Kaspar Mohr ist, neben anderen Zeitgenossen, der Protagonist in Simon Rosts Roman DER FLIEGENDE MÖNCH, in dem historische Ereignisse mit Fiktion gemischt werden.
Hexen, Aberglaube und Intrigen - ein erfindungsreicher Mönch auf der Spur eines düsteren Geheimnisses Kloster Schussenried, 1616: Kaspar Mohr ist wenig erfreut, als sein Abt ihm aufträgt, eine entflohene Hexe aufzuspüren. Hexerei - das ist für den aufgeklärten Prior nur ein Hirngespinst. Zudem wünscht er sich nichts sehnlicher, als weiter ungestört an seinen Maschinen und Apparaturen herumwerkeln zu können. Doch dann steht die vermeintliche Hexe auf einmal in seiner Werkstatt und bittet ihn um Hilfe. Kurze Zeit später verschwindet eine Magd, ein Mönch erhängt sich, und die Inquisition ist Kaspar auf den Fersen. Denn der Prior spielt ein gefährliches Spiel: Er versteckt nicht nur die "Hexe" bei sich im Kloster, sondern hat wie sein Lehrmeister Leonardo da Vinci einen Traum, den Traum vom Fliegen ...
DER FLIEGENDE MÖNCH erinnert mich ein bisschen an DIE NAME DER ROSE (wobei ich das Buch nicht kenne und mein Wissen darauf nur aus Film und Serie beruht), vielleicht, weil es um das Leben eines Klosters geht und auch die Inquisition eine Rolle spielt. Aber vermutlich findet jeder der historische Romane mit Kloster-Schauplatz Ähnlichkeiten. DER FLIEGENDE MÖNCH ist zum kleinen Teil Krimi, zum größeren Teil ein historischer Roman, der das geschilderte Klosterleben sehr realitätsnah darstellt, zumindest könnte es so gewesen sein. Das Thema Hexenverfolgung wird aufgenommen, ist auch ein wichtiger Bestandteil der Handlung, bleibt aber realitätsnah und bietet die eine oder andere Überraschung. Gleichzeitig liegt ein ruhiger Roman vor, dessen Spannung durch die Arbeit des Kaspar Mohrs entsteht und den Leser fesseln kann. Ich bin froh, dass sich keine Liebesgeschichte zwischen Chorherr und Hexe entwickelt, das hätte dem Roman vielleicht etwas von der Glaubwürdigkeit genommen, wobei ich nicht sagen muss, dass es nicht knistert. Aber es bleibt keusch...
Spannend, abwechslungsreich und durchaus humorvoll lässt dieser Roman den Leser kaum zu Atem kommen.
Gute historische Unterhaltung.
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