Montag, 5. Februar 2024

Anthony Ryan: Ein Fluss so rot und schwarz (Rezension)

Wer sich erinnert, muss sterben
Sechs Menschen erwachen auf einem Schiff. Ohne jede Erinnerung. Der siebte ist tot. Was ist passiert? Warum nimmt das Schiff Kurs auf ein postapokalyptisches London? Und von welchem Grauen künden die Schreie im dichten Nebel? Eine Mission auf Leben und Tod beginnt, der sich niemand entziehen kann.
Als Huxley zu sich kommt, weiß er nichts mehr. Nicht mal seinen Namen. »Huxley« ist ihm auf den Unterarm tätowiert. Offenbar befindet er sich an Bord eines fremdgesteuerten Militärschiffs auf der Themse. Und er ist nicht allein. Da gibt es noch fünf weitere Überlebende. Den sechsten findet er tot auf, Selbstmord. Sie alle sind nicht zufällig hier: Zusammen sind sie Polizist, Soldat, Ärztin, Physikerin, Historiker und Polarforscherin. Über ein Satellitentelefon erhalten sie von einer mysteriösen Stimme Anweisungen.
Unaufhaltsam steuern sie in ein zerstörtes und ausgestorbenes London hinein. Doch schließlich stellen sich ihnen nicht mehr nur Schiffswracks und Brückenruinen in den Weg. Immer lauter werden die Schreie in der Ferne. Im dichter werdenden Nebel lauert ein Grauen außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Mit jeder Seemeile wird deutlicher, dass ihre Reise ins Unbekannte ein schreckliches Geheimnis birgt.

Bisher kannte ich Anthony Ryan nur von diversen Fantasyreihen, die mir mehr oder weniger gut gefallen haben. Aber der Klappentet war vielversprechend und warum sollte ein Fantasyautor nicht einen guten Thriller schreiben können. Zumindest soviel sei gesagt: Anthony Ryan kann es.
"Ein Fluss so rot und schwarz" ist ein dystopischer Roman, der sowohl die Protagonisten lange im Dunklen lässt, auch wenn der Leser ab einem bestimmten Zeitpunkt erahnen kann wo die Reise hin geht und warum. Dem spannenden Lesevergnügen wird dadurch aber kein Riegel vorgeschoben. Anthony Ryan erzählt die Geschichte bildreich in einem angenehmen Schreibstil, der die Ereignisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit der skurrilen Situation direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und bis fast zum Ende des Buchs gehalten. Der größte, oder einzige Minuspunkt des Buchs ist die Kürze. Vor allem beim Charakteraufbau hätte sich Ryan mehr Zeit lassen können. So schreitet die Handlung etwas sehr schnell voran, was allerdings zu Gunsten der Spannung ist.
Ich wurde überrascht, denn auch wenn es mit diesem Dystopie-Thriller doch ins Bereich des Phantastischen geht, so bleiben Fantasyelemente aus und Ryan zeigt, dass er auch in anderen Genres wildern kann. Ich bin gespannt wie oft er das noch macht und welche Überraschungen er noch bereit hält.
Thriller- und Dystopiefans (der ich nicht bin) werden ihren Spaß an EIN FLUSS SO ROT UND SCHWARZ haben.

1 Kommentar:

  1. Hi Martin!

    Ich hab mir das Buch ja schon auf die Wunschliste gepackt - wobei ich erstmal etwas aus dem High Fantasy Bereich von dem Autor lesen möchte, bisher kenne ich noch nichts von ihm.
    Aber dieser Thriller klingt wirklich sehr gut und ich mag es, wenn dabei auch mystische oder eben phantastische Elemente eingeflochten werden. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und hoffe, dass es nicht zu lange auf mich warten muss :D

    Liebste Grüße, Aleshanee

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