Freitag, 28. März 2025

Ursula Poznanski: Teufels Tanz (Hörbuch)(Rezension)

Keine 100 Meter von einem der letzten Straßenstriche Wiens wird ein 80-Jähriger ermordet. Der Täter, ein Zuhälter, ist schnell gefunden – aber damit hört das Sterben nicht auf! Bald ermittelt Fina Plank in mehreren Mordfällen an 80-jährigen Männern. Obwohl die Opfer sich offenbar nicht kannten, ist Fina überzeugt, dass sie mehr als nur ihr Alter verbindet. Auch scheint der gesprächigste Zeuge an der entscheidenden Stelle zu schweigen – weil er um sein Leben fürchtet?
Während sich das mörderische Räderwerk immer schneller dreht, wird bei Fina eine böse Ahnung zur Gewissheit: Bislang hat der geheimnisvolle "Kuckuck" seine Taten in den Mordserien anderer versteckt – aber jetzt will er nicht länger auf passende Gelegenheiten warten, um sein Werk zu vollenden …

TEUFELS TANZ ist der dritte und abschließende Teil (Nach Stille Blutet und Böses Licht) von Ursula Poznanskis spannender WIEN-Trilogie. Das Hörbuch wird nicht weniger spannend inszeniert von Julia Nachtmann (und einem mir immer noch unbekannten Sprecher). Und auch wenn es ein spannendes Finale darstellt, so muss ich sagen, dass mir dieser Teil am wenigsten gefallen hat. Da war plötzlich zu viel des Guten, nicht nur die Leichen, die Finas Weg pflasterten. Da wird der Kuckuck aus der Reserve gelockt und muss sich beeilen, aber diese Hektik schadet der Geschichte nur und wirkt zu gezwungen. So wenig man in den vorangegangenen Bänden vom Kuckuck erfahren hat so viel erfährt man jetzt. Das hätte noch für einen weiteren Band gereicht. Allerdings wird auch schnell klar, wer der Kuckuck ist, und auch wenn seine Geschichte tragisch und seine späteren Handlungen nachvollziehbar sind, auf gewisse Weise sind andere Dinge dann nicht verständlich. Allerdings würde ich spoilern wenn ich mehr verraten würde. Calli nervt auch, und da finde ich es auch schade, dass Fina nicht schneller einen drastischen Schlussstrich zieht. Mag Calli für den Verlauf der Handlung wichtig sein, weniger Schwesterndialoge hätten nicht geschadet. Die Stärke des Romans ist die Geschichte um den Kuckuck, allerdings hätte ich mir TEUFELS TANZ so ähnlich gewünscht wie die anderen Bände. Deswegen bin ich etwas zwiegespalten. Am Ende wird eine spannende, gut konstruierte und vor allem glaubwürdige Hintergrundgeschichte geboten, davor eine Menge Toter, deren Zusammenhang lange nicht ersichtlich ist. Über 11 Stunden Hördauer, oder nicht ganz 400 Seiten, irgendwie zu viel und irgendwie zu wenig. Auf der einen Seite ein gutes Ende, auf der anderen Seite zu viel Ablenkung.
Und auch wenn mich die drei Bücher im Großen und Ganzen gut unterhalten haben, so hätte im Nachhinein gesehen ein anderer Aufbau nicht geschadet, zumindest was die Bedeutung des Kuckucks anbelangt.
Aber was soll ich sagen ... wer die ersten Teile gehört/gelesen hat wird natürlich wissen wollen, wie es endet und von daher kann ich auch sagen: Ein befriedigendes Ende wird geboten (und das soll nicht so negativ klingen wie es vielleicht den Anschein erweckt)

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