steht Cat vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Soll sie bei Falks gefährlichen Plänen mitmachen oder muss sie ihn aufhalten?
Biopiraterie, Amphibiensterben, Illegales Abholzen von Regenwäldern, Bedrohung durch unbekannte (oder genetisch veränderte) Krankheitserreger ... all das sind Themen, die man in SCHATTEN DES DSCHUNGELS findet und die zeigen, wie das Jahr 2025 sein könnten. Wobei dieses sich nur in geringen Dingen von der Gegenwart unterscheidet (was das Buch durchaus realistisch macht, auch wenn es schon etwas älteren Datums ist ... zu einer Zeit, als es die Corona-Pandemie noch nicht gab). Man könnte denken, dass es ein Jugendbuch ist, das jeden betrifft und das auch Erwachsene lesen sollten. Bedingt kann ich dem zustimmen. Ja, es werden wichtige Themen behandelt und diese auch gut erklärt. Aber ... das Buch als solches kann mich nicht überzeugen. Ich musss sogar zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin und nach Ruf der Tiefe mehr erwartet hätte.
Dabei werden wichtige Themen angesprochen nur hätte man das ganze spannender gestalten können. Ja, der Mittelteil ist kurzfristig nervenzerreißend, aber trotzdem bleibt die Geschichte geradlinig und das Ende ist ... zu einfach und zu schnell gelöst (und der Spoiler mag erlaubt sein: Die derzeitige Situation zeigt, dass es nicht immer so einfach ist). Die Geschichte zwischen Cat und Falk nimmt zu viel Platz ein, ohne dass sich diesbezüglich auch große Veränderungen zeigen. Es ist eine oberflächliche Liebe(sgeschichte), die man zu Gunsten interessanterer Themen, auch stark straffen, kürzen oder weglassen hätte können.
Wichtige Themen mit viel Potential, aber leider wurde vieles nicht genutzt. Dabei hat das Autorenduo gezeigt, dass es auch besser geht.

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