Mittwoch, 17. August 2022

Cath Lauria: Marvel | Heldinnen: Elsa Bloodstone – Vermächtnis

Die redegewandte Monsterjägerin Elsa Bloodstone lässt sich nicht so leicht aus der Fassung bringen, doch eine schockierende Enthüllung in ihrer Familie führt sie in diesem witzigen und actionreichen Marvel-Heldinnen-Abenteuer auf einen blutigen Pfad. Elsa Bloodstone kommt einfach nicht zur Ruhe. Kaum hat sie ein Rattennest ausgehoben, taucht ein Spezialeinsatzkommando auf – und schießt auf sie! Aber das ist nichts, was eine gute Granate nicht wieder in Ordnung bringen könnte. Als Elsa nach Hause zurückkehrt, findet sie dort einen unerwarteten Gast, der behauptet, ihre lang verschollene Schwester zu sein, die ihren gestohlenen Blutsteinsplitter sucht. Der Blutstein ist das Geheimnis von Elsas übermenschlichen Kräften, und ein Splitter in den Händen von Bösewichten ist eine sehr schlechte Nachricht. Das ist der Startschuss für ein Abenteuer rund um die Welt, bei dem es viele Monster zu besiegen gilt. Aber die Gefahr ist ihnen immer einen Schritt voraus, denn Elsa muss feststellen, dass ihre Schwester nicht ganz das ist, was sie zu sein scheint, und ein alter Feind mit einem Geheimnis aus der Vergangenheit ihrer Familie könnte alles auf den Kopf stellen, woran Elsa je geglaubt hat. Der dritte Band, nach Rogue und Domino, zu starken Marvel-Heldinnen.

Mit Marvel bin ich eigentlich nur durch die Filme und einige Serien vertraut, aber die Comics kenne ich nicht (sieht man von einigen Comics der X-Men ab), deswegen war mir Elsa Bloodstone und ihr Vater Ulysses (der im Roman zumindest körperlich keine Rolle spielt) kein Begriff. Ich musste mich erst einmal schlau machen, um wen es sich da handelt.
Elsa Bloodstone ist eine Monsterjägerin, die gewisse Ähnlichkeiten mit Buffy aufweist, was wohl aber eher zufällig ist (und wenn man ehrlich zugeben muss, ist das Konzept einer monstertötenden Frau nicht unbedingt weit hergeholt), aber natürlich gibt es Unterschiede.

Elsa Bloodstone taucht im Marveluniversum erstmals 2001 auf (ihr Vater ist dagegen schon seit einigen Jahrzehnten ein etablierter Charakter, wenn auch einer der wenigen bekannte, zumindest scheint mir das so) und nun 2022 wurde ihr ein Roman gewidmet.
Elsas Hintergrund (oder der ihres Vaters) muss man auch nicht kennen, häppchenweise wird er präsentiert und auch ohne das Wissen kann man (bis zu einem gewissen Grad) Spaß an der Story haben. Ein bisschen ist es wie Popcorn-Kino (nur eben im Kopf). Unterhaltsam geschrieben, mit einer sympathischen Protagonistin, die sich in der Welt der Monster und Superhelden gut behaupten kann. Die Geschichte ist interessant, könnte aber noch etwas interessanter sein und hat meiner Meinung nach nur eine Schwäche: Die Monster.
Von diesen gibt es einige und ihr Auftauchen ist auch eher zufällig (was mich an meine Tage als Rollenspiel-Spielleiter erinnert: Man werfe einen Wüfel, schaut sich die Zahl an und sieht nach welche Zufallsbegegnung auf die Charaktere trifft ... das muss man jetzt aber nicht verstehen und hat mit dem Buch tatsächlich nichts zu tun...). Und auch was den Gegenspieler (nennen wir in Endgegner) anbelangt, so ist sein Auftreten enttäuschend.
Ja, es macht Spaß Elsa und ihrer Schwester (die auch ein kleines Geheimnis verbirgt) bei ihrer Weltreise zu folgen, aber wer anspruchsvolle Unterhaltung erwartet wird sie hier nicht finden (aber warum sollte man das bei einem Buch, das auf einem Comic-Charakter basiert auch tun). Immerhin wird hier ein weniger bekannter Charakter in den Vordergrund gestellt, auch wenn Elsa eine bessere Story verdient hätte.
Und so bleibt nur eins zu sagen: Ganz nett, muss man aber nicht lesen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Martin,
    eigentlich hattest du mich schon mit der Einleitung "... die redegewandte Monsterjägerin ..." das klingt nach einem ziemlich coolen und interessanten Charakter. Ich lese auch nur sehr selten Comics und bei Marvel bin ich dann eigentlich auch schon wieder raus. Dennoch klingt die Geschichte auf den ersten Blick interessant.

    Ich musste so lachen, als ich gelesen habe: Die Geschichte hat nur eine Schwäche: Die Monster. Okay. Das ist natürlich schlecht, wenn es doch in erster Linie um eine Monsterjägerin geht.

    Deine Anspielung habe ich als damalige begeisterte Rollenspielerin verstanden :o) Ich bin mir noch gar nicht so sicher, ob ich es schlimm finde, wenn das Auftauchen der Monster zufällig erfolgt. Vorhersehbarkeit ist doch eher langweilig. Ich ahne aber, dass es viel zu wenig davon in der Geschichte gab (?)

    Alles in allem auf jeden Fall eine interessante Buchvorstellung.
    Ich danke dir :o)

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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  2. Hallo Tanja,
    wenn es wenigstens so wäre, dass man explizit nach Monstern sucht habe ich auch kein Problem damit, vor allem weil ich eigentlich Monster mag (und mich das auch bei den Rollenspielen immer am ersten interessiert hat). Aber wenn es eher nach zu häufigen Zufallsbegegnungen aussieht ... schadet das der Story ja mehr als dass es nutzt.
    LG
    M

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