Dienstag, 16. August 2022

Mara Laue: Singleton Soul (Rezension)

Ein schlechtgehendes Büro für Privatermittlungen, ein stressiger Spagat zwischen Observierungen und dem Unterrichten an einer Kampfsportschule, obendrein ein undurchsichtiger Ex-Söldner als Mieter – Rowan Lockharts Neustart in Edinburgh nach ihrer Scheidung ist nicht einfach. Da kommt ihr der Brief von Captain Finn Macrae gerade recht, in dem er sie mit der Überwachung seiner Frau beauftragt. Doch bevor Rowan mit ihm Kontakt aufnehmen kann, ist Macrae tot: Selbstmord. Er soll militärische Geheimnisse verraten haben. Obwohl die Beweise für seine Schuld erdrückend sind, beginnt Rowan nachzuforschen und sticht damit in ein Wespennest – mit gefährlichen Folgen.
Singleton Soul hat seine Schwächen, aber wenn man darüber hinwegsieht wird man gut unterhalten und bekommt einen spannenden Kriminalfall geboten.
Die Charaktere sind interessant, vielschichtig und abgesehen von Rowan Lockharts (die manchmal doch sehr superheldenhaft daherkommt und zu den Schwächen des Buchs gehört, auch wenn sie die Hauptperson der Serie ist) glaubwürdig. Die Beschreibungen des japanischen und koreanischen Lebensstils wirken authentisch und sind gut recherchiert.
Die Handlung ist abwechslungsreich, hat auch ihre witzigen Seiten und bietet die eine oder andere Überraschung.
Das sind die Stärken, die neben einem flüssigen Schreibstil für Lesevergnügen sorgen.
Die Schwächen stellen die Hauptpersonen dar, die in Rowans Fall zu abgebrüht, zu perfekt daherkommt und Inspector Bill Wallace, dessen eifersüchtige Gedanken zu viel des Guten sind (und eher nerven, als zur Charakterbildung beitragen).
Der dritte Hauptcharakter, Edingburgh, dagegen spielt kaum eine Rolle und so wirkt der Schauplatz austauschbar. Aber wer sich nicht auf den Schauplatz festlegen will und nicht unbedingt Schottland/Edingburgh-Fan ist bekommt einen Krimi vorgesetzt. Vielleicht tritt der Schauplatz in den Folgebänden in den Vordergrund, oder sorgt zumindest für das passende Flair ... in Singleton Soul ist das noch nicht der Fall.
Aber wer sich gerne einen netten Krimi bei einem Glas Whiskey gönnen möchte ... Viel Spaß dabei!

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