---MacBeth, William Shakespeare
Eines Nachts kommt heimlich und verstohlen ein Jahrmarkt in eine kleine Stadt in Illinois und schlägt seine Zelte auf. William "Bill" Halloway und James "Jim" Nightshade, zwei Jungs aus der Stadt, spüren als Erste, dass mit dem Jahrmarkt etwas nicht geheuer ist. Sie entdecken das dunkle Geheimnis eines Karussells, das auf zerstörerische Weise in das Leben der Fahrgäste eingreift. Ihre Entdeckung bleibt nicht unbemerkt: Auf leisen Sohlen, aber unerbittlich werden die Jungen vom Bösen verfolgt und in die Enge getrieben.

Ein Buch, das man als Horror-Fan unbedingt lesen muss, und das sich auch heute noch lesen lässt (obwohl es 1962 im Original und ein paar Jahre später auch als deutsche Übersetzung erschienen lässt. Ein ungewöhnlicher Schreibstil, der manchmal philosophisch/esoterisch anmutet und doch so gut zur Geschichte passt. Das merkt man bereits im Prolog, in dem der Autor auf einfache (und dadurch erschreckende Weise) die Grundatmosphäre des Romans festlegt und diese ist eine sehr düstere. Es geht um Zeit, ihre Bedeutung und ihren Einfluss auf uns. Zeit die vergeht und wie sie ahrgenommen wird. Ein Thema, das ganz ohne Zeitreisen sehr bedrohlich beschrieben werden kann und am Ende stellt man tatsächlich fest, dass das Böse auf leisen Sohlen kommt (Something wicked this way come ... wie es Shakespeare sagen würde und wie es Bradbury ihm nachtut, indem er diesen großartigen Roman diesen Titel gibt). Vieles bleibt oberflächlich, austauschbar, aber man muss schon fast sagen, dass Bradbury das zur Kunst gemacht hat. Vermutlich würde jeder andere Autor hätte versagt. Und so sind die Protagonisten nicht irgendwelche Kinder, sondern der Leser selbst und Wills Vater ist der Vater des Lesers. Die ANmerkung sei mir erlaubt, dass ich nicht weiß, ob diese Identifizierung bei Leserinnen auch funktioniert.
Mag sein, dass es sich um eine einfache Geschichte handelt, aber daraus wurde ein moderner Klassiker, an dem man nicht vorbeikommen sollte, denn mag die Geschichte auf den ersten Blick bekannt sein (und von wie vielen gruseligen Jahrmärkten hat man nicht schon gelesen), aber der Schreibstil sorgt für das entsprechende Gruseln, dem man sich nicht entziehen kann. Unblutig, aber erschreckend Gänsehauterzeugend.
So darf Horror für mich sein.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenEs freut mich sehr dass dir dieses Buch so gut gefallen hat! Wenn ich mich richtig erinnere, war Nicole nicht ganz so begeistert, aber mich hat die Atmosphäre und der Schreibstil auch total für mich eingenommen!
Die "Identifizierung" hat für mich als Frau schon funktioniert, wenn ich das so sagen kann *lach* Ich lese ja auch oft Bücher mit Männern als Protas, oder Jungs, sowas ist mir völlig gleich bzw. merke ich das beim Lesen gar nicht, sondern fiebere einfach mit der Figur mit :D
Ich fand den Grusel hier auf jeden Fall sehr gut umgesetzt und hatte viel Spaß mit der Geschichte!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee
Löschenmir ist es vollkommen egal, welches Geschlecht der oder die Protagonisten haben. Ich muss mich auch nicht unbedingt in sie hineinversetzen, aber bei Bradbury hat mich die Schreibweise so in meine Jugend/Kindheit versetzt (obwohl sie ganz anders war als hier beschrieben), da macht man sich dann auch Gedanken ob das funktioniert wenn man kein Junge war. Ich habe mir auch noch nie darüber Gedanken gemacht.
Liebe Grüße
Martin