Donnerstag, 20. März 2025

Cilla und Rolf Börjlind: Der Tag an dem die Hummer wiederkamen (Rezension)

Sieben Menschen suchen ihr Glück in einem kleinen schwedischen Dorf am Meer.
An einer abgelegenen Bucht an der Westküste Schwedens liegt ein Dorf mit dem sprechenden Namen Schattenseite. Da der Ort von hohen Bergen umgeben ist, erreicht ihn die Sonne nur alle fünf Jahre. Ein astronomisches Phänomen, das genau zum Zeitpunkt auftritt, als diese Geschichte spielt. Wir schreiben das Jahr 1960. Unberührt vom Lauf der Zeit scheint das Leben in Schattenseite seinen Weg zu gehen. Die sechs Freunde Märta, Malte, Gustav, Picasso, Inka und Columbus waren eigentlich schon immer hier. Doch wenn sie ehrlich sind, passiert nichts wirklich Aufregendes mehr, seit die Hummer vor Jahren – warum, weiß niemand so genau – die Bucht verlassen haben. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein geheimnisvoller junger Mann auftaucht und behauptet, sein Name sei Georg von Nichts ...

Cilla und Rolf Börjlind gelten als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Aus den 1980er Jahren sind die Filme der Jönsdonsliga bekannt, ebenso aus den Jahren von 1976 bis 2010 die Fernsehfilme über den Kommissar Martin Beck. Ihre Serie um Polizistin Olivia Rönning und Kommissar Tom Stilton wurde sehr erfolgreich für das ZDF verfilmt und war bisher mein einziger Berührungspunkt der beiden. Ich hatte zwar immer wieder vor DIE SPRINGFLUT (der erste Band mit Olivia Rönning und Tom Stilton) zu lesen bisher hat sich das jedoch noch nicht ergeben.
Mit DER TAG AN DEM DIE HUMMER WIEDERKAMEN ist nun kein Krimi sondern wird als Feel Good Roman vermarktet, also etwas ganz anderes. Und so trifft der Leser auf eine Gruppe skurriler Charaktere im kleinen Dorf Schattenseite. Beschaulich geht es zu und leider auch sehr langweilig. So ganz konnte mich die Geschichte nicht fesseln und auch die Protagonisten waren nicht sonderlich interessant dargestellt. Ganz nett und kurzweilig hätte es sein können, aber ich fand es streckenweise sehr langatmig, auch wenn es hin und wieder kuriose Ideen zum Schmunzeln gab ... Georg von Nichts (bzw. seine Entdeckung), die künstlerische Phalluswerkstatt ... der Grund warum Picasso Picasso heißt ... aber im Großen und Ganzen kann ich nicht sagen, dass ich wirklich etwas von Feel Good-Atmosphäre gespürt habe. Es plätschert so vor sich hin, es passiert wenig, so dass ich mich teilweise durch den doch sehr seitenstarken Wälzer (gut, es sind nur ein paar mehr als 400 Seiten, aber wenn man das Gefühl hat, dass die Geschichte nicht an Fahrt aufnimmt, kann das sehr sehr viel sein) quälen musste.
Ob die beiden Krimis schreiben können muss ich noch herausfinden, aber was dieses Buch anbelangt, so hätte ich auch damit leben können, hätten sie es nicht geschrieben oder hätte ich es nicht gelesen. Feel Good geht anders besser.

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