Shigidi, der Gott der Albträume, will eigentlich nur eins: seine Zeit mit dem Succubus Nneoma genießen. Doch die Mächtigeren seines Pantheons haben andere Pläne für ihn, und wenn er seine Freiheit erlangen will, muss er ihnen gehorchen. Er erhält den Auftrag, ein mächtiges Artefakt aus dem Britischen Museum zu stehlen und in seine Heimat zurückzubringen. Für Nneoma kann er seinen düsteren Ursprung hinter sich lassen, er kann sogar ein Meisterdieb werden. Aber kann er die Götter retten? Und will er das überhaupt?
»einer der TOP 10 der Fantasy- und SF-Romane« so ließ das die Washington Post 2023 verlauten. Ich habe mich, nachdem ich SHIGIDI gelesen habe eher gefragt: Hat das Jahr 2023 nichts besseres geboten? Ich kann das kaum glauben.
"Nigerianische Mythologie und Postkolonialismus treffen auf Londoner Urban Fantasy." Das klingt durchaus interessant und für den durchschnittlichen Mitteleuropäer sehr exotisch. Griechisch/Römische Mythologie oder die skandinavischen Götterepen, damit ist man vertraut, aber was der Schwarze Kontinent zu bieten hat, ist tatsächlich so unbekannt wie es der Kontinent für die einstigen (europäischen) "Entdecker war. Und dabei hat der Kontinent einiges zu bieten.
Als Orishas werden die Götter in der Religion der Yoruba und in den darauf beruhenden afroamerikanischen Religionen (u. a. Santeria oder Vodoun). Shigidi ist so ein Orisha, der Gott der Alpträume. Ein ungewöhnlicher Held, aber als Held muss man ihn bezeichnen, ebenso wie seine Partnerin Nneoma. Stoff für einen ungewöhnlichen UrbanFantasyroman ist also gegeben. Aber so ganz konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Die Zeitsprünge fand ich nervig, und trotz einiger guter Ideen (Orishasm, die in einer Geisterfirma arbeiten) kam kaum Spannung auf. Das konnte auch Aleister Crowley nicht ändern, den ich in diesem Roman tatsächlich als den Besten Nebendarsteller bezeichnen würde, gegen den die Götter nur erblassen. Frauen haben es zudem schwer, weil sie alle einfach nur schön sind und das muss auch extrem oft und wortreich erwähnt werden. Das ist schon fast eine Fixierung und macht die Existenz eines Succubus auch lächerlich. Wozu mich einem Dämon hingeben, wenn es nur schöne Frauen gibt (aber was weiß ich schon...). Und wenn man schon von Dämonen spricht .... Nneoma war schon extrem sexbesessen. Okay, das mag man von einem Succubus erwarten, aber was zu viel ist ist zu viel, da wäre weniger besser gewesen (oder ein anderer Charakter). Die Geschichte war so übersexualisiert, dass der Raub fast nebensächlich war. Die Intrigen in der Geisterfirma waren unterhaltsam, davon hätte ich gerne mehr gelesen (dafür weniger über die eigentlichen Protagonisten), aber sonst ... gute Ideen, gute Vorlagen (die Religion der Yoruba) aber genutzt wurde davon nichts. Zu viel Sex, zu wenig Spannung und der RAUB IM BRITISCHEN MUSEUM ... nebensächlich.
Ganz klar kann ich sagen, dass es wünschenswert wäre mehr Fantasy aus Afrika lesen zu dürfen, ich bin mir sicher, davon gibt es auch Lesenswertes. SHIGIDI gehört nicht dazu.
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