Montag, 16. September 2024

Ulrike Rylance: Stay silent or you're next (Rezension)

Nina Bachmann kann es kaum erwarten, ihr Traum-Praktikum bei einer Anwaltskanzlei in Leipzig zu beginnen und endlich unabhängig von ihren Eltern zu sein. Um der chaotischen Wohnung ihrer Tante und deren nervigen Zwillingen zu entkommen, zieht sie in ein preisgünstiges WG-Zimmer in einer alten Villa. Doch schon bald merkt Nina, dass in der Villa nichts mit rechten Dingen zugeht und ihre Mitbewohner Geheimnisse vor ihr haben. Immer mehr merkwürdige Ereignisse geschehen – Unbekannte hinterlassen ihr Schokolade und Liebesgedichte. Doch dann verwandeln sich die harmlosen Geschenke in Albträume, als Nina eines Nachts ihren geliebten Gecko Billy tot im Garten findet. Als dann auch noch die Freundin eines Mitbewohners nach einer Party tot im Treppenaufgang entdeckt wird, beginnt Nina Fragen zu stellen – und gerät selbst in tödliche Gefahr. Wird sie das Geheimnis lüften, bevor es zu spät ist? 

Freitag, 13. September 2024

Ursula Poznanski: Scandor (Rezension)

Die Wahrheit kann dich reich machen.
Die Lüge lässt deine schlimmsten Albträume wahr werden.
Es ist eine Challenge der besonderen Art, auf die Philipp und Tessa sich einlassen: Hundert Menschen treten an, um einen einzigartigen, unfehlbaren Lügendetektor zu testen: Scandor. Er begleitet die Kandidaten rund um die Uhr, wittert jede Ausflucht, jede Schwindelei. Wer lügt, fliegt aus dem Rennen und muss sich seinen tiefsten Ängsten stellen. Die Person hingegen, die am Ende übrigbleibt, erhält ein Preisgeld von fünf Millionen Euro.
Doch nicht alle spielen fair. Und es gibt jemanden, der sich auf die Suche nach einer ganz besonderen Wahrheit gemacht hat.

Wie oft am Tag lügen wir? Bestsellerautorin Ursula Poznanski macht diese spannende Frage zum Kern einer dramatischen Battle Royale in einer Welt, in der Wahrheit und Lüge die Menschen an ihre Grenzen bringen. Tatsächlich regt Poznanskis neuester Jugendthriller zum Nachdenken an. Und selbst die ehrlichste Haut wird sich gestehen müssen, dass sie hin und wieder lügt. Denn, manchmal tut die Wahrheit weh oder man bedient sich Floskeln, die nicht unbedingt eine Lüge sind, aber von der Wahrheit weit entfernt. Und natürlich will man auch nicht auf jede Frage eine Antwort geben ...

Donnerstag, 12. September 2024

Agatha Christie: Reise in ein fernes Land (Rezension)

Eine unvergessliche Reise durch den Nahen Osten mit der Queen of Crime
Mit Witz, Charme und einem unbestechlichen Blick für Ort und Menschen erzählt die Grande Dame des Kriminalromans von einem nahezu unbekannten Kapitel ihres Lebens: den abenteuerlichen Reisen zu Ausgrabungsstätten in Syrien und im Irak, die sie an der Seite ihres Ehemannes Max Mallowan, einem Archäologen, unternahm. Ihre lebendigen Eindrücke und stimmungsvollen Schilderungen nehmen die Leser mit auf eine Reise in den Orient der 1930er Jahre und zu den Schauplätzen ihrer großen Kriminalromane.

Agatha Christie, die unumstrittene Queen of Crime und nach wie vor eine meiner Lieblingsschriftstellerinnen, von deren Gesamtwerk ich dachte, dass mir nur ihre Autobiografie nicht bekannt ist. Nun ja, es scheint ich habe mich getäuscht. REISE IN EIN FERNES LAND erschien unter dem Titel "Come, tell me how you live" und wurde unter dem Titel ERINNERUNGEN AN SCHÖNE TAGE ins deutsche übersetzt.

Montag, 9. September 2024

Karl-Heinz-Göttert: Tal und Tälchen (Rezension)

