Samstag, 19. März 2022

Christian Metzger: Selbst Feen können sterben (Rezension)

In einer dunklen Gasse im Hafenviertel stößt Brea auf zwei Leichen. Am Hals der toten Nixe sind deutliche Würgemale zu erkennen und der tote Seemann hat eine geheimnisvolle Substanz bei sich. War es ein Doppelmord? Und was macht die Nixe an Land? So spektakulär hatte sich Brea ihren ersten Einsatz als Ermittlerin nicht vorgestellt. Der Druck auf Brea und ihr Team steigt, als sie auf eine Spur vermisster Feen stoßen und die Konflikte zwischen Feenwesen und Menschen sich zuspitzen. Schon bald geraten die Ermittler selbst ins Fadenkreuz und Brea muss sowohl um das Leben ihrer Mitermittler fürchten als auch um die Beziehung zu ihrer Freundin Melodei.
Die Mischung aus Fantasy und Krimi kann funktionieren und bietet für Freunde beider Genres hin und wieder kleine Überraschungen. Aber es muss nicht immer funktionieren und so interessant auch Selbst Feen können sterben klingt, so hat der Roman leider einige Schwächen.
Sieht man davon ab plätschert die Geschichte seicht und belanglos vor sich hin, abgesehen von wenigen Ausnahmen ist alles zu nett und den Ermittler werden kaum Steine in den Weg gelegt und selbst diese werden fast problemlos aus dem Weg geräumt. Die Geschichte wird zu glatt erzählt, es gibt keine Überraschungen und auch wenn Brea und ihre Feenfreunde durchaus eine harmonische Einheit bilden, so sind die Hauptpersonen auch einer der Schwachpunkte des Romans: Brea, als Teil der Stadtgarde, wirkt zu brav und ohne sichtbares Durchsetzungsvermögen. Ihr fehlt alles, was eine Autorität ausmacht. Ihre Schwester, das schwarze Schaf der Familie, ist als zwielichtiger Charakter angelegt, aber auch dafür zu brav und dadurch unglaubwürdig.
Die Feen und die anderen Mitglieder der Stadtgarde sind austauschbar und fast seelenlos zu nennen. Selbst die Gegner weisen kaum Ecken und Kanten auf und es wirkt ein bisschen so, als würde man an sich gute Story noch einmal durch den Weichspüler ziehen und dadurch alle interessanten Teile zu entfernen.
Schade. Man kann das Buch lesen wenn man auf nette Feengeschichten steht, aber leider gibt es wenig, was von diesem NETT abweicht. Gut zu lesen und schnell, aber keine Geschichte, die hängen bleibt ... Potential vertan. Wer spannende Fantasykrimis mag sollte sich an anderer Stelle umsehen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.