Im Engtal zwischen Bingen und Koblenz nimmt der Rhein zahlreiche Bäche aus den Seitentälchen auf. Die Enge, ja Schroffheit, die der Rhein als großer Akteur hier modelliert, eignet sich im Grunde wenig zum Leben. Genau das geschah jedoch, weil Menschen einen Weg fanden, den Nachteil in einen Vorteil zu verwandeln, indem sie die Naturlandschaft zur Kulturlandschaft umformten. Karl-Heinz Göttert berichtet von einem grandiosen Stück Natur, das zur Kulturlandschaft umgestaltet wurde.
European Essays on Nature and Landscape ist eine Buchreihe über Natur und Landschaften in Deutschland und Europa. Autoren und Autorinnen aus Europa stellen diese mit ihrem eigenen Blick vor und schaffen so ein wissenschaftsumspannendes Werk, dass weit über eine biologische Sichtweise hinausgeht. Manchmal könnte man den Eindruck erwecken, dass es sich um Natur- oder Reiseführer geht (soweit ich das nach dem Lesen von MOORE und TAL UND TÄLCHEN beurteilen kann), aber die dünnen Büchlein gehen weit darüber hinaus und sind manchmal mehr, manchmal weniger das, was man vielleicht erwarten würde. Vielleicht sind die Bücher vergleichbar mit jenen Reisedokumentationen, welche Moderatoren an ungewöhnliche und kaum (bis gar nicht) bekannte Wege führen, bzw. den Zuschauer (oder im Falle dieser Buchreihe) Bekanntes auf Unbekannte Weise zu entdecken.

Donnerstag, 5. September 2024

Lisa McMann: Wächter der Magie - Aufbruch nach Artimé (Rezension)

Ein Land, in dem Kreativität und Magie verboten sind. Zwei Brüder, die alles verändern werden.
In Quill werden alle Dreizehnjährigen bei einem gefährlichen Ritual in „Gewollte“ und „Ungewollte“ eingeteilt. Die Ungewollten, die künstlerisch begabt sind, werden von der Gesellschaft ausgeschlossen. Als die Zwillinge Aaron und Alex bei der Zeremonie getrennt werden, stürzt ihr Leben ins Chaos.
Denn Alex ist ein Ungewollter ...
Doch ihn erwartet eine Überraschung: Er kommt nach Artimé, einen geheimen und magischen Ort. Hier werden die Ungewollten unterrichtet. Endlich findet Alex ein Zuhause und Freunde. Doch Aaron und Alex stehen nun auf gegnerischen Seiten, und ein Kampf entbrennt, der das Überleben von Artimé entscheidet ...

"Wächter der Magie" ist der Auftakt einer spannenden Fantasy-Serie von Lisa McMann, die sich an junge Leser ab 10 Jahren richtet. Sowas hält mich aber auch nicht davon ab Bücher dieser Art trotzdem zu lesen und jedem fantasybegeisterten Erwachsenen wird es wohl ähnlich gehen. WÄCHTER DER MAGIE beginnt sehr düster und einige Szenen sind nicht unbedingt für schwache Nerven. Erstaunlich, dass es trotzdem kind- bzw. jugendgerecht ist. Brutal wird es nicht und besonders blutrünstig, trotz all der Kämpfe auch nicht (oh, ich vergaß ... es gibt da eine Szene ... oder mehr als eine ... und diverse Andeutungen ... vielleicht ist es doch ein bisschen blutrünstig ... im erträglichen Rahmen). Tatsächlich ist es erstaunlich wie bunt das Buch und die Handlung werden, sobald Alex Quill hinter sich gelassen hat. Eine wahrhaft magische Welt eröffnet sich ihm, der komplette Kontrast zum grauen und trostlosen absolut spaßbefreiten Land Quill. Aber es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und die Ungewollten rüsten sich für den Krieg ... mit Fertigkeiten, die sie nicht für möglich gehalten hätten.
Kreativ und spannend, mit glaubwürdigen Charakteren (auch wenn ich Aaron vielleicht für ein bisschen zu unterwürfig und "böse" erachte). Manchmal mag man an Harry Potter erinnert werden (Mr Today als "neuer" Dumbledore, Alex als Harry und seine Freunde als Harrys Freunde ...), aber man wird dem Roman mit diesem Vergleich nicht gerecht, denn eine vollkommen andere Welt wird beschrieben, die auf ihre Art innovativ und interessant ist und die Leser ebenso faszinieren wird wie Hogwarts. Ich bin auch sehr gespannt, wie es weiter geht, denn auch wenn es ein paar lose Fäden gibt (ich will nicht wieder auf Aaron zurückkommen), so wirkt die Geschichte durchaus abgeschlossen. Aber es geht weiter, und ich freue mich darauf.

Montag, 2. September 2024

Simon Rost: Der fliegende Mönch (Rezension)

Kaspar Mohr (* 1575 in Busenberg, jetzt Hochdorf; † 6. Juli 1625 in Jebenhausen, heute Stadtteil von Göppingen) war Chorherr und (zeitweise) Prior des Prämonstratenserklosters Schussenried. Mohr erfand einen Flugapparat aus federnbesetzten Flügeln, mit dem er einen Flugversuch aus dem Dormitorium im 3. Stockwerk des (alten) Klosters in den Klostergarten unternehmen wollte.
Kaspar Mohr ist, neben anderen Zeitgenossen, der Protagonist in Simon Rosts Roman DER FLIEGENDE MÖNCH, in dem historische Ereignisse mit Fiktion gemischt werden.